Beiträge von Rhapsodie

    @Frankyfan


    Ich verstehe deinen Standpunkt und vertrete diesen grundsätzlich selbst ebenso. Nur habe ich mit dem Kauf dieses Welpen keine “Produktion” unterstützt - der Mann war sicher nicht daran interessiert, mit den Welpen Geld zu verdienen. Die Trächtigkeit war nicht gewollt und ich denke, ich bin in der Lage, zwischen einer aktiven Vermehrer-Zucht und einem ungewollten Bauernhof-Wurf zu unterscheiden.

    Warum ich dieses Thema ungern diskutieren möchte liegt auf der Hand: ich habe mich bewusst für den Kauf dieses Hundes entschieden, auch wenn er im Nachhinein betrachtet nicht die optimalen Voraussetzungen mitbringt. Noch einmal würde ich es nicht mehr machen. Doch jetzt ist der Kleine da und ich kann ihm nur helfen, seine Angst und Unsicherheit Schritt für Schritt abzulegen.


    Lucy_Lou


    Unsere Familienhunde früher stammten alle vom Bauernhof, damit haben wir soweit nie negative Erfahrungen gemacht. Dass ein Husky-Mischling kein geeigneter Reitbegleithund ist weiß ich - aber das ist gar nicht notwendig, da wir sehr, sehr selten ausreiten. Ich habe mich im Vorfeld mit den Rassen beschäftigt, bin in der Lage, einen solchen Hund auszulasten, ich habe mich bewusst für einen Hund mit sehr hohem Aktivitätslevel entschieden. Problematisch ist, wie du bereits sagtest, die Sozialisierung, die offensichtlich nicht stattgefunden hat. Das einzige Ziel, dass es nun zu verfolgen gibt, ist den Kleinen zumindest so zu formen, dass er sich nicht selbst im Weg steht und seine Ängste ablegen kann.

    Vielen Dank zunächst einmal für eure zahlreichen Antworten.


    Vielleicht hätte ich meine Lebensumstände konkreter darstellen sollen - ich wohne nicht in der Innenstadt und ein Garten ist vorhanden, den Großteil des Tages verbringe ich sowieso im Reitstall. Eine Diskussion über die Wahl der Herkunft meines Welpen möchte ich hier bitte vermeiden, mir ist aber klar, dass ich in dieser Hinsicht zum Großteil auf kritische Stimme stoßen werde.

    Der Kleine taut etwas auf, ist aber noch weit entfernt von dem, was ich als normales Welpen-Verhalten kenne. Das Bett hat er als seinen Fluchtpunkt gewählt, das verlässt er auch nicht selbstständig - sprich, ich muss ihn zum Wasser- und Futternapf tragen, immerhin frisst er nun selbstständig. Generell habe ich das Gefühl, dass er im Laufe des Tages etwas mehr Vertrauen entwickelt hat, er spielt nun hin und wieder für ein paar Minuten mit seinen Toys und hat heute kurz das Haus mit mir erkundet, auch wenn er da verunsichert war.

    Heute habe ich ihn nur in den Garten zum Lösen gesetzt, hier reagiert er auf Nachbarn und Straßenverkehr sehr verängstigt und flüchtet dann auch (leider nicht zu mir). Da er leider auch nicht übermäßig futter- oder spielorientiert ist, kann ich ihn damit auch nicht aus der Reserve locken.

    So, wie mir die meisten hier geraten haben, ist das nun auch mein Plan: die nächsten Tage an das neue Zuhause gewöhnen und erstmal mit nichts Neuem konfrontieren, bis er hier das Selbstvertrauen entwickelt hat.

    Was mich allerdings wirklich irritiert, ist dass er keine Anstalten macht, das Bett zu verlassen oder durch die Zimmer zu streifen. Ich muss ihn jedes Mal tragen, was ihm auch nicht sonderlich gefällt.

    Nun ja, besten Dank für eure Ratschläge, ich hoffe sehr, dass sich der kleine Mann einlebt.

    Oleniv


    Das ist natürlich richtig so, da habe ich diejenigen, die sich zuvor noch nicht mit Hunden (aus dem Tierschutz) beschäftigt haben, übergangen.

    Dein Beispiel mit den Herdenschutzhunden ist ein gutes: gerade als Welpen verlockend süß, aber tatsächlich wohl ausschließlich in wirklich erfahrene Hände zu vermitteln.

    Da Wölfchenarya aber bereits Hundeerfahrung zu haben scheint und sich schon im Vorfeld intensiv mit der Auswahl eines Welpens beschäftigt hat, würde ich ihr zutrauen, dass sie zumindest an der Optik / Größe etc. des Welpen einschätzen kann, ob da etwas „Riskantes“ reingemischt wurde. Herdenschutz-, Listenhunde o.Ä. schlagen ja meist doch recht dominant durch. Und mit Sicherheit ist ein Welpe in dem Alter noch so formbar, dass man Katastrophen vermeiden kann.

    Hallo allerseits,


    Ich bin fast etwas überrascht über die eher negative Einstellung gegenüber Tierschutz-Hunden und ich persönlich habe aus der ein oder anderen Nachricht auch etwas Schwarzmalerei herausgelesen.


    Wir haben zwei Hunde aus dem Tierschutz adoptiert. Den einen im Alter von 10 Wochen aus einem lokalen Tierheim, der andere kam mit 6 Monaten aus Spanien zu uns. Er wurde streunend vorm Tierheim aufgegriffen.

    Fazit: von den Hunden, die uns bisher begleitet haben, waren die beiden charakterlich schlichtweg einwandfrei. So ein gutes Sozialverhalten habe ich selten bei anderen Hunden erlebt. Der Junghund aus Spanien hat sicher nicht durchweg positive Erfahrungen gemacht, zum Beispiel wollte er für recht lange Zeit nicht durch Türen, wenn wir ihn gerufen haben, dann hat er uns verbellt. Das war aber kein großes Problem und hat sich nach einiger Zeit auch gegeben. Bis heute allerdings hat er Angst vor langen, stabähnlichen Objekten oder Stöcken, das merkt man aber höchstens, wenn Kinder im Wald mit Unterholz spielen und auch dann meidet er nur und zieht höchstens die Rute ein. Das sind Situationen, die kommen so selten vor und haben auch niemals Probleme bereitet.

    Die Hunde, die wir vom Züchter oder aus einer Hof-Aufzucht hatten, waren schwieriger, teilweise nicht freundlich oder so gut verträglich. Natürlich kann es sein, dass wir zweimal einen Glückstreffer gelandet haben, aber der Großteil der Hunde in unserem Umfeld stammt aus dem Tierschutz und ich kann kein Negativ-Beispiel nennen, unabhängig vom Alter zum Zeitpunkt der Adoption.


    Ich würde das alles recht gelassen sehen und wenn du dich in den kleinen Flanders verliebt und ein gutes Gefühl hast, dann schenk ihm doch ein Zuhause und gib ihm damit die Chance auf ein wunderbares Leben. Übrigens, unsere Tierschutz-Mischlinge waren ihr Leben lang auch topfit und gesund - der eine erreichte ein biblisches Alter von 17 Jahren und dabei zählte er eher zum größeren Kaliber, der andere ist mittlerweile 10 und so fit, dass wir regelmäßig gefragt werden, ob er noch ein Junghund sei. Unsere Hunde vom Züchter sind krankheitsbedingt verstorben, aber das nur am Rande.


    Egal wie du dich entscheidest, lass dich nicht verunsichern und gehe nach deinem Bauchgefühl. Es würde mich doch stark wundern, wenn ein vier Monate alter Welpe, der noch bei seiner Familie ist, aggressiv gegen Kinder reagieren würde oder bereits stark verstört wäre. Bestimmt gibt es auch solche Fälle, aber das würde dir der Verein mit großer Sicherheit auch so weitergeben.


    Ich wünsche dir alles Gute,

    Mit besten Grüßen

    Guten Tag an alle Hundefreunde,


    Gestern ist bei mir ein Husky-Weißer Schäferhund-Mischling eingezogen. Er ist nun 12 Wochen alt und wurde auf einem Hof mit Landwirtschaftsbetrieb aufgezogen.

    Der „Züchter“ ist ein freundlicher, hundeerfahrener Mann, der seine Welpen gut betreut hat und und seriös ist.


    Ich selbst hatte bereits mehrere Hunde, einen Junghund aus dem Tierschutz, aber auch zwei Welpen ab einem Alter von acht Wochen. Darunter war auch ein Schäferhund, Husky-Erfahrung hatte ich bis dato nicht.


    Der Kleine war bereits bei der Abholung recht schüchtern und nicht ganz so zugänglich wie seine Geschwister, es hat ein paar Minuten gedauert, bis er sich in unsere Nähe getraut hat. Die Mutter selbst fremdelte etwas und hat auch eher einen Sicherheitsabstand eingehalten.


    Auf der Autofahrt hat er kurz gefiept, war dann aber ganz ruhig und hat geschlafen. Zuhause angekommen war er eingeschüchtert und wollte nicht fressen. Die Nacht hat er neben mir durchgeschlafen, heute Morgen wollte ich ihn erfolglos aus dem Bett locken. Beim Hochnehmen reagiert er ängstlich und ist dann auch gleich wieder aufs Bett geflüchtet.


    Draußen reagiert er stark verunsichert, er scheint vieles nicht zu kennen - klar, er ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und ist wohl er mit Mama + Geschwistern nebenher gelaufen.

    Insgesamt fühlt er sich unwohl und zieht sich schnell zurück. Bei unbekannten Dingen beginnt er zu zittern und auch jetzt hat er sich in die Küche in ein Eck verzogen. Noch orientiert er sich so gut wie gar nicht an mir.


    Ich möchte nicht übertreiben oder mehr hineininterpretieren, als notwendig ist - er ist ja noch ein Baby und wurde gestern seinem Rudel „entrissen“. Dennoch habe ich mit meinen vorherigen Hunden andere Erfahrungen gemacht, die Welpen waren sehr aufgeschlossen und selbstbewusst.


    Wie würdet ihr nun weiter verfahren? Wenn er sich zurückzieht, dann lasse ich ihn in Ruhe. Durch Streicheleinheiten versuche ich ihm Vertrauen und Sicherheit zu geben. Mir ist klar, dass ein junger Hund, der gerade erst von der Familie getrennt wurde, diese vermisst und Zeit benötigt, um anzukommen. Allerdings rätsle ich noch, wie ich ihm die nötige Sicherheit vermitteln und die Angst vor Unbekanntem bzw. auch notwendigen Dingen nehmen kann.


    Er muss später einmal gut sozialisiert sein, ich wohne städtisch, bin aber auch jeden Tag im Reitstall. Wann sollte ich ihn das erste Mal mit der „Außenwelt“ und anderen Hunden konfrontieren? Wie erreiche ich, dass er sich wohler fühlt? Oder ist der momentane Prozess ganz normal und es ist davon auszugehen, dass er in den nächsten Tagen auftaut?


    Über Hilfestellungen und Ratschläge wäre ich euch sehr dankbar.

    Wie ich bereits sagte, ich habe Erfahrung mit Welpen, doch die waren charakterlich ganz anders und die Gewöhnung an ihre Umwelt erfolgte praktisch im Alleingang.


    Jeder Tipp und jede Anregung ist willkommen, vielen Dank vorab!


    Schöne Grüße