Kastration beim Rüden

  • Hallöchen!


    Nicht nur, dass ich neu hier im Forum bin - seit fünf Wochen bin ich nun auch stolze Hundebesitzerin von einem 7-monatigen Mischlingsrüden. Uns stellt sich nun die Frage, ob wir ihn kastrieren lassen sollen. Andere Hundebesitzer sagen Ja, Tierarzt sagt Ja, Trainerin in der Hundeschule sagt Nein, bloß nicht. Wir sind jetzt etwas verunsichert. Wie seht Ihr das?


    Da unser Rüde ja nun nicht in die Zucht soll, würde er doch unter "Dauerstress" stehen, oder? Er "könnte" und "wollte" ja ständig und dürfte nicht. Im Reitsport werden ja auch die Hengste, die nicht in die Zucht gehen, kastriert, damit man ihnen Einzelhaft und Stress erspart. Ist das auch so bei den Hunden zu sehen?


    VG
    Zora

    • Neu

    Hi


    hast du hier Kastration beim Rüden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hallo Zora ;)


      Also Hund und Pferd würd ich in der Hinsicht nicht vergleichen ;)


      Wie verhält sich denn dein süsser gegenüber anderen Rüden?
      Ich meine wenn er keine Probleme hat, bzw. macht dann sollte man ihm die Op ersparen ...


      Und wirklich stressig wirds für ihn dann ja "nur" 2mal im Jahr wenn die Hündinnen läufig sind, wobei es aber auch a Herren gibt die das ganz locker wegstecken und sich rein garnix anmerken lassen :)



      Liebe Grüße
      Anika und joy

    • Hallo Zora,


      ich bekomme in unserer Hundeschule diese Frage auch häufig gestellt. Ich rate den Leuten immer den Hund erst mal (auch vom Kopf her) erwachsen werden zu lassen (dauert bei mittelgroßen Hunden in der Regel mindestens zwei Jahre). Dann kann man immer noch entscheiden.


      Die Natur hat es schon so eingerichtet, dass ein Hund auch mit dem Stress von duftenden läufigen Hündinnen umgehen kann. Sollte er allerdings völlig abdrehen (er reitet nur noch mit deutlich sexuellen "Gedanken" auf), kann man eine Kastration doch in Betracht ziehen. Soetwas sieht ein Hundegruppenleiter in der Regel - gute Grundkenntnisse vorausgesetzt.


      Es ist übrigens völlig normal, dass ein pubertierender Rüde auch im Sexualverhalten "experimentiert"- zum Teil mit für den Menschen komischen Auswirkungen. Jetzt ist der Kontakt neben den normalen Hundebegegnungen mit sozial kompetenten älteren Rüden sehr wichtig, damit die richtige "Anleitung" da ist.


      Dass aggressive Verhaltensweisen gegenüber Rüden sich einfach mit >Schnipp-Schnapp< lösen lassen, habe ich noch nicht gesehen. Es handelt sich hier eher um ein erlerntes Verhalten, dass auch danach noch ausgeübt wird. Dem kann man gerade zur geschlechtlichen Reife gut entgegenwirken, indem der Hund wie oben schon beschrieben, viele Sozialkontakte hat.


      Ich leite jetzt seit etwa 3,5 Jahren Junghundegruppen, da gab es bisher nur einen Fall, in dem ich zur Kastration geraten habe - der Erfolg stellt sich auch ein. Bei allen anderen, die trotz meines Abratens kastrieren lassen haben, stellte sich die erwünschte Verhaltensänderung nicht ein...


      Viele Grüße
      Corinna

    • Corinna hat richtig RECHT!!!!


      Unser Rüde wurde mit fast drei Jahren kastriert auf anraten von ärzten und Trainern aufgrund seiner Dominanzgeschichte, die sich durch seine Vorbesitzer in einen grfährlichen Bereich entwickelt hat :(
      Uns hat es sehr geholfen, da Jackl sein Verhalten wirklich etwas geändert hat bzw. nicht mehr ganz sooo dominant ist d.hieß aber nciht dass wir die Hände in den Schoß legen dürfen wir müssen immer noch häufig machtkämpfe austragen damit er seinen unteren Rang vollendts respektiert!


      Lasst euren kleinen Mann erstmal erwachsen werden!

    • Vielen Dank für Eure Antworten!


      Ich würde jetzt mal behaupten, dass unser Hundchen sehr sozial ist (das meint auch die Hundetrainerin). Er kommt aus Spanien und hat dort wohl auch mit mehreren Hunden zusammengelebt. In den Spielstunden in der Hundeschule zeigt er keinerlei dominantes Verhalten gegenüber anderen Rüden oder auch Hündinnen. Kann das noch kommen? Weil er ja erst 7 Monate alt ist. Oder würde sich ein dominantes Verhalten jetzt schon zeigen? Das einzige was er seit ein paar Tagen macht, ist auf kleinere oder gleich große Hunde "aufzureiten" (nennt man das so?) Ich glaube, er entdeckt langsam seine Sexualität.


      Allgemein heißt es ja, dass Rüden nach einer Kastration "führiger" werden. Meine Argumente FÜR eine Kastration sind, dass ich ihn gerne zum Reitbegleithund ausbilden möchte und er da ja ziemlich perfekt hören muss. Wenn ich jetzt so durch die Gegend trabe und da war vorher eine heiße Hündin, hört er dann nicht mehr? Oder ist das eine Erziehungssache? Das mit dem Hören ist sowieso so 'ne Sache - er ist recht selbstständig und wir können ihn im Moment nicht wirklich ableinen (aber das gehört wohl in einen anderen Thread).

    • Hallo Zora,


      er entdeckt jetzt bestimmt gerade seine xxxtät! Du musst allerdings darauf achten, dass der andere Hund beim Aufreiten Deinen wieder "runterschmeißt", denn es gehört auch dazu, dass er lernt, dass das eben nicht einfach so erlaubt ist. Junge Hündinnen sind da manchmal etwas zaghaft, und dann bist Du als Rudelführer gefragt. Heißt im Klartext Du machst einen auf souveränen Chef und bestrafst ihn kurz dafür, falls die Hündin noch nicht selbstbewußt genug ist. Der Leiter der Gruppe sollte dies aber auch sehen und üben! Ideal ist es, wenn ein älterer Hund in der Gruppe ist - der macht dann vor, wie es richtig geht.


      Dass Hunde in diesem Alter sehr selbständig werden und die Welt allein erkunden möchten, ist fast normal. Da hilft nur eines: Konsequent weiterüben - evtl. mit Hilfe einer Schleppleine.


      Wenn Du einen führigen Reitbegleithund haben möchtest, hilft nur eines: Üben, üben, üben, unabhängig ob mit oder ohne die kleinen runden Dinger...


      Er wird erwachsen - da müssen Mensch und Hund durch! Viele Spaß und Geduld dabei :)


      Gruß Corinna

    • Hi zusammen,


      ich hab ja meinen Border Collie Rüden vor einiger Zeit auch kastrieren lassen und ehrlich gesagt hätten wir uns dass ganze auch sparen können. Viele sagen ja er würde dadurch ruhiger usw., davon merkte ich aber nichts, also ich finde bei uns hätte uns auch so das Theater wo wir hatten erspart bleiben können. Ich will dich ja nicht verunsichern oder so...mein Border hatte damals nur immer das Problem dass er innerlich Blütergüsse hatte, von was auch immer und somit immer das ganze zeug wieder ein wenig aufging und wir wieder zum Tierarzt mussten, meinem Rüden hätte ich das viel viel Lieber erspart :(


      LG Kati und Border Billy

    • Noch eine Frage: Wenn ein Hund wirklich gut erzogen ist und sehr gut auf seinen Menschen hört, wie sieht das dann aus, wenn er auf der Spur einer läufigen Hündin ist? Hat der Besitzer eine Chance, den Hund zurückzurufen? Oder ist dann Hopfen und Malz verloren?

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!