Blinde Hunde

  • Hi Leute,


    letzte Woche habe ich in einem Tierheim hier in Hamburg Bekanntschaft mit einem acht Monate alten Schäferhundrüden geschlossen. Der Bursche ist von Geburt an blind. Clarence ist eine Seele von einem Hund. Vom Gesichtsausdruck her macht er seinem Namensvetter, dem blinden Löwen aus "Daktari" - vll. kennt die Fernsehserie ja noch jemand ;) - alle Ehre :)


    Da ich mich zum Gassigehen gemeldet hatte, war das erstmal sehr ungewohnt.....


    Wer hat Erfahrungen mit blinden Hunden? Wie trainiert ihr sie? (Sichtzeichen gehen ja nicht ;) ) . . Wer hier im Forum hat überhaupt einen blinden Hund zuhause?
    Finde das Thema ganz spannend.
    Erzählt doch mal..

    • Neu

    Hi


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    • Ich hatte mal einen blinden Kleinhund in Dauerpflege.
      In der Wohnung war es kein Thema, da durfte man nur möglichst wenig umstellen, draußen orientierte sie sich an mir, Freilauf mit anderen Hunden gabs auf großen hindernisfreien Wiesen, da hatte ich dann ein Glöckchen am Bein und die kleine traute sich dann weiter weg und spielte wie gesund.
      Ansonsten hatten wir noch Stop und Achtung als besondere Kommandos. Stop war sozusagen das Notsignal, damit sie nirgendwo vorlief oder herunterfiel, Achtung als Hinweis auf Hindernisse aller Art z.B. Bordsteinkanten.


      LG
      das Scnauzermädel

    • also meinen eltern ihr hund, yorki-rüde whisky(13j), ist altersbeding sehbehindert... ich wills nicht blind nennen da er vermutlich noch helligkeitsunterschiede warnimmt.... wenn ich ihn rufe dann muss ich stehts und ständig geräusche von mir geben damit er nicht an mir vorbeirennt... traurig eigentlich wenn ich bedenke das er vor nem jahr fast noch voll auf der höhe war. das eigentliche training, soweit man das üben von simplen grundkomandos als solches bezeichnen darf, funktioniert bei uns mit berührungen, ausgiebigem reden und leckerlis... mach das aber eigentlich nur damit mein schatz überhaupt mal was mit sich veranstaltet und damit ich sicher sein kann das er mir nicht irgendwo runterpurzelt..... :(

    • Hallo,


      ...Jimmy's Vorgänger, der Dino war blind.



      Hier glücklich am Meer. Allerdings schon recht schwer krank.


      Nach dem ersten Schock, als uns bewusst wurde dass unser Hund
      mit gerade mal vier Jahren erblinden wird, haben wir versucht uns
      mit der Situation zu arrangieren.


      Sicherlich gab es Momente, wo es nicht ganz einfach war. Aber im
      grossen und ganzen hat es gut funktioniert.
      Dino hat sich von seinem Wesen her durch die Erblindung nicht ver-
      ändert und ist genau so ungestüm ins Leben hinausgeflitzt, wie zu-
      vor.
      Wir mussten halt seine Augen sein und ihn bremsen und warnen. Da-
      durch ist natürlich auch ein besonderes Vertrauensverhältnis ent-
      standen.


      Ich finde den Umgang mit einem blinden Hund nicht wesentlich komp-
      lizierter, als mit einem Sehenden.
      Man gewöhnt sich rasch daran.


      Das beste Beispiel für ein tolles Verhältnis von HH zu blindem Hund ist
      ja Sophia, mit ihren schönen Apollo:


      https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0


      Wir selbst hatten uns bei der Suche nach einem Zweithund auch um
      eine blinde spanische Hündin beworben, sind aber zu spät gewesen.
      Sie war bereits reserviert.


      Ein Traumhund ist auch der liebe William:


      http://www.faza-aegina.de/inde…d=112&task=detail&id=1784


      Hätten wir noch Kapazitäten frei, er würde für uns in Frage kommen.


      liebe Grüsse ... Patrick

    • Das Thema "blinder Hund"..... Bei mir gerade ganz aktuell: ich habe zur Zeit einen Blindi als Pflegestellenhund und fuchse mich gerade in die ganze Thematik ein. Zuallererst muß ich sagen, daß der kleine Zwerg wohl von Geburt an blind ist und so mit seinen jetzt acht Monaten ganz mutig und vertrauensvoll durch die Welt marschiert!
      Klar, war es für mich eine Umstellung. Da ich aber von Berufs wegen (Heilpädagogin) damit vertraut bin nach Möglichkeiten zu suchen, um für beeintächtigte Menschen die Alltagsbewältigung zu erleichtern und somit die Lebensqualität zu verbessern, fiel es mir für den Wuff dann relativ leicht..... doch trotzdem: es ist halt anders! Ich bin viel aufmerksamer und versuche ihm die fehlende Sicht durch Kommandos zu "ersetzen" (Stufe, Treppe, Wasser, Stop, Vorsicht.... usw.). Und auch sonst die Augen durch die vermehrte Inanspruchnahme der verbliebenen Sinne zu kompensieren: Bälle mit integrierter Rassel kaufen, wieder diese Klackerdinger in meine Fahrradspeichen zu packen ( die ich zuletzt in der Grundschule dranhatte, als mein Fahrrad noch mein imaginäres Pony war und das Geklacker dann folglich die Hufe :roll: ), viel mit Düften arbeiten.... und ganz wichtig: ihm beim Spazierengehen ein Halstuch mit dem Blindensymbol umzubinden- erleichtert das Miteinander mit den Mitmenschen!
      Auch denke ich, dass ein Blindi ungemein von einem Ersthund profitiert.
      Und dann???? Tja dann ists fast ein "normaler" Hund... :rollsmile:

    • Zitat


      Und dann???? Tja dann ists fast ein "normaler" Hund... :rollsmile:


      Genau das isser auch. :gut:


      Hunde wissen nicht um ihre Behinderung und sie
      kommen wesentlich besser klar damit, als wir
      Menschen mit unseren rudimentären Sinnen.


      Blinder Hund? Warum nicht.


      liebe Grüsse ... Patrick

    • Hallo :)


      mein kleiner Louis (Basset fauve, 3 Jahre, 30 cm hoch) ist seit kurzem leider auch inoperabel blind, und ich muss sagen, dass ich doch ein paar Probleme damit habe. Erst heute ist er ein paar Treppnstufen runtergefallen, obwohl er die Umgebung kennt und ich auch mit den Signalen Stop und Achtung arbeite. Draußen läuft er suuuuper laaaaaannnggsam, außer er darf frei laufen - dann geht es eigentlich. Einfacher wäre es, mit einem großen Hund. Den kann man im Gehen berühren aber Louis ist ne Teppichratte ....


      Ich denke er muss sich einfach noch daran gewöhnen und wir das im Laufe der Zeit schon durch Nase und Ohren kompensieren. Ich muss jetzt halt mehr mit ihm sprechen und werd auch bald mal so ein Glöckchen ausprobieren!


      Liebe Grüße

    • Umstellen dauert so etwa ein halbes Jahr, jedenfalls laut Tierklinik, und bei meiner Russellhündin kam das auch recht genau hin.


      Kompensieren tun blinde Hunde übrigens am meisten über den Tastsinn - dir ist doch sicher auch schon aufgefallen, daß dein Hund jetzt die Pfoten anders setzt, eben "tastender"? Insofern hat sich das bei uns sehr bewährt, vor der Treppe oben und unten jeweils so eine rutschfeste Schmutzfangmatte auf den Holzfußboden zu legen - der Terrier hatte blitzschnell raus, daß dieser Untergrundwechsel die Treppe ankündigt und ist dann so gut wie gar nicht mehr gefallen.


      Draußen haben wir dasselbe gemacht: unmittelbar vor dem Einfahrtstor einen Streifen Kies gelegt. Damit konnte der Hund bald wieder im gewohnte Tempo zur Grundstücksgrenze flitzen, ohne dabei ins Tor zu rasseln. Kamen die Pfoten auf den Kies, wurde sofort gebremst.


      Was bei uns übrigens überhaupt nicht geklappt hat, war die Sache mit den Glocken - das hat den armen Hund regelrecht in die Flucht geschlagen.
      Ich hab mir stattdessen angewöhnt, drinnen erstmal ein bißchen fester aufzutreten (was bald nicht mehr nötig war) und überdies zu sagen, wohin ich gehe, ob die Treppe "rauf" oder "runter" - dann konnte sie selber entscheiden, ob sie mitkommen oder lieber auf dem Sofa bleiben wollte.


      Draußen hab ich einfach vor mich hingesummt oder -gesungen, so daß der Hund mich gut orten konnte - da war ich dann manchmal schon dankbar, wenn wir in einsamen Gegenden spazierengingen...

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