Aggressiver Jack Russell

  • Hallo,


    ich habe einen 3 Jahre alten Jack-Russell-Rüden. Er ist lieb, ausgeglichen, geduldig und verschmust - aber wehe, wir begegnen einem anderen Rüden. Dann knurrt er und wird regelrecht aggressiv.


    Begonnen hat das meiner Meinung nach im letzten Jahr, nachdem er innerhalb kurzer Zeit mehrmals von freilaufenden, großen Hund angegriffen worden ist (er hat damals nicht geknurrt oder die anderen Hunde provoziert).


    Von Leckerlis und Spielzeug lässt er sich nicht ablenken.


    Er stellt sich auch bei Hunden so an, die er von klein auf kennt.


    Ich war mit ihm in einer Hundeschule, bis er ca. 1 Jahr alt war. An sich hört er auch ganz gut (für einen Jack Russell :wink: ).


    Was soll ich tun?


    Schon mal danke für Eure Antworten!


    Kerstin

  • Zitat

    Begonnen hat das meiner Meinung nach im letzten Jahr, nachdem er innerhalb kurzer Zeit mehrmals von freilaufenden, großen Hund angegriffen worden ist (er hat damals nicht geknurrt oder die anderen Hunde provoziert).


    Du hast jetzt Angst, wenn andere Hunde auf Euch zukommen. Dein Verhalten, wenn andere Hunde auf Euch zukommen hat sich verändert und das vermittelst Du an Deinen Hund weiter. Das heißt, Du musst ihm jetzt Sicherheit vermitteln. Also nicht ablenken, wenn andere Hunde kommen. In dem Moment, wenn Du Dich ihm in solchen Situationen zuwendest – egal wie – bestätigst Du ihn in seinem Verhalten. Also, wenn ein anderer Rüde kommt, dann wechsle ohne jeglichen Kommentar die Richtung – vorausgesetzt Dein Hund ist angeleint. Wenn er frei ist und Anzeichen von Aggressionen zeigt, dann ruf ihn ran und lenk ihn in eine andere Richtung. Aber kein Gezampel und Gespiele, sondern klare Signale – Rufen, Kommen, Richtung wechseln. Er hat zu folgen. Wenn Du das hinkriegst, dann hast Du doch schon gewonnen. Was will man mehr. Mein Hund mag den anderen nicht und ich sehe schon im Ansatz, da macht er gleich etwas Stress, also rufe ich ihn ran und wechsle die Richtung oder weiche ein Stück aus. Reicht doch. Er muss sie ja nicht alle lieben, nur hören, das muss er.


    Ich denke auch nicht, dass es unbedingt diese Zwischenfälle sein müssen. Dein Rüde ist jetzt komplett erwachsen und spielt sich natürlich gerade gegenüber seiner Konkurrenz auf.


    Zitat

    Er stellt sich auch bei Hunden so an, die er von klein auf kennt.


    Wie sieht das Verhalten denn da aus? Ist er da Angeleint oder Frei. Kommt es zu Beißereien? Ist er nur am Anfang etwas unsicher und beruhigt sich dann wieder?


    Ich würde Dir empfehlen, mit gut verträglichen und ausgeglichenen Hunden aus dem Bekanntenkreis die Übungen zu beginnen. Wenn Du von Anfang an konsequent bist, wirst Du schnell einen Erfolg merken.


    Ziel der ganzen Übung ist, dass Du Deinen Hund aus diesen Situationen abrufen kannst und somit jederzeit die Richtung vorgeben kannst und dadurch die Gefahrensituation entschärfst. Ob Dein Hund jemals die Aggression anderen Rüden gegenüber ablegen wird ist fraglich, da es gerade unter Rüden immer wieder ein kleines Machtgerangel geben kann. Wir haben es bei Paul so gehalten und ich kann nur sagen, er mag halt nicht jeden Rüden aber ihn gerade in solchen Situationen abrufen zu können ist sehr beruhigend.


    Zitat

    Ich war mit ihm in einer Hundeschule, bis er ca. 1 Jahr alt war. An sich hört er auch ganz gut (für einen Jack Russell :wink: ).


    Unabhängig der Rasse und Größe, hat jeder Hund zu hören. Jetzt ist Konsequenz das A und O. Es gibt im Gehorsam kein ganz gut und eigentlich, sondern gerade hier musst Du Dich durchsetzten.


    Es ist egal welche Rasse. Erziehung ist Erziehung. Wir hatten fast 16 Jahre einen Rauhaardackelrüden und der Gehorsam war bei ihm nicht anders als jetzt bei Paul. Ich muss jedoch dazu sagen, dass das Aufspielen anderen gegenüber bei dem Rauhaardackel ausgeprägter war als bei Paul. Auch habe ich festgestellt, dass gerade große Rüden, die kleinen eher tolerieren und es einiges an Provokation benötigt bevor es zu einem Streit kommt. So ist es zumindest bei Paul und auch bei anderen uns bekannten großen Rüden.

  • Was genau meinst du mit, er hat nicht provoziert. Kenn einige Jack Russel die aber ganz schön provozieren. Der Schwanz steht immer wie eine Fahne im Wind. Die ganze Körperhaltung sollte man bei diesen Hunden sehen. Kann nämlich nicht glauben, daß es bei euch nur verhaltensgestörte große Hunde gibt. Denn wenn das öfters der Fall war, denke ich deiner hat ganz schön provoziert. Nur hast du es nicht erkannt.




    LG Conny

  • Mein Hund war bis zu den Angriffen verträglich mit allen anderen Hunden. Wir hatten offensichtlich wirklich Pech, in kurzer Zeit ein paar duchgeknallten Hunden zu begegnen.


    Die eine Halterin z.B. sagte: "Mein Hund wird eben immer so aggressiv, wenn der andere Hund an der Leine ist." (!)


    In einem anderen Fall sprang der Hund aus dem Auto, ehe der Halter eingreifen konnte, der dann machtlos hinter seinem absolut ungehorsamen Hund hergelaufen ist.


    Dann hat uns noch ein Hund von hinten attackiert (und mich ins Bein gebissen). Mein Hund hat diesen Hund vorher gar nicht gesehen.


    Klar trägt mein Hund die Rute hoch erhoben. ALLE Jack Russell machen das. Ich kann ja meinem Hund nicht gut die Rute abschneiden, oder?

  • Nimm es doch nicht persönlich. Ich denke nicht, dass das von Kakasimo als persönlicher Angriff gelten sollte.


    Wenn ich ehrlich bin, habe ich beim Lesen, Deines ersten Berichts auch erstmal gedacht, „Was soll das denn, -

    Zitat

    Begonnen hat das meiner Meinung nach im letzten Jahr, nachdem er innerhalb kurzer Zeit mehrmals von freilaufenden, großen Hund angegriffen worden ist (er hat damals nicht geknurrt oder die anderen Hunde provoziert).

    – weil man sich sofort angesprochen fühlt und dieses typische Klischee aufkommt, der große Hund ist der aggressive. Völliger Schwachsinn und ich habe den Gedanken dann auch sofort auf Seite gepackt.


    Also, versuch doch mal so vorzugehen, wie ich es Dir beschrieben hab. Paul war auch eine Zeit ganz heftig. Er wurde als Welpe mehrfach attackiert – kann sein, dass es davon kam, kann aber auch sein, dass es einfach die Entwicklung war. Er hat dann angefangen bei bestimmten Rüden zu provozieren, zu bellen und sich aufzuplustern. Eine Zeit war es so schlimm, dass wir bei jedem Hund geschaut haben Rüde oder Hündin. Genau das, was wir nie wollten. Wir haben uns dann an einen Hundetrainer gewandt, der uns den Tipp, wie von mir vorher beschrieben gab. Heute ist Paul völlig unproblematisch. Natürlich haben wir ihn im Auge aber wenn wir sehen, oh da ist wieder so ein Kandidat, bei dem Paul sich ein wenig aufspielt oder aufspielen möchte, dann rufen wir ihn ab. Das klappt echt super.


    LG
    agil

  • Hallo Agil,


    danke für Deine Antworten :love: Mit den Tipps kann ich etwas anfangen und werde versuchen, sie umzusetzen!


    Mein Hund knurrt, egal ob an der Leine oder nicht. Nach einiger Zeit beruhigt er sich tatsächlich wieder.


    Im Übrigen mag ich jeden Hund, ob groß oder klein. Die "Angreifer" waren aber allesamt große Hunde. Das habe ich nicht böse oder klischeehaft gemeint, es war eben so.


    Und es nützt mir nicht wirklich viel, wenn ich um Rat bitte und es heißt dann: "Ätsch, Dein Hund hat doch provoziert."


    Gruß
    KK

  • Tut mir leid, wenn du das in den falschen Hals gekriegt hast. Klar, gibt es auch bekloppte große Hunde. Doch, auch ein Jack Russel kann seinen Schwanz unten tragen. Weißt du was ich meine? Die Hundesprache ist schon ein wenig kompliziert und du kannst ihn natürlich auch nicht immer genau beobachten Versuchs doch mal, das ist wahnsinnig interessant. Jack Russel sind sehr sehr selbstbewusste Hunde. Wir haben da auch so ein Exemplar von 7 Mon. in der Umgebung. Hallo, der hat aber keinen Respekt vor großen Hunden. Bis auf einmal als ihm mein Sam gesagt hat wo der Hammer hängt. Seidher ist er bei ihm etwas vorsichtiger. Der bringt aber auch die dicksten Dinger. Markiert direkt vor ausgewachsenen Rüden und scharrt danach so imposant. Zeig mir da mal einen normalen Rüden der sich das von so einem Schnösel ohne Kommentar gefallen läßt.
    Er ist aber auch ein lustiger Kerl, über den man sich schlapp lachen kann.



    LG Conny

  • Hallo KK3,


    zu mir gehört ein 2-jähriger Briardrüde, der manchmal auch nicht ohne ist!!


    Jetzt wohnt in unserem Revier ein Jack Russel namens Charly ca. 3 Jahre alt,
    der Angst vor meinem LIX hat. Er hat meinen schon von Welpenzeit an angemacht, während LIX die ganz Angelegenheit ziemlich gelassen sieht.
    Es gibt bei unseren Treffen jedoch ein ganz grosses Problem:


    Charly ist nie angeleint, und das in Stadtbereich, der Besitzer kann ihn nicht abrufen und unter Umständen ist es eine Frage der Zeit, wann es knallt, denn irgendwann ist auch die Toleranzgrenze bei LIX (angeleint) überschritten.


    Sei mir nicht böse, aber ich dulde es zum Beispiel überhaupt nicht, wenn LIX auf die Idee kommen würde, an der Leine, andere Rüden grundlos anzumachen. Manchmal habe ich das Gefühl, das sich nur die Halter der ach sooo Groooßen Hunde Gedanken machen müssen, die Kleinen läßt man einfach nur so nebenher laufen.


    Meine Gedanken tendieren dahin, was passiert, wenn der unangeleinte Charly meinen LIX mal wieder attackiert und LIX ihn sich schnappt??


    Aber daran möchte ich nicht denken, denn ich bin immer noch guter Hoffnung, das der andere Halter mal mitdenkt um das Risiko zu entschärfen.


    Die Idee, Deinen ganz langsam an andere freundliche Rüden heranzuführen finde ich gut. Sollte man im Vorfeld halt merken, das das eventuell nicht klappen könnte muss man halt leider damit leben :-((


    Ihr Zwei schafft das schon


    bis dann
    Daniela

  • Hallo KK3,


    mir war schon nach kurzem Lesen Deines Berichts klar, dass es hier nicht um das Klischee „großer böser Hund“ geht und ich kann Dein Problem sehr gut verstehen. Auch ich hatte vor Paul einen kleinen Hund und weiß wie negativ man oft angemacht wird, weil es da ja auch das Klischee „“ „kleiner Hund, zickiger Hund“ gibt.


    Lass Dich nicht beirren. Du gehst das Problem ja jetzt an und nur so kannst Du auch zu einer Lösung kommen. Erkundige Dich doch auch mal bei Bekannten auf der Hundewiese, ob sie nicht eine gute Hundeschule kennen. Vielleicht kannst Du dort noch Tipps bekommen. Der Vorteil, Du kannst Deinen Hund mitnehmen und das Problem zeigen.


    Ich hoffe, Du hast Erfolg.


    LG
    agil


    PS. Berichte doch mal, wie es weitergeht.

  • Hallo,


    auch wir haben eine fast 3-jährige Jack-Russel-Parson Hündin. Wir haben sie mit 12 Wochen bekommen und waren mit ihr auch beim Welpentreff. Dort hatte sie keine Probleme mit anderen Hunden, egal ob groß oder klein. Dann waren wir mit ihr in der Hundeschule. Auch dort gab es keine Probleme, obwohl dort fast nur große Hunde waren. Dann wurde sie auch ausgerechnet in der Hundeschule von einem großen Hund in den Kopf gebissen. Es war noch, bevor unser Kurs begann. Mein Sohn hatte unsere Jacky an der Leine, als ein Mann mit einem großen Hund (auch an der Leine) auf uns zukam. Jacky wollte diesen Hund wedelnd begrüßen, als dieser ohne Vorwarnung unseren Hund in den Kopf biss. Jacky jaulte und der andere Hund ließ nicht mehr los. Als sein Herrchen versuchte, seinen Hund wegzuholen, wurde er selber von ihm in den Arm gebissen. Unsere Jacky hatte noch viel Glück, denn dieser Hund erwischte auch ihre langen Haare und sie blutete nicht so stark. Aber Jacky war total geschockt. Der Kommentar des Mannes war nur, er würde unsere Tierarztrechnung bezahlen. Wir waren auch total fertig und später habe ich erfahren, das dieser Mann mit seinem Hund in der Hundeschule war, weil dieser so agressiv ist. Das ist ja auch in Ordnung, aber das er diesen Hund ohne Warnung auf unseren losließ finde ich unmöglich. Das ist jetzt schon fast 2 Jahre her. Aber unsere Jacky reagiert seither auf große Hunde total schlimm. Sie legt sich, sobald ein größerer Hund kommt, flach auf den Boden und geht keinen Schritt weiter. Wenn der Hund dann vor uns ist, will sie sich bellend auf ihn stürzen. In der Hundeschule sagte man mir, das es sein kann, das es immer so bleibt. Ich dachte, es würde mit der Zeit besser, aber es wird immer schlimmer. Inzwischen versuche ich schon, wenn ich einen großen Hund sehe, diesem auszuweichen. Aber wenn Jacky ihn gesehen hat, läßt sie sich kaum wegziehen. Ich weiß bald auch nicht mehr weiter. Vor dem Biss war sie jedem Hund freundlich gegenüber und hatte keine Angst. Zuhause ist Jacky der liebste Hund, den man sich nur vorstellen kann. Total ruhig, kein typischen Jack-Russell. Aber so ein Erlebnis vergessen Hunde eben nie. LG Beate

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