Langsam reicht es mir. Ich bin ja nicht schreckhaft oder so und ich bin auch bis vor kurzem gegen Mitternacht noch mit Ayu durch das stockdunkle Feld gewandert, aber seit Donnerstag trau ich mich nicht mehr...
Zur Vorgeschichte:
Ich ging am Donnerstag gegen 24 Uhr noch einmal die letzte Runde mit Ayu. Wegen der Feiertage hatte sie am Tag wenig Auslauf, deswegen wollt ich sie noch einmal durch's Feld hetzen. Wir gingen also den Feld weg rein und als wir nach ca 40 Minuten zurück wollten, schmiegte sich Ayu plötzlich an mich und fing an sich zu ducken. Klar, irgendetwas musste da sein. Ayu warnt mich nie umsonst so vor. Katze konnte es nicht sein, da verhält sie sich anders. Also irgendetwas, was ihr Angst machte.
Plötzlich hörte ich diese Schritte. Es hat sich angehört, wie das Wildschwein was uns mal entgegenkam, nur was das Viech an dem Tag wesentlich schneller bei uns. Es war wirklich stockfinster und ich konnte Ayu gerade so erkennen, wie sie hinter mir Schutz suchte. Wenige Sekunden später lag ich auf dem Boden, umgerannt von irgendetwas und Ayu fing an fürchterlich zu schreien. Und da sah ich ihn: den riesigen Schäferhund, den ich schon ein paar mal gesehen hatte. Immer nur Nachts. Ich hab versucht ihn irgendwie zu packen zu kriegen, wobei mich dieses Mistviech an der Hand erwischte, was ich aber erst später bemerkte. Aber ich wollte ihn von Ayu's Kehle wegkriegen. Gott sei Dank war es recht glatt und der Hund hatte weniger Halt als ich, da ich auf dem Rasen stand. Ich hätte ihn sonst nie im Leben halten können.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Herrchen angetrottet und ich dachte nur "endlich", aber Herrchen ging auf mich los, packte mich am Kragen und drohte mir. Ich hätte hier nichts verloren und wenn er mich noch einmal mit meinem Sch**köter sehen würde, würde es nicht so milde ausgehen. Normalerweise habe ich bei sowas ja ne große Klappe, aber ich habe echt kein Wort rausgekriegt. Ich habe mir nur Ayu geschnappt und bin nach Hause.
Ayu hatte nur ein paar Kratzer, nichts schlimmes und bei mir war es auch nicht viel mehr. Dennoch.. ich traue mich nun nicht mehr bei Dunkelheit Richtung Feld. Der Typ ist mir schon ein paar mal begegnet. Immer nur im Dunkeln, aber da war sein Hund wenigstens an der Leine. Und selbst da hat er einen riesen Aufstand gemacht. Ich hätte schon längst etwas gegen ihn unternommen, aber niemand hier kennt ihn. Das ist ein kleines Dorf, jeder kennt jeden, aber niemand, wirklich niemand kennt hier jemanden mit Schäferhund.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich kann im Winter doch nicht das Feld meiden. Es ist ja fast den ganzen Tag dunkel und außer den Feldern haben wir hier nur die Straßen. Soviele Ausweichmöglichkeiten bleiben also nicht.
War jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation? Wie habt ihr es gelöst?