Schaffen wir das? Fragen zu einem Münsterländermischling

  • HAllo!


    Wir haben zurzeit einen Großen Müsterländermischling in Pflege. Er ist ein süßer Kerl, der sehr schnell lernt und sich bei uns sehr wohl fühlt und auch gut mit unserem Ersthund zurecht kommt. Wir haben viel zum Thema GML recherchiert und nun einige Fragen:


    Der Hund ist 18 Monate alt und wurde bisher sträflich vernachlässig, i24 std in einem kleinen Zimmer eingesperrt, nciht regelmäßig gefüttert, weshbalb der abgemagert ist und kaum mit ihm gearbeitet.


    Wir verstehen viel von Hunden und wollen, sofern wir ihn behalten würden, viel mit ihm machen, damit auch er als Jagdhund glückloich ist. Wir haben an THS oder Fährtenarbeit gedacht. Mit dem licker zeigen sich ertse Erfolge. In der kurzen ZEit kann er auch im Wald bei Fuß mit Blickkontakt laufen und er achtet auf uns. Er ist sehr bemüht, uns zu gefallen. Soweit so gut.
    Nun ist es aber so, dass er leider leider schon mal selbstbelohnend gejagd hat, sprich er hat bei seiner Vorbesitzerin ein Huhn erlegt und totgebissen. Seit dem steht er auf GEflügel. Sobald er Enten., Gänse, Vögel et sieht, sieht er nur noch diese Vögel. Er reagiert dann gar nicht mehr. Weder auf Clicker, auf Fleischwurst auf gfar nichts.


    Da wir sehen wie wohl er sich bei uns auf der Pflegestelle fühlt, würden wir ihm gerne eine Chance geben und wir üben viel mit der Schleppleine. Allerdings möhte ich, sofern wir uns für einen Zweithund entscheiden auf lange Sicht auch einen Tobepartner für unseren BC mix haben, der eben auch mal ohne Schleppleine ausgelassen mit ihm toben kann und dass niht nur in einem Auslaufgebiet.


    Nun die Frage: Egal, wie mühsam es ist (davon gehe ich sowieso aus, dass es nciht einfah wird und nur mit viel viel Arbeit verbunden ist):
    KAnn man einem Tier überhgaupt noh das Jagen soweit abgewöhnen, wenn er einmal mit Erfolg gejagd hat oder ist dieses Gier nach der Selbstbelohnung durch die JAgd so fest im Kopf und ihn seienm Trieb, dass er nie ohne Shleppleine zu kontrollieren ist? Dass er nciht unbedingt am See mit Enten freilaufen sollte, ist mir kalr, mir geht es generll darum, ob es für uns bedeuten würde, zeitlebens den Hund mit der Schleppi führen zu müssen. Denn das könnte ich mir auch durch unseren Erstehund nicht vorstellen. Als Training ja, auch gerne über ölängere Zeit, aber nur mit der Hoffnung, dass er nahc harter Arbeit und viel viel GEduld irgendwann kappen würde, auh ohne Schleppi.


    Was meint ihr? Kann man das schaffen oder ist dies unmöglich? Dankeschön!

  • Klar ist das zu schaffen ! Das liegt nur an euch, eurer Kompetenz (oder der eures Trainers), eurem Durchhaltevermögen und eurer Konsequenz ... ganz einfach, gelle.
    Mit dem richtigen Willen und entsprechender Erziehung/Beschäftigung kann man auch einen Münsterländer frei laufen lassen.


    Zitat

    Seit dem steht er auf GEflügel. Sobald er Enten., Gänse, Vögel et sieht, sieht er nur noch diese Vögel. Er reagiert dann gar nicht mehr. Weder auf Clicker, auf Fleischwurst auf gfar nichts.


    Da frage ich mich allerdings, was du mit Clicker, FW, .. erreichen willst ?


    Bring dem Hund ein NEIN bei, trainier ein Abbruchsignal. Du versuchst, ihn von den Viechern abzulenken, richtig wäre, ihm klarzumachen, daß Federvieh für ihn Tabu ist. Deutlich, verständlich, konsequent.
    Wenn er dann - kurz hingeschaut - brav mit dir weitertrabt, dann darfst ihm auch FW geben ;-)


    Gruß staffy


  • Nun, mal so eben geht es nicht.


    Es kommt auf DICH an, wie Du es anpackst und es wirklich willst!


    Nach meiner Erfahrung kommt es nur auf den HH an was möglich ist und was nicht.
    DU bist der Schlüssel zum Erfolg, und der Hund bringt schon alle Notwendigkeiten mit das es ein Erfolg werden kann.




    WUFF



    MASSAvonSAMMY

  • Danke für Eure Antworten!


    Ja, unsere Hundekentnisse beziehen sich eher auf Hütehunde ;-) Daher auch die Skepsis. Wir haben im Bekanntenkreis einen Jäger, der hier auch die JAgdaudsicht hat (nennt man das so? Dort könnte ich wahrscheinlich, wen ich nicht weiter weiß Hilfe bekommen)


    @ Staffy; Ja, genau, mein Ansatz war es, ihm abzulenken, sprih durch Blikkontakt oder Beißwurst. Dies hatte sich bei unserem BC M ischling gut bewährt, der anfangs ein Problem mit anderen Hunden hatte und bei jeder BEgegnung wild bellend und an der Leine zerrend Aufstand probte. Mittlerweile ist es uns gelungen, dass er sehr spouverän an anderen Hunden vorbei geht auch ohne Leine. Aber wie ich raushöre auch von den Infos von MAssa, ist ablenken eher der falsche Weg bei einem Jadhund.


    Naja, hundeergahren heißt nicht, dass wir die Götetr der Hundeschulen wären, um Gottes Willen ;-) Damit meinte ich ,dass wir schon viele Pflegefelle hier hatten auch total verängstigte ,und es immer sehr gut geshafft haben, diese Hunde soweit zu bringen, dass sie mit dem Alltag klar kamen, in Form von Leinengewöhnung bis hin zum Fuß laufen, Abrufbarkeit etc. Nur war nie ein Jagdhund dazwischen.


    Massa! Danke für die vielen Infos, es schient so, als würdets Du viel Über Jagdhunde wissen. Kannst Du Trainer oder auch Lektüre oder DVDs empfehlen? Mit unserem BC haben wir ie BH Prüfung abgelegt und er macht aktiv THS, ich hatte mir überlegt, ob Fährte oder VPG ohne den Schutzhundteil (das ist hier im Verein möglich) etwas für ihn wäre.
    Der Verein will ihn definitiv nicht in Jägerhände vermitteln, obgleich ich denke, dass er dort sicher am besten aufgehoben wäre. Nur für ihn den Jagdschein zu machen, um ihn jagdlich ausbilden zu lassen, ist zwar intreressant aber dann doch zu teuer .


    Kann man einen Hund auch ohen Jagdschein ausbilden lassen, oder zumindest in Begleitung eines Jägers, der einem hilft, die Kontrolle über denTiorb zu bekommen?


    Was sind da die Ansätze? Eigentlich haben wir bislang mit unserem hund und den Pflegefellen in Fortm von positiver Verstärkung gearbeitet. Sprich jeder Ansatz wurde eben verstärkt durh Soiel oder LEckerlie oder BEißwurst, aber nicht negativ bestarft. Ist diese Vorgehensweise dann agemein bei einem Jagdhund nicht möglich?


    Unsere Hundeschulen vor Ort sind nicht so klasse,und der Verein ist eher auf DSH, Retriever und Hütehunde eingestellt.


    Hat jmd ganz konkrete Tipps, um die Kontrolle über das Jagen zu erhalten?


    Konsequenz und Arbeit wäre kein Problem, wen man weiß worauf man hin arbeiten, ist das vollkommen ok. Als unser Hund (auch aus dem Tierschutz) hier ankam, war er ein Angstbeißer mit Freigier und Freßneid und kaum Sozialisiert und mittlerweile hört er so gut, dass keiner vermuten würde, wieviel arbeit es bis dahin war .
    Vielen Dank für Eure Infos, gerne auch mit Verweis auf hundeschulen oder Seminare oder Lektüre.

  • Hallo Keinohrhase,


    ich kann Dir ja mal von unserer Erfahrung mit einem Jagdhundmix als Zweithund erzählen, vielleicht hilft es ja:


    Unsere "Zweite" kam mit geschätzten 1,5 Jahren aus dem TH zu uns. Sie ist ein kleiner Münsterländer(-mix??). Sie wurde im Wald gefunden, ziemlich abgemagert.


    Anfangs war sie im v.a. im Wald nur auf der Suche und für uns oft unansprechbar. Wenn sie Schafe, Ziegen etc. in der Nase hatte, hatte sie auch außerhalb des Waldes nur noch ein Ziel und hing nur noch in der Leine. Wenn sie diese Tiere im Sichtfeld hatte, schrie sie regelrecht, weil sie nicht hinkonnte.


    Das bedeutete am Anfang (Schlepp-)Leinenzwang - damit wir aber im Freilauf üben konnten, haben wir die Leiterin unserer damaligen HUSchu gebeten, den eingezäunten Platz auch außerhalb der Kurszeiten nutzen zu dürfen. Das war anfangs Gold wert. (Auch, damit unser Ältere sich mit der Neuen zusammen austoben und sie so besser kennenlernen konnte.)
    Und am regulären Kurs haben wir eh teilgenommen.
    Die weitaus größere Arbeit hat man aber außerhalb des Platzes...


    Wir haben viel geübt, richtig geklappt hat es aber erst, als wir das Antijagdtrainingbuch von Pia Gröning hatten.
    Ich muss sagen, wir haben nicht alles so gemacht, wie es drinsteht und uns das rausgesucht, was uns das meiste gebracht hat.


    Viel gebracht hat uns die Einsicht, das man einem Jagdhund ein Jagdhobby gönnen sollte und ihn auch mit Jagdaktivitäten belohnen darf. Bei unserer Jägerin ist das das Buddeln. Lustigerweise buddelte sie anfangs garnicht, sondern hat es sich von unserem SH-Mix abgeguckt.


    Mittlerweile ist Buddeln und Bällchen jagen für sie das Allergrößte und die beste Belohnung.
    Auf dem Gang sieht das dann z.B. so aus, dass ich sie ablege, vorrausgehe, eine Buddelstelle finde (Loch, Maulwurfhügel oder auch mal selber ein Leckerchen vergrabe) und sie dann schicke. Oder vom Buddeln abrufe, Leckerchen gebe, dann wieder schicke. (Und das erneute schicken ist für sie dabei die viel größere Belohnung.)


    Etwas, was wir auch viel geübt haben, war die Impulskontrolle. Soll heißen, der Hund will nach vorne schießen, darf es aber nicht und hält inne. Interessant war, dass man das super mit alltäglichen Dingen üben kann. Sie hat schnell gelernt, dass sie erst nach Freigabe durch uns durch die Haustür, an den Napf, nach dem Ableinen losgehen etc. darf.


    Was wir auch geübt haben, war das Superkommando (ein Rufen, das immer mit Jackpotbelohnung endet). Aber das haben wir nicht durchgezogen, sondern stattdessen das nomale Komm immer mal wieder mit Mega-Jackpots belohnt. Allerdings überlege ich, doch das Superkommando einzuführen...


    Ein für uns hilfreicher Tipp war auch, das Wild-Anzeigen zu belohnen. Sie hat das von Anfang an gezeigt und wir haben es dann mit Leckerchen belohnt. Das praktische ist, dass der nächste Schritt nach dem Anzeigen dann nicht ist, die Spur zu verfolgen, sondern zu Frauchen kommen und Belohnung abholen. Und danach ist die Spur für sie tatsächlich meisten nicht mehr wichtig und sie geht danach einfach weiter.


    Bei Sicht auf Tiere haben wir (ohne Anleitung, kA obs "richtig" war, es hat jedenfalls den von uns gewünschten Zweck erfüllt) u.a. mit 'Guck' geübt. Das Gucken auf Kommando muss natürlich vorher sitzen.
    Und dann hin zu den Schafen (am Anfang natürlich nicht so nah) und erstmal ohne Kommando : Du siehst Schafe, ich auch, mir sind sie egal. Und wenn Du Dich beruhigt hast und guckst, was ich treibe: Belohnung. Sie hat es relativ schnell gescheckt, und dann auch schnell auf 'Guck' reagiert.


    Der Hund muss v.a. Lust bekommen, mit DIR ZUSAMMEN den Spaziergang zu machen, und das heißt aktiv und triebbefriedigend: Leckerchen suchen, Fährte... das gibt es aber zum Glück ne Menge Möglichkeiten, den Spaß von Dir ausgehen zu lassen.


    So, um die Beispiele mal zu beenden:
    Unser Kleine muss nach ca. zwei Jahren üben nach wie vor öfter angeleint werden als die andere, wir konnten die Ohne-Leine-Gebiete aber immer weiter ausweiten. Wir können auch an Schafen etc. vorbeigehen ohne Gezerre und Theater. (Ich glaube sogar, das könnte ohne Leine klappen, aber ich lass es nicht darauf ankommen.)
    Sie ist natürlich eine ganz andere Type, als unsere SH-Mix-Maus. Und daran muss man sich einfach anpassen. Das erfordert immer wieder Umdenken, was neues Ausprobieren. (Ein "totes" Bällchen ist für die Keine halt einfach laaangweilig - die SH fährt drauf ab, etwas zu suchen, das einfach rumliegt, für die Keine muss es hopsen, sprinten, am besten auch noch quieken...)


    Es ist ne Menge Arbeit, ohne Bücher oder andere Hilfe wäre es für mich kaum machbar und es wir nie die Zeit kommen, in der ich auf dem Gang sagen kann: Lauf, hab deinen Spaß, ich mach schonmal in Gedanken die Einkaufsliste. Ich werde immer vorausschauen müssen, die Kleine und ihre Nase beobachten müssen und immer genau auf mein Gefühl hören und dann gegebenenfalls anleinen.
    Aber ich würde es wieder machen. Sie ist unglaublich verschmust, anhänglich, wie es für Münsterländer angeblich typisch sein soll. Und wenn man den richtigen Nerv trifft, ist sie mit Feuereifer dabei, fix und klug. Eine kleine Kanone, die man unheimlich gerne beobachtet.


    Was bei welchem Hund fruchtet ist natürlich unterschiedlich und Jagdhund(-rasse) ist nicht gleich Jagdhund(-rasse). Aber die Autorin des 'Antijagtraining'-Buches hat selbst einen Großen Münsterländer - da passt für euren eventuellen Neuzugang ja bestens.


    So, ist ja ellenlang geworden,
    ich wünsch Dir ein glückliches Händchen bei der Entscheidung,
    Toki

  • HAllo Toki!


    Danke für den ausführlichen Bericht!!! Vielen vielen DAnk!
    Ja, mein Ansatz war auch das "Guck" zu üben, was schon sehr gut klappt. Die Idee des positiven Umlenkes in Form von Wiöld melden aber nicht jagen klingt sehr einleuchtent, genau wie die Ersatzbefriedigung des Buddelns.


    An sich habe ich ein gutes GEfühl, denn als der Kleine hier ankam hat er an der Leine gezogen woe blöde, lief hin und her und hat gar niht auf uns reagiert. Nach kurzer Zeit läuft er aber sehr schön Fuß auch mit Blickkontakt und setzt sich such scon automatisch, wenn ich stehen bleibe. Ich denke er sit sehr lernbegierig und hat sich auch viel vom Ersthund abgeschaut. An der nLeine zieht er auch nicht, selbst wenn er nun Vögel sieht. Die Impiulskontrolle, erst auf mein Kommando surch die Tür zu gehen, wenn wir los wollen und nciht wie Beginn raus stürmen zu wollen, habe ih auch shcon geübt, so dass er nun wartet, bis ich ihn herrufe, das klappt auch beim Füttern sehr gut. Insgesamt zeigt er sich sehr positiv so dass ich schon denke, dass dies gute Vorraussetzungen sind.


    Dass ich wenn er mal ohne Leine läuft in Gedanken nicht woanders sein darf, ist ok, denn das bin ich durch unseren Ersthund gewöhnt, denn wenn wir zusammen raus gehen und er ohne Leine läuft achte ich auch immer darauf, was sich im Umfeld tut, um vor ihm reagieren zu können. Ich finde es einfach besser, wenn ich agieren kann und nicht gewzungen bin nurn zu reagieren, weil ich z.B eine Blenkung etc erst nach meinem Hund entdecke.


    Was wir ebenfalls üben zur Zeit (er fährt total auf ein Spieltau ab, was ich ihn apportieren alsse) dass er erst laufen und es bringen darf wenn ich es erlaube. Also kein sinnloses auf Anhieb hinterhergejage des Taus , sondern ich werfe es, während ich ein Sitz verlange und er zuckt dann auch, aber muss warten, bis ich das Kommando "Apport" gebe. erst dann darf er es holen. Das klappt sachon sehr gut. ich denke, dies ist auch schon ein guter Schritt Richtung Impulskontrolle.


    Ich hatte halt Bedenken, dweil eine hiesige Hundetrainerin einmal sagte: wenn ein Hund in den ersten 2 Jahren seines Lebens einmal Erfolg beim Jagen hatte, bekommt man das nie wieder herraus. Nach den ganzen Antworten hier, denke ich immer mehr, dass es mit viel Konsequenz und Arbeit zu schaffen ist.


    Ich bin einfach nur begeistert über diese ganzen Schritte (Nicht ziehen an der Leine,Fuß laufen, etc) in der kurzen Zeit.


    VIelen DNak für Eure Antworten, denn sie geben mir Mut, im Vgl zu der UAssage der o.g. Hundetrainerin.


    Für weitere Konkrete Tipps bin ich nach wie vor dankbar und ich werde berichten, wie wir uns entschieden haben.


    Danke!

  • Hallo,


    ja, das mit dem Tau hört sich auch gut an. Überhaupt scheint bei Euch ja ne große Portion Motivation vorhanden zu sein.


    Vieles findet man erst mit der Zeit heraus. Ich musste diesen Winter z.B. wieder daran erinnert werden, dass Spuren im Schnee für unsere Kleine anscheinend viel spannender sind, als ohne Schnee... zum Glück ist sie nach nem großen Bogen wiedergekommen, aber da geht einem schonmal die Muffe.


    Wir haben übrigens auch viel mit der Flexi gemacht. Die mögen ja manche nicht, aber das ist Geschmackssache.


    Ich kann Dir das erwähnte Buch wie gesagt nur wärmstens empfehlen.
    LG,
    Toki

  • Hallo keinohrhase,



    Du postest:


    Zitat

    Ich bin einfach nur begeistert über diese ganzen Schritte (Nicht ziehen an der Leine,Fuß laufen, etc) in der kurzen Zeit.


    Das deutet daraufhin dass beim Vorbesitzer schon in der Richtung gearbeitet wurde,


    ODER, und darüber würde ich mich mehr freuen, dass Du sosooooo ein geschicktes Händchen hast !!!!!!!!


    Auf Deine Fragen möchte ich Dir folgendes Antworten.


    Nutze den Kontakt zu dem Jagdaufseher wenn er wirklich Kenntnisse über jagdliche Hundeführung hat.
    Hat er das nicht, könntest Du Dich beim Jagdhunde-Obmann der DJV-Kreisgruppe/Hegering erkundigen.

    ODER schau in Deiner Umgebung nach einem Jagdhund-Halter, und befrage diesen.
    Es gibt ein Buch : Der Jagdgebrauchshund.
    Es gibt DVD's überdas Thema.



    Viel Glück!




    WUFF


    MASSAvonSAMMY

  • Hallo,


    von staffy und Toki hast Du ja tolle Tipps bekommen.


    Wir haben als Zweithund einen Borderländer (Münsterländer-Border Collie-Mix) ebenfalls aus 2. Hand, der bei den Vorbesitzern in seinem ersten Lebensjahr seinem Jagdinstinkt freien Lauf lassen durfte.
    Wir hatten natürlich die A....karte, was das Jagen angeht.


    Doch ich kann Dir Mut zu sprechen. Mit Konsequenz und Ruhe bekommst Du den Jagdtrieb kontrolliert. Abgewöhnen kannst du ihm das Jagen nicht, denn es ist ein Urtrieb der Hunde, den man lediglich unter Kontrolle bringen kann.


    Neben den Tipps, die Dir meine Vorposter schon gaben, kann ich Dir noch einen dazu geben.


    Wir haben bei Attila anfangs mit einem Abbruchsignal gearbeitet, was ihn allerdings, obwohl sein Grundgehorsam dank Hundeschule und sehr viel Eigenarbeit schon gefestigt war, überhaupt nicht interessierte.
    Er startete durch :shocked:


    Von Pia Gröning bekam ich den Rat, das Vorstehen zu belohnen und siehe da, es ging.


    Jeder Hund zeigt Dir an, dass er in der nächsten Sekunde durchstartet, indem er seinen Vorderlauf hebt, die KÖrperhaltung verändert, den Kopf ausfährt wie ein teleskop oder ähnliches.
    Du musst herausfinden, wie Dein Hund vorsteht.
    Dann kommt das Lob oder Click und Du hast die Aufmerksamkeit des Hundes.


    Das Buch von Pia Gröning ist wirklich sehr empfehlenswert und Du kannst sie auch anmailen. Sie antwortet immer.
    http://www.pfotenakademie.de


    Hast Du schon mal daran gedacht, ein Supersignal einzutrainieren. ein Signal, was nur für den absoluten Notfall da ist?

  • Massa
    Wieso ist Blickkontakt mit Clicker belohnen der falsche Ansatz??
    Was meinst du wie ich mich freuen musste, wenn mein Hund nach mehreren Wochen das erste Mal von sich aus sich umgeschaut hat.


    keinohrhasen
    Uuii, ein Gleichgesinnter ...



    Ich (besser gesagt ich und meine Famile) habe vor zweieinhalb Jahren einen Irish Setter mit fast identischer Vorgeschichte aufgenommen.


    Er wurde auch in seiner Welpenzeit kaum sozialisiert, hat alle Menschenm angesprungen und berammelt, hat das Baby der Familie vorm Rest beschützt und wurde mit einem halben Jahr, nachdem die familie hoffnungslos überfordert war,der hund an der Leine zog, sodass man auf einem Holztablett hinterhersclitern hätte können, der Hund starke Leinenaggression zeigte, ein Balljunkie war und alle Bälle um nichts in der Welt hergab, schon in mehrere Beissereinen verwickelt war , mehrere Enten gerissen hat und viermal im Tierheim wieder abgeholt werden musste, wurde er über zwei Jahre in den Keller eingesperrt und hat alle drei bis vier Tage mal "Besuch" bekommen, damit Futter und Wasser gewechselt wurde.


    Als der Hund nichts mehr gefressen hat und bis aufs Skelett abgemagert war wurde er beim Tierschutz abgegeben.


    Nur ein Hund, der jeden Menschen ersteinmal berammelt, wenn man ihm näher kommt, sich kaum was gefallen ließ, aber zugleich in allen Alltagssituationen extreme Unsicherheit zeigte und noch so viel mehr Probleme hatte, der hat kaum eine Chance.


    Mir tat der Kerl so leid , als ich das erste Mal einen Spaziergang mit ihm gemacht ahbe war ich dreizehn und hatte kaum Hundeerfahrung.
    Würde heute ein unerfahrenes 13jähriges Mädchen die Absicht haben sich so einen Hund anzuschaffen, dann würde jeder hier zu Recht laut aufschreien. Manchmal frag ich mich heute noch, wie ich es geschafft habe den Kerl überhaupt festzuhalten, wo schon ein 30 jähriger Mann damit starke Probleme hatte.
    Damals hatte ich weder was von Halti noch Schleppleine gehört, ich wusste grad mal das Verhalten eines Hundes zu deuten und , wie man Sitz und Platz beibringt.


    Damit er wenigstens etwas Bewegung bekam, rannte ich einen Teil des Weges.
    Mein Bremsweg betrug da mind. 200 m. :D
    Als er von uns (aus Mitleid) übernommen wurde, drehte er erst einmal total ab, der Hund hat 48 Stunden lang kein Auge zugetan, ist nur durch die Wohnung und den Garten gerannt.
    Wir waren schon kurz davor ihn wieder zurückzugeben.


    Es war schon Aufgabe genug ihn jedes Mal runterzuschicken, wenn er uns mal wieder berammeln wollte. Sitz klappte dann nach kurzer Zeit mit Leckerchen.
    Um ihm etwas Bewegung zu verschaffen kaufte ich dann eine Schleppleine, denn gegen Flexileinen hatte ich schon immer eine Abneigung.
    Ohne zu wissen, wie lang diese Leine wirklich ist, machte ich sie erstmal dran (natürlich ans schmale Halsband :ops: ) - Hund raste los - ich lag aufm Bauch und wurde über die nasse Wiese hinterhergezogen - nur losgelassen hab ich nicht - hatte ihn doch schon lieb gewonnen..


    Nach einem Monat hatte ich es schon geschafft, dass der Hund sich vom Sitz aus ins Platz legt, wenn ich mich mit nem Leckerchen in der Hand hinhocke.


    Immer noch ohne Ahnung belohnte ich instinktiv jede kleine Aufmerksamkeit des Hundes in der Wohnung/Garten - draussen war daran noch längst nicht zu denken.


    Ich kann mich noch gut an die über dem Kopf zusammengeschlagenen Hände der anderen Hundehalter erinnern, wenn mein Hund mit mir im Schlepptau röchelnd um die Ecke kam.


    Manchmal war ich wirklich aus lauter Hilfslosigkeit schon am Heulen - aber ich war echt sowas von überfordert, dass ich manchmal zweitage lang mit dem Hund nur im Garten spielte, um meine tausende von Blasen an den Händen auszukurieren. Manchmal hätte ich den Hund zur Hölle wünschen können ...


    Als Samson(so heißt die Nervensäge) :roll: wenigstens im Garten schonmal 20 sekunden im Bleib liegen konnte und auch schon ahnte, was mit "Hier" gemeint ist, hab ich wieder vermehrt draussen trainiert.
    Ich bin über Baumstämme gerannt, sodass er mir gefolgt ist und dafür belohnt wurde (ich dachte ich müsse das natürliche Jagdverhalten nachahmen ) - unbemerkt habe ich mit solchen Aktionen die Bindung verbessert. Ich habe ständig die Richtung gewechselt und bin plötzlich in einen anderen weg eingebogen - wenn Hund nachkam, wieder Weg gewechselt...


    Ich weiß nict mehr, wie ich auf diese Ideen gekommen bin, aber zufälligerweise war dies ja der richtige Weg.
    Ich bin jedesmal vor Freude in die Luft gesprungen, als Samson, wenn auch nach ständigen Versuchen dem Druck der Schleppleine zu entkommen, auf mein "Hier" kam, auch wenn er ganz schnell wieder abhauen wollte.


    Nach sechs Monaten klappte plötzlich auch ein kleines Bleib außerhalb des vertrauten Heimes ...
    Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie stolz ich war


    Ich habe jeden Blickkontakt belohnt und zwischendurch ohne Ablenkung nahm der Hund wirklich schonmal von selbst Blickkontakt auf.


    und dann..


    eines Tages...


    hab ich das Dogforum kennengelernt ..


    Ich muss sagen.. in meinen ersten Beiträgen wollte ih wissen, was ich mit meinem Hund so machen kann und hab dabei geschrieben, dass er sonst gut hört...


    es tut mir leid... :gott: Ich hab gelogen ;) - ich hoffe ihr verzeiht es mir.


    Aber von diesem Zeitpunkt an habe ich plötzlich tausend neue Dinge kenengelernt - Was ist Antijagdtraining, Dummyarbeit, Futterbeuteltraining, positive Bestörkung, Reizangel usw.
    Wie bringe ich meinem Hund das ordentliche An der Leine laufen bei?
    Wie verhinder ich die Leinenaggression?
    Wie laste ich meinen Hund jagdhundspezifisch aus?
    Wie kann ich meinem Hund die Unsicherheit besonders vor anderen Hunden nehmen?


    Nach jetzt weiteren eineinhalb Jahren harter Arbeit und ganz viel Geduld und Rückschlägen kennt der Hund Sotz,Platz,Bleib,Fuß,Aus und Hier, läuft ordentlich an der Leine, zeigt keine Leinenaggression mehr, ist verträglich mit allen Hunden (noch etwas vorsichtig, aber es bessert sich von Tag zu Tag) kann ein paar Tricks, lässt sich von Hetzjagden z.B. auf Kaninchen abrufen - das war einer der größten Erfolge.
    Kann fast überall frei laufen - Ich selber bin in unbekannte, sehr wildreichen Gebieten noch etwas vorsichtig.
    Und das Beste: Er gibt Bälle Aus - es ist schwer zu glauben, aber das war fast noch schwieriger als der zuverlässige Rückruf.


    Hundebesitzer, die noch vor zwei Jahren meinen Hund als hoffnungslosen Fall abgestempelt haben, wundern sich jetzt, dass Samson IMMER hört, während ihr eigener auch schonmal wildern geht.


    Und wenn der Süße beim Fußlaufen etwas näher am Bein laufen würde, hätten wir die BHP schon vor knapp einem Jahr laufen können. = )
    - aber ich bin auch so zufrieden.


    Der Hund hört besser als 99,8 % aller Hunde, die hier rumlaufen - nur ein Schäferhund ist noch besser erzogen ...



    Jeder solcher Problemfälle hat eine ganz eigene Geschichte und man sollte jedem eine Chance geben - selbst ich als absolut hundeunerfahrener Mensch damals, habe es mühevoll hingekriegt.
    Das ist der Grund warum für mich nie ein Hund vom Züchter oder Welpe in Frage käme ...


    Ich finde es absolut bewundernswert von euch, dass ihr das in Angriff genommen habt!


    http://de.youtube.com/watch?v=YpBRw67JXrQ


    (das könnte das Video zu dem schon erwähnten Antijagdtrainingbuch sein - ich selbst habe es nicht - das Video entspricht aber meinen Ansichten)


    Antijagdtraining ist eigentlich die Ausbildung zum Jagdhund, nur nicht an echtem Wild, sondern an Ersatzbeute, die nur in Zusammenarbeit mit dem Herrchen / Frauchen erbeutet werden kann.


    LG Jana

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