Sozialverträglichkeit - was ist das?

  • dumme Frage, oder? :ops: :D


    In der Wikipedia findet sich folgendes:


    Zitat

    Sozialverträglichkeit wird heute meist als Verträglichkeit mit den Normen und Anforderungen eines Sozialstaates interpretiert. Mitunter wird der Begriff auch im Sinne eines individuellen "verträglichen Sozialverhaltens" verwendet.


    Aber was bedeutet dieser Begriff bezogen auf unsere Hunde? Wann ist ein Hund sozialverträglich und wann ist er es nicht mehr? Wo ist die Grenze? :???:


    Ist ein Hund der mal unprovoziert pöbelt, auch mal mobbt sozialverträglich? Ist ein Hund der schon einmal gebissen hat (provoziert oder auch unprovoziert) automatisch nicht (mehr) sozialverträglich? Wie ist das mit einer Hündin, die keine fremden Welpen mag? etc.


    Wie sind eure Meinungen dazu?

  • Sozialisiert ist ein Hund für mich, wenn er weiss, wie er sich bei einer Begegnung eines Artgenossen zu verhalten hat. Er sollte in der Lage sein, die Körpersprache zu beherrschen und zu erkennen.


    Dazu sollte er gelernt haben, wie man spielt, sich in eine Gruppe ein-, unter oder überordnet, sich wehrt. Er sollte über eine Beisshemmung verfügen.

  • Zitat

    Sozialisiert ist ein Hund für mich, wenn er weiss, wie er sich bei einer Begegnung eines Artgenossen zu verhalten hat. Er sollte in der Lage sein, die Körpersprache zu beherrschen und zu erkennen.


    Dazu sollte er gelernt haben, wie man spielt, sich in eine Gruppe ein-, unter oder überordnet, sich wehrt. Er sollte über eine Beisshemmung verfügen.



    Ich hátte es nicht besser sagen können :D

  • Zitat

    Sozialisiert ist ein Hund für mich, wenn er weiss, wie er sich bei einer Begegnung eines Artgenossen zu verhalten hat. Er sollte in der Lage sein, die Körpersprache zu beherrschen und zu erkennen.


    Dazu sollte er gelernt haben, wie man spielt, sich in eine Gruppe ein-, unter oder überordnet, sich wehrt. Er sollte über eine Beisshemmung verfügen.


    Sozialisierung und Sozialverträglichkeit sind für mich nicht das selbe. Wenn auch das eine wohl eine Vorraussetzung für das andere ist. ;)


    Um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:Wie darf Hund sich denn sozialverträglich überordnen? Wo zieht ihr eine Grenze?

  • Meine Whippethündin ist diejenige, die in der Rangfolge meiner Hunde vorn steht. Die beiden anderen Hunde ordnen sich unter und stellen die Rangfolge nicht durch Kämpfe in Frage. Die "Leithündin" reagiert souverän durch Blickkontakte und Körpersprache auf "Verstösse" seitens der Rangniedrigeren. Es ergeben sich so keine körperverletzende Konflikte.

  • Da haben wir doch schonmal Beispiele für sozialverträglichkeit :D Schön, dass es in Deinem Rudel so harmonisch abläuft.


    Ich nenne mal Beispiele, vielleicht wird dann deutlicher, worauf ich hinaus will:


    Fall1: Kastrierter Rüde, sehr unsicher bei anderen Huden - jeder Hund, den er trifft wird erstmal unterworfen. Verletzungen gab es noch nie.


    Fall2: unkastrierter Rüde - geht keiner Rangelei aus dem Weg - provoziert gern, lässt den Macho raushängen und schaut, wie weit er gehen kann - aber alles geht ohne Verletzungen ab


    Fall3: Hündin - geht auf jeden fremden Welpen los - spielt aber sonst gerne mit fremden Hunden


    Fall4: Labrador liebt alles und jeden, will mit jedem spielen - lässt sich durch drohen, warnen und verscheuchen aber nicht wirklich abweisen und drängt sich weiter auf


    Fall5: Hund will seinen im selben Rudel lebenden Hundekumpel schützen, und beisst einen dritten Hund, der deutliche und behandlungsbedürftige Wunden davon trägt


    Sind diese (fiktiven) Hunde sozialverträglich? Kann man aufgrund dieser Angaben überhaupt eine Aussage darüber treffen, ob die Hunde sozialverträglich sind? (völlig unabhängig davon, ob die Halter zu irgendeinem Zeitpunkt mal hätten eingreifen sollen)

  • Ich bin gespannt auf weitere Antworten.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die "menschliche" Umwelt von einem großen Hund mehr "Sozialverträglichkeit" erwartet als von Kleineren. Ich hab das jetzt absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, weil auch unter Hundehaltern der Begriff Sozialverträglichkeit oft mit menschlichen Tugenden wie Ritterlichkeit, Mitleid oder Hilfsbereitschaft vermixt wird.


    LG Appelschnut


  • Hmmm.


    Zu 1. Die Hunde, die sich unterworfen haben, halte ich für sozialverträglich. Sie sind einer Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen. Liegt wohl auch daran, dass hier kein Rudel vorliegt.


    Zu 2. auch sozialverträglich, er testet aus - was ja legitim ist.


    Zu 3. auch ein für Hündinnen normales Verhalten. Sie sehen in fremden Welpen zukünftige Konkurrenz


    Zu 4. Dieser Hund ist nicht sozial, weil er die Körpersprache der Artgenossen falsch deutet bzw. nicht richtig erlernt hat.


    Zu 5. Könnte bei uns auch passieren. Das Rudel hält zusammen, das Leittier bekommt den Rücken gestärkt, die Schwelle der Aggressivität ist deutlich niedriger als bei allein gehaltenen Hunden. Die Auseinandersetzungen dadurch schwerer.


    Keine Gewähr auf die Richtigkeit ;-) - meine pers. Einschätzung.

  • Zitat

    Keine Gewähr auf die Richtigkeit ;-) - meine pers. Einschätzung.


    Um Richtigkeit ging es mir auch nicht (unbedingt). ;)


    Aber weitere Meinungen würden mich doch wirklich interessieren :hilfe: :gott:

  • Ich glaube nicht, dass man bei einer Begegnung eines Hundes grundsätzlich beurteilen kann, ob er sozialverträglich ist. Deshalb finde ich kann man diese Beispiele nicht pauschal beurteilen. Denn es hängt vieles an der Art der Begegnung, vielleicht auch Einfluss des Menschen in der Situation, erlerntes und erworbenes Verhalten und eben am Individuum selbst, die sich da treffen usw. Ansich finde ich es schon schwer Verhalten von Hunden zu beurteilen und einzuschätzen, denn im Grunde fehlen uns viele Informationen. Wir wissen nicht was sie denken, wir können es nur ahnen und übertragen dann oft auch Situationen oder Gedanken auf die Hunde und erklären uns ihr Verhalten damit.


    Tendenziell würde ich sagen ist für mich ein sozialverträglicher Hund eben ums zu vergleichen, wie ein Sozialverträgliches Kind- einer der nicht ständig Streit anzettelt, der sich nicht immer nur rauft, sondern versucht im gesunden Mass mit den Anderen zurecht zu kommen. Sowohl mit Artgenossen, wie auch mit Menschen.


    Ich persönlich würde da eine Grenze ziehen, wenn sich ein Verhalten bei unterschiedlichen Gegenüber immer wieder zeigt, andauernd gezeigt wird oder im besonderen Maße aggressiv und ungehorsam und dominant geprägt ist.


    Auch hier finde ich es schwierig von der Norm abweichendes Verhalten festzumachen bzw. Denn wer kann diese Norm bei Tieren wirklich festlegen?
    Gut und wenn man sich dann eben auf ein paar Dinge einigt die Norm bedeuten- finde ich es bei einer Spezies die nicht Mensch ist, dass noch schwerer zu beurteilen, als es eh schon ist.


    Kann dir da das Buch "das andere Ende der Leine" empfehlen.


    und jetzt noch zur Frage: Wie darf Hund sich denn sozialverträglich überordnen?


    in dem er Grenzen aufzeigt und absteckt, aber auch die des Gegenüber nicht überschreitet- z.B. halt den Weg begrenzt, droht, anrempelt etc. aber eben nicht richtig beisst oder nicht mehr vom anderen ablässt

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