Der ewige Kampf gegen das Testosteron...

  • Hallo liebe Foris!
    Momentan habe ich ein Problem mit Merlin (2 Jahre)... naja, eigentlich ja eher mit mir.
    Unser Merlin gehört zu den Rüden, die dank des Testosterons in andere Sphären der Wahrnehmung entflüchten.
    Sieht folgendermaßen aus: Merlin ist draußen sehr angespannt und unruhig, kennt oft keine Grundbefehle mehr, geschweige denn seinen Namen. Eigentlich zeigt er oft gar keine Reaktion mehr auf mich. (Grundsätzlich ist das ja alles recht normal ich weiß, nur die Ausmaße, die es bei ihm angenommen hat, sind nicht mehr normal... zumindest in meinen Augen... und bedeuten für beide Seiten viel Stress)
    Erste Konsequenz beim spazieren gehen ist nun die Schleppleine.
    Ich möchte ihn natürlich belohnen, wenn er mal hört bzw. seine Aufmerksamkeit doch mal auf mich richtet. Problem ist, dass sein Hunger auch runter gegangen ist, obwohl er eigentlich immer seeehr verfressen war und ich könnte wahrscheinlich nen Rehbraten mit Preiselbeeren und Klösen in der Hand halten... nix.
    Bis vor kurzem stand er unter der Wirkung einer Kastrationsspritze und sollte eigentlich (sofern diese eine erkennbare Besserung bringt) jetzt kastriert werden. Jedoch habe ich bei dem Gedanken "Bömmels ab" absolut kein gutes Bauchgefühl und möchte es, wenn möglich, verhindern.
    Als er gestern nach meinem Lob das Leckerchen wieder ignorierte, kam mir der Gedanke, dass er sein Futter nur noch für "Arbeit" bekommt.
    Ist sicherlich so erstmal nicht weiter wild, jedoch gehört er auch noch zu denen, die gern mal nen übersäuerten Magen haben (er hat ab und an mal morgens erbrochen, wenn er noch nix zu fressen hatte... andere Ursachen ausgeschlossen).
    Sollte ich ihm dann vielleicht so ne kleine Hand voll morgens und abends geben, damit er was im Magen hat und den Rest "erarbeiten lassen"?


    Für jeden Rat bin ich dankbar!!!


    Leicht verzweifelte Grüße,
    Mimi

  • ...... Wir haben keinen Rat, aber seit einiger Zeit das gleiche Problem. :???:
    Kastrationsspritze hielt auch nur eine kurze Zeit! Und die wollen wir ja
    nicht dauernd erneuern lassen...


    Jetzt werden wir wohl doch Leo kastrieren lassen????????????????? Obwohl wir das auch vermeiden wollten....


    Er frißt auch nur noch sehr mäkelig...und er ist (auch im Haus) sehr unruhig. Auch nachts kommt er nicht zur Ruhe.


    Irgendwie steht er total unter 'Strom'. Der TA meint, das würde halt mit
    seinen Hormonen zusammenhängen. Trotzdem sind wir noch unsicher, was die Kastration angeht!

  • Irgendwie beruhigend, dass es nicht nur uns so geht...
    Also ich hab das jetzt einfach so gemacht, dass Merlin zum Frühstück nur 1/3 der Portion bekommen hat... insgesamt ist er zwar trotzdem noch recht unruhig, jammert mehr als sonst und läuft auch mehr umher...
    Aber wir haben gerade ein wenig Tricks geübt und da war er wieder motivierter, als ich ihm als Belohnung Futter angeboten hab.
    Ich denke, ich werde das jetzt einige Zeit so probieren.
    Müssen wir uns jetzt wohl gegenseitig Mut zusprechen ;)
    Mag nicht die Kastration nachholen müssen, die ich der Tierheimleiterin nach einem langen Gespräch ausreden konnte!!!
    Wie alt ist dein "Testosteronbolzen" denn?

  • Hallo Mimi,



    also dass mit der Spritze kenn ich. Der Pum hat auch eine bekommen, hat aber nur 4 Wochen angehalten.

    Nach der Spritze war er einfach Klasse. Er war nicht so aufgedreht und abgelenkt draussen.
    Wir haben ihn nun richtig kastrieren lassen.
    Seit der Kastration ist er in der Wohnung kaum wieder zu erkennen. Er fiept und jault nicht mehr. Er hat keine Hummeln mehr im Hintern und läuft total nervös rum.
    Draussen merk ich noch gar keinen Unterschied. Aber bei Pum beginnt grad die Pubertät. Das wird wohl damit zusammen hängen.
    Wg. der Futterfrage kann ich dir leider keinen Tip geben, aber ich finde so wie du es machts sehr gut. Dass er wein Fressen als Belohnung bekomm.


    LG Feli

  • Zitat

    Für jeden Rat bin ich dankbar!!!


    Wie soll der aussehen ;-)
    Wir kennen dich und deinen Hund nicht wirklich. Daher läßt sich schwer sagen, was richtig und ideal ist.
    Grundsätzlich würde ich sagen, arbeite mehr an seiner Erziehung. Ändere die Regeln, sei konsequenter, sucht euch eine richtige Arbeit, ...
    Bis auf wirklich wenige Ausnahmen ist ein solch ignorantes Verhalten ein reines Kommunikations/Erziehungsproblem. Nur gilt es, den richtigen Weg zu finden, einen kompetenten Trainer und den erfolgreichen Ansatz.


    Mit dem "Problem" stehst du nicht alleine da - brauchst nicht verzweifeln !


    Nur leider wird immer viel zu schnell gesagt: Das ist ein Rüde, der ist hormongesteuert. Natürlich sind sie das (wie alle Männer :D), aber genauso sind Hündinnen phasenweise zickig, betrachten andere Hündinnen als Feinde und liegen Wochen später melancholisch mit ihrem Plüschtier im Korb ..


    Das gehört aber zum Hund sein dazu und es macht den Unterschied aus. Viele geben viel zu schnell auf, sehen keine Hoffnung, verlieren die Lust, lassen alles schleifen ... da kanns nicht besser werden und dann kommt noch der Rat eines "Fachmanns": mach ihn zum Neutrum, dann läßt er alles rüdentypische.


    Für mich nicht das, was ich möchte. Eine Kastration wäre für mich die allerletzte, nur wenn unumgängliche Möglichkeit. Vorher würde ich alles dransetzten, mit Training und Veränderung - an mir und dem Hund - die Erziehung in akzeptable Bahnen zu lenken.


    Gib nicht auf, zieh ne Weile eine konsequente Führung durch, dann bekommste das in den Griff !!


    Falls du noch eine HS suchst, schau dir mal Linda an, die kann ich sehr empfehlen: http://www.erziehung-betreuung.de/


    Gruß, staffy


    Feli
    Du redest aber nicht von deinem aktuellen Junghund, oder :shocked:
    Dann hiesse das ja, daß du ihn als Junghund, VOR der Pubertät kastriert hat, zu einer Zeit, wo der Hund definitiv NICHT testosterongesteuert ist ??
    Hat dich dein TA über die Folgen aufgeklärt ?

  • @Joco: Danke für den Link und die Bestätigung, dass das mit dem Futter so besser ist (also morgens und abends ein bischen als Grundlage)


    @ Staffy:
    Danke für deine bestärkende Antwort.
    Rat meinte ich im Sinne von: "War bei uns auch so, wir haben dies und das und jenes so und so gemacht"
    Quasi als Denkanstoß.
    Ich versuch eh seit Jahr und Tag so konsequent wie möglich zu sein, was grundsätzlich auch gute Früchte trägt. Nur jetzt im Moment ist's halt wieder ein bischen Horror.
    Wenn wir z.B. mitten auf dem Feld bei gefühlten minus 100 Grad und Wind stehen und stehen und stehen und stehen, weil Monsieur der Meinung ist, er müsste erst an der Leine ziehen und weil's dann nicht weiter geht ein gratis Konzert für alle veranstalten (üblicher Weise bleibe ich dann so lange stehen und ignoriere ihn, bis er nicht mehr singt und lobe ihn, wenn er ruhig ist und keine Spannung mehr auf der Leine ist)
    Klar, gehört alles dazu, wenn man Hundeführer sein will und ich bin auch gerne bereit diesen "Kampf" (momentan ist es eben ein wenig einer) zu führen.
    In dem Jahr, dass Merlin jetzt bei uns ist, haben wir schon so schöne Erfolge erzielt. Wenn auch kleinschrittig, aber wir lernen alle drei (mein Freund, Merlin und ich natürlich) und es macht mich auch stolz.
    Und eben weil ich ihn nicht einfach "schnipp-schnapp" zum Neutrum machen will, habe ich ja diesen Thread hier gestartet.


    Und zum Thema richtige Arbeit... ich glaube Grundgehorsam ist im Moment für beide Seiten ausreichend, wenn ich ihn so nach 2 Stunden in Feld und Wald an der Schleppe betrachte, wie er noch kurz was trinkt und sich dann in sein Bett verkrümelt. (mal davon abgesehen, dass ich es ihm oft genug liebend gern nachmachen würde, aber keine Zeit dafür hab :D )


    Den Link werd ich mir auch gleich mal anschauen und vormerken, denn im Moment bin ich NOCH der Ansicht, dass ich es erstmal allein versuche. (Hab ja jetzt den Rest des Jahres Urlaub und kann mich intensivst auf die Erziehungsarbeit konzentrieren)


    Liebe Grüße, Mimi

  • Zitat

    Wenn wir z.B. mitten auf dem Feld bei gefühlten minus 100 Grad und Wind stehen und stehen und stehen und stehen, weil Monsieur der Meinung ist, er müsste erst an der Leine ziehen und weil's dann nicht weiter geht ein gratis Konzert für alle veranstalten ...


    :D hihi, die gefühlten -100 °C, die kenn ich auch !


    Aber bei genau dem Problem z.B., da wird Linda dir ein paar gute Tipps geben können, wie du nicht mehr frieren mußt.
    Sicher ist es deine Entscheidung, aber ich weiß - aus eigener Erfahrung - daß es manchmal viel wert ist, sich ein paar Tipps vor Ort u holen. Da reichen ja meinsten schon wenige Einzelstunden ... und das Training macht wieder mehr Spaß.


    Gruß, staffy

  • Ich finde es jedenfalls toll, dass Du nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehst und Deinem Hund die Eier abschneiden lässt. ;)


    Wir haben bzw. hatten mit dem jungen Rüden auch einige Machtkämpfe in dieser Beziehung. Nun ist der "Herr" 3 Jahre alt und gut erzogen.


    glaube mir, diese heißen Weiber lassen ihn zwar nicht kalt, doch er lässt sich problemlos von abrufen., wenn auch manchmal ein energisches Wort sein muss.


    Das wirst Du auch schaffen, denn ich bin kein Experte, was Hundeerziehung angeht.

  • @ staffy


    ja, ich rede von meinem junghund. er ist 13 monate alt. meine tä meinte dass er das richtig alter hätte um kastriert zu werden. hauptindikation zur kastration war sein stark ausgeprägtes präputialkatarrh. was wegen unserer kleinen tochter sehr unangenehm war. wir haben es mittels spritze nicht in den griff bekommen, deshalb die kastration.
    was meinst du denn was es für folgen hat? :???:


    lg feli

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!