Kalzium-Phosphor-Verhältnis in Fertigfutter

  • Ich wollte mal fragen wie wichtig ihr das nehmt. Ich hab hier mehrere Fertigfuttersorten stehen, die mir sehr gut gefallen, bei denen aber dasKalzium-Phosphor-Verhältnis nach allem, was mir bekannt ist, ungünstig ist. Achtet ihr da sehr drauf, das dann auszugleichen durch Beifutter, oder ist euch die Zusammensetzung wichtiger?

  • Bei "Alleinfuttermitteln" muss das Ca:Ph Verhältnis grundsätzlich richtig sein. Es gibt natürlich einige, bei denen zB deutlich mehr als der Bedarf drin ist. Das hängt dann am Hund. Bei nem gesunden erwachsenen Hund wäre das nicht mein Ausschlusskriterium. Bei kranken Hunden oder jungen Hunden muss man natürlich neu überlegen und im Zweifel das auch als wichtiges Kriterium vorne anstellen und eben ein passendes Futter suchen, wenn man nicht frisch füttern möchte.


    Wirklich ungesunde Mengen oder eben ungesund zu wenig ist in Alleinfuttermitteln nicht drin.


    Bei "Ergänzungsfuttermitteln" musst du Ca zufügen, so wie du es bei frischem Futter auch machen würdest. Wahlweise mit Eierschalenpulver, Algenkalk, Calciumcitrat, Calciumcarbonat...


    Meine Meinung zu der Sache! :^^:

  • Hm... Aber zum Beispiel habe ich hier jetzt ein Bio-Nassfutter, das hier immer supergut wegkommt. Da ist bei manchen Sorten (als Alleinfutter ausdrücklich ausgelobt) deutlich mehr Phosphor als Kalzium drin, habe ich vom Hersteller erfahren... Und das ist doch dann schlecht, oder nicht? :???:

  • Tatsächlich?? :???: Und der Hersteller empfiehlt nicht, dass dort Ca zugefügt werden muss??


    DAS finde ich jetzt wirklich merkwürdig. Denn mWn darf ein Futter nur dann Alleinfuttermittel heißen, wenn es von allen Werten her geeignet ist, um den Hund vollständig zu ernähren. Und lt Meyer7Zentek (und das sind die maßgeblichen Wissenschftler f.d. FeFu Industrie) muss das Ca:Ph Verhältnis zwischen 1:1 bis 2:1 (Ca:P) liegen. Idealerweise 1,3:1.




    Hmmm :???: - ist das evtl Herrmanns? Da gab es mal Werte die bei futterfreund.de falsch waren. Kann es das sein?


    grübelnde Grüße

  • Bei Müselberger (ein hochwertiges Biofutter) ist auch kein Kalzium zugefügt. Und ist ein Alleinfutter :/ Auch sind dort keine Innereien drin.


    Ich habe dort angefragt und (unter anderem) folgende Antwort erhalten:


    Wir fügen keinerlei Zusatzstoffe wie Vitamine hinzu. Gerade bei
    Vitaminen ist es nicht bewiesen, dass das Zufügen eine positive
    Wirkung auf die Gesundheit hat. Auch bei uns Menschen ist dies ein
    umstrittenes Thema.


    In Sachen Calzium arbeiten wir gerade an einer Rezeptur mit gemahlenen
    Bio-Eierschalen. Künstliches Calzium findet bei uns keine Verwendung.
    Leider ist die neue Rezeptur noch nicht Produktionsreif.


    Zur Zeit empfehlen wir unseren Kunden lieber einen frischen Knochen ab
    und an zu reichen.


    Ich bin aber der Meinung, dass man so etwas wenigstens auf der Dose vermerken sollte.


    Ansonsten denke ich, dass das Problem mit einem nicht so günstigen Kalzium-Phoshor-Verhältnis eher bei DoFu auftritt als bei TroFu.


    Ich frage mich manchmal aber auch, ob man die Frage mit dem Kalzium vielleicht nicht sowieso überbewertet. Eine Bekannte von mir bekocht schon seit vielen Jahren ihre Hunde und gibt nie Kalzium dazu. Und ihren Hundis geht es (bis jetzt?) gut.


    Gruß Anja

  • Nunja. Überbewertet hin oder her. Es ist ja nun wissenschaftlich erwiesen, dass es ein gewisses Verhältnis sein muss, damit der Hundeorganismus gesund ist - besser gesagt: bestens versorgt ist.


    Und das jahrelange falsch-Fütterung nicht immer gleich Krankheiten oder Tod zur Folge haben muss, kann als Gegenbeweis ja nicht wirklich herhalten. (Ich finde weder bei Mensch noch bei Tier).


    Ich bin kein Verfechter von Milligramm-genauem Nachrechnen etc - aber grundsätzliche Verhältnisse sollten schon da sein, finde ich.

  • Der Mensch hat ja auch einen Calcium und einen Phosphorbedarf.


    Kennt jemand von euch seinen Calciumbedarf am Tag?
    Wisst ihr, wieviel Phosphor der Mensch benötigt ....und das daraus resultierende "Verhältnis"?


    Um mich nicht falsch zu verstehen ....ich rechne auch bei meinen Hunden, und versuche ein Gleichgewicht dieser Werte einzuhalten.


    Dennoch wird wohl kaum ein Menschlein sein Calcium/Phosphorbedarf ausrechnen und das Verhältnis der beiden Werte, und wir sind dennoch gesund.


    Meine Nachbarin kocht seit Jahren ihren Hund nur mit Herz und Reis (auf anraten ihres TA), und er ist auch gesund alt geworden.
    Ohne Calcium Zusatz.
    Das muß man zwar nicht nachmachen und als die Regel ansehen, aber es geht auch ohne Berechnung.


    Ich denke schon, das man vielen Dingen zuviel Berwertung zuschreibt.


    Sich belesen ist immer gut, und ich finde es schon wichtig eine gewisse "Norm" einzuhalten, aber verrückt machen sollte man sich nicht ;)

  • Ich habe die Werte vom Hersteller selber im Rahmen einer Vollanalyse bekommen - das fand ich schon mal supergut, diese Offenheit. Und da meine Hündin das Futter jetzt auch wieder frisst (Appetitlosigkeit lag wohl an was anderem), möchte ich es schon ganz gern weiterfüttern. Nur denke ich, werde ich jetzt wohl doch was zugeben... Mineralfutter vielleicht. Denn von mehreren Sorten war überhaupt nur eine dabei, bei der überhaupt der Kalziumwert höher war als der Phosphorwert - bei den anderen war die Spanne groß und der Kalziumwert war der niedrigere.

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