Wundstarrkrampf

  • Hallo Gemeinde,


    einer meiner Hunde ist an Tetanus erkrankt. Der TA hat Serum und Antibiotika gespritzt. Jetzt liegt er hier im Flur, steif wie ein Brett.
    Hat jemand Erfahrung mit Tetanus und was kann man tun.


    LG Anja

    • Neu

    Hi


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    • hä? wirklich tetanus? habe noch nie von einem hund der an tetanus erkrankt ist gehört :gruebel:
      deshalb werden hunde, im gegensatz wie z. b. pferde, auch nicht gegen tetanus geimpft.


      viele grüße tanja

    • Hallo!


      Ich glaube,da hilft nur Abwarten.Hab so einen Fall auch mal während eines Praktikums gesehen.Dem Hund wurde aber zusätzlich noch Diazepam und ich glaub sogar Pentobarbital verabreicht,das sollte der Muskelentspannung dienen.Dieser Hund ist auch wieder gesund geworden,nach ca. einer Woche durfte er wieder nach Hause.


      Wieso hat dein TA deinen Hund eigentlich nicht stationär aufgenommen oder dich eine Klinik geschickt?Tetanus ist immerhin eine sehr ernste Erkrankung und der sollte ärztlich überwacht werden,bis der Starrkrampf unter Kontrolle ist.


      Liebe Grüße und gute Besserung,Tamora

    • Hab noch was vergessen:Den Hund unbedingt in einer ruhigen und dunklen Umgebung halten und flüssige Nahrung anbieten,z.B. Dosenfutter mit Wasser vermischt.


      Ich kann dir aber wirklich nur raten deinen Hund in eine Klinik zu bringen,wegen der Gefahr der Atemlähmung.


      Noch mal liebe Grüße,Tamora

    • Hi Tamora,


      nein in der Klinik lasse ich den Hund nicht. Es ist Wochenende und neben meinem Hund sitzt in der Klinik eh keiner, ganz im Gegensatz zu hier.
      Was ist Diazepam und Pentobarbital? Wie wird das verabreicht? Gespritzt, denn alles andere geht nicht. Was mir am meisten Sorgen macht ist momentan, dass ich nicht mal Wasser in den Kerl reinkriege. Heute Mittag hat er noch alleine gesoffen, aber jetzt versuche ich, ihm mit einer Spritze Wasser einzuflößen, aber er kriegt es nicht geschluckt. Er kann sich nicht mal richtig hinlegen, ich muß ihn umschubsen (also sanft eben), sonst würde er im stehen schlafen. Beim Pinkeln fällt er um.
      Es ist schrecklich, den Hund so leiden zu sehen und nicht machen zu können.


      LG Anja

    • Hallo Anja,


      auf einer anderen Seite fand ich das hier:


      Tetanus, Wundstarrkrampf
      Infektionen mit dem Bakterium Clostridium tetani können auch bei Hunden und Katzen den Wundstarrkrampf hervorrufen. Das Bakterium ist in der Umwelt weit verbreitet und in der Lage, mit Hilfe spezieller Dauerformen (Sporen) sehr lange Zeit in der Umwelt zu überleben. Gelangt es in die Wunde (die Infektion kann über große Wunden wie Schnittwunden, Drahtverletzungen ö.ä., oder aber über kleine Wunden, zum Beispiel Kratzer, die man sich beim Graben, zuzieht erfolgen), können sich die Sporen in eine Form wandeln, die sich vermehrt und dabei ein Toxin produziert, das über die Nerven in das Rückenmark und Gehirn transportiert wird und dort die Funktionen bestimmter Nervenzellen hemmt. Das Toxin führt zu einer langanhaltenden Aktivierung der motorischen Nerven und daraus folgend zu einer Anspannung und Verkrampfung von Muskeln und Gliedmaßen des Rumpfes.
      Hund und Katze sind sehr unempfindlich für das Toxin, weshalb der Tetanus bei diesen Tieren sehr selten ist. Wenn tatsächlich eine Erkrankung voliegt, sind die Symtome häufig lokalisiert und auf einzelne Gliedmaßen beschränkt. Außer der klinischen Diagnostik besteht keine praktikable Möglichkeit, eine Clostridium tetani-Infektion nachzuweisen. Typisch ist bei schweren Fällen eine Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur (Risus sadonicus), eine sägebockartige Haltung sowie eine ausgeprägte Schreckhaftigkeit und Geräuschempfindlichkeit der Tiere. Die Behandlung besteht in der Verordnung absoluter Ruhe, der Verabreichungvon einem spezifischen Antiserum ('"Antitoxin") und einer Behandlung mit Penicillin, um gegebenefalls noch in der Wunde vorhandene Clostridium tetani-Keime abzutöten. Die Wirkung des Toxins ist zeitlich begrenzt und wenn die lebensnotwendigen Funktionen erhalten werden, können sich die betroffenen Tiere vollständig erholen. Die Seltenheit der Erkrankung bei Hund und Katze rechtfertigt nicht die regelmäßige Impfung dieser Tiere. Wenn sie jedoch gewünscht wird, kann sie mit den verfügbaren Veterinärvakzinen ohne weiteres durchgeführt werden.


      Der Satz mit dem vollständig erholen macht ja erstmal Mut.
      Das Antitoxin muß meiner Erkenntnis nach mindestens noch einmal gespritzt werden und die Penicillinbehandlung muß ebenfall wiederholt werden.


      Alles Gute.


      Gruß

    • Hallo!


      Diazepam ist ein eigentlich ein Beruhigungsmittel und ist z.B in Valium enthalten.Es hat aber auch eine gute Muskelentspannende Wirkung,daher nimmt es auch bei Tetanus oder auch epileptischen Anfällen.


      Pentobarbital ist ein Narkotikum und wird in Überdosis zum Einschläfern verwendet.Es hat aber ebenfalls eine muskelrelaxierende Wirkung,man nimmt es daher auch bei Grand Mal-Anfällen bei Epilepsie,wenn sonst nichts mehr hilft.Beide Mittel spritzt man i.d.R in die Vene,Diazepam gibt es auch als Tablette.Allerdings sind die beiden Wirkstoffe nichts für den Hausgebrauch.


      In der Klinik,in der ich Praktikum gemacht habe,kam der Hund mit Tetanus auch am Wochenende.Die diensthabende Tierärztin und die Tierarzthelferin haben die ganze Zeit abwechselnd Wache bei dem Hund geschoben,bis sich die Situation entspannt hatte.Natürlich weiß ich nicht,ob das überall so ist.


      Das bei deinem Hund hört sich schon sehr schlimm an und bei einer Atemlähmung kannst du ja daheim nichts machen.


      Wegen der Flüssigkeitszufuhr:Macht dein TA vielleicht Hausbesuche?Dann könnte er deinem Hund mittels Infusion Flüssigkeit und Glucose verabreichen,denn Energiezufuhr und Flüssigkeit sind sehr wichtig.


      Liebe Grüße,Tamora

    • Der SH von einer Bekannten hatte das auch. Er war auch zu Hause, bekam aber 3x täglich Infusionen vom TA, da er weder Futter noch Wasser aufnehmen konnte. Auch die Medis wurden ihm gespritzt. Ich würde deinen Ta mal darauf ansprechen. Viel Glück und gute Besserung!

    • Hallo,


      also der Hund hat diese Nacht überstanden. Ich habe alle 2 Stunden nach ihm gesehen. Heute früh habe ich ihm eine Dose aufgemacht und im Pürierer mit 1 l Wasser gemischt. 3/4 l hat er selbst getrunken. Da er die Zunge nicht bewegen kann, dauert das 30 min oder länger. Aber er hat gefressen und reichlich Wasser war auch dabei. Pinkeln geht auch, aber schwierig. Seine Augen sind auch wieder klarer. Am Montag gehe ich nochmal Serum und Antibiotika spritzen lassen.


      Über die Möglichkeiten von Infusionen haben mich die Tierärzte natürlich informiert. Aber solange er selbst was aufnehmen kann, wolllte ich das nicht. Gestern abend sah das ja kritisch aus, aber heute früh ging es wieder. Ich habe einen kranken Hund lieber bei mir (es sei denn, es geht wirklich nicht anders). Da bin ich der Meinung, was man selber macht, macht man wenigstens nicht verkehrt.


      Ich halte Euch auf dem Laufenden. Und vielen Dank für Eure Tips und Infos.


      LG Anja

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