Ernährung von Tierschutzhunden!

  • Hallo Ihr lieben Futter-Experten :winken: ,


    seit einiger Zeit mache ich für einen Tierschutzverein Vorkontrollen.


    Dass Tiere ordentlich gehalten und versorgt werden müssen ist ja so ziemlich jedem HH klar, aber ehrlich gesagt ist es mir auch wichtig, das Thema Ernährung mal anzusprechen.


    Natürlich nicht als Bedingung das Tier zu bekommen, aber es ist mir ein persönliches Anliegen, dass die Tiere so hochwertig wie möglich ernährt werden.


    Ich habe festgestellt, dass die allermeisten Leute wirklich billiges Supermarktfutter geben. :roll:


    Ich habe mir folgendes überlegt u bin dankbar für weitere Tipps von Euch:



    Ich erstelle eine Liste von Links, die über gute Ernährung informieren.


    Ein spezielles Futter werde ich nicht schriftlich empfehlen, aber mündlich habe ich schon vor , einige Namen anzusprechen, je nach Geldbeutel.


    Was haltet Ihr davon?


    Wie würdet Ihr das rüberbringen?


    Oder würdet Ihr Euch da ganz raushalten?


    :hilfe:


    Wenn ich darauf einige Antworten bekommen habe, komme ich zum nächsten Thema, nämlich welches Futter für welchen Geldbeutel.
    :gott:


    Mir ist schon klar dass ich mich mit den wenigsten Leuten über BARF unterhalten kann, aber ein gutes Fertigfutter ist doch schonmal was :D


    Danke!

  • Huhu Ines,
    klasse Idee!


    Hast du dir auch was für die Rentner usw überlegt, die kein Internet haben!?
    Machst du das dann nur mündlich oder machst du vllt einen kleinen Flyer/Handzettel ?


    Ich hab letzte Woche grad Futter ins TH gebracht und da stand ein älterer Herr, der für seine Rentnerzeit einen älteren Hund suchte...


    Fiel mir an dieser Stelle nur grad ein, dass ja nicht jeder Internet hat und die meisten, die das Supermarktfutter füttern, sind ja die Senioren...
    Die jüngere Generation informiert sich ja mittlerweile ab und an.


    Vielleicht könntest du ja Prospekte von dem ein oder anderen Hersteller anfordern und verteilen?!


    War nur ne idee


    :D

  • Hallo Ines,


    schön von dir zu lesen. ;)
    Ich finde die Idee sehr gut eine bessere Ernährung anzusprechen.
    Viele Menschen wissen gar nicht, dass man Tierfutter auch woanders als im Supermarkt kaufen kann und, dass es erhebliche Qualitätsunterschiede gibt.


    Allerdings würde ich nicht zu tief in die Materie eintauchen und jedes Abblocken seitens der neuen Halter uneingeschränkt respektieren.
    Aber das machst du sowieso.


    Von Flyern und Prospekten rate ich ab. Das kann in Richtung Missionierung gehen und wenig hilfreich sein, weil sich Leute gegängelt fühlen.


    LG, Friederike

  • Mit Sicherheit ist eine gute Idee, den Leuten bewußt zu machen, dass ein Hund 'ordentlich' ernährt werden muss. Ich würde allerdings keine Flyer verteilen, denn da gerät man schnell in den Verdacht die Leute 'bekehren' zu wollen.


    Ich persönlich würde die Leute bitten, mir das Futter und die Leckerlie zu zeigen. (Ich meine natürlich die Packungen.) Ich würde zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht erklären, warum ich das Futter sehen will. Bei einem Tierschutzkontrolleur kommen vermutlich keine Nachfragen, was das soll.


    Ich würde dann die Inhaltstoffe 'studieren' und die Leute auf Zutaten wie Zucker aufmerksam machen. Die meisten Leute sind sich gar nicht bewußt, was sie ihrem Fifi eigentlich vorsetzen. Außerdem würde ich darauf hinweisen, dass der Hundebauch es gar nicht so amüsant findet, wenn sein Futter ständig gewechselt wird.


    Ich könnte mir vorstellen, dass dann ohnehin Nachfragen kommen, was denn empfehlenswert ist. Auch an dieser Stelle würde ich keine 'offiziellen Empfehlungen' abgeben, sondern eher sagen womit ich - als Halter/Pfleger , nicht als Kontrolleur - gute Erfahrungen gemacht habe.


    Evl. würde ich eine ungefähre Angabe machen, wie: Das Futter sollte keinen Zucker enthalten und einen möglichs hohen Fleischanteil haben und ich würde Tips geben, wie man von einer Sorte auf eine andere umstellt. Mehr dürfte zu viel sein.



    Ansonsten hilft vielleicht die Bitte sich auch mit dem TA über die Ernährung zu beraten.


    LG


    P.S. Es gibt übrigens auch preiswerte Futtersorten, die durchaus besser sind als ihr Ruf - unsere Tierärztin hatte uns eine solche empfohlen. (Wir sind dennoch beim BARFen angekommen, weil unsere Kleine nunmal auf so ziemlich jedes Industriefutter (inkl. der gaaaaaanz teuren Marken, die man nur beim TA bekommt) allergisch reagiert.)

  • Hallo Ines,
    ich finde es auch wirklich wichtig, die neuen Halter über ordentliches Futter zu informieren.
    Vielleicht kannst Du ja für diejenigen, die kein Internet haben, auch Dinge aus dem Internet ausdrucken (nach Rücksprache natürlich), damit auch denen diese Informationen zugänglich sind.
    Wer kein Internet hat, muss auch nicht automatisch auf Futtersorten verzichten, die im normalen Handel nicht zu bekommen sind. Denn bei den meisten Shops kann man auch telefonisch bestellen. Vielleicht wäre da eine Liste mit den Tel.Nr. "guter" Shops oder Hersteller hilfreich.
    Und manche Hersteller, Josera z.B., haben in sehr vielen Orten Händler, bei denen man auch persönlich vorbeikommen kann oder die nach Hause liefern. Auch da wäre vielleicht eine kleine Liste ganz gut. Denn wenn die Leute die Beschaffung bequem haben und sich auch nicht großartig selbst Informationen besorgen müssen, sind sie nach m.E. viel eher bereit...
    Es gibt ja auch durchaus in einigen Zooläden akzeptables Futter, auch die Sorten sollte man selbstverständlich nicht vergessen.
    Ich würde auch nicht gleich zuuu tief in die Materie einsteigen, weil viele Leute, die sich bislang damit nicht beschäftigt haben, dann überfordert sind und gleich komplett abblocken. Ich würde eher eine grobe "Übersicht" geben und z.B. die Dinge benennen, die als schädlich oder zumindest fragwürdig bekannt sind, worauf man achten muss, warum viel Werbung nicht gleich ein gutes Futter bedeutet o.ä. Und das finde ich eigentlich in schriftlicher Form besser - dann können sie später in Ruhe noch mal nachlesen oder das sogar mitnehmen, wenn sie Futter kaufen wollen, und das abgleichen. Wenn Du dann merkst, dass jemand an weiteren Informationen interessiert ist, kannst Du ja nähere Infos geben. Und Du könntest das Angebot machen, dass man sich auch später noch an Dich wenden kann, wenn Fragen zum oder Probleme wegen des Futters auftreten - sofern Deine Zeit das erlaubt, natürlich.
    Ganz liebe Grüße
    Petra

  • Grundsätzlich finde ich die Idee gut...aber geh da wirklich mit Fingerspitzengefühl vor...ich kann mir vorstellen, dass man sich da recht schnell bevormundet fühlt!
    Lenk das Thema einfach auf den Bereich Ernährung, geb Tipps ohne zu missionieren und empfehle bei potentiellen "Supermarktfütterern" vielleicht nicht gerade Futtersorten für 60 Euro den 15-Kilo-Sack!
    Ich würd ja Markus-Mühle empfehlen... :D

  • Also ganz ehrlich - ich halte gar nix davon, da ungefragt Tipps zu geben. Hauptsache, die Tiere bekommen regelmäßig und genug zu fressen. Wenn jemand fragt, ist das natürlich eine ganz andere Geschichte. Aber wenn nicht, würde ich es dabei belassen.


    Ich mache auch Nachkontrollen, und ganz oft sind da Leute, die vor der Wahl stehen, ob ihr Hund "Supermarktpöttchen" kriegt und dann noch genug Geld bleibt, um noch die ein oder andere Futterspende ans Tierheim zu geben, oder ob der Hund was sauteures bekommt, und dann eben nix ans TH geht. Oder ob man einen Hund aufnimmt, der dann Supermarktfutter bekommt, und sich noch selber hier und da was leisten kann, oder ob halt keinem Hund ein Zuhause gegeben wird. Zudem denke ich, für jeden ehemaligen Straßenhund ist ein Supermarktpöttchen eh ein Gedicht.


    Da auch ansonsten Fakt ist, dass das EU-Futtermittelgesetz (einfach mal lesen) nicht so schlecht ist, dass ein Hund, der nur (irgendein) Fertigfutter bekommt, so schlecht ernährt wird, dass die Futterfrage eine Tierschutzfrage ist: Besser, er hat ein Zuhause, wo er geliebt wird, und bekommt irgendein Futter als dass er im TH bleiben muss (wo es dann oft auch kein besseres Futter geben kann). Wenn man da den Leuten zuviel aufdrängt, dann sind die schnell genervt oder sogar eingeschüchtert und holen sich den nächsten Hund dann doch lieber vom Bauernhof - und ihre Nachbarn, Freunde und Verwandte, denen die das dann erzählen.


    Also mein Fazit: Auf konkrete Anfrage gerne soviel beraten wie möglich (wenn man denn wirklich Ahnung hat und nicht nur die teils echt lächerlichen/veralteten Gerüchte aus dem Netz verbreitet) und dann auch gerne einen selbst erstellten Flyer verteilen! Wenn keine Anfrage kommt, einfach einmal nett fragen, ob Beratung erwünscht ist, und wenn nicht, Mund halten. (Es sei denn natürlich, der Hund keinen guten Eindruck. Dann natürlich eingreifen.) Die Futterfrage ist halt größtenteils auch eine Glaubensfrage. Ich freue mich über jeden, der sich gut und gerne informiert, aber ich denke, das darf keine Vermittlungsfrage werden, so lange jemand halbwegs brauchbar füttert. (Also sprich Hundefutter und nicht nur Fleisch oder nur Kartoffeln mit Milch - DAS hatten wir nämlich auch schon. :/ )

  • Zitat

    Grundsätzlich finde ich die Idee gut...aber geh da wirklich mit Fingerspitzengefühl vor...ich kann mir vorstellen, dass man sich da recht schnell bevormundet fühlt!
    Lenk das Thema einfach auf den Bereich Ernährung, geb Tipps ohne zu missionieren und empfehle bei potentiellen "Supermarktfütterern" vielleicht nicht gerade Futtersorten für 60 Euro den 15-Kilo-Sack!
    Ich würd ja Markus-Mühle empfehlen... :D


    Ja, das sehe ich auch so. Ich gebe in dieser Hinsicht immer ein paar wenige, wichtige Tipps und lasse die Leute dann selber entscheiden. Wollen sie mehr Infos, bekommen sie diese auch von mir. Aber ich dränge niemanden in eine Richtung und überlade sie auch nicht mit Ratschlägen. Gegen "Missionare" reagiere ich selbst nämlich auch etwas allergisch...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo!


    Ich bin der Meinung, dass man die Leute schon "dezent" auf die Futterthematik aufmerksam machen kann. Dann am besten anbieten, dass man bei Interesse auch gerne mehr erzählen oder Hersteller usw. nennen kann.


    Ich bekomme heute meinen Hund. Über Ernährung (und auch über alle anderen Themen zum Hund) lese ich schon seit über einem halben Jahr. Von daher bin ich schon einigermaßen informiert und kümmere mich selber darum immer mehr zu erfahren.


    Aber ganz ehrlich habe ich früher ganz anders darüber gedacht. Da hatte ich keinerlei Wissen darüber. Man hört ja dann öfter mal solche Geschichten, dass man den Hund futtertechnisch nicht zu sehr verwöhnen soll, weil er dann wählerisch wird und billigeres Futter gar nicht mehr frisst.
    Auf dieser Wissensgrundlage habe ich dann einfach beschlossen, dass wenn ich mal einen Hund habe, er nur das Billigfutter von Aldi, Norma etc. bekommt. Das ist auch gut und muss reichen. Ab und zu vielleicht Reste vom Essen.


    Seit ich mich aber informiert habe und gelesen haben, wie viele Abfälle teilweise in Futtern verarbeitet werden, habe ich meine Meinung komplett geändert. Lieber in ein gutes Futter investieren und dann auch einen gesunden Hund haben.


    Hätte man mir gegenüber dieses Thema angesprochen und somit mein Interesse dafür geweckt, hätte ich das nicht aufdringlich gefunden. Natürlich immer abhängig davon, wie man es rüberbringt.


    Also ich würde auf jeden Fall dieses Thema ansprechen und dann bei Interesse mehr ins Detail gehen.


    Viel Erfolg bei deinem Vorhaben!


    LG Andrea

  • Super Idee, dieses Thema anzusprechen!
    Nur wie schon gesagt nicht zu sehr vertiefen und nicht aufdrängen.
    Vielleicht ein paar Tipps geben wo sie dieses Futter herbekommen,
    (also nicht nur durchs Internet) und wo sie sich genauer informieren
    können, wenn sie interessiert sind.
    Aber wirklich nur dann, wenn sie keine Ablehnhaltung einnehmen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!