Ängstliche Hündin aus Tierheim

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    von beccimania Heute 12:06


    Hi,


    habe ein kleines Problem. Seit 2 Wochen haben wir eine Hündin aus dem Tierheim. Sie ist schätzungsweise 1,5 Jahre und aus Rumänien. Sie war jetzt ein halbes Jahr im Tierheim bis wir kamen. Wir sind 3 Wochen mit ihr gassi gegangen und dann haben wir sie mit nachhause genommen. Sie ist ein Mischling laut Tierheim Labrador/Doberman. Sie hat sich eigentlich schon super eingelebt, sie war ja sehr ängstlich. Zu mir hat sie schon vertrauen und ich kann sie auch schon ohne Leine laufen lassen. Sie ist echt zuckersüß, aber nun zu unserem Problem. Mit meinem Freund wird sie irgendwie nicht warm. Vor ihm hat sie nach wie vor Angst. Manchmal nimmt sie Leckerlies von Ihm uns manchmal nicht. Einen Tag so einen Tag so... Naja und gestern dann ist mein Freund ins Wohnzimmer gekommen sie lag auf dem Boden. Er kam auf mich zu und wollte sich auf mich legen und mich ärgern und was macht unsere Kira: Sie bellt ihn an. So gesehen hat sie mich verteidigen wollen. Ist ja grundlegend nicht falsch. Aber es kann nicht sein, dass sie gegen ihr Herrchen geht...
    Nun ist mein Freund natürlich sauer und wir sind ein wenig ratlos. Jetzt will er es so machen, dass sie nur von ihm Futter bekommt und zwar aus der Hand. Das haben wir in verschiedenen Foren gelesen. Aber ich weiß nicht ob das richtig ist... bin irgendwie total verzweifelt... Wir wollten sie ja beide haben. Sind wir zu ungeduldig oder verlangen wir schon zu viel von ihr??


    Ich weiß nicht weiter, vielleicht kann mir jemand helfen und ein paar Tipps geben...
    Vielen Dank!!!

  • hallo,
    ich kann dir leider nciht in allen fragen weiterhelfen,
    aber dein freund darf keine zuneigng erzwingen,
    eher muss er sich interessant machen.

  • Das mit dem aus der Hand füttern ist für den Anfang schon mal nicht schlecht.
    Aber wie du schon beschrieben hast, ihr habt sie erst seit 2 Wochen und wahrscheinlich hat sie vorher schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht - Nemht ihr das nicht übel und zeigt Verständnis für ihr Verhalten.
    Dein Freund muss ihr nun zeigen, dass er "anders" ist, als ihre Erfahrungen ihr gezeigt haben ;)
    Geht erst einmal zusammen mit ihr raus, wobei ihr sie abwechselnd zu euch ruft und mit Leckerchen belohnt. Wichtig dabei ist, dass dein Freund keinesfalls bedrohlich auf sie wirkt, sich beim belohnen über sie beugt, in die Augen starrt (höchstens kurz zublinzeln ;) ) und erstmal am besten noch nicht einmal streichelt.
    Um den Beziehungsaufbau deiner Hündin zu deinem Freund zu unterstützen wäre es förderlich, dass du sie weitgehend ignorierst, während dein Freund sie Leckerchen suchen lässt, ein bisschen leichten Grundgehorsam übt ...
    Nach einer gewissen Zeit wird sie erkannt haben, dass von ihm keine Gefahr ausgeht und euch beide akzeptiert haben.
    LG jana

  • Ich denke auch dass das Füttern aus der Hand deines Freundes sicher genau richtig ist. Auch würde ich ihm so ganz tolle leckerbissen geben wie Käse, Fleischwurst,...damit sie merkt: boah bei dem ists toll.


    Auch sollte er denke ich körperlich nicht zu ihr kommen. Also sie immer rufen so dass sie zu ihm kommen soll um sich ein leckerlie abzuholen. und NICHT streicheln. Wenn sie gestreichelt werden will wird sie sicher kommen.


    und wenn er sie ruft sollte er sich möglich klein machen- zB in die Hocke gehen, damit sie nicht so Angst vor dem "Riese" hat. Möglichst keine schnellen Bewegungen und immer nur gaaaaanz ruhig mit ihr reden....

  • Hallo.
    Wieviel wißt ihr über die Vorgeschichte eurer Hündin?
    Evtl. schlechte Behandlung seitens Männern bekannt?
    Handfütterung ist in er Regel eine gute Sache, um dem Hund zu zeigen, dass nur gutes aus diesen Hände / von dieser Person kommt.


    Aber bezogen auf die Reaktion des HUndes bei eurer Kabbelei wird das nicht weiter helfen.
    Wie vertraut ist der Hund bereits mit eurer Zweisamkeit?
    War es für sie erstmal eine neue Situation?


    Dann würde ich sie langsam da heran führen, in dem ihr euch sehr oft am Tag einfach mal umarmt, kurz knuddelt und euch körperlich nahe seit.
    Der HUnd sollte behutsam lernen, das dies Alltag ist in seinen neuen Rudel.

  • Bei unserer Fanny war es ähnlich. Sie hatte am Anfang nur zu mir einen guten Draht aber nicht zu meinem Mann. Vermutlich hatte sie in Ungarn schlechte Erfahrungen genacht mit Männern.


    Wir haben eine Fütterregelung getroffen in der sich nur mein Mann um das Futter von Fanny gekümmert hat. Sowohl im Napf als auch aus der Hand. Ansonsten hat er sie einfach in Ruhe gelassen und so getan, als wenn sie ihn gar nicht interessieren würde und siehe da, sie wurde neugierig und kam immer öfter zu uns. Mittlerweile haben wir die süße Zicke seit fast 4 jahren und die beiden sind ein Herz und eine Seele.


    Ich kann nur zu viel Geduld raten, nichts überstürzen, kein böses Wort und kein Gemecker, wenns mal nicht so hinhaut wie ihr es euch vorstellt. Gebt dem Hund die Zeit die er braucht um Vertrauen zu fassen.

  • ich wüde dir noch raten, dass dein freund sich erst mal mit dem rücken zu eurer hündinn dreht, wenn er sie füttert.

  • Vielen Lieben Dank erstmal für die schnelle Hilfe!!! Jetzt bin ich wieder ein bisschen beruhigt...
    wir waren gerade 2 Stunden mit ihr draußen. Draußen ist sie ganz anders. Wenn er sie ruft dann kommt sie, sie spielt sogar mit ihm, die beiden sind über die Wiesen getobt...da nimmt sie die Leckerlies und es ist fast "normal" aber sobald wir in der Wohnung sind kriegt sie wieder angst... naja, gerade füttert er sie aus der Hand und ganz vorsichtig isst sie auch...hat ja auch seit gestern morgen nix mehr gefressen...
    DANKE für euren zupruch!!! Ich halte euch auf dem Laufenden...
    LG

  • am anfang:
    so war es mit unserer dalmatiner-hündinn aus dem TH auch.
    draußen die lebensfreude pur und dauernd kuscheln und toben &
    zu hause nur angst, sie hat die ganze zeit gezittert wenn man sie nur angeschaut hat...


    nach ca 8 wochen:
    super lieb auch im haus und kommt andauernd knuddeln :)
    ich hab sie eigentlich meistens ignoriert und dann kam sie von selbst,
    aber das lag eigentlich daran, dass sie sehr eiversüchtig ist und ich das dann auch mit unserem 1. hund provoziert hab ;)

  • Hallo beccimania!


    Habe selber vor ca. 6 Jahren meiner Hündin aus Rumänien ein zu Hause geschenkt.
    Gut mein Vorteil war, dass ich in diesem Tierheim freiwillige Helferin bin und den Charakter meiner Hündin kannte, aber es war auch nicht viel.Denn das Tierheim liegt vom Abschuss,d.h. keine Straßen, kaum fremde Personen...denn die sie kannte waren ihr ja nicht fremd usw.
    Da mein Sohn damals erst 10 Monate alt war habe ich es einfach versucht und sie mit nach Hause genommen.
    Anfangs habe ich Siska in Ruhe gelassen und habe sie nur beobachtet wie sie zum Kind ist und am Bettchen geschnuppert hat.
    Irgendwann kam mein ehem. Freund von der Arbeit...das war schon für Sie ein riesengroßer Schock.
    Das erste was Sie machte....bloß weg hier...hat sich versteckt und sich nicht sehen lassen.
    Wir haben Siska auch in Ruhe gelassen und da sie mich ja kannte durfte mein Freund sie immer füttern, wenn er von der Arbeit kam.
    Um auch zu Ihr die Bindung aufzubauen ist er Anfangs mit spazieren gegangen und irgendwann war er mal alleine mit Siska unterwegs.
    Glaub nicht, dass die ersten Spaziergänge für Siska toll waren...immerhin war mein ehem. Freund für Sie ein Fremder.
    Es hat auch nicht allzulange gedauert, denn dadurch das er sich viel mit ihr beschäftigt hat, NUR er ihr das Futter gegeben hat...kam Siska irgendwann von selbst zu Ihm...auch die Begrüßungen wenn er von der Arbeit kam wurden stärker!
    Ich möchte dir nur damit sagen....dein Freund soll sich soviel wie möglich mit ihr beschäftigen.
    Aber auf keinen Fall zwingen, sondern euren Hund von selbst kommen lassen und da Sie dich kennt, kannst du auch ruhigen Gewissens dich davon ein bißchen Zurückziehen damit dein Freund auch die Chance erhält.



    Noch um eine Frage zu klären.


    Straßenhunde werden nicht gerade in ihren Ländern vergöttert, sondern als Müll, Wutablage für Quälereien und sonstiges gebraucht.
    Deswegen sind auch diese Hunde meistens bestimmten Personen sehr ängstlich gegenüber.
    Von meinem ehem. Freund der Vater ist gehbehindert und läuft am Stock.
    Auch das war für Siska ein sehr großes Problem....ich vermute das Sie in Rumänien mit Stöcken von Wohnsiedlungen vertrieben wurde.
    Dadurch das der Vater unser Nachbar war haben wir Siska täglich mit zu ihm rüber in die Wohnung genommen...haben Türen aufgelassen damit sie weiterhin ihre Fluchtmöglichkeiten hat.
    Irgendwann begriff Siska das es auch dort immer viele Leckereien gab und hat dadurch ihre Ängstlichkeit abgenommen.



    So und nun gut erstmal mit der Schreiberei....war ja auch viel zu lesen! :roll:

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