Hütertrieb? Wann fings bei euch an?

  • Hi.


    Bei Liska zeigte es sich erstmals mit 8 Monaten. Wir versuchen es aber zu unterbinden, arbeiten gegen jegliches unkontrollierte Hüteverhalten. Das ist weder lustig noch spassig für den Hund, es kann sogar zu einer richtigen Neurose werden! :|


    Die Aussage, dass sie durch einmaliges Schafehüten auf den Geschmack kommen ist so nicht korrekt, denn der Hütetrieb ist bereits genetisch im Hund verankert und muss nicht erst geweckt werden! Durch das Arbeiten am Vieh wird er in kontrollierte und effektive Bahnen gelenkt.


    Gib doch mal die "Hüten" als Suchauftrag ein.


    LG
    Dawn


  • Das ist das ganz urtypische Beispiel für einen Balljunkie.
    Jegliches Verhalten - inkl. Wassertropfen, Taschenlampenstrahlen, Schatten, Staubkörner, etc. - in dieser Richtung, welches in irgendeinerweise gefördert wird, sei es durch Mutwillen (Ball, Stöckchen) oder Belustigung (schade, aber hier entweder Dummheit oder Unwissenheit um den Zustand des Tieres)
    ist ein absolutes Armutszeugnis des Halters.
    Sorry, wenn ich das so ausdrücke.
    Viele dieser Tiere haben mittlerweile schon ein echt manisches Verhalten, dem man kaum noch mit "normalem" Umgang beikommen kann.
    Geld für die Kassen eines jeden Verhaltenstherapeuten. :/
    So weit muß und darf es nicht kommen.


    Zitat


    ...Zumindest weiss ich aber ganz sicher, dass das Verhalten der Hündin krankhaft neurotisch sein muss.


    Damit hast du sicher recht.


    Gehütet wird z.B. wenn permanent im Kreis um eine Gruppe - bevorzugt in geduckter Haltung - herum geschlichen oder gerannt wird.
    Im Spiel nicht mit den HUnden gespielt wird, sondern dauernd drumherum gerannt wird. Sich abgelegt wird, beobachtet wird.
    Denke, dies ist auch für einen Laien sehr gut zu erkennen.

  • Zitat

    Hi.


    Durch das Arbeiten am Vieh wird er in kontrollierte und effektive Bahnen gelenkt.



    Und wenn man dazu keine Möglichkeit hat?


    Ob Lotte z.B. Blätter hütet oder jagt kann ich ehrlichgesagt nicht so genau sagen. Sie springt ihnen halt immer hinterher und schnappt nach ihnen.

  • Zitat


    Gehütet wird z.B. wenn permanent im Kreis um eine Gruppe - bevorzugt in geduckter Haltung - herum geschlichen oder gerannt wird.
    Im Spiel nicht mit den Hunden gespielt wird, sondern dauernd drumherum gerannt wird. Sich abgelegt wird, beobachtet wird.
    Denke, dies ist auch für einen Laien sehr gut zu erkennen.


    Wenn also ein Hütehund z.B. einen Vogel im Garten fixiert ( im Liegen oder beim Umkreisen ) dann hütet er, wenn er aber auf den Vogel zuläuft dann ist das Jagdverhalten, kein Hüten?


    Und wenn ein Hütehund wo liegt und etwas ansieht, woher weiß man, ob das Interesse / Neugier ist oder Hüten ? Gerade in Bezug auf Schneeflocken oder so ?


    LG Jana

  • Ja Sabine, genau so wie du es beschreibst, verhält sich die Hündin.


    Es wäre ja schon mal positiv, wenn sie meinen Hund wenigstens "vertreiben" würde, wenn er zu lästig wäre.
    Zumindest wäre eine emotionale Regung zu erkennen, aber sie macht nichts dergleichen.


    Sie ist fast so wie in einem Trance-Zustand :???:
    Was mich nur neugierig macht ist die Tatsache, warum der oder die HH es nicht erkennen?


    Gerade sie, die tagtäglich mit ihren Vierbeinern zusammen sind, müssten doch derartige Abartigkeit diagnostizieren können?
    Ich würde jede kleinste Veränderung an meinem Hund sofort registrieren, und nötigenfalls sofort für Einhalt sorgen.


    Soweit kann und darf man es doch gar nicht erst kommen lassen, weil dem Hund tut man am allerwenigsten damit einen Gefallen.

  • Zitat


    ...
    Wenn also ein Hütehund z.B. einen Vogel im Garten fixiert ( im Liegen oder beim Umkreisen ) dann hütet er, wenn er aber auf den Vogel zuläuft dann ist das Jagdverhalten, kein Hüten?


    Und wenn ein Hütehund wo liegt und etwas ansieht, woher weiß man, ob das Interesse / Neugier ist oder Hüten ? Gerade in Bezug auf Schneeflocken oder so ?


    LG Jana


    Wenn du wissen möchtest, wie "echtes" hüten ausschaut, oder wie man es am besten erkennen kann,
    empfehle ich dir, besuche - geht auch ohne Hund - mal ein entsprechendes Seminar oder schau dir mal einen Trial an.
    Nur soviel:
    ob der Hund daliegt und etwas interessiert beäugt oder sich anspannt und sein Objekt der Begierde fixiert ist ein deutlicher Unterschied.
    Viel sind während des Fixierens kaum ansprechbar.
    Das liegt eindeutig am Halter, dies rechtzeitig zu erkennen.


    Hund jagd nicht zwangläufig, wenn er versucht, sein Hüteobjekt einzufangen.
    Der Jäger hetzt mit dem Ziel, der Beute den Lebenshauch zu nehmen.
    Der Hüter Sollte sie treiben und lebend bringen. :D


    Britta2003


    Zitat

    ...
    Sie ist fast so wie in einem Trance-Zustand
    Was mich nur neugierig macht ist die Tatsache, warum der oder die HH es nicht erkennen?
    ...


    Genau das ist es, was mir auch zu denken gibt.
    Will oder kann mancher HH es nicht erkennen?
    Manch einer ist geradezu glücklich, wenn er sieht, wie stupide der HUnd hinter dem Ball herhechelt. Und freut sich am Ende noch, wie gut der Hund im Anschluß ausgelastet und ausgepowert schläft... :/
    Mich macht es traurig, wenn ich sowas sehe oder auch lese.


    Zitat

    ...
    Gerade sie, die tagtäglich mit ihren Vierbeinern zusammen sind, müssten doch derartige Abartigkeit diagnostizieren können?
    Ich würde jede kleinste Veränderung an meinem Hund sofort registrieren, und nötigenfalls sofort für Einhalt sorgen. ...


    Evtl. setzt dies eine gute Beobachtungsgabe, Wissen um die Veranlagung des Tieres und Einsicht voraus :???:

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