Seit kurzem Probleme beim Gassigehen (wegen Läufigkeit?)

  • Meine 9-monatige Komondor-Pflegehündin ist grundsätzlich sehr lieb und Menschen gegenüber aufgeschlossen und freundlich, auch bei allen Fremden und anderen Hunden auf der Strasse. Ich kümmere mich immer um Sie wenn Herrchen nicht kann (beruflich). Bisher lief alles sehr gut, wenn ich mit ihr raus gegangen bin, sie hörte auf Kommandos und ich konnte sie auf Hundespielwiesen problemlos spielen lassen. Seit zwei Wochen ist sie aber wie ausgewechselt. Sie wird scheinbar das erste Mal läufig, und seitdem akzeptiert mich draußen auf der Straße überhaupt nicht mehr. Nach ein paar Metern fängt sie an, mit dem Maul an der Leine zu zerren, dann springt sie an mir hoch kneift mich sogar in die Hände und die Unterarme. Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie auf den Boden zu drücken, damit Ruhe einkehrt. Nach ein paar Metern geht alles wieder von vorne los. In der Wohnung dagegen ist sie völlig ausgewechselt, lieb, hört nach wie vor auf Kommandos. Nur draußen tickt sie aus. Ich kann so nicht mir ihr rausgehen, aber sie braucht ja dringend Ihre Bewegung. Die hat sie bisher auch immer ausreichend bekommen (mind. zwei, oft mehr Stunden am Tag). Ist das ein Problem der Unterordnung? Sie macht das ja auch nur bei mir, nicht bei ihrem Herrchen. Und Fremde auf der Strasse sind nach wie vor kein Problem. Wenn sich das nicht ändert, muss ich ihrem Herrchen eine Andere Pflegelösung empfehlen. Bin kurz davor zu kapitulieren.

  • Die Kleine versucht anscheinend, wie weit sie bei dir gehen kann.
    Ein klares, deutliches "NEIN" wäre da am Besten angebracht.
    Zeige ihr deutlich, dass du das nicht möchtest.


    Vielleicht ist sie auch einfach überdreht und freut sich, dass sie nun endlich draußen Gas geben kann.
    Machst du denn mit ihr auch Kopfarbeit, oder bleibt's bei den Spaziergängen ?

  • Vielleicht ein Versuch wert, wenn du dich nicht durchsetzen kannst: wenn sie damit anfängt, sofort am nächsten Baum anbinden und erst wieder beachten, wenn sie ruhig ist.


    Ich schließe mich der Frage an: was macht ihr denn so auf Spaziergängen?

  • Zitat

    Ich schließe mich der Frage an: was macht ihr denn so auf Spaziergängen?


    Futterbeutel-Training


    Futter-Suchspiele (eine halbe Handvoll Leckerchen auf die Wiese werfen - "Such Leckerchen")


    Snoopy liebt Kastanien über alles, die werfe ich ihm weg und er bringt sie mir wieder (leider habe ich nur kaum noch welche - ich hatte an die 100 Stück gesammelt *g*).
    Alternativ zu den Kastanien nehme ich Hasel- und Walnüsse. Die sind nur leider nicht so hart wie die Kastanien, die kann ich vielleicht 3 oder 4 mal werfen, dann beißt er sie kaputt - er hat ja inzwischen kapiert, dass da nach dem Kaputtbeißen was Leckeres drin ist *ggg*


    Bedingt durch die Leckerchen-Suchspiele kennt er ja den Begriff "Such" - wenn die Kastanie im Laub verschwunden ist, schick ich ihn suchen "Such Kastanie" - klappt wunderbar.
    Ist echt faszinierend, wie ein so kleiner Hund eine so kleine Kastanie auf einem laubbedeckten Boden findet - oft find ich die selber nicht.


    Ich hab versucht, auf Bälle umzusteigen, leider findet Snoopy die nicht so wahnsinnig interessant. Den bringt er mir 2 oder 3 Mal, dann hat er keine Lust mehr.


    Wenn er mal zu weit vorläuft und zu wenig auf mich achtet, versteck ich mich hinter dem nächsten Baum oder was auch immer grad in der Nähe ist, dann kann er mich erst mal suchen.
    Wie ich gemerkt habe, ist das sehr förderlich, um zu erreichen, dass der Hund draußen sehr viel besser auf mich achtet - ich könnte ja verloren gehen :D


    Wenn Ihr noch andere gute Beschäftigungsmöglichkeiten wisst, gerne immer her damit ;-)

  • Ja, diese Suchspielchen hab ich auch oft mit ihr gemacht, aber im Moment ist sie draußen überhaupt nicht zu Konzentration zu bringen. Es ist ein regelrechter Kampf mit dem Hund. Ich werd manchmal nach ein paar ihrer Attacken selbst innerlich ganz wütend, und nehme natürlich an, dass sie das auch merkt. Bestimmt nicht gerade förderlich. Das komische ist echt, dass drinnen eigentlich alles soweit in Ordnung ist. Sie macht auch die ganzen Sitz/ Platz und Pfötchenspiele mit. Nur draußen ist sie wie umgewandelt. und eben nur bei mir und nicht bei Herrchen. Das mit dem Anbinden ist vielleicht ne gute Idee. Probier ich beim nächsten Mal aus. Eigentlich macht sie sich sonst aber nicht viel aus dem Angebunden werden (also vor Läden und so).
    Und habt Ihr da Erfahrungen was die Läufigkeit angeht? Ist so eine Wesensänderung deswegen möglich?
    Na mal sehen... Danke schon mal für den Zuspruch.

  • Zitat

    Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie auf den Boden zu drücken, damit Ruhe einkehrt.


    Das hier solltest du unbedingt sein lassen, ist eher kontraproduktiv, wie du ja selber feststellen mußt.


    Ansonsten hast du ja gute Vorschläge bekommen.
    Der Hund ist mittlerweile im Flegelalter angekommen und testet aus, da hilft nur konsequente Erziehung und Durchhaltevermögen.

  • Fütter sie zu Hause nicht mehr sondern nur noch unterwegs auf Spaziergängen wenn sie gut mitmacht!
    Tut sie das nicht, muss sie halt hungern. Das wird sie schnell kapieren und ihr Verhalten entsprechend ändern. Wenn sie dabei wirklich mal ein oder zwei Tage nichts frisst, ist das nicht so schlimm.


    Ich vermute, dass es mit ihrer Pubertät zusammenhängt - sie wird "Machtspielchen" mit Dir spielen wollen um auszutesten, wie weit sie gehen kann...
    Das erklärt dann auch, warum sie bei Herrchen nicht so ist.

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