Hund anschaffen - würdet ihr es wieder tun?

  • Na klar werde ich mir wieder einen Hund anschaffen!
    Ich hatte 25 Jahre lang Hunde, dann nach dem Tod der letzten beiden, etwa 4,5 Jahre keinen mehr, weil ich danach keinen neuen Hund anschaffen durfte (Mietwohnung).
    Sofort nachdem wir diese Wohnung gekündigt haben, habe ich mich auf die Suche nach einem Hund gemacht.
    Frau Schmitt ist jetzt mein ganzes Glück, ich weiß gar nicht, wie ich es so lange ohne einen Hund ausgehalten habe...


    Manchmal stinkt's mir schon, z.B. bei Kälte, Eis und Schnee rauszugehen, vor allem die letzte Runde ist manchmal eine echte Überwindung. Aber bin ich dann erst mal mit einem fröhlich herumsausenden Hund unterwegs, mollig warm angezogen, macht's dann wieder Spaß.


    Der nächste Hund wird dann allerdings wahrscheinlich ein älterer sein, ich bin jetzt schon gesundheitlich angeschlagen, da werde ich dann mit einem ruhigen Hunde-Rentner gemütliche Runden drehen und anschließend wärmen wir unsere alten Knochen in der warmen Stube, zusammengekuschelt auf dem Sofa.

  • Mein Vater hatte vor 30 Jahren oder so nen Hund, ein Mix, den er hat er damals mit 6 Wochen übernommen, zu früh, ich weiß, aber die Mutter hatte ihn verstoßen. Er hat ihn dann mit der Flasche, dann mit Brei großgezogen, da er noch gar nicht ganz entwöhnt war. Und er hat ihn erzogen und ihm Tricks beigebracht, und das alles über Lob und Futter. Find ich eine Riesenleistung für damalige Verhältnisse, wo mit Hunden eigentlich noch ganz anders umgegangen wurde.
    Als der dann starb, vor Einsamkeit, weil mein Vater als der Hund 3 war zum Bund musste und seine Eltern auf Hundi aufpassten, da hat er nicht mehr gefressen, danach wollte mein Vater nie wieder einen Hund haben. "So einen wie meinen Waldi krieg ich nie wieder".
    Ich kanns total verstehen, es machte mich aber auch sehr traurig...
    Vielleicht ist es auch anders, wenn man seinen Hund von Welpe an hat oder sogar mit wenigen Tagen das erste Mal sieht und dann beim Züchter regelmäßig besucht, eh man ihn sich mit 8 oder 12 Wochen dann holt oder so, ne andere, viel intensivere Bindung. Kann ich mir schon vorstellen...
    Ich hab meine Hündin ja mit 5 Jahren übernommen und ich glaub schon, dass die Bindung einfach nie so eng sein wird wie in oben beschriebenem Fall. Ich empfinde das aber nicht als negativ oder als Nachteil für mich.
    Ich sage für mich aber schon bewusst, ich möchte nicht mehr ohne Hunde sein und nicht, ich möchte nicht mehr ohne Gipsy sein. Das trifft zwar auch zu, klar, aber ich weiß ja, dass sie irgendwann nicht mehr bei sein kann und dann wird ihr Platz auf der Couch auf jeden Fall neu vergeben. In meinem Herzen wird immer Platz für mehr als genug Hundis sein.


    Danke auch an chichabi für den Link, so sollte meine Umfrage eigentlich auch aussehen, hab sie mit großem Interesse gelesen =) .

  • Zitat

    ...
    Vielleicht ist es auch anders, wenn man seinen Hund von Welpe an hat oder sogar mit wenigen Tagen das erste Mal sieht und dann beim Züchter regelmäßig besucht, eh man ihn sich mit 8 oder 12 Wochen dann holt oder so, ne andere, viel intensivere Bindung. Kann ich mir schon vorstellen...
    Ich hab meine Hündin ja mit 5 Jahren übernommen und ich glaub schon, dass die Bindung einfach nie so eng sein wird wie in oben beschriebenem Fall...


    Also einer der letzten Hunde, die ich hatte, war, als ich ihn bekommen habe, ein 8 jähriger Kastrat, mit überlangen Krallen, herzkrank, der kannte nichts, war schwer angstgestört und deswegen brandgefährlich.
    Er hat sich prima entwickelt, blieb aber Fremden und selbst meiner Familie gegenüber sehr reserviert und war bis zum Schluss mit Vorsicht zu genießen. Mir gegenüber war er aber sehr lieb und hat sich so eng an mich gebunden, wie nie ein anderer Hund zuvor. Als er nach wenigen Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb, habe ich wochenlang jeden abend wie bekloppt geweint, obwohl ich noch eine Hündin hatte, die mich ja hätte trösten können. Noch nie habe ich einen Hund so geliebt, noch nie hat mich ein Hund so geliebt. (sogar jetzt muss ich wieder heulen...) Und niemand konnte verstehen, was ich an dem unzugänglichen Kotzbrocken gefunden habe.
    Es spielt also imho gar keine Rolle, wann man einen Hund bekommt, ich glaube, manchmal trifft man einfach die große Liebe, unabhängig von Alter, Rasse und Vorgeschichte.

  • Ich denke, es kommt auch drauf an, wie sehr man sich mit dem Tier beschäftigt.
    Es gibt Leute, die schaffen sich nen Welpi an, der Hund lebt 18 Jahre, mal als Beispiel, die beschäftigen sich aber nie viel mit dem und der fehlt denen auch nicht.
    Dann gibt es solche, die holen sich nen Hundesenior, ausm Tierschutz oder wie auch immer, haben "nur" noch wenige Jahre was von dem, beschäftigen sich aber so intensiv mit dem und finden den so toll, dass sie ne ganz enge und ganz andere Art von Bindung an das Tier aufbauen.

  • Als unser erster Hund starb, wollte ich keinen mehr zu mir nehmen.
    Mein Schwiegervater kam dann aber kurze Zeit später mit einem neuen Hund aus einer TP nach Hause.
    Anfangs war ich sehr verunsichert und auch ängstlich. Ich dachte, ich könnte diesem Hund nicht die selbe Liebe und selbe Zuwendung geben wie Alexa.
    Ich habe sogar das Gefühl gehabt, ich hätte Alexa verraten (ich weiß, hört sich komisch an) Ich hatte das Gefühl, dass ich noch nicht bereit für einen neuen Hund bin.


    Ein anderer Hund kann nie den verstorbenen ersetzten. Und das soll er auch gar nicht.
    Und ja, ich würde wieder einen zu mir nehmen :)

  • Schönes Thema und eure Meinungen liegen sooo nah an meiner... Ist schön zu hören :^^:
    Ich habe immer OHNE Hund gelebt, wir hatten nie einen eigenen, aber einen haben wollte ich glaub ich schon immer. Ich bin auch die einzige in meiner Familie die so Tierverrückt ist und ich werde oft für ziemlich bescheuert erklärt, aber das ist mir egal. Als mir 2006 endlich die Möglichkeit geboten würde einen Hund zu uns zu holen, war klar das es nich lange dauert. Es dauerte zwar doch noch etwas, weil ich mich nunmal in die Landseer verliebt hatte und einen guten Züchter suchen wollte. Den habe ich dann auch gefunden und seit dem 23.06.2007 ist die Motte jetzt bei uns. Ich möchte nicht eine Sekunde darüber nachdenken, was ist wenn sie nicht mehr ist, ich kann nur sagen, dass ich es bis jetzt nicht eine Sekunde bereut habe und das sie mir so unendlich viel gibt und ich in meinem Leben nicht mehr ohne Hund sein möchte.... Das sie NIE ein anderer Hund ersetzen kann ist mir klar, das will ich auch garnicht. Aber er oder sie wird einen anderen Platz in meinem Herz einnehmen, dirket neben Gusti .... :liebhab:


    Sorry, für diese "liebdöselei" :roll:

  • Zitat

    Ich habe immer OHNE Hund gelebt, wir hatten nie einen eigenen, aber einen haben wollte ich glaub ich schon immer. Ich bin auch die einzige in meiner Familie die so Tierverrückt ist und ich werde oft für ziemlich bescheuert erklärt, aber das ist mir egal.


    Bist du mein verloren geglaubter Zwilling??? Vom Alter her käme es ja hin :p

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