hund aus tötungsstation aus spanien

  • hallo,


    ich bin ganz neu hier


    und entschuldigt, dass ich das thema nochmal beginne. ich hab schon gelesen, dass es so ein ähnliches gibt.


    wir - eine familie bestehend aus mir und meinem mann, 2 kindern (5 und 10 jahre) und zwei katzen - wollen uns einen hund zulegen.


    wir wollen keinen rassehund ( muss auch ganz ehrlich sagen 1000 euro sind uns einfach zu viel). wir haben überlegt, einen mischlingswelpen zu holen, oder einen hund aus dem tierheim.


    wir sind dann auf einen hund aus spanien gestossen. er ist noch dort, war lange in einem tötungslager, nu aber zum glück raus. ende februar wird er nach deutschland kommen. er ist 10 monate alt.


    über seine vergangenheit weiss ich nicht sehr viel, ausser eben das tötungslager.
    ist es verantwortungslos, den kindern gegenüber, einen solchen hund als neues familienmitglied zu holen??
    oder kann es auch gut möglich sein, dass er sich sofort wohl fühlt bei uns. .. klar wird es am anfang nicht leicht sein....


    ist er schon zu alt, als dass ich ihn noch an die katzen gewöhnen kann ??


    wir vier haben uns absolut in das foto und sein gesicht verliebt. hab mir jetzt auch viele andere fotos und angebote von hunden angesehen... aber es ist eben der eine... und sonst eigentlich keiner...


    ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich weiss im moment wirkilch nicht, was richtig oder falsch ist.

  • Hallo Lacrima!


    Also - wenn es der eine sein soll ;-) Probleme kann jeder Hund machen, und 10 Monate ist echt ein Alter, wo noch alles möglich ist (inkl. Katzen ;-)). In dieser Zeit werden sich wohl kaum Verhaltensmuster schon so eingeprägt haben, dass sie nicht mehr zu ändern sind.
    Auch ein Welpe vom Züchter kann Probleme machen, Garantie für den "perfekten" Familienhund gibt es leider nie.


    Wir haben selber einen Griechen hier sitzen und einen aus Deutschland, der halt einfach so im TH abgegeben wurde. Beide sind verträglich mit anderen Hunden, bei Kindern macht eher der Deutsche Stress ;-) Der Grieche ist ein Bild von einem Hund bei Kindern, lässt sich alles gefallen...


    Womit Ihr wahrscheinlich rechnen müsst, ist, dass der "Neue" am Anfang etwas verstört ist. Wär ich aber an seiner Stelle auch ;-)
    Besorgt Euch auf alle Fälle schon mal ein gutes Buch (z.B. Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde), um dann nicht komplett ahnungslos dazustehen. Das hat nichts damit zu tun, dass der Hund aus Spanien kommt, sondern sollte man allgemein tun. Und wenn Ihr mal wirklich nicht weiterwißt - in diesem Forum gibts eine Menge Leute, die zu jeder Zeit gerne helfen!


    Ich finde es super, dass Ihr einem "halbtoten" Hund eine Chance geben wollt - und ich denke sehr wohl, dass auch ein Spanier mit der nötigen Liebe und Konsequenz ein guter Familienhund werden kann.


    Liebe Grüße und viel Erfolg!


    lg
    schnupp & Hoover

  • Liebe Lacrima!
    Ich finde es eine super Idee (groooßes Lob) nicht einfach einen Hund aus Deutschland zu holen sondern einem Hund, der kurz vor dem Tod stand eine Chance geben... Doch es ist wohl sehr schwer, wohlmöglich wirklich gefährlich.
    Was hat der Hund erlebt? Das weisst du nicht.. Hatte er schlechte Erfahrung mit Kindern? Wenn ja, wird er mit deinen auch nicht gut umgehen können. Hatte er schlechte Erfahrung mit anderen Tieren? Wenn ja, wie wird er mit deiner Umgehen?


    Klar kannst du es ausprobieren! Er kann auch zum Anfang sich gut mit allen verstehen, alles perfekt laufen... Nur dadurch, dass du nicht weisst was mit ihm passiert ist, und man kann ja mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen er hat sicher sehr viele negative Dinge erlebt und dadurch Erinnerungen hat, kann er immer ausrasten und z.B. auf deine Kinder losgehen...


    Ein Beispiel... Ein Kind früher hat ihn immer am Schwanz gezogen! Jetzt spielen deine Kinder mit ihm, alles läuft super, nur dann nach Monaten zieht ein Kind von deinem ihm an Schwanz....
    Er erinnert sich an seine Vergangenheit.. Und was dann passieren kann will ich nicht ausmalen!


    Überlegs dir bitte gut - im Sinne deiner Gesundheit. Wir wissen alle wie schlecht es den Hunden und anderen Tieren in anderen Ländern gibt, und man helfen muss (und ich find es super von dir), nur einen Hund von dem man keine Vergangenheit kennt in eine Familie mit Kind und Haustieren zu holen, find ich sehr riskant, auch wenn er total süß aussieht!!



    Liebe Grüße, CandyundSchröder

  • Hallo Lacrima,


    mein Hund kommt auch aus Spanien, allerdings nicht aus einer Tötungsstation. Ich denke, generell spricht nichts dagegen. Wird der Hund denn über eine Tierschutzorganisation vermittelt? Die müssten dir doch auch etwas über seinen Charakter sagen können? Katzenverträglich, kinderlieb, ängstlich etc. Sollte er kinder- und katzenverträglich sein, sehe ich da keine Probleme. Das wird von seriösen Vereinen vor der Vermittlung getestet. Außerdem ist ein Test auf die gängigen Mittelmeerkrankheiten sehr wichtig (Leishmaniose etc.) Allerdings müsst ihr euch darüber im klaren sein, dass er keine leichte Vergangenheit hatte und sowas oft erst später rauskommt. Ein Geräusch, ein Gegenstand - alles kann eine alte, schlimme Erinnerung auslösen. Muss nicht, könnte aber. Mein Alfonso ist schon unsicherer als andere Hunde in seinem Alter. Es ist also verdammt wichtig, möglichst viel über den Hund zu erfahren. Wenn das alles positiv ausfällt, steht einer armen Socke aus Spanien meiner Meinung nach nichts im Wege. Sie zeichnen sich oft durch einen guten sozialen Umgang aus (musste in der Tötungsstation ja auch in einem großen Rudel leben) und sind meist einfach nur dankbar.


    Liebe Grüße


    Katharina.

  • danke schon mal für die antworten.


    also das wg. krankheiten und so ist kein problem.
    wenn er in deutschland ankommt wird er erst geimpft, kastriert, entwurmt, gechipt usw. eben auch die blutuntersuchung wg. der krankheiten.


    ja es ist eine tierschutzorganisation.
    aber ich glaube, dass er in der kurzen zeit, die er in deutschland dann auf pflege ist, bis wir ihn holen können (könnten) die wahrscheinlich auch nicht viel von seinem charakter erfahren werden, vor allem wird er da ja sicher auch gestresst, wenn die ganzen untersuchungen laufen.


    er ist ein samojeden-mischling. die charakterbeschreibung der samojeden hört sich eigentlich sehr brav an.


    ich glaube fast, dass wir es versuchen werden. es ist immer wer zuhause, so dass der hund nie mit kindern oder katzen alleine wäre.
    auch raus, dürften die kids anfangs nicht allein mit ihm, sonst geht der hund mit den kids gassi und nicht umgedreht.


    das auf dem bild (avatar) ist er... der is doch wirklich zum knuddeln, oder ??

  • Nur mal ne Frage:
    Warum gehen eigentlich immer alle davon aus, dass Hunde aus Spanischen Tötungsstationen schreckliches erlebt haben ?
    Hier werden jährlich ca. 300.000 (!!!) Hunde im staatlichen Tierheim (='Tötungsstation') abgegeben, die vorher lieb und nett in einer Familie gelebt haben und dann einfach wachsen und nicht erzogen sind und auf den Wecker gehen (Weihnachtsgeschenke und so).
    Sicher gibt's auch die misshandelten, die gibt's in Deutschland auch.


    Ich bin hier ziemlich aktiv im Tierschutz und in der Vermittlung von Hunden und Katzen. Meine Erfahrung ist, dass die hiesigen Tierheimhunde einfach nur dankbar und sehr kooperativ in der Erziehung sind. Manchmal etwas unterwürfig, aber eigentlich mit Hunden und Kindern sehr sehr umgänglich. Der Rest liegt dann absolut in Händen der neuen Familie.


    Mein Tipp an Lacrima: geh doch mal auf die Pages der Tierschutz-Orgas die mit Südlichen Ländern zusammenarbeiten. Dort gibt es oft Tipps und Berichte von Adoptivfamilien eines solchen Hundes.
    Aus welcher Region/Stadt in Spanien kommt der Hund ? Welche Orga ist das denn ?
    Wo ist der Hund jetzt ? In einer Pflegefamilie ? Kannst Du über die was rauskriegen ?
    Was für ein Hund ist es denn vom Typ her ? Kann man das erkennen ?


    Wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt und einen Hund ohne negative Vorgeschichte haben wollt, weil Ihr Bedenken mit der Eingliederung habt, dann solltet Ihr auf jeden Fall einen Welpen holen der bei nachweislich verantwortungsvollen Leuten geboren, gefüttert, sozialisiert und umsorgt wurde.


    GLG
    Chrissi

  • Ich kann Chrissi da nur zustimmen. Alfonso ist mein erster Hund und ich habe es nie bereut, ihn aus Spanien zu mir genommen zu haben. Man kann immer Glück und "Pech" haben. Auch bei einem Welpen vom Züchter sind nicht alle Hunde aus einem Wurf mit der gleichen Sozialisierung vom Charakter her gleich.


    Allerdings muss ich noch einwerfen, dass das "Personal" und die Verhältnisse in den Perreras (Tötungsstationen) nicht mit deutschen Tierheimen zu vergleichen sind. Die Hunde werden meist nach ca. 14 Tagen getötet (oft auf nicht humane Art und Weise), die Mitarbeiter misshandeln die Tiere oft aus Spass, Futter gibt es kaum oder gar nicht, Auslauf sowieso nicht, Verletzungen werden nicht behandelt etc. Das ist in deutschen Tierheimen schon die Seltenheit. Ein Tierleben ist in Spanien halt nix wert - die Mentalität ist eine andere. Außerdem kann man davon ausgehen, dass der Besitzer, der den Hund in die Tötungsstation gebracht hat, auch nicht besonders liebevoll war. Sonst würde der Hund sicher nicht dort landen...


    Liebe Grüße


    Katharina

  • Zitat

    Allerdings muss ich noch einwerfen, dass das "Personal" und die Verhältnisse in den Perreras (Tötungsstationen) nicht mit deutschen Tierheimen zu vergleichen sind. Die Hunde werden meist nach ca. 14 Tagen getötet (oft auf nicht humane Art und Weise), die Mitarbeiter misshandeln die Tiere oft aus Spass, Futter gibt es kaum oder gar nicht, Auslauf sowieso nicht, Verletzungen werden nicht behandelt etc. ............. kann man davon ausgehen, dass der Besitzer, der den Hund in die Tötungsstation gebracht hat, auch nicht besonders liebevoll war. Sonst würde der Hund sicher nicht dort landen...


    Ja, da hast Du Recht. Die 'Mitarbeiter' werden für diese Arbeit bezahlt und denen ist es egal, wie's den Tieren dort geht. Da ist die Euthanasie meistens eher die Erlösung. Viele Tiere sterben auch schon vor der 14-Tages Frist einfach an Verletzungen. Es ist aber gesetzlich vorgeschrieben, dass die Tiere von einem Tierarzt mit dem handelsüblichen Produkt eingeschläfert werden müssen. Das ist hier in Madrid auch so.
    Aber es ist ein Wandel zu bemerken. Immer mehr Perreras werden privatisiert und zu 'Protectoras'. Die kann man sehr wohl mit deutschen Tierheimen vergleichen, wenn's auch nicht immer so viel Auslauf gibt. DIe Mitarbeiter dort sind freiwillige Tierschützer, die es den Tieren so gut wie möglich machen, und dort wird nicht eingeschläfert.
    Vielleicht ist das hier in Madrid schon etwas fortschrittlicher als in anderen Teilen Spaniens, weiss nicht.


    Die Leute, die ihre Hunde in der Perrera abgeben, haben oft keine Ahnung, wie's da zugeht. In meinem Freundeskreis sind viele Nicht-Tierschützer, die haben keinen blassen Schimmer, dass hier in Spanien Tiere misshandelt werden.... naja, aber es wird auch immer mehr Aufklärungsarbeit gemacht. Hut ab vor den Menschen, die hier ihre gesamte Freizeit für sowas opfern.


    Erfolge: 1. es wird ein Gesetz durchgehen, das die Jagd mit Galgos verbietet. 2. Ein Typ, der 5 Galgos in einen Brunnenschacht geworfen hatte, ist zu 3500 Euro und 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Und 3. Die Adoptionsrate ist 2005 um 4 % gestiegen !!!!

  • Hallo
    habe ja seit kurzem auch einen kleinen Spanier (und auch ich habe hier schonmal nach groben Erfahrungswerten gesucht)
    Kann nur sagen dass Gallo einfach nur toll ist und bisher weder mit Katzen noch Kindern ein Problem hat...obwohl er bereits ca. 4 Jahre alt ist.
    Auch ein zweiter HUnd im TH der aus derselben Tötungsstation kam war der absolute Kinderhund (nicht so für Katzen :-/), auch schon etwas älter und wie hier schon erwähnt wurde war er kein arg misshandeltes Tier, sondern kam min Spanien aus einer "ganz normalen" Familie und kannte das Leben mit dem Menschen...nur wurde er halt nicht mehr gewollt (dort machen sich anscheinend noch mehr Menschen als hier noch weniger gedanken :( )


    Muss aber dazu sagen dass beide Tiere in D im Tierheim saßen..also schon zu "besichtigen" waren...weshalb die Erfahrungswerte aber auch nicht größer waren (mir konnte keiner wirklich was zu ihm sagen...nur dass er in keiner noch so großen Not je aggressiv reagiert hätte)
    Gerade ein 10 Monate alter Hund wird sicher noch alles lernen können.
    Weiß man denn ob er Kindern irgendwie mal aggressiv begegnet ist? Das wäre nämlich das einzige worüber ich mir gern -weitestgehend- sicher sein würde....alles andere lässt sich meist erziehen


    Darf ich mal fragen, welche Organisation ihn vermittelt?


    gruß..und viel Glück wenns denn klappt
    Sandra

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!