Welpe beißt in die Füße

  • Die ganze Unterhaltung habe ich sehr interessiert verfolgt und gewartet, ob etwas zum Thema "Füsse beissen bei erwachsenen Hunden" kommt.
    War bislang nicht der Fall, so dass ich nun noch einmal zu folgendem Sachverhalt frage:
    Unser Belgier (Malinois-Rüde, 6 Jahre, kastriert) macht bei Klingeln an der Tür und bei jedem Fremden erst einmal wahnsinnig die "Ich- beschütze-hier alles-und-mir-gehört-hier-auch-alles-damit-Du-das-schon-mal-weisst-Show".
    Liegt in seinem Wesen, soll und darf er auch, solange er dabei führig und abrufbar bleibt- und das ist der Fall.
    Nun ist der/die Fremde ins Haus gekommen, schon versucht er, diesen in die Füsse zu beissen. Es ist nicht heftig, mehr ein Zwicken, aber immerhin.
    Unser Mali ist vermutlich durch frühe Kastration (nicht bei uns, wir haben ihn aus dem Tierheim) eine Monsterversion mit einer Schulterhöhe von 69 cm und einem Gewicht von knapp über 40 kg geworden (ja, ich kenne alle Einwände und hatte dieselben auch, aber: er ist tatsächlich reinrassig - das ist belegt).
    Will sagen: auch wenn er "nur" zwickt, ist das zu spüren! Außerdem gehört sich das grundsätzlich nicht.
    Einen Großteil der hier hier geschriebenen Tipps haben wir schon durch - leider ohne Erfolg.
    Ich verstehe auch die Botschaft, die er mit diesem Verhalten schickt, nicht wirklich.
    Was ist sein Erfolg und wie kann man diesen dann "umprogrammieren"?


    Habt Ihr noch eine Idee?


    Guten Rutsch und einen wundervollen Start in das neue Jahr wünsche ich Euch allen und natürlich allen Lieben von Euch schon mal an dieser Stelle. :gut:

  • Der will dir keine Botschaft senden damit, das ist einfach ne blöde Angewohnheit.


    Hatte auch mal sonen Fall, der Hund hat mir echt Angst gemacht. Zwar hatte ich Schuhe an, aber trotzdem ist das psychisch unangenehm.


    Ich würd den einfach wegschubsen und anschnauzen.

  • Zitat

    Der will dir keine Botschaft senden damit, das ist einfach ne blöde Angewohnheit.
    ...
    Ich würd den einfach wegschubsen und anschnauzen.


    Warum ist's 'ne Angewohnheit? Weil er es immer durfte und er vielleicht sogar (unbewußt) darin bestätigt wurde.


    Nicht wegschubsen, nicht anreden, nicht darauf eingehen. Fordere es heraus und "bewaffne" dich mit einer Wassersprühflasche (Blumensprüher o.dgl.), und wenn er in Richtung Füße geht bekommt einen "Strahl" ab. Nicht auf direkten Strahl einstellen, sondern auf Sprühnebel - ist wirkungsvoller. Wichtig dabei, nicht vorher sprühen und auch nicht wenn er weg ist. Genau in dem Moment wo er "zuschnappt".
    Keine Angst, er wird es nicht mit dir verbinden. (Erfahrungswert; das schätzen ja hier manche - da zählt Wissen nix)


    Neujahrsgruß aus dem Fichtelgebirge (hoffentlich ist dies nicht schon wieder Werbung)

  • Zitat

    die "Ich- beschütze-hier alles-und-mir-gehört-hier-auch-alles-damit-Du-das-schon-mal-weisst-Show".


    Hallo norik,das ist doch schon ein Anhaltspunkt.Wer ist hier der Boss?Du oder Dein Hund?Gehört Dir alles oder Deinem Hund?
    Überdenke Deinen Alltag einmal,wo machst Du ihn zu stark,wo bestärkst Du ihn falsch?Und wieder einmal die alten Themen:Sofa, wer frisst zuerst,wer geht zuerst durch die Tür, wo liegt Dein Hund....(Ich weiss,ich weiss,die Bartwickelmaschine dröhnt im Keller).Diese Dinge sind so wichtig und viele räumen diesen Sachen keine Bedeutung ein-die Hunde aber schon!LG und frohes Neues!

  • Ich finde, diese Dinge können auch ziemlich nach hinten losgehen.
    Es heißt ja, man solle das bei jedem Hund so machen. Bei manchen Hunden erzeugt dies nur starke Unsicherheit. Es kommt darauf an, dass man sich selbstsicher dem Hund gegenüber verhält und dass er weiß was er darf und was nicht.

  • Zitat

    Ich finde, diese Dinge können auch ziemlich nach hinten losgehen.
    Es heißt ja, man solle das bei jedem Hund so machen. Bei manchen Hunden erzeugt dies nur starke Unsicherheit. Es kommt darauf an, dass man sich selbstsicher dem Hund gegenüber verhält und dass er weiß was er darf und was nicht.


    Wenn Du das richtig machst,also ruhig,bestimmt und vor allem immer,wird es nicht zu Unsicherheit führen.Der Hund fühlt sich am wohlsten,wenn er seinen Platz im Rudel weiss und nicht ständig eine neue Position erkämpfen muß.Oftmals wird halt vor allem aus der Sicht des Menschen gehandelt und alles aus der Sicht des Menschen gesehen,ein Hund versteht aber nicht warum er z.B. ´mal aufs Sofa darf und mal nicht.´Soetwas macht ihn unsicher.
    Habe übrigends einmal eine Broschüre beim TA gelesen.Da stand doch tatsächlich drin,daß man auf solche Sachen wie eben Sofa und so nicht achten bräuchte und sogar das Anknurren vom Hund nicht wichtig nehmen sollte,denn DER MENSCH MACHE SCHLIESSLICH LICHT AN UND AUS UND MACHT DIE TÜR AUF UND ZU;DAMIT WÄREN WIR FÜR DEN HUND SOWIESO GOTTGLEICH! :lach:
    Also mein Hund hat noch nie applaudiert,nur weil ich Licht angemacht habe :grinsevil:
    LG Tina

  • Deshalb hab ich ja geschrieben, dass der Hund wissen muss, was er darf, und was nicht.
    Der Hund weiß, dass er nicht aufs Sofa darf. Wenn man ihn aber mal zum Fernsehgucken auf den Schoß nimmt, ist das eine Ausnahme.
    Der Hund weiß, dass er nicht im Bett schlafen darf. Wenn man ihn aber mal im Bett schlafen lässt, weil es so kalt ist (für den Hund :wink: ), dann ist das eine Ausnahme.
    Wenn der Hund beim toben über sämtliche Möbel rauf und runter und rüberspringt, dann ist er einfach lustig drauf, und er weiß, dass er es eigentlich nicht darf, weiß aber auch, dass in dieser Situation okay ist. Es wäre schrecklich, ihn jedesmal, auch in vergnüglichen Situationen anzuschnauzen oder zu bestrafen oder sonstwas, nur weil der Hund "Sperrgebiet berührt".
    Ich glaube, Hunde wissen, was eine Ausnahme ist. Das mit mal so und mal so ist falsch ausgedrückt. Der Hund sollte wissen, was "eigentlich" richtig und was "eigentlich" falsch ist, und er sollte es auch bereitwillig auf Befehl unterlassen, bzw. nur auf Befehl auf die Couch.


    Das mit zuerst durch die Tür gehen ist wieder so ne Sache. Mein Hund geht ständig zuerst durch die Tür. Aber er aktzeptiert es auch, wenn ich mal "schneller" bin, oder mich zuerst durchdrängle, oder er auf Befehl warten muss, und nach mir gehen muss. Dominanzverhalten zeigt sich ja erst, wenn der Hund diese speziellen Situationen nich aktzeptiert.


    Wenn man ihn aber ständig und immer "hintenanstellt" kriegt der bestimmt Depressionen. Vor allem ist das so, wenn man immer wieder gesagt kriegt, einen "dominant"-aggressiven Hund sollte man zu Hause ständig ignorieren, und nur als Belohnung für irgendwas beachten. Finde ich höchst gefährlich, und kann alles nur noch viel schlimmer machen.
    Genauso mit dem zuerst essen. Ick gloobe, dit juckt sonen Hund überhaupt nicht. Wir essen schließlich am Tisch und der Hund doch oft innem ganz anderen Raum. Und wieder würde ich sagen, dass der Hund es nur akzeptieren sollte, wenn ihm z.B. der Napf unter der Nase weggezogen wird, oder der Knochen weggenommen wird oder so.
    Wenn man dem mal nen Happen vom Esstisch zuwirft, wird der nicht anfangen, uns Menschen zu dominieren.


    Ach, mir fällt noch so viel ein, will aber nicht übertreiben.


    Gruß/Esmeralda


    Nachtrag: Da kommt wieder das Wörtchen Konsequenz ins Spiel. Konsequent sollte man nur sein, wenn man Übungen mit dem Hund macht, oder wenn man in einer wichtigen Situation etwas von dem Hund verlangt. Dann muss man darauf bestehen, dass der Hund das auch wirklich macht, bzw. unterlässt (z.B. in die Füße beißen). Aber im Alltag sollte man den einfach nur verwöhnen, und nicht ständig an die Regeln denken. Finde ich viel harmonischer. :yingyang:

  • Zitat

    Ich glaube, Hunde wissen, was eine Ausnahme ist. Das mit mal so und mal so ist falsch ausgedrückt. Der Hund sollte wissen, was "eigentlich" richtig und was "eigentlich" falsch ist, und er sollte es auch bereitwillig auf Befehl unterlassen, bzw. nur auf Befehl auf die Couch.
    Wenn man ihn aber ständig und immer "hintenanstellt" kriegt der bestimmt Depressionen.
    Gruß/Esmeralda


    Das mag ja bei Deinen Hunden so funktionieren und nicht wichtig sein.WENN Du aber einen Hund hast,der zur Dominanz neigt,ist es wichtig klare Regeln aufzustellen.Ausnahmen verstehen Hunde nicht,sondern einmal hebst Du sie in einen "Stand" der ihnen nicht zusteht und einmal "entthrohnst" Du sie wieder.Du denkst eben wie ein Mensch und der Hund halt wie ein Hund.
    Also, und das ein Hund depressiv wird,weil er vom Rang hinter mir steht, und so auch behandelt wird,ist nicht wahr.Im Gegenteil,das gibt Sicherheit.Wäre ja traurig,wenn in einem Wolfsrudel nur die Alphas zufrieden sind und alle anderen depressiv `rumhängen :wink: .Im Gegenteil,da gehen die Alphas noch ganz anders zur Sache. LG Tina

  • Klar sollte der Hund im Rang hinter dem Herrchen stehen. Aber man muss ihn doch nicht ständig daran erinnern! Das Wissen darüber ist doch trotzdem da, auch wenn man Ausnahmen macht.


    Ich weiß, dass der Hund sich im "niederen" Rang viel viel wohler fühlt, weil er auch weniger "Verantwortung" tragen muss, aber das merkt der doch nicht dadurch, dass ich zuerst durch die Tür gehe.


    Bin der Meinung, die Leute messen diesen Dingen zu viel Bedeutung bei (sagt man das so?)

  • Zitat

    Klar sollte der Hund im Rang hinter dem Herrchen stehen. Aber man muss ihn doch nicht ständig daran erinnern! Das Wissen darüber ist doch trotzdem da, auch wenn man Ausnahmen macht.


    Das hat nichs mit erinnern zutun,sondern mit konsequenten Umgang
    und einhalten von Regeln!
    Und noch einmal wegen Ausnahmen:Dein Hund ist es vielleicht egal,aber viele Hunde orientieren sich nun einmal an dem Verhalten des Besitzers
    und würden jede Ausnahme als Chance wittern,`mal eben die Rangordnung zu hinterfragen und das kann z.B. bei einem Hovawart bös´ins Auge gehen.LG Tina

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!