Auf einen zweiten Hund verzichten wg. zickiger Hundedame????

  • :winken: Hallo, ich bin das Frauchen von Lady, und wir wollten heute mal versuchen einen zweiten Hund ins Haus zu nehmen. Nur mal ein Stündchen probeweise.
    Wir haben es behutsam aufgebaut
    Wir sind erst länger spazierengegangen, da lief alles prima und haben dann geschaut , wie sich beide im Haus verhalten.
    Wir hatten einen souveränen Retriever Herren ausgewählt, 3 Jahre alt, der sehr in sich ruht und normalerweise mit Hundedamen super auskommt. Er hatte sich auch wie erwartet sehr defensiv verhalten.


    Nur unsere Hundedame ( 4 Jahre alt ) hat sich derart aggressiv verhalten, daß wir ihr nach einiger Zeit einen Maulkorb umbinden mußten, sonst hätte sie den lieben Benji vermutlich zerfleischt.


    Danach haben wir die Aktion abgebrochen, denn die beiden Tier standen zunehmen unter Stress. Wir haben versucht uns so gelöst wie möglich zu verhalten, aber es hat alles nichts genützt.


    Unsere Kangalmischlingsdame, früherer Straßenhund, ist jetzt 2 Jahre bei uns, läßt alle Menschen, ob groß oder klein ins Haus, liebt alle, gibt Pfötchen, schmust usw. Nur bei ihren Artgenossen, da ist bereits an der Grundstücksgrenze (ohne Zaun) Schluß.


    Draußen ist alles kein Problem, wenn Sie zu den Hunden Vertrauen gewonnen hat und sie kennt, dann spielt sie mit ihnen, anfangs ist sie aber sehr zurückhaltend. Sie macht immer einen großen Bogen um andere, wie gesagt, anfangs.


    Wir befürchten nun, daß wir auf Dauer auf einen zweiten Hund verzichten müßten, daß wäre schlimm, denn wir haben uns immer einen zweiten Hund gewünscht, konnten aber aufgrund der früheren beengten Wohungssituation keinen zweiten hinzunehmen.
    Jetzt wo wir unser eigenes Haus haben, wäre es locker möglich, und nun blockiert unsere Hündin.
    Der zweite Hund soll sich ja auch wohlfühlen und es soll ein fröhliches Miteinander werden.


    Vielleicht kann uns jemand einen kompetenten Rat geben, ob man dieses Verhalten abtrainieren kann, oder ob nach einem heftigen Schlagabtausch zwischen den beiden evtl. alles geregelt ist und sie sich anschließend arrangieren.

    Wir wären sehr, sehr dankbar dafür, wenn uns jemand bei diesem schwierigen Problem weiterhelfen könnte.


    Mit lieben Grüßen

  • Huhu!


    Wovon ich dir dringend abraten möchte ist ein Maulkorb in einer solchen Situation! Warum? Versetz dich in die Situation deines Hundes. Lady hat ein riesiges Problem, dass ein anderer Hund (ob fremd oder nicht spielt in eurer Situation erst mal keine große Rolle) in IHREM engsten, bisher ihr vorbehaltenen Revier/Terretorium einzug hält! Sie hat riesigen Stress, evtl. auch Angst um ihre Position und will diese verteidigen! Lady kann aber ihrem Instinkt nicht folgen und wird sich vermutlich noch viel mehr in diese Situation hineinsteigern, Agression aufbauen und beim nächsten mal vielleicht schneller und heftiger reagieren! Nich das was ihr wollt...!


    Auch die Reaktion des anderen Hundes ist erst mal nicht unbedingt ausschlaggebend für die Agression... Denn ein Hund, der in einer fremden Umgebung ist, kann noch so sehr beschwichtigen, es ist falsch in den Augen des anderen Hundes. Falsch ist es deshalb, weil der andere Hund es auf solche Zeichen, wie sie Lady zeigt entweder auf einen Kampf ankommen lässt (das war wohl nicht die Absicht von Benji) oder (meistens der Fall) geht, da er sich auf fremdem Terretorium unsicher fühlt und auch merkt, dass er dort nichts verloren hat. Keines von beidem konnte Benji tun! Da ist eine Konfliktsituation vorprogrammiert!


    Es gibt Hunde, die haben ganz gern mal Hundebesuch und sind auch daran gewöhnt. Und es gibt Hunde, die mögen das nicht, stehen permanent unter riesigem Stress, der sehr anstrengend und belastend für den Hund ist! Dazu gehört wohl auch deine Lady!


    Ob da nun Menschen ein und ausgehen oder Kinder oder Lady draußen mit anderen Hunden spielt hat hier keine Bedeutung, da es ausschließlich um die Verteidigung und Sicherstellung ihrer Position unter Artgenossen in ihrem Revier geht! Um nichts anderes!


    Die Situation, die du beschreibst betrachte ich als eher kritisch und würde mir an deiner Stelle wenig Hoffnung auf einen Zweithund machen! Oder zumindest, wenn du möchtest, dass Lady weiterhin entspannt und glücklich bei euch leben kann!


    Du sagst, es wäre schlimm, wenn ihr auf einen zweiten Hund verzichten müsstet? Auch bei mir kam kurzzeitig der Gedanke an einen Zweithund... Ronja hat ähnliche Probleme, allerdings lang nicht so schlimm wie es wohl bei euch zugegangen ist, da Ronja vorher mit zwei anderen Hunden der Familie einer sehr guten Freundin von mir gewohnt hat... Der andere Hund, den ich in Pflege hatte, kam die Treppe hoch, Ronja hat sich gefreut, der Hund ist in die Wohnung, Ronja hat blöd geguckt und schwupps durfte der andere Hund gar nichts mehr... Ronja hat ihm die Küche verboten, große Teile des Wohnzimmers, Schlafzimmer durfte er nicht mal in die nähe der Tür... Und viel mehr andere Räume, die immer offen sind gibt es nicht. Dem Hund blieb ein kleiner Platz im Flur vor der Wohnungstür mit dem er sich zufrieden gegeben hat. Ronja war das komplette Wochenende sehr gestresst, obwohl es keine Raufereien gab!
    Das war bei mir der Punkt wo ich mir dachte, dass es wunderbar ist mit Ronja so viel Zeit zu haben, jeder Hund, der dazu kommen würde, würde die Zeit mit Ronja halbieren und ein Stück von dem nehmen, was ich mit Ronja habe... Wir sind ein super Team und ich möchte keine Minute mit dieser Hündin missen! Ich geniese jede Minute, die dieser Hund unter dem Schreibtisch liegt und ruhig schnauft und jede Minute, die ich nicht mit ihr verbringen kann ist mir zuviel! Und diese ganze Zeit mit Ronja würde mir durch einen Zweithund abgehen! Wozu das?


    Denk an deine Lady und triff die Entscheidung für sie, nicht für dich! Alles andere wäre unfair ihr gegenüber...


    LG murmel

  • Hallo Murmel, vielen Dank erst mal für Deine umfassende Antwort, Du hast Dir ja richtig viel Mühe gemacht.


    Ja, ich befürchte auch, dass wir da einiges falsch gemacht haben, aber ohne Maulkorb hätten wir vermutlich gleich den Tierarzt mit einladen können/müssen.
    Nun, es war ein Versuch, der leider buchstäblich tierisch daneben war.


    Lady ist eben zum Teil ein Herdenschutzhund und sehr territorial, da läßt sich nichts wegdiskutieren.


    Außerdem mußte sie sich früher in der freien Natur gegen Rivalen durchsetzten, es ging ja ums nackte Überleben.
    Allerdings besitzten Herdenschutzhunde auch eine ganz besondere Ausstrahlung und sie sind extrem eigenständig, das ist etwas wunderbares und macht sie so außergewöhnlich.
    Eine Herde gegen Eindringlinge von außen zu schützen ist ihr außerdem angeboren. Wenn man so will, hat sie nur ihren "Job" gemacht.
    Das mit dem zweiten Hund können wir vermutlich wirklich vergessen. Schade, schade............


    Mit nochmaligem Dank für Deine nette Hilfe und lieben Grüßen
    LadyFrauchen

  • Nein - das glaube ich nicht. GEht doch einfach mal mit Lady ins TH und schaut dort, wo die Symphatien liegen. Einfach mal irgendeinen Hund nach Hause holen finde ich immer sehr gefährlich! Wie du schon sagst, eigenes Territorium. WEnn dann macht mit dem Neuankömmling lieber erst einige Spaziergänge auf neutralen Boden und erst wenn da zu sehen ist, daß Symphatie da ist, dann lasst einen dieser Spaziergänge bei euch daheim enden!


    Mal eben so einen Hund heim holen - das geht in vielen Fällen nicht!

  • Hallo Silvia, Pebbles und Face, danke für Euer Interesse an dem Thema und für Eure Mitteilung.


    Übrigens haben wir mit Benji und Lady vorher einen sehr ausgedehnen Spaziergang gemacht, sie hat ihn anfangs etwas angegrummelt, aber dann liefs prima.
    Schließlich hatten sie sich soweit angenähert, daß Lady ihn überall beschnüffeln durfte und vor allem wollte. Sie liefen auch beim Gassigehen brav hinter und nebeneinander. Sonst hätten wir auch garinicht weitergemacht.


    Das mit dem Tierheim ist sicher eine gute Idee.,
    Auch versteht sie sich ja draußen mit den ihr bekannten Hunden und spielt oft mit ihnen. Trotz allem ist es hier zuhause sofort wieder eine ganz andere Situation, eben ihr eigenes Territorium. Bei einem Herdenschutzhund ist das alles sehr viel exakter abgegrenzt.


    Der Kardinalfehler liegt eh bei uns (so ist das ja meistens mit den Hundehaltern) ,nicht der Hund ist schuld, sondern die Menschen, die den Hund halten, oder zu naiv an Hundehaltung herangehen.
    Da müssen wir uns auf jeden Fall auch an die eigene Nase packen, denn wir hätten von Anfang an gleich einen zweiten Hund dazugeben sollen, dann hätte sie es nicht anders gewußt.


    Aber wie gesagt, aus wohungstechnischen Gründen gings damals nicht anders, außerdem war sie ein akuter Notfall, sie war nur vorübergehend in einem türkischen Auffanglager, danach wäre sie vermutlich wieder in der Mülldeponie gelandet und das wollten wir nicht.


    Nun ja, was wäre wenn, wichtig ist, daß wir jetzt die richtigen Schritte machen. Werde mich parallel auch mit einer Hundeschule/ Psychologen in Verbindung setzen.


    Wir wären sehr sehr dankbar wenn uns weiterhin kompetente Hundehalter oder Trainer schreiben würden, wir sind sehr lernwillig und freuen uns riesig über jede Antwort.


    LG LadyFrauchen + Herrchen ((-: :freude:

  • Huhu LadyFrauchen und Herrchen und Lady natürlich ;)


    Zitat

    Übrigens haben wir mit Benji und Lady vorher einen sehr ausgedehnen Spaziergang gemacht, sie hat ihn anfangs etwas angegrummelt, aber dann liefs prima.
    Schließlich hatten sie sich soweit angenähert, daß Lady ihn überall beschnüffeln durfte und vor allem wollte. Sie liefen auch beim Gassigehen brav hinter und nebeneinander. Sonst hätten wir auch garinicht weitergemacht.


    Hab ich das jetzt gestern falsch verstanden oder ging der Streit doch nicht nur von deiner Hündin, sondern von beiden Hunden aus?


    Ich dachte, Benji hat sich sehr zurückhaltend und nett benommen bei euch daheim und Lady hat ihn - weil ja ihre Wohnung - etwas grob angepackt?!?


    LG murmel

  • Hi
    Ich bin zwar nicht der erwünschte Hundetrainer, aber ich hatte neulich mal gelesen, dass es einfach Hunde gibt, die schlecht zu zweit zu halten sind. Bei manchen entsteht Dauerstress, welcher sich auch auf die Bindung zwischen Hund und Mensch auswirken kann. Selbst wenn ihr von Anfang an einen zweiten dazu genommen hättet, hätte es sein können, dass sich Eure Hündin ganz anders entwickelt. Eine Halterin hat den Schritt, einen zweiten Hund dazuzunehmen, bereut, da ihr erster Hund sich von ihr abgewendet hat. Ich denke nicht, dass man zu jedem Hund einen zweiten dazuholen kann.
    LG Maren und Mäuse

  • Hi,


    kann Maren da in sofern zustimmen, dass es definitiv EINZEL-Hunde gibt, die sich im Rudel nicht wohl fühlen. Wodurch letztendlich auch das gesamte Rudel gestört wird.


    Wendet Euch mal an Eva Busch ( BCs von den Buschchaoten ) sie hat da schon mal Erfahrung mit gemacht. Sie wird Euch sicherlich was dazu sagen können.


    liebe grüße
    Alexandra

  • Hallo,


    ich kann zu einem Zweithund nicht viel sagen, da wir nur die Sky haben. :gruebel:


    Wir haben aber auch schon versucht ihren Border Collie Freund mit dem sie draußen wie verrückt spielt und keiner von den beiden ohne den anderen einen Schritt weitergeht während der andere stehen bleibt, bei uns in die Wohnung zu holen. Ich muss dazu sagen Sky hat ein sehr großes Ego und wollte ihren heißgeliebten Freund auch nicht in die Wohnung lassen. Draußen ist alles in Ordnung aber sobald es in Richtung Tür ging grummelte Sky los.
    Als sie im Haus waren, da sind beide bald über Tische und Bänke gerannt und wir mussten ziehmlich schnell eingreifen.
    Ich habe sie beide mit einem Knochen eine Zeitlang ruhig gestellt bekommen aber als die Knochen auf waren, ging es von vorne los.
    Beide Tiere standen dermaßen unter Stress, das beide nicht zur Ruhe kamen. Beide Hunde waren eigentlich schon vom Spielen draußen ausgepowert.
    Sky hatte ihren Knochen so schnell auf das sie auch ihrem Freund den Knochen klauen wollte. Sie ist ein kleiner Teufel wenn man sie machen läßt was sie will. Falls wir mal darüber nachdenken sollten einen zweiten Hund dazu zu holen, müßte es einer sein der ihr Paroli gibt, ansonsten hätte der neue nichts zu lachen.
    :yau:



    Es wäre schön wenn ihr natürlich einen Hund finden würdet der zu eurem alten Hund passt, aber da dieser in seiner Jugend auch schon so viel negatives erlebt hat, ist die Auswahl natürlich auch sehr gering. Ich kann mir sehr wohl vorstellen das es eine sehr schwierige Aufgabe sein wird einen passenden Hund zu finden. :/


    Das Hunde draußen zusammen spielen und hinterher in Frieden zusammen in der Wohnung oder im Haus friedlich zusammen leben sind zwei verschiedene Paar Schuhe. :wink:



    Wir kennen genügend Leute die zwei Hunde unterschiedlichen Alters oder Rassen und unterschiedlicher Charaktere haben, es kann super werden oder aber auch das die Tiere sich überhaupt nicht füreinander interessieren, aggressiv oder eifersüchtig gegenüber einander werden.


    Aber die Entscheidung ob ihr euch einen zweiten Hund anschafft oder nicht kann euch kein Mensch abnehmen oder es sollte euch niemand reinreden! Es ist aber eine Entscheidung die gut überlegt sein sollte. :!:



    LG
    Sky

  • Hallo Murmel, nein der Benji hat nur einmal zurückgegeben, ganz kurz und schmerzlos, weil er sich von ihr stark bedrängt fühlte und nicht ausweichen konnte. Ansonsten war er komplett ruhig und defensiv. Ging in ein anderes Zimmer oder legte sich in die Ecke.


    Lady hatte ihn ja auch stark attakiert, trotz oder gerade wg. ihres Maulkorbs. Aber ohne Maulkorb wären wir sicher beim Tierarzt gelandet.


    Ich hab den Hundemann übrigens bewundert, wie er sich verhalten hat.


    LG von LadyFrauchen +Herrchen


    PS: Kann man eigentlich das Bild von Lady links einbinden, ich hab gesehen, das manche das gemacht haben, wäre schön, dann könnt ihr sie mal sehen, die kleine "Hexe"

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