Zucken und Müde

  • Hallo Hundefreunde,


    benötige dringend euren Rat und eure Erfahrung da wir am Verzweifeln sind. Folgender Sachverhalt:


    Unser Westi Oscar ist nun schon 14 Jahre alt und war bis vor ca. 3 Monaten ein sehr aufgeweckter Bursche der nicht klein zu bekommen war. Auffällig war immer sein Fröhlichkeit und vor allem seine Energie! Wir haben, um ihm etwas Gutes zu tun, das Futter vor ca 4-5 Monaten umgestellt (bis dato immer Pedigree senior!). Vor ca. 3 Monaten fing es dann an. Erst wurde er zunehmend lustloser und träger und im Moment ist es die reinste Katastrophe. Er ist ruhelos, aber trotzdem sehr matt , müde und kraftlos. . Er schläft ungewöhnlich viel und hat seit ca. 2 Monaten ständig Zuckungen, die vor allem in stehender und sitzender Haltung auftreten(gehen immer nur wenige Sekunden, dafür aber sehr oft - ca. 10- 15mal in der Stunde). Natürlich haben wir den Tierarzt schon des öfteren aufgesucht. Der Diaknostizierte folgendes: Epilepsie, schlechte Leberwerte und Herzschwäche - durch diese Herzschwäche Wasser im Körper!. Sein Futter wurde wieder umgestellt auf Hill's Precription Diet. Zudem bekommt er gegen die schlechten Leberwerte Phytorenal-F und für sein schwaches Herz Vetmedin. Besserung jedoch keine in Sicht. Hinzu kommt bei der ganzen Sache, dass er auf Grund seines Alters auch noch an einer starken Schwerhörigkeit leidet, mit der er aber schon fast ein Jahr ohne Probleme gelebt hat. Wir wissen nicht weiter...


    Durch stundenlanges surfen im Internet und lesen von unzähligen Forumsberträgen bin ich auf folgende Dinge gestoßen und wollte euch nach eurer Meinung fragen:


    1. Durch Futterumstellung -> Leberschaden -> Stoffwechselstörung -> Epilepsie!!? Dann wäre es ja eine bestimmte Mangelerscheinung, doch dies wäre doch dem Tierarzt beim Blutbild aufgefallen....?!


    2. Ist es vielleicht doch ein Tumor?? Einzig die Zuckungen würden aber dafür sprechen...


    3. Ist es einfach das Alter? Dagegen spricht aber, das die Sympthome so schnell aufgetreten sind, oder??!!


    Wäre es nicht sinnvoller wieder auf das alte Futter umzustellen als ein drittes Produkt mit ins Spiel zu bringen, denn gegen die schlechten Leberwerte bekommt er ja sowieso Phytorenal-F?


    Wir freuen uns über jede Antwort...


    Liebe Grüße

    • Neu

    Hi


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    • Guten Morgen,


      die Symptome, die Du beschreibst, hatten wir bei unserem ersten Hund Billy auch. Mit zunehmendem Alter wurde er immer seniler – unser Tierarzt hat das so betitelt und ich kann ihm da nur Recht geben. Billy, ist aufgestanden und urplötzlich hat der ganze Hund gewackelt und gezuckt. Nach einem kurzen Augenblick war es dann wieder vorbei. Dann hat er sich in der eigenen Wohnung verlaufen. Einmal stand er im Badezimmer, mit dem Kopf vor der Kachelwand und wollte immer weiter, sein Körper zuckte und als wir ihn dann angestupst haben – er war auch schon schwerhörig, wenn nicht sogar taub – schien es als würde er aus einer Hypnose erwachen. Es war so als wenn ihm ein Licht aufging, ach ja da bin ich und ne da wollte ich doch gar nicht hin. Unser Billy war seit seinem ersten Lebensjahr Epileptiker aber epileptische Anfälle sahen ganz anders aus und wir haben seine Wackelaussetzer und sein Verlaufen in der Wohnung auf sein Alter und die damit zusammenhängende Senilität zurückgeführt. Einfach Ausfallerscheinungen, die im Alter auftreten.


      Was seine Leberwerte betrifft, glaube ich nicht, dass es mit dem Futter zusammen hängt. Pedigree ist ein Durchschnittsfutter und mit Sicherheit nicht besser als Hills. Ich denke wirklich, dass die Werte einfach altersbedingt sind. Auch das mit dem Herz ist sicher auf sein Alter zurückzuführen. Billy hat auch über einen sehr langen Zeitraum mit Vetmedin gut leben können. Ich glaube nicht, dass ein Futterwechsel eine Veränderung herbeiführen wird aber wenn Du Dich aber besser fühlst, wenn Du wieder auf Pedigree umstellst, dann mach es ruhig.


      Du musst Dir eingestehen, dass Dein kleiner Mann kein junger Spund mehr ist. Natürlich heißt das nicht, dass Du jetzt alle Beschwerden hinnehmen sollst. Nein, es ist sehr gut, dass Du Deinen Schatz so aufmerksam beobachtest und wenn Du eine Veränderung feststellst, dann geh zum Tierarzt und kläre es ab. Das die Symptome so plötzlich aufgetreten sind, ist immer schwer zu deuten. Denk mal darüber nach, wie Du eine Grippe bekommst. Heute geht es Dir noch hervorragend. Du bist völlig Beschwerdenfrei ins Bett gegangen und Morgenfrüh wachst Du auf und schwupp, Dein Hals tut weh, das Schlucken tut weh und die Nase ist zu.


      Ja, auch wenn es uns schwer fällt und wenn es weh tut, es uns einzugestehen, Dein Hundi hat ein Alter erreicht, in dem Ausfallerscheinungen dazu gehören. Um Deine Bedenken hinsichtlich des Tumors auszuräumen, rede noch mal mit Deinem Tierarzt und bitte ihn doch ein Blutbild und wenn er kann auch ein Ultraschall zu machen.


      Ich wünsche Dir noch eine ganz lange, tolle und glückliche Zeit mit Deinem Wauzi.


      LG
      agil

    • Hallo Agil,


      vielen Dank für Deine Erfahrungen und Deine Antwort.
      Wahrscheinlich wirst Du denken, dass meine Reaktion auf Dein Schreiben wieder typisch ist für einen Hundebesitzer, der sein Tier vermenschlicht. Doch ich kann nicht alles auf sein Alter zurückführen. Sobald ich mit dem Hund rausgehe, ist er wie immer, auch wenn dieser Zustand sich nicht lange hält. Sollte denn ein Hund, der wie Du sagst aus Altersgründen abbaut und "senil" (nennen wir es jetzt einfach mal so!) ist, nicht immer so sein? Bei ihm ist es so, dass er wirklich beim Spielen und Gassigehen absolut der Alte ist... Sobald die Ruhe kommt, kommen auch die Sympthome wieder!


      Gruß
      Thorsten

    • Hallo Thorsten,


      nein, ich finde nicht, dass Du Deinen Hund vermenschlichst. Ich bin auch eine von dem Schlag, die dem Tierarzt seinen Umsatz sichern *grins*. Ich bin der Meinung lieber einmal zuviel zum Tierarzt als einmal zu wenig und oft muss ich beim Tierarzt auch nichts bezahlen, da ich mal wieder wegen falschem Alarm da war.


      Was das Verhalten von Deinem Vierbeiner angeht, muss man jedoch sagen, er ist ja auch nicht nur alt, sondern er ist ja auch krank. Seine Leberwerte sind nicht in Ordnung und auch sein Herz ist nicht mehr das Fiteste. Ein Hund geht mit seinen Beschwerden jedoch anders um als ein Mensch. Gerade draußen wollen sie oft zeigen, dass sie noch fit sind und alles können. Auch bei jungen Hunden ist das oft festzustellen. Gerade noch gelahmt, da kommt die flotte Hundebine und schon rennen sie wie der Teufel aber wehe, wenn sie dann zur Ruhe kommen, dann kommen die Beschwerden wieder.


      Verstehst Du?


      Dein Hund will noch nicht alt sein, draußen vergisst er und teilweise unterdrückt er seine Beschwerden, doch drinnen, wenn er zur Ruhe kommt, dann merkt er wieder, dass es eigentlich doch nicht mehr so geht wie früher.


      Billy viel mit zunehmendem Alter das Laufen immer schwerer. Er hatte auch einen bösartigen Mastzelltumor hinten links in der Pfote und der machte ihm sehr zu schaffen. Ich hab dann einen Bollerwagen angeschafft, so dass ich ihn, wenn ich merkte es viel ihm zu schwer in den Bollerwagen setzten konnte. Du glaubst nicht was passierte, wenn er merkte, dass ich ihn da rein setzten wollte. Ich bin auf ihn zu um ihn hochzuheben. Er merkte es und rannte auf einmal total normal und wich schnell aus – so nach dem Motto, was willst Du denn, ich kann das schon noch allein. Oft musste ich ihn einfach zwingen und hab ihn einfach reingesetzt. Man hat dann schon gemerkt, dass es ihm darin besser ging aber sein Ego war schon angekratzt.


      Ja, ja, unsere Hundeschätze sind nicht einfach zu durchschauen und für uns ist es nicht einfach zu akzeptieren, dass sie älter werden. Bitte versteh mich jetzt nicht falsch. Ich bin kein Tierarzt und ich kann auch nicht auf die Entfernung entscheiden, Dein Hund ist einfach nur alt oder er ist krank. Ich kann Dir nur einfach meine bisher gemachten Erfahrungen schildern. Ich weiß, wie schwer es ist, wenn die Zeit, die man mit seinem besten Freund noch hat, immer kürzer wird.


      Bleib so wie Du bist, versuche zu akzeptieren, dass Dein Hundi nicht mehr der jüngste ist, ändere aber nicht Deine gewissenhaften Besuche beim Tierarzt und nerve ihn ruhig weiter mit Deinen Sorgen. Ich habe es auch nicht anders gemacht.


      LG
      agil

    • Doch das passt schon zusammen, hab ich bei meinem Senior auch beobachten können. Zu Hause hatte er in seinem letzten Lebensjahr schon deutliche Anzeichen eines Opas bekommen, wenn er aber beim Gassi eine Reh-, Hasen-, Wildschweinspur in die Nase bekam, war er plötzlich wieder 6 Jahre jünger. Auch wenn er jemanden überreden konnte, mit ihm Stöckchen zu spielen war er auf einmal wieder fit. Keine Spur von Umherschleichen oder lahmen Knochen....
      Übrigens: das plötzliche "Altwerden" fing bei ihm auch in der kalten Jahreszeit an-er wollte auf einmal vor dem Ofen liegen, viel schlafen, seine Ruhe haben. Schwerhörig wurde er dann auch noch....


      Die Fragestellung bezügl. Tumor kannst Du ja, wie agil schon sagte, abklären lassen, Röntgen geht da auch noch.
      Ich denke auch nicht, daß diese Erscheinungen, die Du beschreibst, mit der Futterumstellung zu tun hat. Probiers halt aus.


      LG Sanny

    • Ich kann mich da auch anschließen.


      Das Ganze kann auch schlichtweg erstmal ein Durchblutungsproblem sein. Zuhause in Ruhe macht es Probleme, weil der Kreislauf runter gefahren ist. Draußen in Action arbeitet der Kreislauf besser und es gibt keine Probleme. Und du sagst hat schon, daß er eh Herzprobleme hat.


      Leberprobleme kommen übrigens nicht von heute auf morgen durch eine Futterumstellung. Es ist eben auch hier so, daß im Laufe des langen Hundelebens sich immer wieder Toxine in der Leber anreichern, die aber ohne große Probleme wieder abgebaut werden. Im Alter funktioniert das eben auch alles nichtmehr sooo prickelnd, Toxine werden nichtmehr abgebaut, die Leberwerte werden schlechter.


      Ich denke auch, daß es eben in der Hauptsache das Alter ist, was ihm zu schaffen macht. Mit dem Wackeln: Vielleicht hatte er auch schon einen leichten Schlaganfall, der unbemerkt vorüberging - auch das wäre möglich.


      Wenn man überlegt, wie schnell alte Menschen oft abbauen, binnen weniger Tage wirklich "alt und senil" werden, so wird es beim Hund nicht anders ein.


      Wie oft ist es, daß alte Hunde uns plötzlich verlassen - immer ging es ihnen gut, plötzlich binnen weniger Stunden und Tage bauen sie so ab und gehen von uns.


      Nichts desto trotz kannst du ja deine Tumor-Vermutung untersuchen lassen. Auch da kann man direkt üebr das Blutbild schon anhaltspunkte (Tumormaker) finden.

    • Lieber Westi13,


      es ist schon eine ganze Zeitlang her, dass Sie diesen Beitrag geschrieben haben.


      Trotzdem würde ich mich riesig über eine Antwort freuen, denn nach stundenlangem Surfen habe ich in Ihrem Beitrag endlich exakt die gleichen Symthome wiedergefunden, die meine Hündin Amira hat. Es ist wirklich Wort für Wort das gleiche Krankheitsbild, und wir sind mit den Nerven sehr fertig, weil sie nicht mehr zur Ruhe kommt. Der Tierarzt kann nichts damit anfangen. Sie bekommt sowohl Vetmedin, wie auch Karsivan.


      Sind Sie damals auf irgendeine Diagnose gekommen ?


      Ich würde mich wirklich sehr über eine Antwort freuen.


      Mit freundlichen Grüßen
      Petra und die Chinesenhündin Amira




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