Lehr - Hund für Hüteanfänger ?

  • Ich verfolge den Beitrag nun schon eine ganze Weile und weiß nicht so richtig, ob ich die Idee gut oder schlecht finden soll...


    Vorteile sehe ich darin, dass der Anfänger ruhig auf die Wiese gehen kann, weil der Hund im Zweifel ja auch noch durch den eigenen Hundeführer unter Kontrolle ist. Natürlich arbeiten alle Hunde etwas unterschiedlich, aber die Grundlagen sind ja schon gleich... Ich denke, so könnte man als Anfänger schneller und leichter erfassen, was der Hund z.B. an genetischem Repertoire schon mitbringt, was man trainieren muss etc... Das alles natürlich immer nur mit der passenden Theorie dazu - da sind wir uns, denke ich, alle einig.


    Nachteile sehe ich, wie schon schrieb Kathrin, darin, dass der Hund für andere nicht arbeitet, eben doch anders ist als der Hund des Anfängers und es evtl. sogar zur Frustration kommen kann... weil der "gute" Hund schon alles kann und der eigene so schlecht ist - mal ein bisschen übertrieben gesagt...


    Andersherum könnte man sich noch fragen, ob es sinnvoll ist, dass der Ausbilder den beginnenden Hund am Anfang hauptsächlich führt (was ja häufig praktiziert wird). Wenn ich da an mich selbst denke, dann hat es mich zwar sehr begeistert, weil ich endlich mal gesehen habe was man alles aus meinen Hunden herausholen kann, aber es folgte auch schnell die Frustration, da ich kein Naturtalent bin *soifz* und mir alles hart erarbeiten muss. Man weiß also was sein könnte und weiß gleichzeitig, dass man es nicht hinbekommt... Das kann demotivierend sein!


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ach Mensch ...
    Ich hätte das Thema tatsächlich lassen sollen .
    Ich werde das Gefühl nicht los , das es immer noch nicht
    klar ist was ich meine . Wieso geht ihr immer davon aus
    was EUER Hund NICHT tun würde . Ich meinte Hunde , die
    von den Trainern zu Verfügung gestellt werden , nicht eure
    eigenen .
    Außerdem finde ich es interessant , das ihr bei der ganzen Sache
    Angst habt irgendwelche negativen Eindrücke in Bezug auf Euch ,
    bzw . Eure Hunde zu bekommen .
    " Der läuft bei meinem Trainer besser " und das mit der Frustration
    das man selber noch etwas unsicher durch die Gegend tappt ...
    hallo ???
    Ich dachte , ihr wollt da etwas lernen und nicht zeigen was ihr schon
    so alles könnt . Das ist ja der eigentliche Sinn sich " trainieren " zu lassen , oder ?
    Ich kann jedenfalls nicht beaupten , das ich Perfektion erwarte wenn
    ein Anfänger zum ersten Mal einer völlig Situation ausgesetzt ist .
    Auch wenn der Trainer zeigt , das so einiges an guter Grundlage im
    eigenen Hund steckt , nur ich kann es noch nicht rausholen -
    ist deswegen mein Ego geknickt ??? Wieso ?
    Ich würde mich freuen , das mein Hund so gut ist und ich damit alle Türen offen habe !
    Und auch wenn der Lehr - Hund super einfach ist , auch da ist ein guter
    Lerneffekt - ich weiß wann was passieren sollte , wenn ich dann dieselbe
    Übung mit meinem Hund nachmache .


    Antje


  • Ich spreche nicht davon "zeigen zu können, was man alles kann" oder von "geknicktem Ego", sondern davon, dass sich ganz unweigerlich ein negatives Gefühl beim Trainierten einstellt, wenn derjenige z.B. schon lange selbst an einem Problem arbeitet und es einfach nicht funktionieren will - und dann kommt da jemand, der macht das einfach so... schwupps und das Ding läuft. Natürlich liegt es immer an einem selbst das Ganze konstruktiv zu verarbeiten, aber man muss auch immer davon ausgehen, dass der Anfänger genau das nicht hinbekommt! Dann "geht der Schuss nach hinten los"! Besser wäre es dann, denjenigen klitzekleine Schritte selbst zu erarbeiten zu lassen! So denke ich das auf jeden Fall...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo!


    Genaus so sehe ich das auch - ich schließe mich da Corinna an. Ich finde es immer schon ein wenig "blöde", wenn die Mädels allein schon aufgrund der körperlichen Nähe meiner Trainerin viel besser arbeiten, weil anscheinend in die Richtung ein größerer Respekt vorhanden ist. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich fange z. B. mit Cap von Ingrid an zu hüten, es klappt alles wunderbar, dann kommt meine Granate und auf einmal stehe ich dann doch wieder hilflos da, weil mein Hund GANZ anders reagiert.


    Diese "Hundetausch-Experimente" wurden früher im Agility oft gemacht. Oh - mit so einem tollen Hund möchte ich auch mal laufen. Gesagt getan und dann war doch irgendwie der Frust wieder da, wenn man dann merkte, daß mit seinem eigenen Hund noch sooo viel zu tun ist und noch viel mehr Defizite auffallen, die der eigene Hund ja noch hat in der Zusammenarbeit mit mir.


    Ich bin auch ehrlich - ich glaube nicht, daß man sicherer wird, wenn man erstmal einen anderen Hund führt. DAnn ist man mit diesem einen Hund vielleicht sicherer - aber nicht mit dem eigenen!! Ich z. B. bin viel "besser", wenn ich mit Pebbles auf der Weide stehe und könnte mir jedesmal selbst in den Hintern beißen, was für blöde Fehler ich bei Face mache - Sachen, die bei Pebbles schon normal sind, laufen bei ihr dann völlig aus dem Ruder - weil sie eben anders reagiert.


    Ich habe die letzten Tage einige Male darüber nachgedacht und ich für MICH fände es nicht gut, erstmal mit meinem anderen Hund die Grundbegriffe zu lernen, denn ich für MICH wäre verunsichert, wenn das Ganze dann auf einmal mit meinem Hund nichtmehr klappt.


    Jetzt, wo ich 2 1/2 Jahre dabei bin und schon einiges hinter mir habe, macht es Spaß, auch mal einen fertigen Hund zu führen und DA nehme ich dann für mich auch durchaus was mit, weil ich da jetzt auch direkt meine Fehler erkennen kann. Aber zu Beginn - hätte mich das TIERISCH verwirrt alles.

  • Jetzt wirds aber verwirrend...
    ich glaube nicht, daß Antje meinte, man solle lange oder dauerhaft mit einem Lehrhund arbeiten. Ich habs so verstanden, daß man als Anfänger, wenn man noch keine oder nicht so viel Erfahrung hat, seine eigene Person für eine kurze Zeit mit einem erfahrenen Hund trainieren könne. Denn von der Hand zu weisen ist ja nun nicht, daß auch Mensch erstmal lernen muss. Man würde also in diesem Fall zunächst mal dem Hundeführer die Grundbegriffe näher bringen können. Man schafft also dem Hundeführer eine Situation, in der er sich hauptsächlich auf sich selbst konzentrieren kann. Weiterhin ist es wohl durchaus möglich, daß man das nicht mit allen Leuten machen könnte. Es gibt sicher Hundeführer, die nicht in der Lage sind, sich auf einen fremden Hund einstellen zu können oder wollen. Ich persönlich hätte absolut den Ehrgeiz, mit einem toll ausgebildeten Hund mal was auszuprobieren-auch wenn das in diesem Fall direkt meinem Hund nichts bringt, bringt es vielleicht mir etwas, was ich dann wiederum meinem Hund vermitteln könnte... Wisst ihr, was ich meine?
    Wenn ich im Frühjahr mit meinem jungen Hund die Ausbildung beginnen werde, muss ich mich ganz sicher auf einen völlig anderen Hund einstellen, auch darin liegt doch die Kunst ein guter Hundeführer zu sein/zu werden. Deshalb finde ich es auch gar nicht abwegig lernen zu wollen, sich auf einen anderen Hund einstellen zu können.


    Ach, es wär jetzt grad schöner, daß hier vorm warmen Ofen mit nem lecker Glühwein ein bissi weiter zu bequatschen. Ist so schwer, seine Gedanken in schriftlicher Form mitzuteilen...


    So long Sanny

  • Hm , also wenn ihr darin das größte Problem seht ,
    das eure Hunde bei den Trainern ( oder deren Anwesenheit )
    viel besser laufen als bei euch , dann würde ich mir zuerst
    Gedanken machen an was das wohl liegen könnte .
    Ich denke nicht , das eure Hunde so nett laufen , weil der Trainer
    besser weiß wann er was zu sagen hat , sondern weil da ganz klar
    geklärt ist wer das Sagen hat ! Ein Trainer kann mit einer völlig
    anderen Grundhaltung euren Hunden gegenüber stehen . Er hat keinerlei
    " Schwächen " euren Hunden gegenüber . Die Regeln sind da für den Hund ganz klar gestellt und er akzeptiert seine untergeordnete Position .
    Ich hab oft genug erlebt , das ich mich am Rand nur räuspern mußte
    und die Hunde haben einen Gang runtergeschaltet .
    Aber es ist ja nicht im Sinne des Erfinders , das ich den Hund quasi
    kontrolliere damit er für seinen Boss nett läuft .
    Was bei den meißten Teams ganz am Anfang geklärt werden muß -
    und ganz besonders bei Anfängern - ist , das der Hundeführer dem Hund
    ganz klar zu verstehen gibt das er der Boss ist und das dieser entscheidet
    was der Hund tut und was nicht .
    Dafür muß man nicht einmal hüte- know how haben .
    Jede Unsicherheit wird der Hund als Schwäche seiner Hundeführers deuten
    und warum sollte er dann " nett " arbeiten .
    Auch das mit dem " in klitzekleinen Schritten aus einem Problem rausarbeiten " ... wieso nicht EINEN Schritt in die richtige Richtung ?
    Ich finde es merkwürdig das ihr damit Probleme habt , wenn ihr merkt
    das bei euch noch " Defizite " sind im Vergleich mit ausgebildeten Hunden
    oder erfahreneren Hundeführern - WARUM ??
    Auch diese haben mal klein angefangen und standen bestimmt auch
    verwirrt auf der Wiese .


    Antje

  • Zitat

    Ich denke nicht , das eure Hunde so nett laufen , weil der Trainer
    besser weiß wann er was zu sagen hat , sondern weil da ganz klar
    geklärt ist wer das Sagen hat !


    Und genau das glaube ich eben nicht. Bzw. bin ich sicher, daß es nicht so ist. Wie sollte das geklärt sein? Dazu müsste es eine Art Beziehungsgeflecht Hund - Trainer geben und das gibt es nicht. Meine Trainierin ist für meine Hunde die nette Tante, die immer da ist, wenn wir hüten. Aber das war es auch schon. Sie haben keinen Kontakt zu ihr weiter, sie bekommen keine Kommandos von ihr, außer mal im Ausnahmefall. Da KANN gar nicht geklärt sein, wer das Sagen hat. Für meine Begriffe ist ganz klar immer wieder zu beobachten, daß die Hunde einfach spüren, welcher Mensch "Sheep-Sense" hat und welcher nicht.



    Zitat

    Ich finde es merkwürdig das ihr damit Probleme habt , wenn ihr merkt
    das bei euch noch " Defizite " sind im Vergleich mit ausgebildeten Hunden
    oder erfahreneren Hundeführern - WARUM ??
    Auch diese haben mal klein angefangen und standen bestimmt auch
    verwirrt auf der Wiese .


    Nein - ich habe keine Probleme damit - aber mir geht dann einfach das Erfolgserlebnis, was für mich einen RIESEN Wert hat - das wäre weg. Weil ich merke, daß der "Erfolg" (im Sinne von Lernerfolg, Fortschritt - also nicht im Sinne von Trialsieg oder sowas), eigentlich gar keiner ist. Das ganze hat enorm mit Motivation zu tun. Wenn ich nicht durch kleinen Erfolg dazu motiviert werde, diesen auszubauen, sondern einfach immer nur wieder sehe, wo es hakt (ja - das muß man sehen, aber eben auch die kleinen Schritte vorwärts), dann ist irgendwann alles nur noch Stress - für Mensch und Hund. Das ist im übrigen auch auf alle anderen Bereiche in dem Teamwork Mensch-Hund anzuwenden. Wenn ich einen anderen Hund, den jemand anders ausgebildet habe, gut durch eine BH-Prüfung führen kann, sagt das über meine Qualitäten gar nichts aus - höchstens, daß ich genug Selbstbewußtsein habe, durch die Prüfungssituation zu gehen.


    Ich persönlich bin ein Mensch, der gern die eigenen Erfolge sind - seien sie auch noch so klein. Darauf kann ich aufbauen, darauf baue ich Spaß und Ehrgeiz auf - und das kann ich weder, wenn ich einen Hund, zu dem ich NICHTS beigesteurt habe, gut führe noch, wenn mein Hund von irgendwem anders trainiert wurde und ich führe dann nur vor.


    Zitat

    Auch das mit dem " in klitzekleinen Schritten aus einem Problem rausarbeiten " ... wieso nicht EINEN Schritt in die richtige Richtung ?


    Das ganze hat für mich was mit Lerntheorie zu tun (bläghs - ja ich bin Pädagoge). Lernen, so daß es wirklich verfestigt ist im Kopf und automatisiert werden kann im Handeln, kann man nur in kleinen Schritten. Was bringt es mir, wenn ich jetzt einen Flashback habe und habe die Lösung als hole in one und beim nächsten Hund stehe ich dumm da und muß wieder überlegen, wie man was machen könnte. Erfahrung kann man doch nur durch Mißerfolge sammeln. Daraus lernt man - man lernt nicht, wenn alles läuft wie am Schnürchen.

  • Ich schließe mich "Pebbles" an! Vielleicht bin ich auch zu sehr pädagogisch angehaucht :wink:


    Zitat

    Hm , also wenn ihr darin das größte Problem seht ,
    das eure Hunde bei den Trainern ( oder deren Anwesenheit )
    viel besser laufen als bei euch , dann würde ich mir zuerst
    Gedanken machen an was das wohl liegen könnte .


    Es ist sicher nicht das größte Problem... die Gedanken mache ich mir ja gerade! Und dabei denke ich nicht nur für mich als "Lehrling", sondern auch andersherum - wie es für andere Anfänger sein kann.


    Zitat

    Ich denke nicht , das eure Hunde so nett laufen , weil der Trainer
    besser weiß wann er was zu sagen hat , sondern weil da ganz klar
    geklärt ist wer das Sagen hat ! Ein Trainer kann mit einer völlig
    anderen Grundhaltung euren Hunden gegenüber stehen . Er hat keinerlei
    " Schwächen " euren Hunden gegenüber . Die Regeln sind da für den Hund ganz klar gestellt und er akzeptiert seine untergeordnete Position .


    Da schließe ich mich Silvia an und möchte dazu noch ergänzen, dass genau das ja der Knackpunkt ist! Hund und Führer haben in diesem Fall keine Beziehung zueinander - lediglich eine "nette" Bekanntschaft. Wenn nun der fremde Hund auf die Beute eines Fremden trifft und dieser genau weiß, wie er sich an dieser verhält (woher soll der Anfänger genau das wissen!), dann ist es logische Konsequenz, dass der Hund respektvoller an die Sache ran geht. Das hat nichts mit meinem (evtl. vorhandenen?) Rangordnungsgefüge zu tun.



    Und das ist eben für den Anfänger das Schwierigste! Was darf ich dem Hund zulassen, was ist zuviel, was ist zu wenig? Genau das muss man ja erst lernen - und das war und ist für mich ganz persönlich das Schwierigste an der ganzen Sache...


    Viele Grüße
    Corinna
    PS: Eine sehr interessante Diskussion, die mich viel grübeln lässt...

  • Hi ihr ,
    ich mach das jetzt kurz , weil ich denke das Thema artet sonst aus .
    Also . Ich weiß , das Anfänger zum Teil erhebliche Probleme haben
    mit ihren Hunden UND den Schafen UND der neuen Situation fertig zu
    werden . Es ist nun mal so , das nicht jeder die Gelegenheit hat zuerst
    Erfahrungen mit dem Umgang mit Schafen o.ä. zu machen bevor er
    zu einem Hütehund kommt .Es ist doppelt schwer , wenn man dann noch
    einen Hund hat , der a) mehr zu wissen meint , oder b) der tatsächlich
    mehr weiß . Schon da ist ein Unterscheid .
    Ein Hund , der so gut mit genetischen know how und sheep sense ausgestattet ist , kann durchaus auch für einen Anfänger ein gut zu führender Hund sein , der weder den Schafen noch seinem Boss Stress
    macht in dem er von Anfang an nett Distanz hält , schön flankiert und
    ein natürliches stay off hat . Für jeden , der zu mir kommt und so einen netten Hund hat , freue ich mich denn mit diesem kann man in wenigen
    Übungsstunden tolle Sachen trainiern - auch wenn Mensch sich noch etwas
    sortiern muß .
    Aber auf der anderen Seite gibt es auch genug Hunde mit , sagen wir mal
    weniger von Anfang an netten " Umgangsformen " den Schafen und seinem Boss gegenüber . Es gibt genug Hunde , die ihren Boss einfach
    ignorieren und mit den Schafen bis zum nächsten Zaun gehen um sie dort
    festzuglotzen - wenn sie die Gelegenheit bekommen .
    Das kann einem jungen Hund im Eifer des Gefechts passieren , aber nicht einem erwachsenen , der im Alltag super gehorcht .
    Das ist jetzt nur ein Beispiel ... also keep cool , ist jetzt auf niemand bezogen .
    Ich denke da ist dann das Urteilsvermögen des Trainers gefragt , ob da
    was bei dem Team nicht stimmt ( nicht gleich losschreien - ist jetzt keine
    Kritik ) oder ob es ganz einfach die Unsicherheit ist .
    Wenn der Trainer dann mal den Hund " austestet " , kann er schon erkennen wie er dem Hundeführer am besten unterstützen kann , damit
    dieser erfolgreich mit seinem Hund arbeiten kann .
    So und jetzt kommt der Part welchen ihr alle so anzweifelt :
    Es hat bisher wunderbar geklappt , wenn dann der unsichere Mensch
    ein kleines bisschen mit einem ruhigen , sicheren Lehr Hund gearbeitet hat und dann selbstbewußt die Übungen mit seinem Hund wiederholt hat.


    Doch was länger geworden ...sorry .


    Antje

  • Hi,
    ich muß sagen, ich setzte Lehrhunde gerne mal ein. Sowohl im Hundesport, als auch beim hüten.


    Im Hundesport, z.B. beim Agility. Man erklärt eine Wechsel das vierte... mal, der Mensch "kapiert" es nicht. Was aber lernt der Hund, wenn er die gleiche sache unzählige male richtig macht, der Mensch aber nicht? Einen Anfängerhund kann man dann auch schnell frustrieren. Also gebe ich dem Menschen meinen fertigen Hund an die Hand (der natürlich für diesen Menschen nie so laufen wird wie für mich, schließlich ist es ein TEAMSPORT; aber darum geht es in dieser Situation auch nicht). Jetzt übt der Mensch und siehe da, irgendwann klappt der Wechsel (und meinen Hunden ist es egal, diese Sequenz auch zehnmal zu laufen). Dann nimmt er seinen Hund, und weil der Mensch jetzt weiß, wie er sich bewegen muß, klappt es auch mit seinem Hund. Mensch und Hund gehen erfolgreich aus dem Training.
    Sehr häufig kommt es aber nicht dazu. Vielleicht auf zwanzig Teams einmal.


    Beim hüten genauso. Es kommt jemand mit seinem Hund, der noch nie an Schafen gearbeitet hat. Der Mensch hat Schafe auch nicht näher als 10 Meter Entfernung gesehen. Natürlich gibt es im Vorfeld Theorie, aber manchmal reicht es nicht aus. Es gibt Teams da klappt es trotzdem super und es gibt welche, da geht gar nichts. Auch hier ist es fast immer der Mensch, der mit der Situation nicht fertig wird. Bevor das ganze dann in Chaos ausartet, oder, was wohl am häufigsten passiert, der Hund die Führung übernimmt (schließlich weiß er was er tut), gebe (bzw. gab) ich diesen Leuten (aber nur diesen) meinen Hund an die Hand. Ein Kommando und er liegt. Das reicht oft schon. Ein paar Minuten um sich an die Schafe zu gewöhnen, an die Situation auf dem Feld, wo ist rechts und links, wo 12 Uhr (auf der Tafel sieht das alles immer recht einleuchtend aus, aber draussen?) und der Mensch gewöhnt sich an die Situation und es klappt danch besser mit dem eigenen Hund.


    Es geht nicht darum, das der Mensch dauernd mit einem fremden Hund arbeitet, da hat wirklich keiner etwas davon, aber in bestimmten Situationen kann ein Lehrhund wirklich hilfreich sein.


    Lg
    Anke

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