Kind wünscht sich einen eigenen Hund

  • Anja, ein elfjähriges Mädchen, wünscht sich einen eigenen Hund. Ihr Vater würde sie finanziell unterstützen, er würde den Hund , die Tierarztrechnungen und auch das Futter bezahlen - doch die Erziehung und den Rest (Gassi gehen, Spiel, Füttern, ...) müsste sie selbst übernehmen.
    Sie geht mit unserem kleinen Mika sehr schön um und man merkt, dass sie sehr tierlieb ist und sich einen Hund wünscht. Doch habe ich ihr erklärt, dass ein Hund aus vielen Gründen nicht angeschafft werden sollte. Sie versteht, dass das nicht einfach ist - doch glaubt, dass sie es doch schaffen kann.
    Ich würde gerne , dass sie eure Meinungen (von erfahrenen und auch nicht so erfahrenen Hundebesitzern) dazu hört. Also, was meinst ihr dazu?


    Über eure Antworten bin ich euch sehr dankbar!

  • Ich kenne das Mädchen nicht und rein vom Alter her kann man oft schwerlich Aussagen treffen über das 'Für und Wider'.


    Allerdings habe ich selbst einen 11-jährigen Sohn und ausgehend von ihm, kann ich sagen, dass er komplett mit der Verantwortung die eine Hundehaltung mit sich bringt, überfordert wäre. Da fehlt einfach die Ernsthaftigkeit bzw. die Voraussicht auch mal für den Hund Entscheidungen zu treffen, die einem selbst keinen Spass machen.



    Ich will dem Mädchen wirklich nicht ein vorhandenes Verantwortungsbewusstsein absprechen, aber eine rein finanzielle Unterstützung seitens des Vaters ist da in meinen Augen nicht ausreichend. Sicherlich kann man versuchen dem Mädchen, die Verantwortung für einen Hund zu geben, aber man sollte sich als Erziehungsberechtigter bewusst darüber sein, dass es auch nicht klappen kann und man dann nicht nur Hilfestellungen geben muss, sonder u.U. auch die gesamte Verantwortung hat.


    Kinder handeln nunmal oft kindlich - ich will damit sagen, durchaus impulsiver als ein Erwachsener (nicht immer aber doch meistens); wenn dann niemand da ist, der erklärt und einlenkt ist das nicht unbedingt zum Besten für den Hund.


    Wie sollte ich mir denn dieses Konstrukt der Hundehaltung vorstellen? Das Kind kümmert sich alleine um das Tier und der Vater ignoriert komplett was, wann, wo, wie geschieht? Und wenn das Tier mal krank wird? Oder gar einen Unfall hat? Oder spezielle Ernährung benötigt? Vielleicht die Erziehung doch nicht so einfach ist, aus welchen Gründen auch immer? Soll dann das 11-jährige Mädchen alleine damit zurecht kommen?


    Dann lieber noch ein paar Jahre warten - die gehen oft schneller rum als man denkt :blume:

  • Hallo!


    Ich glaube, ein elfjähriges Kind sollte nur einen Hund bekommen, wenn die Eltern sich ebenfalls einen wünschen. Gehen wir mal vom Idealfall aus und der Hund erreicht ein gesegnetes Alter - dann ist die lütte Elfjährige mittlerweile an der Uni, oder macht eine Ausbildung, oder hat die Freude am Motorcrossfahren entdeckt oder oder oder. Sich also zu einem Menschen entwickelt, dessen Leben nicht wirklich hundekompatibel ist. MUSS nicht passieren, aber KANN - soll der Hund dieses Risiko tragen?


    Auch bin ich der Meinung - und da werde ich bestimmt nicht auf sonderlich Zuspruch stossen, aber ich schreib's mal trotzdem... - das Hundeerziehung ABSOLUT NIX für ein 11jähriges Kind ist. Zwar habe ich Kinder gesehen, die in der Hundeschule enorme Ergebnisse erzielt haben mit ihren Hunden, aber die waren auch immer mehr oder weniger unter Anleitung von Eltern oder Trainer.
    Wenn ich mir aus heutiger Sicht, so fast erwachsen mit 30+, überlege, wie unüberlegt ich als Kind mit meinen Pflegehunden durch die Gegend geheizt bin, wird mir echt ein bisschen anders. Glück gehabt, dass es alles superliebe Schnuffels waren - und wer kümmert sich um den Hund, wenn es Probleme gibt, die die Einsicht eines Knapp-Teenagers in Hundepsychologie übersteigen?
    [@ alle jüngeren Forumsuser: Dies ist keine Kritik an Euch! Es gibt immer Ausnahmen von der Regel! Ich schreibe hier meine Meinung generell, ohne den Teenie näher zu kennen.]


    Ich könnt mich jetzt noch laaaaange weiter in Fahrt schreiben, aber schließe mal mit einem letzten Argument: Meiner Meinung nach ist eine 11jährige in absoluter Eigenverantwortung damit überfordert, dreimal (mindestens) am Tag mit dem Hund rauszugehen. Das Leben von Schülern ist stressiger, als man sich das so vorstellt, und verändert sich schneller, als die eingetretenen Pfade von uns "Alten". Schule fängt um acht an, vorher noch ne Runde mit dem Hund. Schule ist um zwei aus (jetzt noch nicht, aber in der Oberstufe) - groooooße Runde mit dem Hund. Dann Hausaufgaben. Dann abends nochmal mit dem Hund raus. Und zwar auch im Winter im Dunkeln, was Mama vielleicht garnicht so feist findet.....


    So, ich verpasst mir jetzt spontan ne Maulbremse ... :stumm:


    Lieben Gruß,
    caramamba

  • Hallo!


    Ich kann da so ein wenig aus eigener Erfahrung plaudern.


    Ich hatte meine Eltern so weit als ich 7 war, einen eigenen Hund zu bekommen. Also wir hatten noch keinen, bekamen dann unseren Dackel, mit der Option, daß ich mich um den Hund kümmere mit Unterstützung meiner Eltern. Gassigehen war eben meine Aufgabe, Kosten übernahmen sie.


    Tja - die ersten 3-4 Jahre war das noch alles ganz schön. Später - ich muß gestehen aus heutiger Sicht würde ich mir selbst die eine oder andere Backpfeife verpassen. Denn: Der Hund musste darunter leiden, daß ich lieber mit Freundinnen zusammen war usw. Das Gassigehen sah sehr häufig so aus, daß wir au dem SChulhof einfach nur rumstanden.


    Das Interesse kam erst wieder, als ich älter wurde - ich würde sagen mit 15 / 16 erwachte langsam wieder das wirkliche Interesse an dem Hund, da in meinem Freundeskreis dann mehrere Leute mit Hund waren und wir begannen, mal etwas gemeinsam zu unternehmen. Da wiederum war ich sauer und unverständig, daß der mittlerweile alte Dackel das alles nicht so mitmachen wollte.


    Ich würde mir heute bzw. einem Kind in dem Alter NICHT die Verantwortung für einen Hund überlassen. Egal wie verantwortungsbewußt. Es ist nunmal eine schwierige Zeit dieses Alter von 10 bis 16/17, wo man NIE genau voraussagen kann, ob die Interessen bleiben oder gehen.


    Obendrein käme für mich dann auch die Frage: Hat das Mädel noch genug Zeit für den Hund in 3-4 Jahren.


    Hund nur, wenn die Eltern voll und ganz dahinterstehen, jederzeit bereit sind, die Arbeit mit dem Tier zu übernehmen.

  • Zitat


    Zwar habe ich Kinder gesehen, die in der Hundeschule enorme Ergebnisse erzielt haben mit ihren Hunden, aber die waren auch immer mehr oder weniger unter Anleitung von Eltern oder Trainer.


    Genau, hab ich auch.


    Hunde nehmen Kinder auch oft nicht ernst, weil sie noch außerhalb der Rangfolge stehen. So ein Kind hat einem Hund also noch "gar nix zu sagen" weil es nicht als ranghöher angesehen wird. Das ändert sich dann mit der Pupertät, mit 11 könnte sie sich also durchaus schon durchsetzen. Das Problem ist hierbei einfach das fehlende Wissen und die Lebenserfahrung. Nagut, wenn mans genau nimmt, haben sogenannte "Erwachsene" das manchmal genausowenig. Der Vater sollte ihr das Zeug nicht nur bezahlen, sondern sich auch intensiv mit der Materie beschäftigen. D.h. mit dem Kind zusammen Bücher kaufen gehen, über das gelesene diskutieren, gemeinsam zur Hundeschule gehen usw. usw.


    Gruß/Esmeralda

  • Hallo,


    also ne 11jährige ist mit der Erziehung eines Hundes gnadenlos überfordert. Selbst viele Erwachsende scheitern daran.
    Ich denke ebenfalls dass die größten Probleme auftreten wenn eben mal nicht alles glatt läuft, der Hund krank wird oder sonst etwas. Hunderziehung braucht viel Zeit und Geduld. Man muss sich bewußt sein dass man den Hund eben nicht wie ein Spielzeug in die Ecke stellen kann wenn man mal keine Lust hat. Und wie bereits gesagt wurde, der Hund kann bis zu 15 Jahre alt werden. Dann ist sie 26 ... Was macht sie wenn sie mal mit ihren Freunden in den Urlaub fahren will ? Nein, sie braucht jemanden der sie dabei bedingsungslos unterstützt.
    Denkt bitte daran, ein Hund ist kein Versuchsobjekt. Da kann man nicht mal eben ausprobieren ob es klappt oder nicht.


    Gruss
    Ulrich

  • Hi,


    schön und gut, dass das Mädel tierlieb ist, aber was ist, wenn sie in die Pubertät kommt.......alles ist dann wichtiger als der Hund und dann ????


    Man sollte von einer Lebenserwartung von mindestens 12 Jahren ausgehen....sie wird eine Ausbildung machen....mal einen Job haben, wegziehen ............


    Entweder IHR Erwachsenen wollt den Hund und kümmert Euch auch entsprechend um dieses Tier und seine ordentliche Ausbildung und wollt ihn gescheiht beschäftigen oder Ihr solltet es lassen !!!


    Liebe Grüße
    Alexandra


    PS. So viele Hunde landen dann im Tierheim, wenn das Kind kein Interesse mehr hat.......dann übelegt Euch lieber, Euch bei einem Tierheim zu informieren, ob sie Hunde haben, die man regelmäßig Gassi führen kann.

  • Zitat


    Entweder IHR Erwachsenen wollt den Hund und kümmert Euch auch entsprechend um dieses Tier und seine ordentliche Ausbildung und wollt ihn gescheiht beschäftigen oder Ihr solltet es lassen !!!


    Wenn ich nalun richtig verstanden habe, geht es nicht um das eigene Kind, sondern um eines, zu dem Kontakt besteht... Lesen beugt "aggressivem" Schreiben vor :angel:

  • Erst einmal vielen Dank für die vielen und schnellen antworten.


    Das stimmt. Es handelt sich nicht um unseren Hund. Wir selbst haben einen Hund - und ihm geht es super gut. Ich bin auch erst 20 - doch unserem Mika fehlt nichts. Bei dem Mädchen handelt es sich um eine Verwandte, die sich - wie schon gesagt - einen Hund wünscht. Und ich habe versucht, ihr zu erklären, dass das nicht geht und sie da v.a. an den Hund denken muss. Ich habe ihr jetzt versprochen, dass ich mal im Internet schaue und mich erkundige... und dann dachte ich an das Forum. Vielleicht überzeugen sie fremde Meinungen ja besser als meine...
    (Nur damit man das nicht falsch versteht: ihr Vater ist auch dagegen; nur hat er den Fehler gemacht, dass er ihr in einer schweren Zeit einen Hund versprochen hat. Ein Hund wird auf jeden Fall nicht gekauft! Nur sollte man mit Argumenten kommen, die gg. dieses Versprechen ankommen und nicht einfach verbieten. Ihr Vater hat keine Ahnung von Hunden und Hundeerziehung. Deswegen bat er mich um Rat und Hilfe!)

  • Hi,


    ich selbst war auch mal ein 10 jähriges Mädchen und ich wünschte mir nichts sehnlicher als einen eigenen Hund, den bekam ich dann auch "zur Belohnung von meinen Eltern". Bedigung war allerdings, dass der Hund mir gehört und ich allein dafür verantwortlich bin mit dem Hund rauszugehen und zwar IMMER, ihm Fressen zu geben und auch zu pflegen. "Lediglich" die Beschaffung des Futters und die Besuche vom Tierarzt und die REchnung wurden von meinen Eltern getragen.


    Ich lies mich darauf ein und bekam den Hund und ich dachte nicht einmal daran, die Verantwortung abzugeben. Es kam allerdings die Zeit in dem das Weggehen mit Freunden wichtiger war als der Hund und so konnte ich mich mit meinen Eltern arrangieren, dass sie, nach Absprache, mit meinem Hund rausgingen, aber das, waren wirklich Seltenheiten und ich muss zugeben, meine ganze Freitzeitplanung richtete sich nach meinem Hund und ich bereue es keine Sekunde!!!


    Für mich persönlich war ein Hund eine Bereicherung und ich würde es immer wieder tun und auch meinen Kindern erfüllen, sofern ich sie wirklich reif genug dafür halte!


    Vielleicht hilft dir ja die Entscheidung aus der Sicht eines ehemaligen 10 jährigen Mädchens :-))


    Gruß
    Sina

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