Neu im Forum & langsam verzweifelt...

  • erstmal ein "hallo" an alle...


    ich weiss nicht ob ich hoffe hier hilfe für mein problem zu finden oder mir einfach mal den hundefrust von der seele schreiben muss.
    mit meinem eigenen hund (dalmi, 3 jahre) habe ich eigentlich gar keinen frust. er hat so seine macken, aber wir arbeiten daran, wie dem "bei fuss" gehen und dem "ich keife gerne andere hunde an der leine an" problem. ansonsten ist er wirklich pflegeleicht.
    mein eigentliches problem ist der hund meiner freunde, die gleichzeitig meine nachbarn sind. rüde, husky, 3 jahre & mittlerweile kastriert. da seine besitzer den ganzen tag arbeiten und ich neben meinem fernstudium nur jobbe nehme ich ihren hund mit auf meinen spaziergängen. er kann ja schlecht den ganzen tag allein zu hause rumsitzen. er ist ein klasse kerl und kennt und kann die wichtigen kommandos wie "sitz", "platz", "bei fuss" und "hier". was mich allerdings rasend macht ist sein verhalten draussen. er läuft ohne leine, da er gern und viel rennt. doch wenn man ihn mal 5 min. nicht im auge hat ist er verschwunden und taucht manchmal nach 10 minuten, manchmal aber auch erst nach 2 stunden wieder auf. man ruft und ruft und nix passiert... plötzlich steht er wie ein geist hinter oder neben einem. aber wenn man ihn ranruft starrt er einen nur an. wenn ich auf ihn zugehe unterwirft er sich meist ohne dass ich was sagen oder tun muss. er weiss was er darf und was nicht, aber es ist ihm egal. belohnungen in form von leckerchen nimmt er gerne an und freut sich auch. trotzdem haut er ab und kommt nicht wieder. wurfkette oder disks erschrecken ihn zwar, aber interessieren ihn nicht weiter. selbst ein herzhafter biss ins ohr ist ihm so gut wie egal. man kann ihn belohnen, er ändert sich nicht. man versucht es auf die strenge tour, er macht weiter wie gehabt. was mich an alledem so stört ist die tatsache dass niemand ausser mir versucht mit diesem tier zu arbeiten. dazu kommt das jagen. ich weiss er braucht dieses abrufkommando, denn er rennt auch einfach weg wenn er nix zum jagen entdeckt hat. ist das langeweile? protest weil seine besitzer ihn momentan nicht fordern und keine richtige lust haben? liegt es daran dass er nicht weiss wo er hin gehört ob zu mir oder in sein zu hause???
    was will dieser hund?! ich hab das gespräch mit seinem frauchen gesucht, aber ausser worten geschieht nix. schon am anfang des spaziergangs bin ich angespannt und entnervt weil der hund mir nur noch auf den keks geht. aber auch an der leine halten will ich ihn nicht immer nur. er bleibt auch einfach stehen wenn er keine lust mehr hat.
    meine ganze angestaute wut, die aus dem stress entsteht spürt mein eigener hund natürlich auch und verhält sich schon selbst gestresst. ich kann kaum mit ihm arbeiten und üben, da dieser husky mich auf die palme bringt!
    warscheinlich hab ich grad alles durcheinander geschrieben und noch viel vergessen, aber ich bin echt verzweifelt. der hund macht mich fertig dabei ist es nicht mal meiner!!!
    das grösste problem glaube ich ist dass seine eigentliche bezugsperson sich nicht richtig um ihn bemüht und das alles in meine hände geglitten ist. wenn ich zwei spaziergänge inkl. übung mit ihm hinter mir habe hört er toll und läuft auch nicht weg. wenn er dann wieder mit seinem frauchen unterwegs war ist wieder alles beim alten!
    ich hab echt keinen bock mehr!


    HILFE

  • ganz knallhart und ehrlich: Lass es sein. Wenn Dir das so einen Frust macht, dass es die Beziehung zu Deinem Hund belastet, dann geht es eben nicht. Das hat Dein Hund nicht verdient.


    Wenn Dir der arme Kerl aber so Leid tut, dann versuch doch folgendes: Geh mit Deinem Hund allein, macht es Euch richtig schön. Gutgelaunt bringst Du Deinen Kleinen heim und erwartest nix von dem Nachbarshund.... dann gehst Du mit dem. Alleine. Dann kannst Du Dich gut auf ihn konzentrieren.


    Aber ganz ehrlich... damit wird das Problem auch nur verschoben. Es verschafft dem Hund zwar eine schöne Zeit, entbindet die Besitzer aber immer mehr von ihrer Eigenverantwortung.


    Doofe Zwickmühle.


    Liebe Grüße


    Ella

  • Tja, was soll ich sagen!


    1. Du hast es hier mit einem Husky zu tun!!!


    2. Huskies sind sogenannte Selbstversorger - daher das Jagen. Das wirst du wohl kaum in den Griff kriegen.


    3. Huskies tragen Anrufbeantworter - erst wenn sie die Zeit finden, diesen abzuhören, kommen sie zurück :wink: .


    Wie du siehst, habe ich einen Husky-Mix. Ich lasse ihn z. B. in den Rheinwiesen nur von der Leine, wo keine Hasen sind. Außerdem habe ich immer die weltbesten Naschis dabei. Trotzdem lasse ich ihn niemals aus den Augen. Mit meinen Naschis kann ich auf dem Spaziergang immer mal Übungen einbauen. So läuft er erst gar nicht weit weg, weil: Hund könnte ja was verpassen. Ansonsten kann er sich in eingezäunten Geländen austoben.


    Du hast natürlich recht, mit ihm muss auch gearbeitet werden. Gilt ja wohl für jeden Hund. Mit Härte erreichst du beim Husky gar nichts! Immer schön lieb und freundlich - auch wenn's schwer fällt. Seine Sturheit ergibt sich durch deinen Frust. So könnt ihr zwei nicht kommunizieren. Vergiss es.


    Ich hatte damals auch diese Phase der Verzweiflung; andere Husky-Leute erzählten mir dasselbe. Mit ganz viel Geduld und Spucke habe ich dann den Draht zu ihm gefunden. Wir machen Agility, Flyball, Dogdancing und sogar Obedience, was die wenigsten Leute für möglich hielten.


    Aber auch ein Husky ist und bleibt einfach ein Hund, wie jeder andere auch - nur ist er halt ein bisserl schwieriger.


    Wenn dein Pflegekind ein reinrassiger Husky ist, dann versuch es doch mal mit dem Ziehen. Geschirr drauf, Leine mit Ruckdämpfer dran und dann rauf aufs Fahrrad und lass ihn ziehen. Mit Inlinern geht das auch. Ich selbst habe mir einen Sidewalker angeschafft. So kannst du den Husky auspowern. Aber auch Joggen ist so möglich. Dabei kannst du sogar beide Hunde anspannen.


    Aber mit Frust und "keinen Bock mehr" kommst du nicht weiter. Sorry!


    Was treiben denn seine Besitzer so mit ihm?


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Hallo!


    Uuuuhhhhuhhhhh, das kommt mir alles bekannt vor. Ich hatte vor Jahren für ein paar Jahre den Samojeden meines Nachbarn als Adoptivkind*.
    Kann den Antworten in diesem Thread nur zustimmen: Wenn Du Schlittenhunden Druck machen willst, kannst Du bei genauem Hinhören so ein leichtes Pfeiffgeräusch hören - dann haben sie auf Durchzug geschaltet...
    Laufen ist für diese Hunde das einzig wahre - Geschirr-Fahrrad-Tretenvergessen. Aslak ist ein ganz anderer Hund geworden, nachdem er sich täglich zwei Stunden am Rad die Seele aus dem Leib rennen durfte und einmal die Woche am Trainingsbuggy mit eingespannt wurde. Verlässlich frei laufen lassen konnte man ihn trotzdem nie - und die Leute vom Berliner Schlittenhundverein hatten mir damals auch gesagt, dass es bei den meistens Schlittis nie klappt. Und wenn, dann nur, wenn sie absolut ausgelastet sind, also täglich richtig rennen.


    WENN Du das Thema mit dem Hund Deiner Nachbarin angehen willst, hast Du also ein Heidenprojekt vor Dir. Ich weiß nicht, ob ich das an Deiner Stelle angehen würde - denn anscheinend müsstet Du nicht nur den Hund, sondern auch Deine Nachbarin trainieren.... Wenn nur einer von Euch beiden konsequent mit dem Hund arbeitet, wird das nix.
    Eigentlich sehe ich das auch eher als Aufgabe der Besitzerin.....


    Liebe Grüße aus HH,
    Caramama




    *sollte mir jemals jemand erklären können, wie ein Mensch mit Gicht auf die Idee kommt, sich den größten Samojeden aller Zeiten anzuschaffen, würde die-/derjenige damit das größte Rätsel lösen, dass mir bisher untergekommen ist... :intrigant:

  • :winken: SafetyFirst,


    ich hoffe du nimmst es mir nicht krumm das ich bei deiner Schilderung doch schmunzeln musste. Allerdings sei beruhigt ich kann Bettina gänzlich zustimmen, wenn sie sagt, du es da eben mit einem Husky zutun hast.


    In einem liebe Bettina kann ich dir allerdings nicht zustimmen:


    Zitat: "Aber auch ein Husky ist und bleibt einfach ein Hund, wie jeder andere auch - nur ist er halt ein bisserl schwieriger."


    Falsch, dieser Satz müsste lauten:


    "Der Husky ist eine Katze im Hundefell und verflucht schlau! :lol:"


    Ich spreche da aus Erfahrung. Wir hatten bis August diesen Jahres eine Huskyhündin, die ich stets Albert Einsteins Katze im Hundefell mit Plüschohr nannte. Sie war ein hervorragender Ignorant was Befehle anging, die ihr völlig überflüssig vorkamen. Ebenso war sie ein wahrer Meisterausbrecher (stachelte unsere Rottidame solange an bis die ihr dann die Haustüre öffnete und allein spazieren gehen konnte) und sie konnte bei allem Training und bei aller Geduld in all den 10 Jahre nicht ohne Leine raus. Sie ging wie gesagt auch öfter mal alleine Spazieren und kam dann durstig und hungrig nach 1 oder 2 Stunden wieder, nachdem ich todesängste um mein Plüschohr ausgestanden habe, da wir an einer Hauptstrasse wohnen, als wäre nichts wesentliches passiert.


    Ich kann deine Verzweiflung ehrlich nachempfinden, mich hat mein Plüschohr ne menge Nerven gekostet, trotz Wissen und ständigem Kontakt zur Huskyzüchterin. Ein besonderes Charaktermerkmal das diese Rasse auszeichnet ist die Selbständigkeit. Wie schon gesagt, Befehle werden nur dann akzeptiert und ausgeführt wenn der Hund darin einen Sinn sieht. Ohne Witz, dass ist eine Tatsache. Bei unserer kleinen Ausreißerin haben nicht einmal Leckerli (Trotz verfressener Ader) dabei Abhilfe schaffen können. Ehrlich gesagt kann man froh sein, wenn ein Husky der mal "auf jück" ist, wiederkommt. (O-Ton der Züchterin) Ich bin sicher dass man einen Husky bis zu einem gewissen Grad auch auf Abruf trainieren kann, bei meiner Chaotin hat das jedenfalls nicht funktioniert.


    Du hast praktisch 2 Möglichkeiten:


    a) du nimmst es gelassen hin und freust dich wenn das Plüschohrige Monster wiederkommt. (Was allerdings gefährlich sein kann, sollte er anfangen zu wildern ect.)


    oder


    b) du lässt ihn nicht mehr von der Leine und rätst den Nachbarn eine stabile Langlaufleine zu besorgen für deine Spaziergänge mit ihm. Ich hoffe jedenfalls, der Hund erhält von seinen Besitzern genug Möglichkeiten sich auch wenigstens einmal am Tag richtig auszupowern wie beispielsweise Jogging oder Fahrradfahren, das braucht diese Rasse.


    Ich würde dir ehrlich gesagt empfehlen, beides zu vermischen. Es ist der Hund deiner Nachbarn und sie sind dafür verantwortlich dass der Hund diese Punkt entweder lernt oder nicht. Aber nimms lockerer, es gibt Huskys bei denen funktioniert es tatsächlich dass sie auf direktem Zuruf wiederkommen, aber bei den meisten ist es eben nicht der Fall.


    Sei ehrlich für dich ist das sicherlich nicht gerade ein schöner entspannter Spaziergang, wenn du ständig Panik schiebst, das der Hund weg ist und du nichts weißt ob er auch wiederkommt.


    Ich bin jeden Tag mit unserer Huskyhündin entweder gelaufen oder Fahrrad gefahren und sie war stets an der Leine auch wenn wir zum Spaziergang mit unserer Rottidame unterwegs waren und der Rotti laufen durfte und sie eben nicht. Ich arbeite viel mit den Hunden, trainiere sie, beschäftige sie, der Husky hat lernwillig alles mitgemacht, dass wir sogar beim Dogdancing hätten mitmachen können, allerdings ohne Leine auf Zuruf zurückzukommen, hat sie nie gelernt.


    Also tief durchatmen, nicht verzweifeln und wieder lächeln :wink:


    Liebe Grüsse
    Pandora & die Weiberbande

  • @ caramamba :winken:


    Dein Abschlußsatz ist leicht zu beantworten :wink: es sind doch sooooooooooo schöne Hunde... (ohne weiteren Kommentar) :wink:


    Liebe Grüsse
    Pandora & die Weiberbande

  • @ alle


    danke für eure schnellen antworten... das man mit frust bei der hundeerziehung nur negatives erreicht ist mir klar, aber man kann diesen hund noch so "betüddeln", ist ihm auch wurscht.
    es macht mir nicht mal angst wenn er weg läuft, ich weiss ja er kommt nach hause, aber es macht mich stinkig :)
    das huskys gerne und viel laufen können wurde mir auch schon häufig erzählt... nur trotz seiner reinrassigkeit hat er wohl in der hinsicht noch nicht verstanden dass er ein husky ist. fahrradfahren? gerne, aber nur die ersten 10 min, dann ist der hund schon aus der puste und das ist jetzt kein witz! mein dalmi kann 2 std neben dem fahrrad herlaufen und gibt zwischendurch immer mal wieder vollgas, aber der husky gibt wie gesagt bereits nach 10 min. auf, alles was darüber hinausgeht lässt er sich eher ziehen. joggen findet er anscheinend blöd, denn immer wenn ich ihn zum laufen mitgenommen habe hat er sich in der leine hängen lassen so dass ich nicht wirklich weiterlaufen konnte..
    heute hatte er allerdings recht viel spass als ich ihn mit dem auto suchen gefahren bin.. er kam mir aus einer seitenstrasse entgegen und wäre ich ausgestiegen hätte ich ihn warscheinlich gewürgt. da ich ja nicht zum mörder mutiere will hab ich das fenster runter gekurbelt und ihm gesagt er möge seinen hintern nach hause schwingen. dann bin ich losgefahren und war ganz erstaunt dass er freudig neben dem auto her bis nach hause rannte.
    dazu muss ich sagen wir wohnen in einem vorort von köln in einem verkehrsberuhigten bereich.


    seine besitzer gehe nur manchmal mit ihm fahrradfahren, jogge schon gar nicht und selbst zum spazieren gehen fehlt ihnen die lust. vielleicht auch weil es sie selbst frustriert. meinermeinung nach ätte er bestimmt spass an agility, denn er ist sehr gelehrig, aber dazu haben die beiden entweder keine zeit oder es ist zu teuer...

  • @ ella


    du hast schon recht damit dass ich es lassen sollte, aber ich kann den teufel auch nicht gute 9 stunden alleine in der wohnung sitzen lassen.
    habe auch schon daran gedacht getrennt spazieren zu gehen, aber das schaffe ich zeitlich nicht, da ich mehrmals am tag je eine stunde raus gehe. na ja, vielleicht müssen sie sich einfach einen dogwalker suchen.
    ich will halt nicht das mein hund darunter leiden muss.


    gruss

  • Zitat

    "Der Husky ist eine Katze im Hundefell und verflucht schlau! :lol:"


    OH, Pandorra, wie recht du doch hast!!!!!!!!! Verzeih, das hatte ich vergessen noch dazu zu sagen :)


    Sie lieben Fisch; sie schnurren; sie schlawenzeln um die Beine, wenn sie etwas ganz bestimmtes anfordern; sie finden jedes Loch im Sieb, um einen um die Kralle zu wickeln, ohne dass man es merkt.


    Mein Schnulli ist ein perfekter Schauspieler. Ich muss wahnsinnig aufpassen und dennoch trickst er mich hin und wieder aus.



    Ich meinte aber damit, dass es einfach nur ein Hund ist: In der Ausbildung ist er genauso zu händeln wie jeder andere Hund auch. Man muss nur einfach mehr Geduld aufbringen.


    Schlau sind sie - das stimmt. Meiner hat so manche Dinge sofort verstanden, aber zeigte es mir nicht. Eben weil er auf meine Naschis scharf war, zeigte er mir immer nur winzige Fortschritte. Nur nicht zu viel zeigen, denn dann bleiben womöglich die Naschis aus. Ganz schön clever! Seitdem aber Konkurrenz im Hause ist, hat sich das schlagartig geändert. Nun zeigt er mir, dass er alles und zwar absolut alles immer schon sofort verstanden hat und neue Dinge kapiert er auch ganz rasch. Dieser Bengel!


    Tja, die Nordischen sind schon eine Herausforderung! Und ich habe eine Menge von ihm gelernt!


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Sorry, aber wenn die Besitzer nix tun, na dann frage ich mich, warum haben die sich den bzw. überhaupt einen Hund angeschafft. Dann wären sie mit einem Steiff-Tier besser bedient. Ein Hund braucht nun mal Zeit, Auslauf und kostet auch ein wenig Geld. Ganz schön traurig das Ganze.


    Traurige Grüße


    Bettina

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!