Wann ist ein Hund ausgelastet?

  • Hallo,


    obige Frage kam mir beim lesen von https://www.dogforum.de/ftopic32625.html gerade in den Sinn. Dort wurde gesagt, dass ein Border-Collie durch Frisbee spielen nicht ausgelastet werden kann.


    Daher meine Frage, oder besser: Woran erkenne ich, dass mein Hund ausgelastet ist? Und wann übertreibe ich es?


    Wir versuchen, unseren 4 Monate alten Hund (PJRT-Mix) körperlich und geistig auszulasten, köperlich durch Spazieren (max 30 min) im Wald, an Feldern und Flüssen... spielen im Garten. Geistig, in dem wir ein paar Kommandos einüben. Ihre 6 Spielsachen kann sie alle unterscheiden und auf Befehl bringen, auch aus dem Nachbarzimmer. Nur wenn wir das 2-3x hintereinander gemacht haben, schaut sie mich an, als wenn sie sagen würde "ok, haben wir gemacht, jetzt was neues...".


    Das Problem ist, dass Chili ein Schönwetterhund ist, wenn die Sonne scheint, kann sie stundenlang auf der Einfahrt dösen, fängt es aber an zu nieseln, steht sie vor der Tür und will rein. Und da wir bald Winter haben ;-) sehe ich es kommen, dass sie nur kurz raus zum Gassi-machen will (--hoffentlich wenigstens das!). Und NEIN, ich werde ihr keine Jacke, etc, anziehen.
    Also wird die körperliche Auslastung weniger, nur wann ist's zu wenig?


    In einem anderen Fred habe ich gelesen, dass Schwanzfangen gerne von unausgelasteten Hunden gemacht wird. Das macht Chili aber auch, selbst wenn wir vorher ausgiebig gespielt haben....--> Hund nicht ausgelastet? :ka:


    Viele Grüße,


    Jens [/i]

  • Ich denke du wirst es an seinem verhalten merken wenn er immer rumwuselt einfach keine ruhe findet...eine grundregel wird es nie geben die für alle hunde gilt.
    das schwanzfangen macht meiner manchmal auch wenn er gerade gefressen hat, aber das sind dann einfach seine 5 min. bis er plötzlich wie tod umfällt und schläft wie ein stock.
    Versuche deinen hund besser kennenzulernen und sein verhalten einzuprägen, dann denke ich wird alles gut

  • Ausgelastet und Ausgelastet
    sind zwei paar Stiefel.


    Du kannst einen Hund dadurch
    auslasten, daß Du ihn rassespezifisch sinnvoll beschäftigst in einer vernünftigen Dosis - denn ich kann meinen Hütehund natürlich sich beim Hüten sich auch zu Tode auslasten lassen


    Wenn Du auf die Rasseeigenschaften, die Dein Hund mitbringt NICHT oder zu wenig eingehst kannst Du
    ihn (meiner Meinung nach) auch nicht richtig auslasten.


    Du kannst ihn platt machen mit Frisbee und Co. - und abends meinen Du hast ihn damit ausgelastet aber sein Know how, - alles wofür er gezüchtet wurde, hast Du damit nicht gestillt -
    allenfalls seinen Bewegungsdrang.


    Schöne Grüße
    von
    Christine

  • Hallo Jens!


    Ausgelastet ist ein Hund m.M. nach immer dann, wenn er nicht anfängt, sich seine Beschäftigung selbst zu suchen. Aber Achtung: Oft kann dieses "selbst suchen" auch ein Zeichen von ÜBERlastung sein.


    Mir persönlich wäre euer Programm für einen 4 monate alten Welpen zu viel. Zumindest so, wie es sich anhört. Wenn sie euch jetzt schon fordernd ansieht, werdet ihr euch sonst einen Beschäftigungsjunkie heranziehen.


    Zum Schönwetterhund: Auch das ist ein Lernprozeß. Oft sind es nämlich nicht die Hunde, die auf Dauer wasserscheu sind, sondern einfach die Besitzer. Was meinst du, wie das hier abging am 1. Regentag? Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie mir das Tupfentier zwischen den Beinen durch wieder ins Haus raste. Sogar die verhasste offenen Treppe in den Garten war auf einmal überhaupt kein Problem mehr. Aber ganz ehrlich? Genau deswegen habe ich oft Regen und Schauer genutzt und bin gerade dann mit ihr raus gegangen. Heute findet sie Regen toll, bzw. alltäglich. Ein Jäckchen braucht dein Hund dann nicht unbedingt (wobei meine Bordüren auch durchaus im Winter eines tragen und ich da nichts schlimmes dran finde), aber er muß Regen genauso kennen lernen, wie Sonnenschein.


    Rute jagen gehört glaube ich ein wenig in dieses Alter. Das Tupfentier hat auch bis heute nicht wirklich kapiert, daß das wedelnde Ding da hinten zu ihr gehört. Ihr entsetzter Blick, wenn sie rein beißt "aua Mist, das tut ja weh", ist immer noch wieder köstlich. Und mittlerweile nimmt sie ihre Rute nur noch dann wahr, wenn sie mal irgendwie komisch da liegt. Sie hat z.B. dich Angewohnheit, sich auf die Rute zu setzen (so daß die grade noch vorne unter ihr raus guckt) und wenn sie dann wedelt, dann wird sie wieder interessant, weil sie da dann wohl wieder ihre eigene Rute nicht vermutet :irre:


    Ich finde immer, von "ausgelastet" sein bei einem Welpen kann und sollte man nicht sprechen. Welpen müssen Schlafen, Ruhe haben und tägliche Routinen lernen und nicht schon mit 6 Monaten als kleiner Hunde-Einstein gelten. Ausgelastet sein ist für mich Frage eines erwachsenen Hundes. Wenn der Border Collie (als Beispiel) anfängt, Lichtkegel zu jagen z.B. dann sollte man vorsichtig sein oder wenn der Terrier sich seinen Jagderfolg lieber alleine gönnt usw.

  • Danke für die schnellen und guten Antworten!


    @ChristineR: Tja, dann wird's beim PJRT mit rassespezifischer Auslastung wohl etwas schwierig, soweit mir bekannt wurden sie zum austreiben der Füchse bei der Jagd benutzt. Löcher buddelt Chili auch schon im Garten, auf dem Rasen verbiete ich es, unter den Bäumen lasse ich es zu. Habe schon überlegt, das auf Kommando machen zu lassen, etwa "hier buddeln, x cm tief, y cm breit" könnte bei der Gartenarbeit nützlich sein. :D
    Unkraut jäten macht sie auch schon gerne mit, nur leider nur das Unkraut, welches ich bereits in der Hand habe...


    Mit der Logik der rassespezifischer Auslastung würden wir Chili mit Agility doch auch nur platt machen aber nicht auslasten, oder? Was kann man also einem PJRT anbieten, ohne Jäger zu sein?


    Pebbles: Beschäftigungsjunkie, das kann sein! Das Problem -- naja, eigentlich das tolle an Chili -- ist, dass sie super fix lernt. Hier hat am ersten Tag geklappt und ist jetzt sehr sicher, selbst unter größter Ablenkung. Sitz, Platz hat jeweils etwa 5min. gedauert, dann war klar was wir wollten und wird auch immer gemacht, auch wenns auf dem kalten Boden länger dauert. Bring war auch nach 5min klar, und die Spielsachen unterscheiden kam irgendwie automatisch. Aus dem Nachbarzimmer holen war Zufall, ich dachte meine Frau hätte die Ente mit ins Wohnzimmer gebracht...hatte sie nicht, hat aber Chili nach 5sec. nachdenken von der Decke im Esszimmer geholt. In der Hundeschule ist es auch so, dass sitz-bleib & co mit Chili einmal geübt werden musste, dann klappte es.


    Es ist jetzt nicht so, dass ich angeben will, im Gegenteil! Ich glaube nicht, dass wir sie mit den Aufgaben überfordern; hier, sitz, platz, nein waren Pflichtübungen, alles andere ist mehr oder weniger im Spiel entstanden. Nur sie ist halt ausgeglichener, wenn mal was neues gemacht wurde.


    Sie versucht auch deutlich uns zu manipulieren, damit wir weiter üben, Beispiel: Ich habe mit ihr NEIN geübt, mit Leckerli hinhalten, Nein sagen und wenn sie mich statt des Leckerlis ansieht, anderes Leckerli geben.... Übung zu ende, keine Minute später geht Chili in den Flur und nimmt sich deutlich hörbar einen Schuh, ich sage NEIN und sie kommt sofort zu mir mit forderndem Blick nach dem Leckerli.


    Das bereitet mir eher Kopfschmerze. Wir haben uns jetzt ein dickes Buch geholt mit vielen weiteren Spielen und Kunststückchen. Wenn das aber so weitergeht, brauchen wir spätestens zu Weihnachten Band 2.


    Daher ja auch meine Frage nach der Auslastung und wann es zuviel ist.


    Thema: Schönwetterhund
    Es ist nicht so, dass wir im Regen nicht rausgehen, im Gegenteil. Auch Hundeschule wird bei schlechtestem Wetter gemacht, aber glaube mir, Fuß-gehen ist gar nicht so leicht zu üben, wenn der Hund auf selbigem sitzt :???: Sie macht zwar die Übungen, aber sehr widerwillig und erst nach dem 2. oder 3. Befehl, nach dem Motto vielleicht meint er es ja nicht so oder schau mal hier unten ist alles nass. Aber vielleicht müssen wir wirklich vermehrt auf den Regen für die Gassirunden warten - Danke für den Tipp.


    Viele Grüße,


    Jens

  • Also ich habe ja auch einen Jack-Russel-Mix Zuhause und denke dass sie ganz zufrieden ist. :p Als Sira noch Welpe war, habe ich nicht sehr viel gemacht, außer ein paar Grundkommandos wie Sitz, Platz und Bleib. Unsere Spazierrunden haben sich erst im etwas höherem Alter ausgedehnt (außer Frauchen hatte sich mal wieder verlaufen :roll: ). Als sie das Alter von einem Jahr erreicht hatte, fing ich mit ihr das Agilitytraining an, vorher nicht, wegen ihren Knochen. Ihre Auslastung besteht heutzutage mit ihren 3 Jahren täglich 2-3 Std. spazieren gehen (am So manchmal auch mehr oder im Urlaub) und zwischenzeitlich ein paar Kommandos üben. Und wenn wir Glück haben und einen Maulwurfhaufen finden, darf sie auch ihren Jagdhund raushängen lassen. Und am Samstag ist bei uns bislangen immer ein kleiner Faulenzertag. Das hat bis jetzt nicht geschadet. :D


    Weiß ich eigentlich sagen will ist, dass wenn du deinem Welpen im frühen Alter zuviel anbietest an Beschäftigung und Auslauf, wirst du später Probleme haben, seinen nun höheren Bedürfnissen gerecht zu werden. Das ist auf jeden Fall meine Meinung.


    Wünsche dir ganz viel Spaß mit deiner Maus.

  • Hallo Jens!


    Meine Kleine lernt auch so schnell. Fraglich ist für mich eben nur, ob sie dann wirklich ich sag mal täglich, was neues lernen soll. Und da ist meine Meinung ein klares nein. Ich finde da z.B. gefüllte Kongs usw. als Beschäftigung viel sinnvoller, daß der Hund einfach auch lernt, sich mal mit sich selbst / seinem Spielzeug zu beschäftigen. Sonst könnt ihr später auch Probleme mit Trennungsangst usw. bekommen. Denn auch das Alleinsein will gelernt sein! Ein Hund der so dermaßen fordert, würde von mir nur eins bekommen: Ignoranz. ICH entscheide, was wann wie trainiert wird. Nicht der Hund.


    Zum Regen: Weitermachen, hart bleiben. Wäre mein erster Ansatzpunkt. Wenn dein Hund so auf Aufmerksamkeit fliegt und sich im Regen so verweigert, wäre für mich die logische Konsequenz dazu, daß ich ihm meine Aufmerksamkeit und ihm seine Beschäftigung erstmal nur / hauptsächlich im Regen anbiete. Ich finde es einfach wichtig, daß nicht der Hund MICH zur Zusammenarbeit motiviert, sondern ICH den Hund.

  • Mmh, ich habe in dem Alter bei meiner Chill die vorhandene "Lernenergie" für Umweltlernen und Sozialisation genutzt. Beschäftigung war bei uns die ersten sechs Monate gar kein Thema - das echte Leben hat da genügend "Stoff" geboten. Und mir war es wichtig, dass sie das auch lernt, denn in dieser Phase lernt ein Welpe ja sehr einprägsam. Das sah dann so aus, dass ich mehrmals die Woche gezielt an verschiedene Orte gefahren bin (Stadt, Feld, Wald, befahrene Straßen, Parkplätze von Einkaufsmärkten etc. etc.) bei denen viele Eindrücke auf den Hund warten.


    Dann habe ich noch geübt mich an fremden Orten mit ihr länger aufzuhalten (Restaurant, Parkbank an viel genutzten Wegen etc. etc...).


    Kontakt mit fremden und bekannten Menschen - Freunde besucht, bei denen kleine Kinder, pubertierende Kinder, Opas, Omas usw. leben.


    Und Kontakt mit Hunden - also nicht nur Welpen, sondern allen möglichen Hunden.


    Dann noch ein wenig Grundgehorsam (Herankommen, Sitz, etwas abbrechen) und ab und an körpernahes Spiel. Auch so Sachen wie das Anfassen lassen von fremden Personen ähnlich wie beim Tierarzt stand auf dem Programm.


    Mit all diesen Sachen war sie lerntechnisch so beschäftigt, dass sie sich "großgeschlafen" hat in der Zwischenzeit. Und Schlaf gab es reichlich und viel für sie!


    Viele Grüße
    Corinna


  • :gut: Genau so meine ich es!

  • Hallo und danke für eure Antworten.


    Also Umweltlernen und Sozialisation machen wir auch, nur fremde Menschen sind häufig unsozial und grapschen schnell... (anderer Thread).
    Aber wie gesagt, sie lernt halt schnell. Weiteres Beispiel: Sie hat letzte Woche ein neues Spielzeug bekommen, einen Bären, ich habe ihn ihr zweimal mit dem Wort BÄR zum spielen gegeben, am Abend hat sie ihn dann auf Kommando HOL BÄR aus ihren Spielsachen rausgesucht und gebracht.
    Ansonsten kann sie sich auch sehr gut alleine beschäftigen: Seit ein paar Tagen hat sie es raus, sich unter ihrem Körbchen zu verstecken. Dann sieht man immer nur das Körbchen durch die Wohnung wandern :lachtot:
    Gestern haben wir mal wieder Alleinsein geübt, diesmal habe ich es mit der Kamera aufgezeichnet: Also, 15min. mit gefüllten Kong beschäftigt, dann 5min. fiepen an der Tür. Die restliche Zeit (1,5 Stunden) hat sie ruhig im Körbchen geschlafen...ist doch prima, oder?


    Zwei Fragen habe ich noch:
    1. Schönwetterhund: Wenn es regnet, fängt Chili sehr schnell an zu zittern, spätestens nach 10 min an der Leine. Ich deute das als frieren.
    Meint ihr, dass wir dann trotzdem noch weiter im Regen bleiben sollten?
    Bei der Hundeschule machen wir es notgedrungen so, ansonsten gehen wir meistens rein.


    2. Hundebegegnungen: Da Chili sehr stürmisch fremde Hunde begrüßt, also hinrennen, kurz auf den Rücken legen und sobald der andere Hund aufhört zu schnüffeln umdrehen und Hund anspringen zur Spielaufforderung, leinen wir sie an, wenn wir neue Hunde sehen - egal ob diese an der Leine sind oder frei laufen. Wenn der andere HH nichts dagegen hat, dürfen sie sich beschnuppern, anspringen verhindern wir. Nach einem kurzen Gespräch gehen wir dann weiter.
    Meint ihr, das ist ok oder sollen wir sie abgeleint lassen. Jedoch können wir sie, wenn sie dann einmal los gerannt ist, nicht mehr abrufen.


    Viele Grüße,


    Jens[/i]

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!