PRO und CONTRA des clickerns?

  • hallo leute!


    ich clicker nicht, weil ich es nicht brauche... ich sehe nichts gutes darin mit hilfmitteln wie pfeife (pfeifen kann ich selbst) oder eben dem clicker zu arbeiten! habe dieses hier auch schon öffentlich suggeriert, mit sehr sehr viel negativer resonanz!!!:


    https://www.dogforum.de/ftopic28698.html


    (ich gestehe, dass diese ganze diskussion in dem oben genannten thread vielleicht fehl am platz war. aber ich kam ja langsam in die schiene des rechtfertigen-müssens - meiner meinung nach wurde ich zu unrecht angegriffen und meine worte auf die goldwaage gelegt!....aber genug gejammert!)


    mein hund ist gut ausgebildet... ICH gehe folgendermaßen vor:


    hund zeigte anfangs gewünschtes verhalten, ich lobe "fein", gebe WÄHREND DESSEN leckerlie. (so, wie man es eben machen sollte! gutes clicker-trainig läuft doch ähnlich ab, richtig?) inzwischen (mein hund ist 3 jahre alt) ist es so, dass mein hund mit "fein" lob und bestätigung des verhaltens verbindet!


    jetzt wurde mir gesagt, man könne ohne clicker nicht punktgenau arbeiten... das sehe ich anders - habe ich ja oben schon beschrieben!


    weiter wurde mir gesagt, dass die stimme wandeln kann, das lob also nicht neutral ist (ich hoffe, ich hab es richtig wiedergegeben)... das leuchtet mir sogar ein! aber was ist denn so schlimm daran, !? (man muss dazu sagen, ich sage dieses "fein" mit einer hohen, monotonen stimme)


    ich kann verstehen, dass clicker und pfeife dann eingesetzt werden, wenn vorher in der erziehung etwas falsch gemacht wurde - eben zur korrektur und zum überdenken, bzw. zum bewusstmachen der fehler, die man in der vorigen erziehung begangen hat...


    clicker-training kann auch oft nach hinten losgehen - habe das schon oft beobachtet... klar, liegt das nicht am clicker, sondern an den benutzern... aber das ist beim konventionellen lob doch nicht anders: richtig angebrachtes lob kann wunder bewirken!


    ich habe für mich aber gleich zu beginn meiner hunde-karriere entschieden, keine hilfsmittel zu nutzen... und bin damit bisher bestens zurecht gekommen!


    warum kann man dann also nicht auf den clicker verzichten und auch zu seiner meinung stehen, ohne schräg angeguckt zu werden, wenn es für einen selbst sehr gut funktioniert?


    ist es ein ungeschriebenes gesetzt, dass clicker-benutzer und nicht-clicker-benutzer sich dermaßen anfeinden müssen? denn ich will den clicker-usern nix böses, ich frag ja nur, was für sie den clicker so unersetzlich macht!?


    versteht mich nicht falsch: ich möchte hier NIEMANDEM vom clicker abraten...wer darauf schwört, der fährt anscheinend gut damit und soll es auch weiterhin tun!
    aber ebenso möchte ich auch nicht, dass man mich unbedingt zum clickern bekehren will!......


    wie handhabt und seht ihr das ganze?


    diskussion ist erwünscht, persönlich werden bitte nicht schon wieder!!! :gott:

  • Ich clicker auch nicht, bin da etwas konservativ und halte davon nicht viel. Erstmal finde ich es total umständlich wegen jedem Quatsch zu knacken und Leckerlis zu geben. Meine Hunde haben ihr Repertoire auch so gelernt....naja, sind ja auch keine Trick-Doggys.


    Die Labrador-Hündin einer Freundin wurde mal geclickert, seitdem ist es nicht mehr möglich, mit ihr rauszugehen wenn man Leckerlis dabei hat. Sie rennt mir vor die Füsse und geiert darauf, irgendwas tun zu können, um an das Fresschen zu kommen. Echt nervig...dann spult sie ihr ganzes Können ab, weil sie glaubt dann zum Erwünschtem zu kommen. Sie ist total Leckerli-geil geworden. Und macht natürlich auch nichts, wenn sie merkt man hat nichts dabei..."Sitz, was ist das? Nie gehört!´.... Ah, ein Leckerli, klar weiß ich was du meinst" und sitzt wie ne Eins! Finde ich total nervig, dass der Hund dann nurnoch was fürs Leckerli macht, nicht weil ich es sage!

  • Mal vorweg: Ich clicker. Allerdings nicht vorschriftsmäßig, sondern wies für uns passt. Fürs shapen hab ich selber die Geduld nicht ;-)


    Anfeinden in dem Sinn hab ich bei uns noch nicht erlebt - die meisten Fragen einfach nur interessiert, was da so knackt *gg*


    Meine Meinung zu der Thematik:


    Jeder so, wie er und sein Hund damit umgehen können. Vorteile gibt es viele beim Clickern - Nachteile fallen wir jetzt nicht viele ein, evtl., dass man dran denken muß, das Ding einzustecken.
    Ich hab den Clicker schätzen gelernt als ein Hilfsmittel, klar, deutlich und immer gleich mit meinem Hund zu kommunzieren. Ich bin halt nunmal ein etwas launischer Mensch und mein Hund recht sensibel, was Stimmungsschwankungen angeht. Clicker klingt immer gleich.
    Auch bei der Entfernungsarbeit leistet der Clicker bei uns tolle Dienste - stimmlich könnt ich meinem Hund nicht so deutlich und mit so wenig Verzögerung sagen, was ich will.


    Und - bei uns noch ein wichtiger Punkt - ich clicker auch Blickkontakt beim Spazierengehen. Mit dem Clicker geht das Nebenbei und ich muß nicht immer das Gespräch mit Mitspaziergängern unterbrechen, weil ich den Hund loben muß.


    Ich finds aber genauso toll, wenn ein Mensch ohne Hilfsmittel schafft, so mit seinem Hund zu kommunizieren. Wir haben eben den clicker entdeckt - ich tu mir leichter, mein Hund tut sich auch leichter - warum soll ich uns das Leben unnötig schwer machen? ;-)


    lg
    schnupp



    @ Janine:


    Klar - so ein Hund würd mich auch nerven. Das ist aber nicht Sinn und Zweck des Clickerns sondern kann dabei rauskommen, wenn man kein End- und Startsignal hat. Und auch die Futterhilfen muß man abbauen - genauso wie die Körperhilfen, wenn man eine BH laufen will. Clicker ist ein Hilfsmittel und nicht dazu da, sämtliches anderes Wissen über Bord zu werfen.

  • Tja, das sind eben die Folgen von falsch ausgeführter Clickerausbildung. Damit aber zu begründen, dass Clickern per se nichts taugt oder einer Ausbildung mit der Stimme (Lob an der falschen Stelle kann auch "Wunder" wirken) unterlegen sei, ist schlicht Unsinn.
    Dann müssten ja alle geclickerten Hunde nur für Leckerlies arbeiten, das ist definitiv nicht so. Nur am Anfang wird jede richtige Aktion mit Click und Leckerlie belohnt, wenn die Übung und das Kommando sitzen, wird immer seltener geclickt. Ich clicke aber auch gut funktionierende Übungen in gewissen Abständen, um sie noch besser zu machen (sog. Shaping).
    Leider ist Clickern zur Mode geworden, aber man muss sich damit genau auseinandersetzen, was ja auch für jede andere Methode gilt, um gute Ergebnisse zu erzielen.
    Ich finde, dass der Clicker, sofern man damit richtig umgeht, viele Ausbildungsschritte leichter macht, weil er einfach präziser und neutraler ist als die Stimme.
    Gruss
    Joe

  • hallo ihr!


    der vorteil beim clickern für mich ist, dass ICH gelernt hab meine hunde "denken" zu lassen. klar geht das auch mit stimme, aber nicht so präzise (jedes "fein" dauert länger als ein click) und nicht so punktgenau. aber dafür muss man sich sicher intensiv mit der methode auseinandersetzen.
    außerdem lernt man, auf kleinste bewegungen zu achten und dann präzise zu bestätigen. kann man auch ohne clicker, aber dann trifft punkt 1 wieder zu! ;)
    beim clickern gibts für mich keine nachteile.


    lg,


    andrea und rudel

  • Ich clickere. Allerdings nur "Sessions" - also ich gehöre nicht zu den Menschne, die den ganzen Tag mit Clicker in der Hand herummrennen. Das geht meiner Ansicht nach auch am Konzept vorbei...


    Ich clickere gerne, weil es eine Möglichkeit ist absolut präzise und sehr effektiv mit simplen Lerngesetzen zu arbeiten.


    Außerdem mag ich es mit Hunden zu trainieren, die aktiv sind und "sich was einfallen lassen". Und genau das kann man damit einfach toll durchführen.


    Ich hab übrigens auch schonmal ein Schaf geclickert... :hust:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Huhuu!


    Wenn ich eine Clicker finde, der LEISER clickt als die herkömmlichen, dann
    werde ich wohl auch clickern. Denn den, den ich jetzt habe, da haut es mir
    fast das Trommelfell raus (es ist ein ganz normaler, aber ich bin einfach sehr
    geräuschempfindlich).


    Ich finde es spannend und habe das Gefühl, dass es einiges erleichtern
    könnte. Wenn man sich noch nicht damit auseinender gesetzt hat, kommt es
    einem sehr "maschinell" und kalt vor. Wenn man aber weiss, warum genau
    es gut ist, dann finde ich es überzeugend!
    Natürlich werde ich auch mit der Stimme loben. Ich denke, Sessions zu clickern, ergibt am meisten Sinn.


    Gruss
    Coona

  • Ich arbeite mit Markersignalen.
    Der Clicker ist nur einer davon, sprich, wenn ich ihn dabei haben, Clickere ich, habe ich ihn nicht bei mir, kann ich ein anderes Markersignal, z.B. "Yes" verwenden. weiterhin gibts bei mir noch intermediäre Brücken, Negativ Marker und Keep Going Signale.


    Vorteile dieser Signale ist, dass sie dem Hund präzise Informationen darüber liefern, ob er sich richtig verhält, ob er auf der richtigen Spur ist, aber noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, ob das Mist ist, was er gerade tut, oder ob er einfach mit dem weitermachen solle, was er gerade macht.
    Als Belohnung verwende ich nicht ausschließlich Leckerchen und
    sobald er etwas verstanden hat, wird das ganze auf variable Bestärkung gesetzt, dann kommt es nicht zu dem oben beschriebenen "Geier"-Verhalten (ich arbeite nur, wenn ich Essen sehe...) - da es dann nämlich nie sicher ist, ob man was essbares erntet oder eine Schnüffelpause bekommt...


    Nachteile gibt es nicht, sofern man die dahinterstehende Lerntheorie begriffen hat, und die Markersignale daher korrekt anwendet.

  • Zitat

    Ich arbeite mit Markersignalen.
    Der Clicker ist nur einer davon, sprich, wenn ich ihn dabei haben, Clickere ich, habe ich ihn nicht bei mir, kann ich ein anderes Markersignal, z.B. "Yes" verwenden. weiterhin gibts bei mir noch intermediäre Brücken, Negativ Marker und Keep Going Signale.


    Hey Shoppy!


    Vielleicht sollte man (also Du :D) nen neuen Thread aufmachen, aber könntest Du bitte etwas mehr über Keep Going Signale und intermediäre Brücken erzählen? Das kingt sehr interessant!


    Danke!
    Coona

  • Hi Bianka,


    das Problem der Resonanz war wohl eher auf deine Wortwahl zurückzuführen ;). Wenn man zwischen den Zeilen unterschwellig verlauten lässt "wer clickert ist einfach unfähig", der braucht sich nicht zu wundern, dass er negative Resonanz bekommt. Und genau das kam bei deinem Posting wohl bei einigen, nicht zuletzt bei mir auch, so an.


    Mir geht es mit dem Clicker so wie Corinna. Ich clickere mit meinen Hunden gern, weil es sehr präzise und effektiv ist. Weil es meinen Hunden Spass macht, selbständig zu denken und aktiv zu werden, und es mir Spass macht, sie dabei zu beobachten. Dieses präzise Bestätigen, das man gerade beim Shaping braucht, geht mit Wörtern einfach nicht so gut.


    Den Clicker selbst benutze ich nur beim gezielten Üben/Trainieren. Ansonsten reichen logischerweise Wort, Leckerlie und Spielzeug völlig aus.


    Wer den Clicker richtig einsetzt, wird davon nicht abhängig, wie es immer wieder gern behauptet wird. Genausowenig lernt ein Hund beim richtigen Einsatz eines Clickers "nur wenn Frauchen Leckerlies dabei hat lohnt es sich, zu gehorchen". Das hat man eher bei den Hunden, die immer nur gelockt werden. Und wenn es dann ohne Leckerlie in der Hand nicht gleich klappt, sofort wieder Leckerlies in die Hand genommen werden. Beim richtigen Clickertraining hat der HF gar kein Leckerlie in der Hand. Und Hund weiss auch nicht, ob er eins für die Ausführung bekommt. Zumindest wenn die Übung mal unter Signalkontrolle ist.


    Und nur, weil jemand mit einem Clicker in der Hand rumrennt und sagt "ich mache Clickertraining", das aber völlig falsch macht, ist die Methode nicht schlecht.


    Viele Grüße
    Cindy

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