Veganes Alleinfutter mit Fütterungsversuch?

  • Folgendes Video fand ich interessant: [media]https://www.youtube.com/watch?v=tSpy5AD0daI[/media]


    Der einzige Knackpunkt der theoretisch möglichen Fütterung mit einem veganen Alleinfuttermittel ist laut diesem Tierarzt, dass es kein zu kaufendes veganes Alleinfuttermittel gibt, bei dem ein Fütterungsversuch durchgeführt wurde, also einmal ein Komplettcheck einer Hund-Versuchsgruppe vorher, dann Füttern des veganen Alleinfuttermittels und danach nochmal ein Komplettcheck mit Blutbild etc.


    Das Video ist ein Jahr alt, weiß evtl. jemand evtl. inzwischen von einem veganen Alleinfuttermittel, bei dem ein Fütterungsversuch durchgeführt worden ist?

  • Ich denke nicht.

    Zumindest ist mir da nichts bekannt.


    Ein weiterer - für mich persönlich schwieriger Nachteil - ist die Proteinversorgung. Wenn man die Proteinmenge nicht über tierisches Protein decken kann, muss man auf sehr proteinreiche pflanzliche Nahrungsmittel zurückgreifen und das sind in der Regel dann Hülsenfrüchte/ Leguminosen.


    Es gibt aktuell Hinweise in der Forschung, dass eine Fütterung mit hohem Leguminosen-Anteil die Entstehung von DCM bei Hunden fördern kann. Genaue Zusammenhänge sind da aber wohl noch nicht abschließend geklärt. Ich schau gleich mal, ob ich da die letzte Studie finde.


    Das ist auf jeden Fall ein Punkt, der mich davon abhält mehr "veganes Hundefutter" für meine eigenen einzusetzen.

  • Danke dir :)


    Fazit ist


    Trotz vieler ungeklärter Punkte ist es ratsam, Hunde einer DCM-prädisponierten Rasse oder Hunde, die bereits eine sonografisch abgeklärte DCM zeigen, nicht mit einem stark leguminosenhaltigen Futter zu versorgen.

    Wenn man keinen Hund mit rassebedingt erhöhtem DCM-Risiko oder bereits diagnostizierter DCM hat, klingt das aber erstmal für mich weniger nach einem grundlegenden Problem, das für die meisten Hunde bestehen würde?

  • Mir ist in dem Link allerdings aufgefallen, dass nur von großen Hunden die Sprache ist. Eine genaue Aufschlüsselungen der Rassen hätte ich interessant gefunden.


    Edit: falsch gelesen

  • Danke dir :)


    Fazit ist


    Trotz vieler ungeklärter Punkte ist es ratsam, Hunde einer DCM-prädisponierten Rasse oder Hunde, die bereits eine sonografisch abgeklärte DCM zeigen, nicht mit einem stark leguminosenhaltigen Futter zu versorgen.

    Wenn man keinen Hund mit rassebedingt erhöhtem DCM-Risiko oder bereits diagnostizierter DCM hat, klingt das aber erstmal für mich weniger nach einem grundlegenden Problem, das für die meisten Hunde bestehen würde?

    Leider zeigen diese Zeilen, dass die Zusammenfassung eben nicht gut ist, weil es explizit um das potenziell erhöhte Risiko von "nicht prädisponierenden" Rassen geht. Ob wirklich ein Zusammenhang mit Hülsenfrüchten und nutritiver DCM besteht, ist derzeit leider absolut unklar, daher gibt es nach wie vor entsprechende Futtermittel auf dem Markt und auch die großen Futtermittelhersteller wie Hills, Royal Canin usw. haben die Sorten nicht vom Markt genommen.

  • Danke dir :)


    Fazit ist


    Trotz vieler ungeklärter Punkte ist es ratsam, Hunde einer DCM-prädisponierten Rasse oder Hunde, die bereits eine sonografisch abgeklärte DCM zeigen, nicht mit einem stark leguminosenhaltigen Futter zu versorgen.

    Wenn man keinen Hund mit rassebedingt erhöhtem DCM-Risiko oder bereits diagnostizierter DCM hat, klingt das aber erstmal für mich weniger nach einem grundlegenden Problem, das für die meisten Hunde bestehen würde?


    Das kann man eben zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beantworten und nein, es trifft auch nicht nur "DCM-prädisponierte Rassen".

    Ich würde da aktuell eher ein großes Fragezeichen dran machen.

  • Hier wird sich natürlich auch sehr auf DCM fokussiert (logisch, geht ja auch darum).

    Interessant würde ich aber auch einen Vergleich finden, von dem Futter an sich bzw. wie viele der so gefütterte Hunde tatsächlich DCM oder andere Krankheiten bekommen haben und wie viele nicht.

  • Ich habe mich mal in das Thema eingelesen:

    Until more science is available, FDA will end public updates on potential link between certain diets and canine dilated cardiomyopathy
    The Food and Drug Administration plans to end routine updates on the investigation of case reports of nonhereditary canine dilated cardiomyopathy and of…
    www.avma.org

    https://www.fda.gov/animal-veterinary/animal-health-literacy/questions-answers-fdas-work-potential-causes-non-hereditary-dcm-dogs

    https://www.fda.gov/animal-veterinary/outbreaks-and-advisories/fda-investigation-potential-link-between-certain-diets-and-canine-dilated-cardiomyopathy#you

    Aus dem ersten Link:

    "However, a specific cause of non-heredity DCM in dogs still has not been identified."

    Beim letzten Link ist ein Balkendiagramm mit den Proteinquellen der Futter der DCM-Fälle. Huhn: 113 Fälle, vegetarisch: 7 Fälle (das wird auch wohl einfach daran liegen, dass sehr viele Futter mit Huhn als Hauptproteinquelle kaufen, aber nur wenige ein Futter mit einer vegetarischen Haupt-Proteinquelle verwenden)

    Im zweiten Link sieht man noch die Statistik der plötzlich zunehmend gemeldeten DCM-Fälle zwischen 2018 und 2020, die in den Jahren danach dann aber auch wieder stark abnimmt.


    Also in Summe für mich überhaupt keine Datenlage aufgrund deren man schlussfolgern könnte, dass mit einem veganem Alleinfuttermittel ein erhöhtes DCM-Risiko einher geht.


    emerging science appears to indicate that non-hereditary forms of DCM occur in dogs as a complex medical condition that may be affected by multiple factors such as genetics, underlying medical conditions, and diet. Aspects of diet that may interact with genetics and underlying medical conditions may include nutritional makeup of the ingredients and how dogs digest them, ingredient sourcing, processing, formulation, and/or feeding practices.”


    Allerdings ist es ja umgekehrt leider auch so, dass es keinen Beweis gibt, dass veganes Futter X 100% gut für Hunde ist. Wobei ich auch noch kein normales Futter gefunden habe, bei dem ein Fütterungsversuch angegeben wurde, weiß jemand evtl. so ein Futter? Dann würde ich mal gerne durchlesen, was dabei so gecheckt wird.


    Den Tipp vom Tierarzt aus dem o.g. Video "50% normales Futter, z.B. Fisch und 50% vegan, dann ist man auf der sicheren Seite und trägt schonmal zum Tierwohl, Umweltschutz und höherer Marktdurchdringung von veganem Futter (somit höhere Wahrscheinlichkeit, dass mal ein Fütterungsversuch durchgeführt wird) bei werde ich evtl. mal ausprobieren, wenn ich ein veganes Futter gefunden habe, das mir am vielversprechendsten erscheint (und der Hund es gern isst natürlich).

  • Exakt so sieht es aus :sparkling_heart: . Und in der letzten Publikation mit Mini-Stichprobe und tausend Tests wurde nichtmal der Alpha Fehler korrigiert ,keine Ahnung wie das durchs Peer review gekommen ist. Hab aber selten so viel Beef bei Tiermediziner:innen wie bei diesem Thema eingesteckt.

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