Platthufe, gibt es noch eine Möglichkeit außer Eisen?

  • Gute Barhufbearbeiter/Hufschmiede zu finden ist echt sehr sehr schwer. Wir haben da auch schon so einiges erlebt und durch.


    Nach dem unsere Barhufbearbeiterin nicht mehr kommen konnte haben wir auch einige durch gehabt bis wir unseren jetzigen Hufschmied gefunden haben. Der kann auch Röntgenbilder lesen.

    Hier bei uns ist es sehr schwer 1. einen Hufschmied überhaupt zu bekommen und 2. einen guten zu bekommen ist noch viel schwieriger bis unmöglich.


    Unser Hufschmied nimmt sich auch Zeit. Für unsere 4, zur Zeit einer mit Eisen vorne und 3 "nur" Barhuf, ist er ca. 2,5 Stunden da.


    Unser Oldi hat wegen einer Hufknorpelverknöcherung auf beiden vorderen Hufen Eisen drauf. Obwohl er jetzt schon seit einigen Jahren die Eisen vorne das ganze Jahr über immer drauf hat sind seine Hufe ( von den Trachten her usw.) top. Unser Hufschmied schaut bei ihm auch immer ob er vielleicht ein Eisen größer oder kleiner braucht. Am Anfang hat er ihm größere/breitere Eisen drauf damit der Huf platz hat. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Ich habe den genauen Wortlaut leider vergessen. Er bekommt auch, weil bei ihm Duplos keinen Sinn machen, die Einlagen von Luwex ( jetzt weiß ich es wieder) zwischen Huf und Eisen. Der Oldi läuft damit ohne Probleme. Keiner der ihn sieht kann glauben das er schon über 30 Jahre alt ist.


    Hufschuhe kann man doch nicht 24/7 drauf lassen oder? Die haben wir ja hier.


    Unser Schmied wird von uns bezuckert und so gepflegt. Der kommt bei uns auch gerne und versucht immer so schnell wie möglich zu uns zu kommen. Da macht er auch mal länger oder arbeitet auch mal am Wochenende. Er weiß genau, wenn ich anrufe oder schreibe ( auf dem dienstlichen Handy) dann brennt es und das ich auch nicht nörgel sondern Verständnis habe, wenn er mal länger braucht oder sich nicht sofort meldet ( beim schreiben). Ich habe auch seine private Nummer aber da schreiben/telefonieren wir nur privat.


    LG
    Sacco

  • Es gibt von Equine Fusion Hufschuhe die 24/7 getragen werden können. Die hatten wir die letzten Jahre wenn er ein Eisen verloren hatte und der Schmied einige Tage brauchte um ihn neu zu beschlagen.

    "Klebeeisen" hatten wir von Hoofstar, die kann man auch super selber anbringen, dann brauchst du nur noch eine regelmäßige Hufbearbeitung damit sie auch gut passen. Gehalten hatten die immer so 4-6 Wochen auf hangigen Wiesen.

  • Ja man kann Hufschuhe 24/7 drauflassen. Aber für mich ist das nur eine Option in akuten Krankheitsfällen oder als Übergangslösung. Hufe "schwitzen" und Käsemauken sind auch nicht gesünder als Eisen. Mal von dauernass im Winter und der Gefahr von Scheurstellen abgesehen.


    Mir fällt gerade auf, eindeutig zu viel Erfahrung in Hufproblemen. Wer hat nochmal gesagt Pferde seien ein schönes Hobby.


    Noch eine Möglichkeit, wann treten die Probleme denn auf? Wenn Lebensboden und Nutzboden zu weit auseinanderliegen wird es immer schwierig. Hufe sind durchaus anpassungsfähig. Mein Pony hatte die besten Hufe als sie 30x am Tag über den Schotter am Koppeleingang marschiert ist, unter der Heuraufe gepflastert war, man sich in einer Matschkuhle suhlen konnte und auch sonst die Böden im Stall eher hart, aber unterschiedlich waren. Jetzt lebt sie auf den ersten Blick viel huffreundlicher auf Sand und schwups die Tendenz zu Platthufen ist da und der Abrieb auf Straße ist im Gegensatz zu früher deutlich sichtbar.

  • Bei unserem Oldi ist der Boden ( auch Einstreu) total egal. Der läuft auf allem. Der älteste ist der unkomplizierteste. :lol:

    Der Hannoveraner, der mit dem Nasentumor, mag keine Schotterwege/Kieselsteinwege.

    Pony, Rehe, sehr weiche Sohle, soll zwar auf harten Boden laufen aber nicht zu hart. Der gefrorene Boden im Winter ist für ihn zu hart. Da müsste er in den Offenstall mit den Gummimatten gesperrt werden ( mindestens die Nacht über).

    Der Neue, ist empflich durch die flache und weiche Sohle ( nur vorne) bei Schotter/ Kieselsteine. Er soll auch auf harten Boden laufen aber nicht zu harten Boden. Der z.B. gefrorene Boden im Winter ist nicht so wirklich was für ihn. Auf Schotter/geteerten Straßen usw. soll er vorne ohne Hufschuhe/Eisen nicht laufen wegen dem Abrieb.


    Wir haben im Auslauf zur Zeit Padockplatten mit Sand verfüllt. So ist der Boden nicht zu hart und nicht zu weich. Aber Sand ist z.B. suboptimal weil er bei den Hufen scheuert.

    Pferd 1 und 2 macht es nichts. Die Hufe sind soweit top.

    Für Pferd 3 und 4 ist es schon etwas suboptimal aber durch die Paddockplatte in Ordnung.


    LG
    Sacco

  • Wie dick ist die Sohle? Wenn sie dick genug ist (röntgen) kann man ohne permanenten Hufschutz probieren.


    Ist sie aber sehr dünn, dann wird es kritisch. Dann muss man das Ganze echt immer wieder hinterfragen. Manche laufen dann kaum noch. Die haben im Innern des Hufes Schmerzen. Muss man echt aufpassen. Spitze Steine reichen teilweise für Einblutungen in die Sohle.


    Manche Pferde haben genetisch katastrophale Hufe. Dann kann man zwar das Beste rausholen was irgendwie geht, gut wird es aber nie.

    Man muss sich immer irgendwie arrangieren.


    Wenn du mit der Hufbearbeitung des Schmiedes zufrieden bist, dann braucht es Zeit, Geduld, Zeit, Geduld, und das richtige Mass an Druck von unten. Sprich adäquate Bewegung auf harten, aber nicht steinigen Böden.


    Es ist eine never ending story.

  • So, Eisen sind jetzt wieder drauf (das hat nichts mit den Trachten zu tun, die sind genauso lang oder kurz wie hinten) und Hufglocken drum. Mal sehen was schneller runter ist ein Eisen oder Hufglocke. Vielleicht werden wir auch überrascht und keins von beiden.


    Die Sohle ist nicht zu dünn ( Röbis von den Hufen gibt es mehr als genug) aber zu weich.

    Warum auch immer ist die Sohle weicher als beim Termin von vor ein paar Wochen.


    Nein, mit ihm darf ich ohne Hufschuhe oder Eisen nicht auf harten Böden laufen. Schmied sagt selber wäre für die Sohle echt gut aber bei ihm geht das nicht.


    Ich muss jetzt wieder öfter den Huffestiger auftragen und darf da nicht so schludern.


    LG
    Sacco

  • Ich weiß das einige nicht für Eisen sind. Ich selber mag ja Eisen auch nicht unbedingt, weil sie die Hufmechanik doch schon einschränken. Mein Tierarzt ( auch Trainier für ausgewählter Kunde ( wegen Zeitmangel)/gelernter Bereiter/Züchter) fragte gleich wie die Eisen drauf sind und mit wie viel Nägeln.


    Ich kann nur sagen er läuft damit so gut das ist der Wahnsinn. Kein vergleich zu kurz davor und auch fast kein vergleich zu ohne Eisen vorher. Ja, ich möchte immer noch gerne das er ohne Eisen laufen kann aber, er hat jetzt gerade wieder so eine krasse Lebensfreude, spielen/toben mit unserem Hengst, Bocken/Luftsprünge ( er ist mehr als verdient im S Springen ausgebildet) das ist der Hammer.

    Unter dem Sattel werde ich die Tage testen aber auch da erwarte ich, von dem wie er jetzt läuft, einiges.

    Er kann auch Dressur und das nicht nur mehr als schlecht ist recht.

    Seine Linie lässt beides zu und zeigt auch beides. Jeder der die Linie sieht und hört ist begeistert.

    Aber alle sind froh das er bei uns ist, an erster Linie Pferd sein darf und vernünftig gearbeitet wird. Alles andere wird sich zeigen.


    LG
    Sacco

  • Das stimmt, auch wenn es uns allen ( mich, Hufschmied, Tierarzt ( der auch sein Züchter ist)) nicht ganz so passt.
    Aber so lange er so glücklich Pferd ist, ist mir das egal. Er hat auch nur vorne Eisen drauf. Ich mache ja auch noch Huffestiger drauf und er bekommt ja auch noch das passende Mineralfutter und dann schauen wir mal ob wir ihn nicht übernächstes Jahr von Frühjar bist Spätsommer ohne Eisen ( mit den Hufschuhe im Gelände) laufen lassen können und im Winter mit Eisen.


    LG
    Sacco

  • Manche Pferde haben genetisch katastrophale Hufe. Dann kann man zwar das Beste rausholen was irgendwie geht, gut wird es aber nie.

    Man muss sich immer irgendwie arrangieren.

    Wir haben so eine Kandidatin im Stall, die kriegt es tatsächlich hin mit einem beherzten Tritt in die Stallwand ein Stück Huf wegzubrechen. Ihre Hufe sind unglaublich 'bröselig' und haben sehr schnell Risse. In feuchten Jahreszeiten gehts gerade noch mit viel Pfelge, aber dieser Sommer war wieder richtig schlimm 😐

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