Bedarf nach Fremd-Hundekontakt in Abhängigkeit von Rudel/sehr regelmäßige Kontakte und Rasse

  • Meine beiden Hunde haben kein freundliches Interesse daran komplett fremde Hunde beim Spaziergang kennenzulernen. Alles was ungefragt in unserem Dunstkreis ist, soll da nicht hin.


    Gegenseitig sind sie sich auch unterschiedlich wichtig. Emi braucht Layla mehr als andersherum.


    Den Kontakt mit Hundefreunden mögen aber beide gerne. Emi ist innerhalb der Familie oder mit bekannten Hunden sehr zugewandt und nimmt oft Kontakt auf. Layla mag mehr das „nebeneinander“ etwas erkunden, als direkt zu Interagieren.


    In unserem Fall ist das sehr rassetypisch und spielt da sicher die größte Rolle. Denke nicht, dass das anders wär, wenn sie als Einzelhund leben würden.

  • Ich glaube, es hat mit der Rasse zu tun. Ich kenne z.B. ein Boxerpärchen, ein Viszla-Pärchen und ein Goldie-Trio, die sich nen Ast freuen, wenn sie andere Hunde sehen. :D


    Dazu etliche Einzelhunde, die sich ganz und gar nicht freuen, meistens Stehohren wie Akita/Shiba Inu, DSH, Husky und Border Collie.

  • Bei Milo merkt man einen großen Unterschied je nach "regelmäßigem Hundekontakt".


    Wenn wir öfter in Hundegruppen unterwegs sind oder sogar andere Hunde zu Besuch haben, ist sein Interesse an Fremdhunden deutlich geringer ausgeprägt als wenn wir wochenlang keine direkten Hundekontakte haben.


    Dann würde er am liebsten fiepend stehen bleiben und warten wenn wir einen Hund auf der anderen Straßenseite sehen.

  • Mico ist definitiv interessiert an Fremdhunden, er hat aber auch nur sehr wenig Kontakt zu anderen Hunden weil hier einfach keine wirklich passenden Hunde vorhanden sind + ich ein extrem schüchterner Mensch bin. Wenn wir also mal durch Zufall auf einen Hund treffen mit dem es passen könnte ist das ne einmalige Sache.

    Aber er ist normalerweise auch kein "ich will da jetzt unbedingt hin!!!" Hund wenn er Fremdhunde sieht, sondern einfach interessiert und würde wohl mal hingehen schnüffeln (und wahrscheinlich fiddeln wenns ne Hündin ist oder der Goldi Rüde meiner Tante |) ). Grundsätzlich ist er Menschen sehr viel zugewandter als anderen Hunden und das war auch so als er noch ein Junghund war und regelmäßig Kontakt hatte.


    Also joa Fremdhunde sind ihm definitiv nicht egal, aber besonders weit oben sind sie in seiner Prioritätenliste auch nicht.

  • Ein großer Anteil an der Entscheidung das hier ein Zweithund einzieht war das Arren unfassbar viele Kontakte brauchte. Er hat sozusagen seinen eigenen Hund bekommen.

    Allerdings ist er total untypisch für nen Mini selbst jetzt im Alter noch immer total happy wenn er Hunde sieht. Beide sind es. Hunde sind immer ein Grund zur Freude, auch die wo sie genau wissen sie dürfen eh nicht hin. Die Hunde unserer Nachbarn zum Beispiel, da gibt es keine Interaktion beim Gassi. Never. Gabs noch nie, seit Jahren ist das so. Ist egal, die Jungs freuen sich trotzdem nen Ast wenn wir sie treffen. Wir stehen also am Wegrand, die Jungs angeleint bei mir und beide so "Diesmal dürfen wir aber, ne? Bestimmt! Och... Ihr geht vorbei? Aber... Okay, dann halt nächstesmal!"


    Man merkt auch deutlich wie sehr ihnen Kontakt fehlt. Durch Corona gabs geplante Treffen nicht mehr wirklich, wir haben uns in den letzten 2 Jahren ganze 4 mal mit jemand zum Gassi getroffen.

    Auf den Feldern selber treffen wir leider auch nur selten wen, meist wochenlang niemanden.

    Wenn dann endlich ein Hund auftaucht sind die Jungs völlig aus dem Häuschen vor Freude. Man könnt meinen sie seien höchstens 3 und nicht 10, bzw 9 Jahre alt.

    Und wenn es nach den beiden ginge würden wir jeden zweiten Tag mit jemand Gassi gehen, am besten mit mindestens 4 anderen Hunden. Je mehr desto besser!

  • Was würdet ihr sagen, ob der Bedarf an Fremdhundkontakt an Leben im Rudel oder regelmäßiger Kontakt mit bekannten Hunden oder aber Rasse gekoppelt ist?

    Ich denke, sowohl als auch.


    Ich hatte einen Schäferhund-Mischling, der grundsätzlich keinen Kontakt zu anderen Hunden wollte. Ich setzte ihm einen Zweithund vor, den er akzeptierte, aber die Grundeinstellung nicht änderte.


    Der Zweithund war ein junger Ratonero, der gerne mit anderen, ausgewählten Hunde spielte und anfangs viel Kontakt suchte. Er musste konsequent lernen, einfach bei Fuß vorbei zu laufen und nicht jeden begrüßen zu können.

    Da wir aufgrund Unverträglichkeit des Ersthundes kaum Kontakte hatten, fokussierte er sich mehr und mehr auf Menschen.

    Diesem Hund setzte ich nun nach Tod des Ersthundes eine Husky-Hündin vor die Nase und ging irgendwie davon aus, das würde seinen Spieltrieb und seine Affinität zu anderen Hunden wieder wecken. Das klappte nicht, er blieb so, wobei da Zusätzlich nun wohl auch das Alter eine Rolle spielt.


    Die Husky-Hündin jetzt ist ganz anders.

    Anfangs blieb sie bei jedem Hund stehen, wollte nicht dran vorbei gehen, sondern hallo sagen.

    Sie lernte durch Erziehung, dass weitergehen erwünscht ist. Man merkt aber, dass sie die meisten Hunde gerne begrüßen würde.

    Wenn es dann nicht gut harmoniert, geht sie gerne weiter. Wenn es aber harmoniert, möchte sie gerne spielen.

    Sie hat durchaus ein großes Bedürfnis, andere Hunde zu treffen und auch mit ihnen zu spielen. Auch deshalb fahre ich hin und wieder zu einem Hundespielplatz, wo sie mit einigen Hunden dann auch schön spielt.

    Man merkt dann auch, dass sie dann wieder entspannter ist bei Fremdhundebegegnungen.

    Auch belästigt sie ohne solche Treffen gerne den Ratonero, der ihr im „Rudel“ eben nicht gibt, was sie braucht, weil sie ihm zu wild ist, da muss ich oft eingreifen und umlenken.


    Ich kann es nicht beweisen, denke aber, ein verspielter Partner würde Hundebegegnungen durchaus entspannter werden lassen, weil sie ihr Bedürfnis dann ja wirklich öfter stillen könnte.


    Bei ihr spielt die Rasse sicher auch eine Rolle. Man sagt den Huskys ja durchaus nach, dass sie Gruppenhaltung bevorzugen und sehr verspielt sind.

    Das trifft sicher auf viele Rassen zu, aber ich denke durchaus, dass die spezifischen Eigenschaften einer Rasse da mit rein spielen.

    Viel ist aber sicher vom Individuum abhängig.

  • Meine Drei (Jack Russell Terrier, ein Podengo-Mischling und ein Dackel-Mischling) haben kein Interesse an Fremdhunden. Wenn sich ein Kontakt ergibt dann ist das für die Drei okay aber sie zeigen nicht, dass sie Fremdhunde unbedingt kennenlernen wollen. Alle Drei sind grundsätzlich verträglich mit Hündinnen und Kastraten. .


    Mein Dackel-Mix begrüßt auch bekannte Hunde nicht und alle Drei spielen mit bekannten Hunden nicht.


    Regelmäßigen Hundekontakte mit bekannten Hunden haben meine Hunde nicht. Wenn wir zufällig Hundefreunde treffen können alle Hunde Schnüffelstellen teilen und wir können spontan zusammen Gassi gehen aber mehr Interaktionen gibt es zwischen den Hunden nicht. Eine gut riechende Hündin wird schonmal genauer untersucht. Das läuft auch so ab wenn wir Fremdhund treffen bei denen Sympathie vorhanden ist. Wir haben mal Hundehalter mit fünf Hündinnen getroffen und nach einem kurzen gegenseitigen Beschnüffeln hat sich keiner der acht Hunde füreinander interessiert, es hat sich aber auch keiner gemieden.


    An der Rasse kann es bei mir nicht liegen weil alle Drei unterschiedliche Rassen bzw. Mixe sind. Balou war ca. 2 Jahre Einzelhund, Mogli und Hermann haben schon immer mit anderen Hunden zusammengelebt.


    Balou hatte in den 2 Jahren in denen er Einzelhund war einige Kontakte weil es in der Hundeschule hieß, dass ein Hund möglichst viele Kontakte mit unterschiedlichen Rassen haben soll damit er als erwachsener Hund verträglich ist. Manche Kontakte hätte ich ihm ersparen können aber es ist nie etwas traumatisches passiert.


    Als sich herausstellte, dass Balou die Kontakte nicht braucht habe ich mich bei Kontakten auf Hündinnen beschränkt.


    Es ist mir bei meinen Hunden wichtig, dass wir an Fremdhunden vorbeigehen können und daran habe ich, nachdem bei Balou klar war, dass er auf Fremdhundekontakte keinen Wert legt, gearbeitet.


    Für mich ist das Verhalten meiner Hunde optimal: Wir können an fremden Hunden vorbeigehen aber die Hunde sind offen für Kontakte wenn es passt.

  • Bei meinen kommt es definitiv nicht auf regelmässigen Kontakt an, sondern ist hier tatsächlich der Rasse und vor allem der Rudelkonstellation und den jeweiligen Individualcharakteren geschuldet.


    Rassetypisch sind sie wie Hütehunde und legen wenig wert auf ein fröhliches "wir haben uns alle lieb und toben wie bekloppt mit jedem Fremdhund durch die Gegend".

    Mein Rüde kann z.B. seit dem mehrmaligen Zusammenprall mit dem völlig distanzlosen und hibbeligen Labrador Sam die Rasse nicht mehr gut leiden, dabei gibt es hier auch wirklich höfliche und respektvolle Rassevertreter.

    In der Regel sind meinem Rüden Fremdhunde egal und sie werden höchstens mal kurz angeschaut, solange ich mit ihm allein unterwegs bin - ist seine Liebligsharemsdame dabei, muss er manchmal von weitem schon darauf aufmerksam machen, dass das seine Angebetete ist. Waren beide Damen dabei, war er immer total in Aufruhr und laut.

    Seine Lieblingsharemsdame dagegen guckt schon mal eher neugierig, geht aber nicht hin, wenn ich das nicht will. Sind sie vorbei, sind sie auch schon wieder vergessen.

    Nur einmal ist sie zickig geworden, als sich ihr Haremswächter zu sehr über eine andere Hündin freute. Die hatte sie eigentlich schon freundlich begrüßt, weil man sich kannte, aber als Neo dann hin ist und vor ihr posierte, war das Willow nicht recht.

    Unsere Dritte im Bunde lebt leider nicht mehr bei uns, aber sie betrachtete ihre Menschen und ihr Rudel als Ressource und leibeigene Herde und hatte absolut keine Lust darauf, dass fremde Hunde mir oder den anderen Hunden zu nahe kamen.


    Alle hatten dieselben Möglichkeiten vieler netter Hundekontakte von klein auf. Sie sind alle in dieselbe Hundeschule gegangen (die ist wirklich gut und achtet sehr auf faires Spiel zwischen den Welpen), wir haben ebenso von klein auf regelmässig Rassewanderungen und Treffen von unserem Verein gemacht und sind hier im Ort mit bekannten Hunden spazieren gegangen etc.

    Trotzdem haben alle ihren Bedarf an Fremdhunden, falls er überhaupt da war, mit dem Erwachsenwerden komplett eingestellt und reagieren teilweise sehr unterschiedlich, wo hier eben der Individualcharakter und die Rudelkonstellation eine Rolle spielen.

    Und hier muss ich sagen, dass man auch eine deutliche Veränderung merkt, seitdem unsere Dritte nicht mehr da ist.

    Obwohl es, nach anfänglicher Leinenhysterie nie ein Problem ist, im Dreierrudel in größeren Gruppen zusammen spazieren zu gehen. Nur brauchen sie das halt nicht unbedingt und mit Fremdhunden einfach drauf los spielen, würde hier keinem in den Sinn kommen.

  • Meine Beobachtung gehen dahin, dass Hunde unter einem Jahr auf jeden Fall viel kontaktinteressierter sind. Danach ist es schon stark rasseabhängig aber auch abhängig vom Wesen des individuellen Hundes. Rassen mit ausgeprägtem Schutztrieb haben wenig Lust auf Kontakt, ebenso unsichere Hunde. Erzwingen würde ich das keinesfalls.

    Mein Tibet hingegen, hatte bis ins hohe Alter Lust auf ein Spielchen und hatte Freude an Hundebegegnungen.

  • Ich überlege momentan sehr oft warum Lilly zu dem einen Hund gern möchte und an manchen einfach ziemlich desinteressiert vorbeiläuft. Einige findet sie aus der Entfernung schon so toll, dass sie sich hinsetzt und schwer wie ein Stein da nicht wegzubekommen ist und andere laufen in drei meter Entfernung annuns vorbei und interessieren sie nicht die Bohne.

    Wenn ich das mal checke könnte ich noch entspannter spazieren mit ihr.


    Sie ist ja noch Junghund und mit 16 Monaten grad in der ersten Läufigkeit also hat sie vielleicht das Potential ein entspannter Rassebertreter zu werden. Darauf arbeite ich fleißig hin und konnte auch schon erstes Lob dafür einfahren. :applaus:

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