Aussie Ja oder Nein?

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    nach vielen Jahren wende ich mich mal wieder an euch. Insbesondere an die Besitzer von Australian Shepherds.


    Ich liebe diese Hunde schon mein ganzes Leben lang, habe mir aber nie einen angeschafft, weil ich immer Angst hatte, dem Hund nicht genug bieten zu können. Insbesondere bewegungstechnisch. Nun hat sich meine Lebenssituation aber verändert und ich werde mir in naher Zukunft definitiv wieder einen Hund anschaffen. Nun will ich wissen, ob ich um diese hübschen, klugen Tiere weiterhin einen Bogen machen sollte oder nicht, denn:


    Ich habe mit diesem Hund einiges vor, er muss aber auch gewisse Kriterien erfüllen.

    Hauptberuflich pflege ich meinen schwerstmehrfach behinderten Bruder. Das bringt einige Vor- und Nachteile mit sich, die ich - zusammen mit meiner Wohn- und Lebenssituation - mal zusammengefasst habe.


    Pro's:

    - Ich bin eigentlich nie länger als maximal 4 Stunden aus dem Haus (Arzttermine, Einkäufe, bzw. einfach Sachen, wo der Hund nicht mitkann).

    - Ich habe viel Zeit, um mich mit dem Hund zu beschäftigen und ihn aktiv mit in den Alltag einzubinden.

    - Ich bin mein gesamtes Leben mit Hunden großgeworden und habe auch selbst einen Schäferhund vom Welpenalter auf an erzogen, der mir "recht gut gelungen" ist.

    - Meine Familie (Mutter, Bruder, ich, 2 kleine Hunde, 2 Katzen) leben in einem großen Bungalow mit eingezäuntem Garten.

    - Ich besitze ein kleines Elektroauto, das maximal 15km/h fährt. Mit diesem Auto dauert es etwa 1 Stunde, bis ich am Meer (Hundestrand) bin.

    - Ich mache in dem Sinne nie Urlaub. Meine Urlaube bestehen aus Besuchen meines Verlobten in Österreich, der auf dem Land lebt und Hunde sehr mag. Bei ihm ist zwar nichts eingezäunt, aber ich werde ohnehin nicht mit dem Hund verreisen, bevor er nicht grundlegend erzogen und somit abrufbar ist. Alternativ besucht mein Verlobter mich und wir machen Tagesausflüge auf die Nordseeinseln, wo der Hund selbstredend mit kann.


    Con's:

    - Es kommt selten vor, aber wenn mein Bruder krank ist, kann ich dem Hund keinen stundenlangen Auslauf bieten. Da müssen Pinkelrunde und Garten reichen.

    - Ich muss den Hund (nach genug Training versteht sich) 100%ig sicher mit meinem Bruder unbeaufsichtigt lassen können. Da geht es nicht nur um's beißen (mein Bruder bewegt sich recht unkontrollierbar und kann seine Kraft nicht einschätzen) sondern auch darum, dass man sanft mit ihm umgehen muss.

    - Ich kann aus organisatorischen Gründen nicht in die Hundeschule (Ich kann erst ab 9 Uhr aus dem Haus und muss um 15:30 Uhr zurück sein). Die hiesige Hundeschule bietet Einzeltraining an, das ist aber relativ teuer. Ich wäre aber notfalls bereit, das zu bezahlen. Ich würde mich nur freuen, wenn sich das vermeiden ließe. (Welpentreff's für den Anfang und zur Sozialisierung sind in Ordnung, da kann ich Vertretung für mich organisieren)

    - Die Hundebesitzer in dieser Gegend sind ... seltsam. Sobald man ihnen begegnet, weichen sie aus und zerren ihre Hunde mit sich. Es ist extrem selten, das man mal Leute trifft, die ihren Hund auch mal spielen lassen.


    ____________________________


    Das wäre das Gröbste. Meine Frage wäre nun: Ist ein Australian Shepherd für ein solches Leben geeignet? Ich weiß, dass diese Hunde extrem klug sind. Auch ein Grund, warum ich sehr mit ihnen liebäugle, denn ich habe vor, den Hund aktiv in meinen Pflegealltag einzubinden. Das würde beinhalten:


    - Das Bringen von unterschiedlichen Gegenständen (Windeln, Feuchttücher, eventuell sogar Kleidungsstücke, die Tasche meines Bruders, etc.) und - sofern der Hund sichtbar Freude an dieser Arbeit hat - auch das Wegwerfen von (zusammengebundenen) Windeln und so weiter. Die dafür vorgesehenen Schränke & Schubladen würden natürlich mit Seilen hundegerecht gemacht werden.

    - Das Aufheben und Zurückgeben der Dinge, die mein Bruder fallen lässt. Das beinhaltet das Hochspringen an seinem Rollstuhl oder seines Pflegebettes.

    - Die Anwesenheit meines (doch manchmal recht lauten) Bruders bei diversen Aktivitäten, wie beispielweise (fortgeschrittenes) Training oder generelle "Spieleinheiten" (<- furchtbare Bezeichnung), damit mein Bruder auch eine Beziehung zu dem Hund aufbaut und - blöd gesagt - "was zu kucken hat" wenn er z.B. am Wochenende Zuhause ist.


    Eine Aufgabe hätte dieses Tier also definitiv und ich glaube, dass einige dieser Aufgaben ein so intelligentes Tier wie einen Aussie auch durchaus "beschäftigen". Aber abseits davon würde ich mich natürlich auch mit dem Hund beschäftigen und ihm diverse Kunststücke beibringen. Einfach, weil ich Freude daran habe und weiß, wie wichtig geistige Förderung für Hunde ist, insbesondere für die intelligenten Rassen.

    Der Hund hätte auch sehr viele Freiheiten. Er dürfte schlafen, wo immer er möchte (Couch, mein Bett, Bett meines Bruders) darf sich frei in Haus und Garten bewegen, hätte immerzu frei wählbare Gesellschaft (meine Mutter liebt Hunde, die zwei Kleinen, die wir haben - und die sehr verträglich und wohlerzogen sind, allerdings ihren frechen Charakter behalten haben - gehören ihr) und würde von mir bedingungslos geliebt werden.


    Was also meint ihr? Könnte ich mir meinen Traumhund holen oder wäre etwas "pflegeleichteres" wie ein Golden Retriever oder ein Labdrador besser geeignet?


    Liebe Grüße,

    LadyLoupi

    • Neu

    Hi


    hast du hier Aussie Ja oder Nein?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Warum denn ein Aussie?


      Katzen, Kleinhunde, Einsatz als Therapiehund, keine Zeit für einen Sport oder eine besondere Auslastung, sehr viele Freiheiten, netter Mitläufer, am besten hoftreu, eine sehr hohe Reizschwelle und Gelassenheit ist gefragt - da wäre mir der Aussie nicht zwingend eingefallen.


      Wenn du den Aussie aus einem bestimmten Grund haben willst und es in Kauf nimmst, dass es im Alltag evtl. schwieriger wird, das könnte ich nachvollziehen.

    • Weil ich gerade nicht so viel Zeit habe: mit einem aussie wirst du wahrscheinlich diejenige sein, die andere Hundebesitzer später meidet.

      Aussie sind nicht gerade dafür bekannt, besonders verträglich mit Artgenossen sein. Insbesondere nicht mit irgendwelchen spontan Gassi Begegnung. Die brauchen ein paar feste Freunde, mit denen man sich regelmäßig trifft. Alles andere bringt denen oft überhaupt nichts, außer dass der Fremde Hund oft gemobbt wird und Je nach gegenüber zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommen kann.

    • Es schreit alles danach, dass Du lieber einen Golden Retriever aus einer seriösen Standardzucht nehmen solltest.


      Du möchtest alle Eigenschaften dieser Rasse und so gut wie keine eines Australien Shepherds.

    • Ob jetzt Aussie oder anderer Hund, ich lese aus deinem Posting heraus, dass dein Hund Aufgaben erfüllen soll, die für jeden Hund eine ziemliche Hausnummer sind:


      - Ich muss den Hund (nach genug Training versteht sich) 100%ig sicher mit meinem Bruder unbeaufsichtigt lassen können. Da geht es nicht nur um's beißen (mein Bruder bewegt sich recht unkontrollierbar und kann seine Kraft nicht einschätzen) sondern auch darum, dass man sanft mit ihm umgehen muss.


      - Die Anwesenheit meines (doch manchmal recht lauten) Bruders bei diversen Aktivitäten, wie beispielweise (fortgeschrittenes) Training oder generelle "Spieleinheiten" (<- furchtbare Bezeichnung), damit mein Bruder auch eine Beziehung zu dem Hund aufbaut und - blöd gesagt - "was zu kucken hat" wenn er z.B. am Wochenende Zuhause ist.

      Ob und nach welcher Ausbildung ein Hund so etwas leisten kann, dazu kann ich nichts sagen.


      Ihr habt ja schon zwei Hunde, können die das? Zum Beispiel alleine sein mit deinem Bruder, ohne dass etwas passiert?

      denn ich habe vor, den Hund aktiv in meinen Pflegealltag einzubinden. Das würde beinhalten:


      - Das Bringen von unterschiedlichen Gegenständen (Windeln, Feuchttücher, eventuell sogar Kleidungsstücke, die Tasche meines Bruders, etc.) und - sofern der Hund sichtbar Freude an dieser Arbeit hat - auch das Wegwerfen von (zusammengebundenen) Windeln und so weiter. Die dafür vorgesehenen Schränke & Schubladen würden natürlich mit Seilen hundegerecht gemacht werden.

      - Das Aufheben und Zurückgeben der Dinge, die mein Bruder fallen lässt. Das beinhaltet das Hochspringen an seinem Rollstuhl oder seines Pflegebettes.

      Ob es möglich ist so etwas einem Hund beizubringen ohne einem darauf spezialisierten Trainer, das ist die nächste Frage.

      Die hiesige Hundeschule bietet Einzeltraining an, das ist aber relativ teuer. Ich wäre aber notfalls bereit, das zu bezahlen. Ich würde mich nur freuen, wenn sich das vermeiden ließe.

      Ich hoffe es melden sich User, die sich damit auskennen, um dir offen und ehrlich ihre Meinung dazu schreiben.

    • Für mich klingt das auch nach einem Goldie. Goldies sind auch sehr intelligente und Arbeitsfreudige Tiere, die meist auch sehr gut als Therapie und Assistenzhunde geeignet sind, da sie eben um einiges robuster sind als Aussies und sich von der lauten Stimme deines Burders und den Bewegungen weniger schnell verängstigen lassen. Dazu sind sie wie gesagt sehr intelligent und lernen auch sehr schnell, also da sind solche Assistenzhund-Aufgaben echt kein Problem:))

      Der Aussie ist für diese Aufgabe meiner Meinung nach zu sensibel und würde deinen Bruder wohl wegen seiner lauten Stimme und den ungeschickten Bewegungen wohl einfach meiden... Dazu braucht ein Aussie sinvolle Beschäftigung wie z.B. Agility und Kopfarbeit. Da du nichts in der Art geplant hast ist ein weiterer Grund gegen einen Aussie.

      Ich denke auch dass dein Bruder mehr von einem Goldie hat. Unter anderem, da Goldies einfach alle Menschen mögen und demfalls auch bei allen gerne Streicheleinheiten suchen. Aussies hingegen sind ja eher reserviert und daher wohl nicht das was du suchst.

      Also ich würd auch sagen hol dir einen Goldie, aber BITTE nur aus einer anerkannten Zucht!!!


      Hektorine Weis nicht worauf du hinaus willst :???: Einzeltraining ist eine gute Sache, da man da alleine mit einem Trainer auf die individuellen Probleme eingeht.


      Und doch, man kann dem Hund sowas sehr gut selber beibringen. Einzelnes davon hab ich meinen Hunden auch zum Spass beigebracht =) Meine Hunde (Goldie und Labbi) haben das bringen von Tüchern sowie ihre Spielzeuge im Regal versorgen sehr schnell gelernt.

    • Hektorine Weis nicht worauf du hinaus willst :???: Einzeltraining ist eine gute Sache, da man da alleine mit einem Trainer auf die individuellen Probleme eingeht

      Ich meinte die Kostenfrage.

      Ob ein normaler Hundetrainer im Einzeltraining einem Hund das, was die TE vorhat, vermitteln kann oder ob es dazu einen evtl. noch teuereren Spezialtrainer braucht.

    • Hektorine Weis nicht worauf du hinaus willst :???: Einzeltraining ist eine gute Sache, da man da alleine mit einem Trainer auf die individuellen Probleme eingeht

      Ich meinte die Kostenfrage.

      Ob ein normaler Hundetrainer im Einzeltraining einem Hund das, was die TE vorhat, vermitteln kann oder ob es dazu einen evtl. noch teuereren Spezialtrainer braucht.

      Ich habe das so verstanden, dass sie keinen Trainer für diese "Tricks" will, sondern nur für den Fall von Verhaltensproblemen :sweet:

    • Für mich klingen die Anforderungen leider auch nicht nach einem Aussie, die Gründe wurden ja schon mehrfach genannt.


      Bei was ich allerding allgemein Bauchschmerzen habe, ist das unbeaufsichtigt sein mit deinem Bruder.

      Ich finde, kein Hund sollte das 'über sich ergehen' lassen müssen, es kann ja doch schnell passieren, dass unkontrollierte Bewegungen und seltsame Laute unangenehm bis schmerzhaft für den Hund werden können.


      Kein ausgebildeter Therapiehund wäre jemals ohne Aufsicht bei den Patienten, genauso wenig, wie man Kinder unbeaufsichtigt mit Hunden lassen sollte.


      Mal als Beispiel. Meine Hündin - Retriever Mix - hat eine wahnsinnig hohe Reizschwelle (welche dem Aussie schon grundsätzlich nicht nachgesagt wird) und liebt Menschen.

      Trotzdem hätte sie letztens fast nach einem Kleinkind in unserer Familie geschnappt, weil es mehrfach versucht hat, sie an den Pfoten zu ziehen.

      Es war nicht mal richtiges Schnappen, mehr eine Bewegung mit der Schnauze in Richtung Finger des kleinen Jungen, aber wenn ich nicht dazwischen gestanden hätte (im Gegensatz zu den Eltern...), wäre es bestimmt nicht dabei geblieben.

    • Ja, Hund und Mensch müssen in diesen Zeit auf alle Fälle getrennt sein.

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