Junghund fixiert auf Nachbarn - nachdem dieser ihm heimlich Leckerlies gab!

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    ich bin seit heute neu hier angemeldet und komme auch schon gleich mit einem Problem auf euch zu.

    Kurze Info: Unser kleiner Bailey ist ein Labradorrüde und inzwsichen 6 Monate alt. Er ist soweit stubenrein, kann auch schon Sitz, Platz, Hier und Komm und geht einigermaßen brav an der Leine. (ok, das üben wir noch. :winking_face: )

    Soweit alles gut.


    Nun ist es jedoch so, dass unser Nachbar ihm wohl in letzter Zeit immer heimlich Leckerlies gegeben hat, wenn wir mal grad abwesend waren. (Dessen Grundstück ist nur durch einen simplen Zaun im Garten von unserem getrennt.) Es ist halt so, dass wir den Kleinen morgens einmal kurz rauslassen, uns dann fertig machen und dann rausgehen, um mit ihm Gassi zugehen. Und auch sonst muss der Kleine halt jetzt schon so 2 mal in der Woche für ein paar Stunden allein bleiben, da wir alle inzwischen wieder arbeiten müssen, zumindest teilweise.

    Aufgefallen ist das Ganze meinem Vater, der ihn dabei mal erwischt hat, es aber nicht mehr rechtzeitig verhindern konnte. Er hat ihm damals aber schon gesagt, dass das nicht geht, denn der Kleine soll nichts von Fremden nehmen. Danach hat ihn meine Mutter dabei wieder erwischt, nachdem er gesagt hat: "Ach Bailey ja hallo, warte ich hol dir schnell was." Zu ihr meinte er dann, er wolle sich bei dem Kleinen einschleimen. Dass das auch ohne Leckerlies geht, hat er wohl noch nicht verstanden.

    Natürlich ist das alles nicht ohne Folgen geblieben:

    Unser Kleiner schläft bei uns im Treppenhaus, dort hat es ihm sofort gut gefallen und wir haben ihn dort gelassen. Er schläft auch super durch, von 22 Uhr bis 7 Uhr ist normalerweise immer Ruhe gewesen.

    Seit einigen Tagen möchte er jetzt aber schon um 06 Uhr oder 06:30 Uhr raus. Gut, normalerweise auch kein Thema und völlig normal, aaber:

    Auffällig ist, dass genau um diese Zeit der besagte Nachbar immer seine Tür aufsperrt und das Haus verlässt, was man bei uns im Treppenhaus auch hört. Und unser Bailey hört das wohl auch und möchte dann genau daraufhin raus.

    Zudem hat er jetzt die Angewohnheit, dass er draußen immer am Gartenzaun herumwandert, nachdem unser Nachbar nach Hause gekommen ist. Wohl in der Hoffnung, er bekommt gleich wieder was. Man konnte ihn nicht mal ansprechen oder weglocken, er war echt total abwesend und hat uns gar nicht beachtet. Normalerweise hört er inzwischen schon sehr gut auf seinen Namen und wenn man ihn ruft.


    Ich muss sagen, dass ich persönlich wirklich sehr verärgert bin. Was haben manche Leute nur für eine Angewohnheit, einfach einem fremden Hund etwas heimlich zu geben, ohne die Besitzer davor zu fragen? Ich geh doch auch nicht zu einem fremden Baby und schenke ihm irgendwas, ohne gefragt zu haben. Ich meine klar, es mag von ihm nur nett gemeint sein, aber warum kann man dann nicht fragen? Woher weiß er denn, dass der Kleine das vielleicht gar nicht verträgt? (Was nämlich bei uns auch gut der Fall sein kann, da Bailey seit einigen Wochen Giardien hat und die einfach nicht weggehen).

    Ich hätte unseren Nachbarn am liebsten mal so richtig zusammengeschissen, aber da er uns immer ein sehr guter Nachbar war und immer hilfsbereit, habe ich mich bisher zurückgehalten. Dennoch darf das aber auf keinen Fall wieder vorkommen, ich habe nur die Befürchtung, dass er das wohl nicht so richtig verstehen mag. Er meinte dann zwar mal "Ja, ich geb ihm schon nichts mehr", aber so wirklich glaubhaft fand ich das nicht.


    Für uns ist es halt jetzt blöd, dass wir eben das Problem der, nun ja, man kann es denke ich sagen: Fixiertheit haben. Immer wenn der Nachbar in Sichweite ist oder der Kleine mitbekommt, wie er heimkommt/geht, scheint es nur noch ihn zu geben. Und das in der Früh eben auch, denn ich bin mir sicher, dass der Kleine nur deshalb raus möchte, weil er den Nachbarn hört. Lässt man ihn dann nämlich raus, muss er nicht mal.


    Meine Frage ist jetzt: Was können/sollen wir tun? Keiner von uns weiß, wie lange das heimliche Leckerlie-Spiel von dem Nachbarn schon geht. Da der Kleine aber gar so fixiert ist, wohl doch schon länger, als wir es mitbekommen. Nochmal ein ernstes Gespräch mit dem Nachbarn wäre wohl ein erster Schritt oder? Aber wie bekommen wir das aus unserem Kleinen wieder raus, dass er von ihm nichts mehr bekommt und dass er aufhört, ihm so dermaßen nachzulaufen? Er bekommt ja zudem auch von uns regelmäßig Leckerlies, wenn er was gut gemacht hat. Anscheinend ist das aber wohl im Vergleich nicht so gut wie das vom Nachbarn, oder wie auch immer...Aber grad Labradore sind ja so verfressen, dass das wohl ein ernsthaftes Problem werden könnte.


    Ich danke euch schon mal im Voraus und hoffe auf einige Tipps. Wir haben jetzt am Dienstag auch einen Hausbesuch von der Hundetrainerin anstehen, aber umso mehr Hilfe wir bekommen, umso besser.


    Liebe Grüße,

    Carina

  • Ich muss gestehen, dass ich bei dem Thread-Titel ein wenig schmunzeln musste :ops: Ich bin inzwischen eine recht lockere Hundehalterin, zwar mag ich es auch nicht, wenn jemand meinen Hunden ungefragt etwas zusteckt, aber es ist etwas, worüber ich meist hinwegsehen kann, weil mir das Leben dann doch zu kurz ist, mich über solche Dinge zu ärgern...


    Ich sehe da nun aber auch kein riesiges, unlösbares Problem. Wenn es euch so wichtig ist, dass Bailey nicht mehr vom Nachbarn gefüttert wird, einfach mit diesem direkt ansprechen. Ihr könnt ja auch behaupten, dass Bailey Allergiker ist und nur bestimmtes Futter bekommen kann, dann spart ihr euch etwaige Diskussion und vermeidet, dass der Nachbar es persönlich nimmt :ka:


    Zusätzlich könnt ihr das Füttern natürlich vermeiden, wenn ihr Bailey nur noch unter Aufsicht in den Garten lasst.

  • Meine Frage ist jetzt: Was können/sollen wir tun?

    Mein Ansatz wär: Hund nicht mehr alleine in den Garten lassen, mitgehen, wenn der Nachbar Anstalten macht, zu füttern, nett mit ihm reden.

    Ich hatte was ähnliches mit der Nachbarin, wobei ich recht unnett mitgeteilt hab, das mein Hund weder gelockt noch gefüttert wird.


    Und zum Hinrennen/Nachrennen: musst du mit Labrador immer dran arbeiten, wenn man es nicht von klein auf konsequent ist. Einfach grundsätzlich zu niemandem lassen, das gibt sich mit der Zeit

  • Geh zum Nachbarn und verklicker dem, dass dein Hund davon krank wird (ist ja nicht mal wirklich gelogen) und wenn er weiter macht, darf er die nächste Tierarztrechnung bezahlen.


    Mit meiner Nachbarin (sie hatte früher selbst einen Hund) hab ich ein ähnliches Problem gehabt, nur dass es da abgelaufene, teils noch verpackte Wurst war :rollsmile: Da hats auch erst gefruchtet, als ich dezent sauer geworden bin und ihr gesagt habe, dass meine Hunde davon krank werden und sie nächstes Mal die Rechnung bezahlen darf ...


    Edit: und den Hund würde ich auch erstmal nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten lassen. Sicher ist sicher.

  • Zuerst einmal habt ihr euch das Problem selbst eingebrockt.

    Nie im Leben würde ich einen jungen Hund unbeaufsichtigt in den Garten lassen.

    Im ersten Jahr bin ich immer dabei. Renne zwar nicht akribisch hinterher, bin aber immerhin so präsent, dass ich mitbekomme, was abgeht und was der Hund so treibt.

    Später, wenn den Hund und seine Macken/Vorlieben kennt, kann man das schon etwas schleifen lassen. Die Zeit, die man im ersten Lebensjahr investiert, bekommt man ein Hundeleben lang zurück (nicht nur auf den Garten bezogen).


    Nun ist es halt so, nun müsst ihr eben dagegen arbeiten. Der Hund ist ja noch jung, das kann schon wieder werden.

    Ab sofort halt kein unkontrollierter Gartengang mehr. Dann stehst du eben paar Minuten früher auf, damit das Anziehen und Hund rauslassen nicht parallel ablaufen muss.

    Mach ihm ne leichte Leine dran, dann kannst du ihn schneller einsammeln, wenn er am Zaun aufpasst. Da wird er jetzt erstmal hartnäckig sein, da musst du einfach den längeren Atem haben.


    Alternativ könntest du mal vorrübergehend eine Art Zwischenzaun ziehen, damit der Nachbar nicht mehr an den Hund rankommt. Kann man ja später mal wieder abbauen.


    Dann kannst du ja dem Nachbarn erklären, dass du das nicht möchtest. Mit ein paar guten Argumenten schafft man das.


    Solche Nachbarn haben wir hier übrigens auch. Die Nachbarn füttern auch immer regelmäßig den Hund ein Haus weiter. Der steht auch öfters mal längere Zeit am Zaun und wufft vor sich hin, bis sie rauskommen und ihm was geben. Ist ganz schön nervig, grade am Sonntagnachmittag, wenn man auf der Terrasse ein Nickerchen machen möchte. Bei meinen Hunden haben sie das auch versucht, aber das hab ich eben gleich im Ansatz unterbunden. Sie finden mich zwar bissel... als ne Art Spaßbremse, aber haben es letztendlich dann verstanden.


    Jetzt heißt es halt konsequent sein, dann kriegt ihr das wieder hin.,

  • Ich kann deinen Ärger voll verstehen und würde mich deshalb auch nicht in meiner Gartennutzung einschränken lassen. Bei so großen Hunden (ich würde es auch bei einem kleinen nicht wollen) ist es alles andere als schön, wenn sie wissen, dass es bei einer Person in der Nachbarschaft immer was leckeres gibt. Ich stelle mir das bei einem jungen Labbi unheimlich anstrengend vor.


    Rüber gehen, klingeln, ansprechen und sagen, dass man das Füttern unterlassen soll.


    Es ist dein Tier, da hat man nicht einfach zu füttern. Ich würde mich da auch nicht rechtfertigen warum, wieso, weshalb oder gar eine Bitte aussprechen. natürlich trotzdem nett und freundlich bleiben, aber ich würde mich da nicht zum Bittsteller degradieren oder gar meine Gartennutzung daran anpassen.

  • Zuerst einmal habt ihr euch das Problem selbst eingebrockt.

    Nein. Einfach nein. Man füttert keine fremden Tiere. Punkt. Völlig egal, ob die alleine im Garten sind. Da ist die TE sicherlich nicht selbst schuld.

  • Ehrlich, man kann sich das Leben auch selber schwermachen.


    Ich hab mit beiden Nachbarn ein Abkommen getroffen: jeder durfte/ darf dem Terrier eine bestimmte Anzahl abgesprochener Leckerli geben, sonst nichts - sie wollen ja auch nicht, dass der niedliche Hund krank wird und halten sich wirklich strikt daran. Als einer meiner vorherigen Hunde schwer krank wurde, war es auch kein Problem, das Füttern ganz zu unterlassen, da gab es dann eben Streicheleinheiten.


    So haben die alten Herrschaften auch ihre Freude an dem Hund, ich gönne ihnen das (ich hab auch lange auf der anderen Zaunseite gestanden und Hunde angeschmachtet)- und jeder ist freundlich und nachsichtig ,wenn dann auch mal zur Unzeit gebellt wird.

  • Aber dann kann man doch einfach fragen, ob es in Ordnung ist, das Tier zu füttern. Und nicht einfach heimlich machen. Bei mir wäre jemand, der heimlich füttert diesbezüglich durch. Da hätte ich nicht das Vertrauen, dass sich an Absprachen gehalten wird. Und auch ein "Nein" sollte man akzeptieren können.


    Man kann sich das Leben eben auch sehr schwer damit machen, wenn die Hunde dann so fixiert auf diesen einen Nachbarn sind, weil der immer gefüttert hat. Beispielsweise bei der Leinenführigkeit (weil man mal diesen Nachbarn sieht), weil die Erwartungshaltung so hoch ist. Oder wenn man im Garten etwas trainieren möchte.


    Ich würde nicht wollen, dass der Hund bei einem Nachbarn so eine hohe Erwartungshaltung entwickelt. Die ja offensichtlich da ist, wenn bereits das Türöffnen des Nachbarn ein Signal geworden ist. Oder der Hund am zaun patroulliert und die eigenen Besitzer ausblendet.

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