Ich finde auch, dass das sehr individuell ist und auf die Tierart ankommt.
Als ich mich damals zu Mäusen belesen hab, hab ich natürlich auch die Mindestanforderung an den Käfig gelesen. Mir persönlich war das aber zu wenig. Ich hatte den Platz und die Lust, deutlich größer zu werden und fand es nur fair, reinen Käfigtieren diesen "Luxus" zu gönnen. Hätte ich die Möglichkeiten nicht gehabt, hätte ich vermutlich keine. Oder hätte ich Nager die jeden Tag stundenlang in der Bude Freilauf haben können, hätte ich es auch noch anders gesehen.
Bei Pferden sehe ich es ebenso. Eine Bekannte hat ihr Pferd in einem großen Reitverein stehen mit maximal 3 Stunden Koppel am Tag, im Winter gar nicht und nur aufs kleine Paddock. Unter den Bedingungen würde ich mir niemals ein Pferd anschaffen, egal wie sehr ich es wollen würde. So viel kann ich ein Pferd gar nicht bewegen, wie es von Natur aus bräuchte. Das finde ich ganz persönlich schon egoistisch.
Bei Hunden bin ich da irgendwie noch nicht ganz klar und schätze, da kommt es auch sehr auf individuelle Mindestanforderungen an. Sowohl Queeny als auch Robbie habe ich versucht so gut es mir möglich ist zu halten. Ich würde mal behaupten, Queeny war ein zufriedener Hund, da hab ich es geschafft, die Mindestanforderungen locker zu erfüllen. Bei Robbie nicht so. Er hätte vermutlich deutlich mehr rassegerechte Auslastung gewollt (was noch gekommen wäre, aber die kurze Zeit bei uns hat dafür nicht gereicht) und alleine bleiben war für ihn die Hölle. Also waren die Mindestanforderungen von genau DIESEM Hund bei uns nicht erfüllt.
Dort wo er jetzt ist, sind sie es aber.
Sich ein Tier anzuschaffen in dem Wissen, dass es alles "gerade so" passt, finde ich uncool. Persönlich finde ich schon, dass man sich durchaus bemühen kann, dem Tier das bestmögliche zu ermöglichen. Kann man das nicht (oder wie geschrieben, ist bei dem minimalsten an Anforderungen schon am Limit), sollte man sich wirklich genau überlegen, ob man dieses Tier wirklich aufnehmen muss.