Halllo und vielen Dank für die schnelle Freischaltung.
Ich bin bei meiner Googlerecherche auf das Forum gestoßen und hätte gleich zu Beginn einige Fragen zu meinem Problem.
Ich habe einen Deutschen Schäferhund namens Sirius, er ist 5 Jahre alt und lebt bei mir seit er 8 Wochen alt ist. Sirius und ich waren immer ein Dream Team, er war unkompliziert, leicht zu führen und generell einfach ein toller Hund. Leider habe ich in letzter Zeit große Probleme mit ihm.
Silvester 2020 hatte ich einen schweren Autounfall, den ich nur knapp überlebt habe. Es folgten mehrere Monate Krankenhaus- und Rehaaufenthalt und leider ein permanentes Leben im Rollstuhl. Seit einem Monat bin ich wieder zuhause. Sirius war in meiner Abwesenheit bei meinem (mittlerweile) Ex-Freund und bis auf ein paar Startschwierigkeiten, lief es toll und es war keine Veränderung beim Hund zu bemerken.
Ich weiß das Hunde sich schnell an neue Situationen gewöhnen und mein Ex praktisch Sirius neues Herrchen geworden ist und habe mit anfänglichen Schwierigkeiten gerechnet, aber mein Hund ist komplett verändert und ich weiß nicht ob es an mir, der neuen, alten Situation oder an Sirius liegt.
Im Haus ist Sirius mittlerweile wieder fast der alte, ich halte ihn mit Tricks und Nasenarbeit bei Laune. Draußen hingegen ist er eine wandelnde Katastrophe. Er zieht wie verrückt an der Leine, was mit Rollstuhl ein riesiges Problem ist, er ist aggressiv gegenüber anderen Hunden und wenn uns ein Mensch zu nahe kommt schießt sein Schutztrieb in unglaubliche Höhen. Er knurrt, bellt und schnappt nach allem was sich in ca. 10 Meter Umkreis bewegt. Er hört überhaupt nicht mehr auf mich, kein Abbruch, kein Ablenken und kein Beruhigen hilft. Generell klappen draußen gar keine Kommandos mehr.
Ich habe nur ein paar Mal versucht mit ihm Gassi zu gehen im letzten Monat und es war jedes Mal das selbe. Da das alles viel zu gefährlich ist, fristet Sirius sein Leben aktuell im Haus und Garten und ich weiß, dass das nicht ideal ist. Ich glaube er ist unglücklich, vielleicht merkt er mir an, dass ich unzufrieden mit meiner Situation bin und nicht mehr meine alte mentale und körperliche Stärke besitze, ich weiß es nicht.
Natürlich schwirren Gedanken über eine Abgabe in meinem Kopf herum, aber es würde mir so verdammt schwer fallen. Ich habe so viel verloren, ich weiß nicht ob ich es aushalten würde auch meinen geliebten Hund gehen zu lassen.
Eine Trainerin war bereits bei mir, jedoch leider komplett überfordert mit der Situation, sie konnte letztendlich nur zur Abgabe raten, aber so schnell will ich nicht aufgeben.
Hat hier irgendjemand eine Idee wie ich meinem Hund zeigen kann, dass ich immer noch in der Lage bin auf mich selbst aufzupassen, dass ich Kontrolle übernehmen kann und er das nicht tun muss?
Hat jemand vielleicht schon einmal ähnliches erlebt und kann mir sagen was der Auslöser sein könnte?
Falls ihr noch Fragen habt, immer her damit, ich habe manchmal Probleme meine Gedanken in Worte zu fassen, so dass sie Sinn für andere ergeben.
Ich freue mich auf Antworten!
Liebe Grüße
Sophie