Werde ich gemaßregelt?

  • Okay. Für mich heißt „eine Ansage machen“ einfach, dem Hund klar und für ihn verständlich vermitteln, dass mich das, was er gerade tut, ärgert. Mimisch, stimmlich und körpersprachlich :smile: Hört sich selbstverständlich an, ist es aber nicht, weil die meisten Menschen sich im Verlauf ihrer Sozialisation klare Mimik und Körpersprache eher abtrainieren.


    Eine Frage fehlt mir noch: Hast Du eine Idee, was Deinen Hund frustrieren bzw. ihn überfordern könnte?

  • Der Hund ist erst 4 Monate alt, kann gut sein dass er zu viel spielt/rennt und dann überdreht. Auch da ich mir so einen Mix nicht gerade als entspannten Zeitgenossen vorstelle.

    Kompetenten Trainer suchen und drüber schauen lassen.

  • Der Ansatz mit der Provokation hört sich logisch an...das Problem ist, dass er bei Spielen schnell überdreht und dann nicht mehr runter kommt, heisst er fängt beispielsweise an zu hacken und überdreht komplett. Hast du eine Idee für ein passendes Spiel, was Ihn nicht direkt hochdreht?

    Durch die Mischung bin ich da überfragt. Ich habe Boxer, die aktivsten und zum Hibbeln neigendsten Molosser ever, und ich fange in diesem Alter mit Futtertreiben an, mit ritualisierten Beutespielen und Schnüffelspielen für die spätere Fährtenarbeit. Es gibt aber keine Ballspiele, Hetzspiele oder hemmungsloses Aufschaukeln. Das regle ich sozusagen als Spielleiter, und das müßte Dir jemand zeigen, der Dich und Deinen Hund einschätzen kann.

  • Okay. Für mich heißt „eine Ansage machen“ einfach, dem Hund klar und für ihn verständlich vermitteln, dass mich das, was er gerade tut, ärgert. Mimisch, stimmlich und körpersprachlich :smile: Hört sich selbstverständlich an, ist es aber nicht, weil die meisten Menschen sich im Verlauf ihrer Sozialisation klare Mimik und Körpersprache eher abtrainieren.


    Eine Frage fehlt mir noch: Hast Du eine Idee, was Deinen Hund frustrieren bzw. ihn überfordern könnte?

    Sehe ich genau so was die Ansage angeht!

    Okay. Für mich heißt „eine Ansage machen“ einfach, dem Hund klar und für ihn verständlich vermitteln, dass mich das, was er gerade tut, ärgert. Mimisch, stimmlich und körpersprachlich :smile: Hört sich selbstverständlich an, ist es aber nicht, weil die meisten Menschen sich im Verlauf ihrer Sozialisation klare Mimik und Körpersprache eher abtrainieren.


    Eine Frage fehlt mir noch: Hast Du eine Idee, was Deinen Hund frustrieren bzw. ihn überfordern könnte?


    Nein, ich habe leider keine Ahnung. Ich fand es auch schon schwer bei Ihm das Mittelmaß an Bewegung und Ruhe zu finden...

    Wie gesagt, es tritt auch nicht bei jedem Spaziergang auf. Allerdings habe ich heute bemerkt, dass diese Verhalten auftritt, nachdem er mir den Weg "abschneidet" oder mich quasi eingrenzt, das heisst entweder er kreuzt meinen Weg und ich muss entweder stehen bleiben oder ausweichen oder er positioniert sich vor mir, sodass ich um ihn herum gehen MÜSSTE. Ich schiebe Ihn dann meistens sanft beiseite und setze meinen Weg fort oder beachte es nicht, je nach Situation und Platz. Wenn das passiert kommt es zu der beschriebenen Handlung. Ich würde adhoc sagen, dass sich der Shepherd da blicken lässt, aber ich überlege grade was meine beste Reaktion darauf ist....Ignorieren kann ich das Wegabschneiden, aber kein energisches Anspringen verbunden mit "Beisserei" von Ihm....


    Wir sind jetzt bei einer Trainerin auf der Warteliste und ich hoffe, dass wir Sie möglichst schnell hier haben :)

  • Klingt nach Jagdverhalten. Das entwickelt sich jetzt und Du bist die Beute. Das würde ich ganz sicher nicht über Ignorieren lösen.


    Aber lass da lieber schnell mal einen Fachmann draufgucken.

  • Hmh. Ich hänge immer noch an den 4 Monaten und der Herkunft am Bauernhof fest. Und der früheren Neigung, schlecht zur Ruhe zu kommen. Ist er denn insgesamt ein außerordentlich selbstbewusstes und resolutes Kerlchen?


    Eine ganz andere Frage: Deine Beiträge - mag ein kompletter Lesefehler von mir sein - lassen in mir leichte Erinnerungen an meinen eigenen Hang zum Perfektionismus wachwerden. Hast Du da eventuell auch einen kleinen Hang zu? Uns hats in der Frustzeit meiner Hündin (Australian Shepherd, Cairn Terrier, Labrador) sehr gut getan, mir den geistigen Druck vom geistigen Gaspedal zu nehmen, mit dem ich die perfekte Erziehungs in kürzestmöglicher Zeit durchboxen wollte.

  • Hmh. Ich hänge immer noch an den 4 Monaten und der Herkunft am Bauernhof fest. Und der früheren Neigung, schlecht zur Ruhe zu kommen. Ist er denn insgesamt ein außerordentlich selbstbewusstes und resolutes Kerlchen?


    Eine ganz andere Frage: Deine Beiträge - mag ein kompletter Lesefehler von mir sein - lassen in mir leichte Erinnerungen an meinen eigenen Hang zum Perfektionismus wachwerden. Hast Du da eventuell auch einen kleinen Hang zu? Uns hats in der Frustzeit meiner Hündin (Australian Shepherd, Cairn Terrier, Labrador) sehr gut getan, mir den geistigen Druck vom geistigen Gaspedal zu nehmen, mit dem ich die perfekte Erziehungs in kürzestmöglicher Zeit durchboxen wollte.

    Ich glaube, dass er das mit der Ruhe erstmal lernen musste. Es war schon ein trubeliger Haushalt mit 3 Kinder, wo ständig Action war. Ist natürlich mit einem guten Züchter nicht annähernd vergleichbar. Ich hatte das Gefühl, dass er das Pensum was er evtl vorher hatte erst abbauen musste, um dann hier zu checken dass im Haus nichts abgeht.

    Als außerordentlich selbstbewusst würde ich Ihn nicht bezeichnen, er hat eine gesunde Neugier, reagiert aber auf unbekannte Geräusche oder DInge, zB laute Müllabfuhr, donnernder LKW an der Strasse nervös und unsicher. Wir sind aber eh nicht an Hauptverkehrstraßen unterwegs, wenn ich mal Urlaub oder einen freien Tag habe setzen wir uns an eine Bank, die etwas weiter weg von einer Straße und einer Bushaltestelle ist und machen einfach nichts. Er darf dann beobachten, was er auch fleissig tut, merkt aber relativ schnell dass da kein Druck meinerseits ist sondern Ruhe und ansonsten nichts passiert.


    Den Hang zum Perfektionismus hatte ich in den ersten Wochen ganz schlimm :D bis ich mir selber den Druck rausgenommen, mich auf zwei wichtige Kommandos konzentriert habe und erkannt habe, dass sich bei Ruhezeiten einfach die Geister scheiden. Hier wird seitdem viel entspannt geschlafen und geruht.


    Weshalb ich diesen Post erstellt habe ist, um mir Erfahrungswerte und Einschätzungen anzuhören, das ist aber über die Distanz eher schwierig. Ich hadere etwas mit seiner Intensität, mit der Kalle bei diesen Situationen an mich rangeht. Ich bin mir sicher, dass man vieles intuitiv auch richtig macht, hierbei bin ich leider ratlos. Neuer Trainer ist schon kontaktiert, ich hoffe, das wird nicht wieder so ein Reinfall

  • Ich drück mal die Daumen, ein Blick von Außen ist sicher hilfreich. Meine eine Hündin war ganz jung schon ein selbstbewusstes und dreistes kleines Aas. Aber wenn sie (gsd. selten) solche „Aussetzer“ hatte, dann war das ein guter Teil Abarbeitung von Frust aus Überforderung. Der hat sich an dem entladen, was gerade verfügbar war und war nicht zielgerichtet. Ich erinnere mich nicht daran, dass sie schon mit 4 Monaten versucht hätte, sich ihren Spaß mit Herausforderungen oder Provokationen durchzusetzen (das kam später).

  • Wie gesagt, es tritt auch nicht bei jedem Spaziergang auf. Allerdings habe ich heute bemerkt, dass diese Verhalten auftritt, nachdem er mir den Weg "abschneidet" oder mich quasi eingrenzt, das heisst entweder er kreuzt meinen Weg und ich muss entweder stehen bleiben oder ausweichen oder er positioniert sich vor mir, sodass ich um ihn herum gehen MÜSSTE. Ich schiebe Ihn dann meistens sanft beiseite und setze meinen Weg fort oder beachte es nicht, je nach Situation und Platz. Wenn das passiert kommt es zu der beschriebenen Handlung. Ich würde adhoc sagen, dass sich der Shepherd da blicken lässt, aber ich überlege grade was meine beste Reaktion darauf ist....

    Ich habe noch nie einen Shepherd erlebt, der sein "Vieh" (also, das was er sich zum Hüten auserkoren hat), mit den Vorderläufen umklammert. Wenn er das an einem echtem Stück Vieh so machen würde, würde er nicht alt und die Rasse wäre nie entstanden. Wenn das "Vieh" sich nicht stoppen lässt, geht der Aussi blitzschnell vor, hackt in die Achillessehne (der sogenannte Hütegriff) und zieht sich in derselben Bewegung wieder zurück. Wenn er zu lange dranbleiben würde und beispielsweise ein Stier Zeit hätte auszukeilen, hätte der Aussi vermutlich bald seinen letzten Atemzug getan.

    Aussis sind zwar forsch und energisch ("lösungsorientiert"), aber Selbstmörder sind sie keine.


    Meine Aussi-Hündin hat auch so die Angewohnheit, mir immer vor den Füßen zu stehen. Das ist einfach ihr sechster oder siebter Sinn, dass sie Bewegungen vorhersehen kann. Da laufe ich aber niemals einfach so rein oder schiebe sie weg. Ich habe ihr recht früh ein "Gehweg"-Kommando beigebracht und inzwischen reicht einfach ein entsprechender Blick und sie geht zur Seite. Man darf durchaus mit seinen Hunden kommunizieren.


    Vielleicht versteht er einfach manchmal nicht, was du von ihm möchtest?

    Allerdings gehöre ich auch eher zu der Fraktion, die auf Überforderung tippt. Nicht wegen ein paar Minuten plus oder minus auf der Wiese, aber vielleicht erwartest du zu viel und machst unbewusst und unabsichtlich zu viel Druck.

    Was vielleicht auch sein könnte... dass er so oft an der Schleppleine ist. Ich finde, ein Hund muss einfach auch mal ungehindert rennen und laufen können.

    Meine haben zum Beispiel immer mal so einen richtigen Rennflash bekommen, wo sie wie die Irren um mich herumgerannt sind. Ohne Sinn und Ziel, einfach aus purer Lebensfreude. Hat deiner dazu auch mal die Gelegenheit? Ich kann dir versichern, da freut man sich als Besitzer mindestens genauso wie der Hund.

  • Schade, dass der 1. Trainer so ein Reinfall war, aber ich denke bei den jetzigen Problemen und dem absolut brisanten Rassemix, wirst du um einen guten Hundetrainer, der euch langfristig begleitet, nicht drum herumkommen. Natürlich ist es frustrierend, wenn man mit dem 1. Anlauf gleich so auf die Nase fällt, aber vielleicht kannst du mal schreiben wo du wohnst, dir wird sicher jemand einen Trainer empfehlen können.

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