Nach 17 Jahren geduldigen Wartens und sehr viel Überlegen, wie bloß anfangen?

  • Egal ob Welpe oder älterer TS Hund - du wirst als Anfänger Fehler machen. Das macht jeder.

    Die Frage ist wie man damit umgeht. Lernt man daraus oder bleibt man Stur bei seinem Ding.


    Hundehaltung hat viel mit lernen zu tun, man selbst, der Hund, die Umgebung. Es ist ein dynamischer Prozess der sich ständig wandelt.

    Was bei Hund x funktioniert muss bei Hund y nicht so sein. Der Weg von Hundehalter a passt nicht unbedingt zu Hundehalter b. Usw


    Daher sei offen. Verkopf und zerdenk es nicht zu sehr. Lass es auf dich zukommen

  • Mir ging es in einigen Punkten ähnlich...


    Mein damaliger Partner hatte auch nur ein teilweise umzäuntes Grundstück, dessen restliche Seiten nicht eingezäunt werden konnten/durften und ich selbst wollte versuchen, meinen neuen Begleiter als Reitbegleithund auszubilden - in einem wildreichen Naturschutzgebiet.


    Mein erster Hund wurde ein Australian Shepherd (Welpe von Züchterin) und es hat alles geklappt. Sie respektierte die nicht vorhandenen Zäune, ging nie über unsere Grundstücksgrenzen hinaus, Rehe, Hasen, Wildschweine waren ihr egal. Sie ging mustergültig im Naturschutzgebiet am Pferd, kein Jäger oder Förster hat je etwas gesagt. Im Gegenteil, sie konnte denen sogar ihre nicht ganz so gut gehorchenden Hunde wieder zurückbringen...


    Und ich hatte zwischen dem Hund aus meinen Kindertagen und dem Neuzugang auch ca. 15 hundelose Jahre.

    Es geht alles, wenn man seine Auswahl sorgfältig trifft, wenn man sich Mühe gibt und sich notfalls auch ein wenig an den Hund anpassen kann (ich hätte sie halt nicht mitgenommen, wenn es mit dem Ausreiten nicht geklappt hätte).


    Vielleicht kannst du ja ganz am Anfang ein kleines Stück vor der Terrasse erst einmal provisorisch umzäunen. Ich hab mit meiner Jessie das erste halbe Jahr auch noch im alten Zuhause mit umzäuntem Garten gewohnt. Sie war ein halbes Jahr alt, als wir in das unumzäunte Domizil zogen und da war schon eine Bindung zwischen uns da und ein einigermaßen zuverlässiger Rückruf.


    Ich wünsche dir viel Erfolg.

  • Bei einem Welpen musst du halt planen, wie der Hund die ersten Monate betreut werden kann.

    Ist bei euch immer jemand zuhause?

    Wenn du morgens in der Schule bist, bist du bei einer vollen Stelle ja auch 5 bis 7 Stunden außer Haus, für einen Welpen ist das zu lange, um da schon von Anfang an alleine zu bleiben.

  • Wenn aktuell nichts entsprechendes im Tierheim ist, kannst du dich trotzdem dort melden und dein Interesse schildern. Die melden sich bestimmt, wenn sie was hören.


    Im Herbst hatten mir Bekannte gesagt, dass sie gerne einen Hund möchten. Sie haben aber nicht aktiv gesucht. Sollte mittelalt sein, freundlich, verträglich mit anderen Hunden und auch alleine bleiben können. Da gab es auch nichts passendes im Tierheim. Im Januar hat mich dann eine Freundin angemailt, dass ein Hund von Bekannten vermittelt werden soll w/ Krankheit (da weiß man dann auch, dass die Aussagen stimmen). Das hat perfekt gepasst. Alle Beteiligten sind glücklich.


    Was ich damit sagen will: Nimm Kontakt auf und es wird sich was finden. Evtl. auch zu Hundetrainern. Die werden bei Privatabgaben auch oft gefragt, ob sie jemanden wissen.

  • Mach Dich nicht gaga. Man wächst mit seinen Aufgaben.

    Ich habe einen Welpen genommen, weil ich diejenige sein wollte, die den Hund (v)erzieht und mit ihm alles erlebt seit Anfang an. Das waren aber meine Beweggründe.

    Wenn Du dennoch lieber einen Hund aus dem Tierschutz oder einen Hund übernehmen möchtest, dessen Besitzer verstorben ist oder sich nicht mehr um ihn kümmern kann, dann ehrt Dich das sehr.

    Aber egal, für welchen Hund Du Dich entscheidest - Du schaffst das!!!

  • Viel wichtiger als Erfahrung finde ich Bereitschaft. Bereitschaft zu handeln und auch die Bereitschaft, sich an den Hund anzupassen.

    Denn nicht nur der Hund muss sich eingliedern, der Mensch auch. Das fängt bei Kleinigkeiten, wie Gassi bei Wind und Wetter an und geht über Hundetrainer, dem Willen x Kilometer für einen Tierarzt zu fahren, wenn ein Spezialist gefordert ist.

    Hundeerfahrung generell ist eine sehr schwammige Aussage. Wenn man erfahren und engagiert ist, super.

    Man kann aber auch zwanzig Jahre mit Scheuklappen in puncto Hundehaltung rum laufen

  • Mir kommt vor, dass diejenigen die am meisten denken, sorgen und planen die meisten probleme haben.

    Der Hund begleitet uns schon sehr viele Hunderte Jahre und das mit erfolg. Sie sind also keine wundersamen Wesen bei denen man einen 1 zu 1 plan braucht.

    Ich glaube jeder der Empathie und die Liebe zum Hund hat schafft es einen groß zu ziehen. Vielleicht ist er nicht perfekt erzogen aber welcher Hund ist das schon.

  • Als Lehrerin hast du schon gute Vorrausetzungen finde ich persönlich. Ich brauchte bei meinen Hunden immer ähnliche Konsequenz , Sensibilität und Autorität wie bei meinen Kindern. Meine Stimme war immer ähnlich: wenn ich mit den Kindern geschimpft hatte, guckte der Hund immer ganz schuldig oder umgekehrt.?

    Hast du mal daran gedacht einen Hund als Urlaubsvertretung zu nehmen?Ich hatte mal von Freunden den Jack Russel genommen um zu sehen, wie mir die Rasse liegt. Ich fand es sehr aufschlussreich. Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass ich es nicht so toll finde einen Hund zu haben, der einen jeden Schritt folgt.

  • Ich würde mir vielleicht auch überlegen, welche Anforderungen ich noch an den Hund im allgemeinen habe. Jagdtrieb hat du schon angesprochen, wir sieht es mit Temperament, Arbeitswillen, Größe/Gewicht aus?


    Dann würde ich persönlich mir Rassen genauer anschauen, die möglichst viele Eigenschaften die du wünschenswert findest vereinen. Dass dein persönlicher Hund später natürlich innerhalb der Rasse auch lebhafter oder ruhiger, größer oder kleiner sein kann ist ja klar. Auch falls das Thema Kinderplanung öffnen ansteht in den nächsten zehn Jahren würde ich schauen, ob das bestimmte Rassen geeigneter für deine Vorstellung von Familienleben sind als andere. Ist ja von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, was man reell auch langfristig an Zeit und Management investieren möchte.

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