6 Monate Goldie-Hündin noch immer keine Beißhemmung

  • Dann wundert mich das Verhalten nicht. Das ist ein Mörderprogramm.

    Wie seid ihr auf die Idee gekommen soviel mit ihr zu machen? Hat euch das der trainer erzählt? Wenn ja bitte wechselnder Hund muss viel mehr Schlafen/Ruhen.

    Nein, das haben wir selbst so gestaltet, weil wir vorher den Eindruck hatten, dass sie nicht ganz ausgelastet war. Natürlich waren wir, als sie jünger war, nicht 3 x 45 min draußen, sondern entsprechend kürzer. Aber ok, wir werden es mal runterschrauben. Es ist ja immer schwierig den Grad zwischen "Zu viel Action" und "Der Hund langweilt sich" zu finden.

    So schnell langweilen sich Hunde nicht, wenn sie bei ihrer Familie sein dürfen. Ich würde es auch ein wenig runterschrauben, in dem Alter nur einen großen Spaziergang am Tag machen (mit groß ist alles ab 30 Minuten gemeint) und sonst nur Pipirunden oder kurz in den Garten (falls vorhanden)/vors Haus zum Lösen. Spaziergänge sind aufregend, und da kann man am einfachsten etwas dran ändern um zu sehen ob es zum Erfolg führt.


    Mit noch keine Beisshemmung, meinst du damit auch dass sie zu doll zugreift? Oder eben nur dass sie überhaupt zugreift? „Aua“ schreien beim Zwicken übt nämlich vor allem das Abschätzen, wie doll man darf und ab wann es nicht mehr ok ist. Spielerisch „ohne Druck“ zuschnappen wird dadurch nicht automatisch wegtrainiert.


    Vielleicht muss Hundi einfach nur verstehen, dass er nicht immer mit allen spielen kann nur weil Hundi will. Im Wolfsrudel hätten die älteren Rudelkameraden den allzu verspielten oder zu aufgeregten, fiddelnden oder aufdringlichen Welpen/Schnösel anknurrten, abschnappen, wegschubsen, im schlimmsten Fall zu Boden drücken - und ihn entweder verjagen oder selbst weggehen wenn das alles nicht fruchtet. Ähnlich auch in einer Hundegruppe. Dabei kann man eine Eskalation der Signale beobachten. Zuerst ist es meist ein Wegdrehen, dann leises knurren, dann lautes „Meckern“ oder lautes Knurren, dann Abschnappen ohne Kontakt, dann Schnauzenbiss-artiges Abschnappen, dann erst deutlichere körperliche Gegenwehr/Runterdrücken, dann Kontaktende durch aggressives Verjagen oder Weggehen.


    Ich würde an deiner Stelle ebenfalls mit einer Eskalation der Konsequenzen arbeiten. Die letzte Konsequenz sollte eine kurze (wenige Minuten) Trennung des Junghundes von der Gruppe sein (Hund aus dem Zimmer schubsen, Tür zu). Davor kannst du: 1) Ihn ignorieren/dich abwenden; 2) ihn direkt anblicken und dich aufrichten; 3)mit tiefer Stimme „Nein“ sagen oder Knurren (kein Scherz, wirkt); 4) ihn weg-/runterschieben. In ungefähr dieser Reihenfolge. Das alles möglichst unaufgeregt, mit genervt-gelangweiltem Ausdruck, wenn du das hinbekommst.


    Achtung: Das Runterdrücken würde ich als Mensch jedoch unterlassen (man kann den Hund dabei verletzen; diese Art harter Abbruch bleibt bei mir absoluten Notsituationen vorbehalten, falls ich den Hund vor ihm selber schützen muss und er nicht mehr anders in den Griff zu bekommen ist; gerade dann muss es aber unerwartet heftig sein, und darf nicht im Alltag genutzt werden).

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