Führung vs. Selbstbestimmung

  • Führung vs. Selbstbestimmung 2

    1. ich führe gar nicht, ich achte ausschließlich auf das, was mein Hund möchte und handele danach (0) 0%
    2. wie 1, nur etwas mehr Kontrolle (0) 0%
    3. wie 2, nur etwas mehr Kontrolle (0) 0%
    4. Steigerung zu 3 (0) 0%
    5. goldener Mittelweg mit etwas mehr Freiheiten (2) 100%
    6. goldener Mittelweg (0) 0%
    7. goldener Mittelweg, mit etwas mehr Kontrolle (0) 0%
    8. Kontrolle, aber auch hier und da selbstbestimmende Bereiche (0) 0%
    9. ich kontrolliere jeden Schritt meines Hundes, er darf nichts, wirklich nichts selbst entscheiden (0) 0%

    Hallo Hunde-Foris,


    ich stelle mir immer mal wieder die Frage: Wieviel Führung braucht es und wieviel Selbstbestimmung kann ich dem Hund lassen und braucht er neben der Führung ebenfalls sogar für ein zufriedenes Hundeleben?


    Deshalb frage ich mal Euch:


    Auf einer Skala von 1-10, wie viel führt Ihr aus Eurer persönlichen Sicht und wieviel Freiheit hat/haben Euer/Eure Hund/e und warum? Führt ihr in dieser Hinsicht jeden Hund gleich? Unabhängig vom Alter, der Rasse, der Zeit Eures Zusammenlebens? Verändert sich das? Soll(te) es sich verändern? Was wäre aus Eurer Sicht "perfekt"?


    1 - Ich führe gar nicht, ich achte ausschließlich auf das, was mein Hund möchte und handele danach.

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    10 - Ich kontrolliere jeden Schritt meines Hundes, er darf nichts, wirklich nichts selbst entscheiden.


    Ich bin gespannt auf Eure Antworten! :nicken: Gerne auch mit Beispielen im handelnden Alltag, um es sich besser vorstellen zu können.

  • Ich denke, hier ist es eine 6.

    Im Grunde entscheide ich das meiste - wann gehen wir wo lang, wie schnell etc. Trotzdem darf er sich dabei oft im Freilauf frei entfalten und soll einfach im Radius bleiben.

    Freiheiten hat er sehr viele drinnen; er darf liegen wo er will, darf mir hinterhertapsen wenn er meint, er müsse es tun, er darf betteln und bekommt selbstverständlich was dafür.

    Eng geführt werden muss er bei Hunden an der Leine, er würde sonst pöbeln und bei Menschen muss er auch zurückgenommen werden, sonst fällt er ins fiddeln.

    Ansonsten... ich denke, wir haben da einen guten Mittelweg und es ist eher ein Miteinander als ein Bestimmen oä. Das geht aber auch nur, weil ich im Grunde einen netten Hund habe. Andere Rassen müssen sicherlich im Bereich 8-10 geführt werden; andere kann man echt einfach machen lassen.

  • Puh, das ist eine spannende Frage. Das ist natürlich situativ sehr unterschiedlich. Zuhause ruhen meine Hunde eh, wenn sie in den Garten wollen, dann stellen sie sich vor die Tür und dürfen raus. Da kontrolliere ich also wenig. Balu noch weniger als Reika. Reika hat manchmal noch fixe Ideen, wie Mülleimer ausräumen (letztens meinte sie auf einmal, das könnte man ja tun). Aber Zuhause wäre ich bei Balu wahrscheinlich bei einer 2, bei Reika bei einer 3 (manchmal 4).


    Draußen sieht's dann schon anders aus. Balu ist auch da entspannter (ist halt schon erwachsen), aber muss sich doch an mehr Regeln halten als drinnen. Also würde ich ihn/uns da auf eine 5 setzen. Er darf trotzdem viel selbstständig rundaddeln, muss aber ansprechbar bleiben.

    Reika ist draußen bei einer 7/8 aktuell. Sie ist viel an der Leine (oder Schlepp), weil sie sonst (wenn ich zu langsam bin) bei Sichtung zu anderen Hunden oder Menschen laufen würde. Ich versuche zwar, ihr möglichst viel Freiheit zu gewähren. Aber im Moment reguliere ich viel, habe ich das Gefühl.


    Ich merke aber, dass ich es echt schwierig finde, das für mich abzugrenzen :sweet: ich bin deswegen auch sehr gespannt, wie andere die Skala interpretieren :)

  • Super interessante Frage :applaus:


    Ich würde sagen momemtan führe ich recht viel. Drinnen bestimme ich, dass im Haus Ruhe gehalten und nicht wild getobt wird. Ob er (wo) liegt und entspannt oder an seinem Handtuchknoten rumknabbert kann er sich aber aussuchen. Manchmal gibt's ne Streicheleinheit wenn er ankommt, aber auch nicht immer, das entscheide also am Ende auch ich.


    Draußen darf er eigentlich alles, außer andere Hunde und Menschen belästigen, jagen und sich in Pipilecken reinsteigern. Da das aber seine größten Interessen sind momentan, bestimme ich aber auch recht viel.


    Insgesamt würde ich uns also ne 7-8 auf der Skala geben. Momentan arbeite ich daran, sowas wie Fellpflege etc kooperativer zu machen, so dass er da ein bisschen mehr Entscheidungsspielraum bekommt.


    Ich hoffe, dass wenn er erwachsen ist und manches gefestigt ist und er etwas ruhiger wird, ich da an vielen Stellen die Zügel etwas lockerer lassen kann.


    Und wo ordnest Du euch ein?

  • Gute Frage.

    Also, für mich ist Hund nicht gleich Hund. Ein DSH/Mali z.B. braucht wohl mehr Führung als ein Havaneser o.Ä.


    Ich -für mich- möchte, daß mein Hund schon entscheiden darf, was er gerade mag. Allerdings trainiere/erziehe ich darauf hin, daß seine Entscheidungen MIR SELBST gefallen.

    Beispiel:

    Ich trainiere gerade sehr viel Jagdersatzverhalten, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz. Daneben habe ich Kommandos/Schlüsselwörter, die ankündigen, was direkt bei mir gleich passiert.

    Lillebo ( Aussie, knapp 3 Jahre ) im Freilauf, er bemerkt etwas weiter weg einen flüchtenden Fuchs, steht ( noch )sehr angespannt ca. 5 Meter von mir entfernt. Ich kündige an : " kegeln " (in dem Moment, wo er auf mich zurennt fliegt eine Handvoll Leckerchen in die Richtung weg vom Fuchs ). Jetzt ist es seine Entscheidung, was er macht ( in dem Fall kam er mit fliegenden Öhrchen auf mich zu ).


    Ich weiß jetzt nicht, ob das verständlich war, bin nicht so der Erklärbär.

    Also auf deiner Skala vielleicht 6 oder 7 ?

    ( Beispiele würden mir bestimmt noch mehr einfallen )

  • Ich find das ist ne schwierige Frage.



    Dafür müsste ich jetzt für Führungs als Definition erstmal für mich überlegen.


    Jetzt so spontan würd ich den Connor bei 2 ansiedeln und Shadow so bei 5.

    Wobei ich da auch zwischen drinnen und draussen unterscheiden müsste.



    Verändern tut sich das sicher im Laufe des Hundelebens und Stand der Erziehung.

    Anfänglich musste ich für Shadow fast alles regeln draussen.

    Und auch drinnen bisschen managen.


    Ja jeder wird anders gehandelt einfach weil anderer Backround beim aufwachsen und Rassenunterschiede.


    Perfekt ist für mich wenn wir einfach so vor uns hin daddeln können weil es für unser Leben einfach passt.

    Und ich nicht eingreifen muss.

    Jeder weiss was er zu tun und zu lassen hat und hat dadurch grossmöglich Freiheit zur Selbstbestimmung.


    Wobei ich vieles auch nicht so eng sehe.

  • Ich kann das für mich gar nicht wirklich trennen, Freiheit gibts hier erst durch Führung. Ich entscheide die Grundlage - Entspannung, Ansprechbarkeit. Sind die Hunde in dem Zustand, bekommen sie ein Maximum an Freiheit. Manche Hunde brauchen mehr Führung, um diesen Zustand zu erreichen, andere weniger, das ist dann eine individuelle Sache.

  • Nen Hund, der mit Freiheit nicht umgehen kann, wird mit 10 geführt und angeleitet, um auf 0 zu kommen.

    :D


    Alles andere ist Situatives- und Hundeabhängiges Führen.

    Der eine muss bei Besuch mit 10 angeleitet werden, während der andere da volle Freiheit genießt. Dafür darf Nr.1 beim Gassi mehr als Nr.2.

    Nr. 1,2,3,4 brauchen bei Wild ne Führung zwischen 3-10, Nr.5 maximal ne 1.

    Nr. 2 bei Fremdhunden 0, der Rest irgendwas zwischen 5, 8 und 10...



    Im Ernst: es hängt hier immer vom individuellen Hund und Erziehungsstand ab. Altersunabhängig, Geschlechtsunabhängig. Wirklich nur auf den jeweiligen Hund und situativ bewertet.

    Da kann ich also nicht mal vom jeweiligen Hund ne Durchschnittsnote geben, weil es nicht ganz dem Hund entspricht.

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