Ersthund verängstigt durch Welpe

  • Hallöchen,


    Ich bräuchte da mal etwas Schwarmwissen...


    wir haben vor etwa 2 Wochen unsere mittlerweile 11 wöchige Border Collie Hündin zu unserem 5 jährigen BC Rüden geholt.

    Nachdem ich mir monatelang Gedanken gemacht habe das unser Rüde diese nicht akzeptieren könnte (er hasst Distanzlose Hunde) habe ich nach einer Woche Eingewöhnung das komplette Gegenteil davon.

    Zwischen den beiden läuft es super, er spielt sogar (ein wenig) mit ihr was er in seinen 5 Jahren noch nie mit Hunden gemacht hat und Maßregelt sie nur selten wenn es ihm wirklich zu blöd wird oder er seine Ruhe haben möchte. Sie akzeptiert das und hält sich dann von ihm fern, alles prima.


    Nun habe wir aber eine andere Baustelle... unser Rüde hat einen unfassbar stark ausgeprägten „will to please“ und war schon seit er geschlüpft ist sehr sehr unterwürfig und sehr sensibel und will immer sofort beschwichtigen. Er ist gleichzeitig ein sehr dominanter und mutiger Hund (nur gelbe Säcke sind böse) aber andererseits auch ein totales Weichei.


    Die kleine BC Dame allerdings ist so ziemlich das Gegenteil von ihm, sehr frech, mutig, ordnet sich nicht wirklich unter und akzeptiert Grenzen nur wenn’s sein muss.

    Versteht mich nicht falsch, der große war als Welpe auch ein A.... (er hieß Terrorkrümel) aber sie ist charakterlich ne andere Hausnummer. Aber gut, damit kann ich arbeiten wenn da nicht folgendes wäre:


    Jedes Mal wenn ich beispielsweise „aufheule“ und das Spiel beende wenn sie beißt, oder ein etwas strengeres „Nein“ sage wenn sie zum 5. mal mit dem Schuh im Maul durchs Wohnzimmer streift, sobald es etwas „ernster“ wird kommt mein Rüde angelaufen und versucht zu beschwichtigen. Er legt die Ohren zurück und sucht meine Nähe, würde am liebsten in mich reinschlüpfen.


    Er bekommt weiterhin seine (und mehr) Zuwendung und „Allein-Zeit“ mit Herrchen und Frauchen seit die kleine da ist. Hat Privilegien die sie nicht hat (er darf ins Bett) und bekommt immer ein extra Leckerli. Aber ich habe keine Ahnung wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll wenn er wieder rüberkommt wie ein geschlagener Hund nur weil es mal ein bisschen strenger wird.


    Ich weiß es sind erst 2 Wochen und alles was er kennt ist jetzt anders für ihn und es braucht Zeit und ich neige dazu mir zu viele Gedanken zu machen aber ich bin die die das kleine Ding angeschleppt hat, da muss ich versuchen es so „angenehm“ wie möglich für ihn zu gestalten.


    Hat jemand Ähnliches erlebt oder Tipps? Ein „stell dich nicht so an und hör auf dir so viele Gedanken zu machen“ würde ich im Zweifel auch nehmen :dead:




  • Hallo,

    Ich habe eine ziemlich taffe Hündin die gerne mal hoch fährt/ über die Stränge schlägt und dann eine strenge Ansage braucht, meine andere Hündin ist ein absolutes Sensibelchen die Anfangs sofort zusammen gebrochen ist wenn ich mit meiner anderen Streng war.

    Es klingt zwar richtig blöde, aber wenn ich mit Jascha streng war habe ich sie dabei angeschaut, dann habe ich mich umgedreht zu Juli (sensibelchen) und hab mit heller Stimme gesagt „alles gut, war nur ein Witz“ oder so ein Quatsch.

    Sie hat tatsächlich irgendwann kapiert das sie dann nicht gemeint ist wenn ich sie nicht anschaue.

    Und wenn sie sich doch mal angesprochen fühlt kann ich sie direkt mit der hellen Stimme wieder auflockern...

    LG

  • Das wird sich legen das er sich angesprochen fühlt.

    War bei uns auch so das mein Grosser erst immer dachte er wäre gemeint bei meinem "Gemecker ":D

  • Das ist normal. Mein Rüde ist auch so ein Sensibelchen und findet es ganz schrecklich schlimm, wenn ich einen anderen zum Beispiel maßregele. Ich ignoriere das, denn ein BC steigert sich gern immer weiter da rein, wenn man da irgendein Gedöhns drum macht.

    Extrawürste gibt es hier für keinen.

    Das Aufheulen würde ich mir an Deiner Stelle allerdings abgewöhnen. Das ist ja für beide Hunde Käse.

  • ich habe keine Ahnung wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll wenn er wieder rüberkommt wie ein geschlagener Hund nur weil es mal ein bisschen strenger wird.

    wie immer =). Wenn du anfängst das zu bestätigen, also drauf einzugehen und zu betüddeln, hast du das bei dem Rüden sicher sehr schnell bis dorthinaus bestätigt und gefestigt. Dann hat er ja die Bestätigung, ja ist grad blöd und gut, da beschwichtigt zu haben. Kenn ich von 2 meiner Hütis auch :pfeif:. Ich neig dann auch zum betüddeln, aber macht nichts besser. Seitdem ich nur noch ein kurzes freundliches "du bist nicht gemeint" in die Richtung schicke und alles weitere ignoriere, hat sich das von selbst erledigt.

  • Danke für Rückmeldungen, es beruhigt zu lesen das andere solche Situation ähnlich auch erlebt haben.


    Ich denke auch das sich das mit der Zeit geben wird aber manchmal muss man‘s von anderen hören um sich nicht reinzusteigern

  • Bei uns war das am Anfang auch manchmal so. Ist auch irgendwo logisch, Balu lebte hier vorher als Einzelhund und es galt ihm ja tatsächlich jeder Hundekommentar.

    Ich habe mir angewöhnt, wenn beide Hunde anwesend sind und ich nur einen ansprechen will, den Namen des Hundes vorzuschieben.

    Also "Reika, nein" oder "Balu, ab" etc. Gleichzeitig gucke ich auch nur den gemeinten an. Das haben beide ziemlich schnell kapiert.

    Wenn nur ein Hund anwesend ist, dann muss ich den Namen nicht vorschieben. Dann verstehen sie auch so, dass nur sie gemeint sein können.

    Wahrscheinlich würden es einige nervig finden, den Namen vorher zu sagen. Aber bei uns hat sich das ganz automatisch ergeben, mich störts also nicht =)

  • Hier war es wirklich exakt das gleiche.

    Ich habe dann einfach immer neutral und in seine Richtung "Karl, du bist nicht gemeint" gesagt.

    Mittlerweile fühlt sich der erste Hund nicht mehr angesprochen wenn ich mal schimpfe. Oft auch nichtmal mehr wenn ich doch mal ihn meine, haha. Er ist eh der Meinung das meiste hier gilt doch nur für den Jungspund und nicht für ihn xD

  • Oft auch nichtmal mehr wenn ich doch mal ihn meine, haha.

    Yep, Peaches sucht den Wohnzimmer-Tisch nach Krümeln ab... ich: "hey, runter"... Peaches... such, such... äh, ernsthaft, ich bin gemeint??? Oh..., (und die ist ein eher sensibeles Sheltielein xD). Ja, Name vor Ansage hilft enorm :pfeif:

  • Das hilft dir zwar jetzt nicht, aber das war hier bei meiner sehr sensiblen DSHündin auch so als der Dackelwelpe einzog. Sie tat mir echt leid, er war ein Rüpel und sie hat sich dauernd angesprochen gefühlt wenn ER gemeint war.

    Ich hab mich absichtlich immer extrem körperlich ihm zu- und ihr abgewendet wenn ich ihn korrigieren musste, aber sie war trotzdem ständig verunsichert, was dann dazu geführt hat, dass ich dem Welpen der Hündin zuliebe einiges habe durchgehen lassen was ich eigentlich so nicht wollte.


    Aus diesem Grund wird hier kein Zweithund mehr einziehen.

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