Nach Trennung vom Ex - Molly bleibt nicht mehr allein

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich gerade mal aus Verzweifelung hier angemeldet. Ich habe bereits einige Videos geschaut, bin mir aber leider noch nicht ganz sicher, welcher Weg genau DER perfekte für uns ist.

    Folgende Situation: Ich habe mit meinem Ex Freund unsere Schäferhündin Molly (wird im Dezember 10) Anfang Juni aus einer Schäferhundrettung adoptiert. Molly ist ein absolut

    unkomplizierter und sensibler Hund, im Gegensatz zu meinem vorherigen Hund ein absoluter Traum. Nun kam es leider so, das mein Freund sich getrennt hat. Ich habe in einer Nacht und Nebelaktion

    alles eingepackt, Hundi geschnappt und bin zu meiner Mama, wo Molly auch einige Male bereits zu Besuch war. Bis dato konnte sie immer alleine bleiben, hat nie etwas angestellt, ist mir auch

    nicht ständig hinterher gelaufen - es war einfach perfekt. Nun muss ich sicher auch zugeben das ich in den ersten Tagen natürlich mehr als froh war sie bei mir zu haben, da die Trennung

    schlimm war. Dadurch habe ich sicher auch geklammert.

    Jetzt kam es wie es kommen musste: Sie war knapp 2 Stunden alleine. In der Zeit hat sie angefangen unsere Tür anzunagen. Zu allem Übel hat meine Mama dann gesehen wie dieser süße 26kg Fellklops

    auf unserem Esstisch lag...Mama war natürlich not amused.

    Die Frage der Fragen: WIE kriegen wir das hin? Ich möchte ihr unbedingt die Angst nehmen das ich sie irgendwie alleine lasse! Wir wohnen hier jetzt erst seit knapp 2 Wochen. Das ist sicher alles

    extrem neu für sie, dann eine Bezugsperson verloren (Kontakt zum Ex besteht nicht), davor erst beim Ex gewohnt und da eingewöhnt - einfach eine echt bescheidene Situation.

    Ich habe angefangen sie beim Kommen und Gehen (kurz mal zum Müll etc) zu ignorieren, als wäre es das normalste der Welt. Außerdem mache ich einfach mal irgendwelche Türen (Wohnzimmer etc.) zu,

    sodass sie dort kurz alleine ist, da sie mir ständig hinterher läuft, außer sie hat einen Kauknochen. Oder ich ziehe mir Schuhe an, nehme die Leine mit an den PC etc., alles was diese Routine bricht.

    Leider hat sie auch schon im Beisein meiner Großeltern die direkt unter uns wohnen angefangen an der Tür zu kratzen. Dachte es hilft wenn ich sie bei den beiden lasse, da ist sie ja nicht komplett allein.

    Habt ihr noch DIE ultimativen Tipps? Belohne ich sie wenn sie ruhig war? Oder ignoriere ich einfach und tue als wäre alles völlig normal? Man liest und hört leider so unterschiedliches.

    Ich möchte der Maus unbedingt so schnell wie möglich helfen, mir zerbricht es das Herz sie so zu sehen, völlig gestresst und voller Angst das ich sie jetzt auch noch alleine lassen könnte. Dabei möchte

    ich ihr nur zeigen das ich sie niemals im Stich lassen werde!

  • gib ihr Zeit. Aus der Rettung zu einem Paar, von dem Paar weg in einer emotionalen Nacht und Nebelaktion in jetzt vermutlich eine Übergangslösung, sie wird spüren, dass es dir auch nicht gut geht

    - ich kann wenig sachlich hilfreiches beitragen, als - lass ihr Zeit, es ist sicher für euch beide Chaos und wird mit der Zeit besser werden. Jetzt denke ich hat sie Verlustängste und wird für gezieltes Training noch nicht den Kopf haben

  • Ich danke dir für deinen Beitrag! Ich habe es mir fast gedacht - sie braucht einfach Zeit bzw wir beide. Irgendwie unterstützen kann ich sie vermutlich nicht oder?

    Zum Glück ist das keine Übergangslösung, ich studiere noch und so ist es am einfachsten und für sie auch am besten auf dem Land mit großem Garten und meinen Großeltern die fast immer da sind.

  • das finde ich gut, wenn du länger dort wohnen kannst. Dann kommst du zur Ruhe und sie auch. Dann wird es euer zu Hause und dieses Sicherheitsgefühl wird sich dann auch auf sie übertragen

  • Konnte sie denn in der vorherigen Wohnsituation alleinsein? Davon hast du nichts geschrieben.

    Sie scheint wieder Struktur zu brauchen. Festen Platz, Routine... Hinterherlaufen würde ich unterbinden, das stresst sie ja auch extrem. Vielleicht hat sie ja auch mehr Stress damit dich zu kontrollieren anstatt mit dem Alleinsein? (waren deine Großeltern im Raum als sie an der Tür kratzte?)

    Hier gibt es ja einige Leute mit Schäferhunden, vielleicht kennen die das EinMannHundProblem. Wahrscheinlich bist du selbst noch etwas emotional in der Situation, ihr braucht beide Zeit.


    Edit, gerade gesehn sie konnte alleinsein.

  • 'Allein bleiben können' kann man ja nicht einprogrammieren. Das hätte ja auch nach gemeinsamen Wohnortwechsel passieren können, dass sie sich erstmal neu orientieren muss. Und im Juni habt ihr sie ja gemeinsam erst bekommen, dass ist ja noch gar keine Zeit.


    Das wird schon. Ich hoffe, sie findet Vertrauen zu deinen Eltern und Großeltern und kann dann dort entspannen für die Zeiten in denen du nicht da bist.


    Gefühlt würde ich sagen hat sie einfach Angst, ihr neues Zuhause noch einmal zu verlieren. Wer weiß, was sie durch hat vor euch

  • Ich danke dir für deinen Beitrag! Ich habe es mir fast gedacht - sie braucht einfach Zeit bzw wir beide. Irgendwie unterstützen kann ich sie vermutlich nicht oder?

    Zum Glück ist das keine Übergangslösung, ich studiere noch und so ist es am einfachsten und für sie auch am besten auf dem Land mit großem Garten und meinen Großeltern die fast immer da sind.

    Ich würde es noch mal ganz neu aufbauen. Sie ist erst seit Juni bei euch? Also 3 Monate? Dann kann es auch sein, dass sie sich mittlerweile so stark gebunden hat, dass es jetzt nicht mehr geht. Oder es gab vorher keine sichtbaren Probleme. Oder sie ist verunsichert, weil sich ihr Leben in kurzer Zeit schon wieder geändert hat. Es gibt viele Gründe.


    Ich würde sofort wieder anfangen zu trainieren. Sekundenweise beginnen, steigern, bis mehrere Minuten möglich sind. Türen hinter mir schließen. Tagsüber den Schlüssel nehmen, Schuhe an, auf das Sofa setzen. Räume wechseln, bis sie sich ablegt. Sollte der Hund ständig Aufmerksamkeit einfordern, sie wegschicken. Sie auf ihr Körbchen schicken, auch wenn du dich im Raum aus ihrer Sicht bewegst. Und jeden Tag mehrmals rein-und rausgehen. Zeit erst steigern, wenn sie wirklich entspannt ist. Kauwurzel anbieten, wenn das Knabbern an Holz ein Ventil für sie ist.

  • Wer weiß, was sie durch hat vor euch

    Ich weiß das sie vorher 5-6 Jahre einer der eigenen Hunde war von der Schäferhundrettung. Ich stehe mit denen auch sehr gut in Kontakt, hatte dort auch schon um Rat gefragt bzgl dem allein bleiben. Dort war es nie ein Problem das Molly alleine bleiben musste. Auch wurde nochmals betont das Molly ein extremes Sensibelchen ist und sehr emotional. Vertrauen zu meinen Eltern und Großeltern hatte sie eigentlich, sie hat sich sofort wohl bei denen gefühlt und ich konnte anfangs als wir nur zu Besuch waren auch kurz ins Haus ohne das sie mir direkt hinterher gelaufen ist.


    @BettiFromDaBlock Ja, meine Oma war im Raum gewesen, sie hat es aber wohl nicht sofort gehört da sie Kopfhörer vom Fernsehr auf hatte. Molly hat an der Tür zum Garten gekratzt, den Faden von einem Plissee gelöst und mit den Krallen oder den Zähnen Spuren in der Tür hinterlassen.


    Fester Platz ist schwierig bei ihr. Sie scheint Körbchen etc. nicht zu kennen, genauso wenig wie spielen mit Ball, Stock etc.

    Ich habe ihr einen kleinen Teppich hingelegt den sie momentan gerne nutzt wenn sie neben mir am PC liegt. Bei meinem Ex hatten wir auch ein Körbchen, das hat sie aber nie genutzt.

    Sowas wie "Bleib" kennt sie nicht, das muss ich mit ihr jetzt anfangen zu trainieren.


    @Geckolina Das verblüffende ist, sobald sie etwas zu kauen hat, bin ich völlig uninteressant. Ich habe die Haustür absichtlich etwas lauter zu gemacht, das hat sie kein Stück interessiert. So wie du es beschrieben hast habe ich es die letzten Tage auch begonnen. Dann werde ich das einfach wie gewohnt weiter machen und hoffen das wir uns beide schnell einleben und zur Ruhe kommen.

  • Kauen reduziert ja Stress bzw scheint sie das zu kennen, um sich runterzubringen.


    Einen festen Platz bzw Rückzugsort musst du ihr beibringen. Das kann der Ort sein an dem sie immer mal was zu kauen kriegt. Du willst ja auch wenn du mal Besuch hast, dass der Hund weiß wohin mit sich. Oder wenn sie mal Dinge macht, die dir nicht gefallen. Das verfolgen und die Alleinseinproblematik gehören ja oft zusammen.


    Es ist zwar gut, dass sie bein Kauen abgelenkt ist, wenn du gehst. Scheint sie also doch weniger Probleme mit dem Alleinsein zu haben.

    Ich tippe tatsächlich ein wenig auf Kontrollverlust wenn du gehst. Sie war ja nicht mal allein im Raum. Und nach zwei Monaten und der Erfahrung es gibt mehrere Bezugspersonen (also auch in ihrer vorherigen Unterkunft) wird sie sich nicht so extrem an dich gebunden haben.


    Du warst emotional durch, gestresst, hast ihre Hilfe gebraucht und den Job hat sie angenommen. Woher soll sie wissen das du gerade jetzt wieder ohne sie klarkommst.


    Fang einfach bei Null an. Gib ihr Struktur und Regeln. Und das mit dem Raum verlassen ohne Tür zu und sie bleibt auf einem Platz wäre ein guter Anfang.

    Vielleicht können die von der vorherigen Unterbringung einen Trainer empfehlen.


    Drück euch die Daumen.

  • Trennungen, Wohnortwechsel etc. können leider immer wieder passieren. Haben wir dieses Jahr auch schon einmal durch.

    Der Hund merkt wie es dir geht. Kommt beide zur Ruhe und gebt euch Zeit die neue Situation anzunehmen.

    Wenn ihr soweit seit, würde ich einfach wieder von vorne anfangen und tatsächlich einen Platz für sie suchen, wo sie sich zurück ziehen kann,

    evtl. eine große Box? Wenn sie einen Rückzugsort bisher nicht kennt, mach ihr diesen schmackhaft. Füttere sie nur noch dort, Leckerlis und andere besondere

    Sachen gibt es nur noch an diesem Ort. Dann würde ich langsam aber sicher das alleine bleiben von neu aufbauen, evtl. auch mit einer Kamera, damit du siehst wie sie

    reagiert und du im richtigen Moment wieder rein kommst zur Tür und loben kannst, wenn sie brav war.

    Auch würde ich immer wieder für ein paar Minuten die Wohnung oder das Zimmer verlassen.


    Ich wünsche euch beiden, das ihr euch schnell in der neuen Situation zurecht findet.

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