Welpen Holz fressen abgewöhnen - Methoden pro und contra

  • Hallo zusammen,


    Unser kleiner Mopsrüde Morty ist jetzt 11 Wochen alt und seit einer Woche bei uns. Nachdem er erstmal ankommen sollte, wollen wir jetzt daran arbeiten, dass er draußen kein Holz mehr frisst.


    Wir haben einen großen, recht wilden Garten (2000qm) mit einigen Giftpflanzen. Um das Lösen für uns und für ihn stressfreier und ungefährlich zu gestalten, gehen wir mit ihm angeleint auf dem Rasen (mit reichlich Abstand zu Efeu, Eibe und Co) spazieren.

    Zusätzlich wird der Rasen so oft es geht geharkt, aber der kleine Morty findet im Sekundentakt irgendetwas "essbares". Entweder ein Stöckchen, oder eine Haselnuss, zur Not wird eben ein Gänseblümchen gefuttert. Sobald er etwas gefunden hat, sage ich ruhig und bestimmt "NEIN": manchmal kommt er freudig an und tauscht gegen ein Leckerli, manchmal beißt er schnell noch ein Ende vom Stöckchen ab und schluckt es runter, bevor ich ihm den Rest wegnehmen kann. In jedem Fall sucht er danach unbeeindruckt weiter. (Leider sieht seine Suche nach etwas leckerem genauso aus, wie seine Suche nach einem gutem Löseplatz, das Ganze vorab zu unterbinden ist also schwierig).


    Ich möchte ihm dieses Verhalten konsequent abtrainieren, habe aber auch Angst, dass ich ihn überfordere. Morty ist mutig, sehr neugierig und sehr gelehrig. Aber auch sehr schnell überfordert. Wir gehen momentan nur zum Lösen nach draußen, dass dauert allerdings seine Zeit. Wenn wir auf einer Stelle stehen bleiben, setzt er sich einfach hin und wartet was wir machen. ("sitz" hatte ich ihm schon einmal gezeigt und natürlich ordentlich belohnt - deshalb wird sich erstmal hingesetzt;)). Wenn wir weiter gehen, wartet er auch gerne, bis wir seinen Namen rufen um dann freudig zu uns zu kommen. (Auf seinen Namen zu hören findet er nämlich auch ganz toll). Wenn er flüssig an der Leine geht wird er natürlich auch gelobt (Gassi gehen soll ja später kein stop and go werden:lol:). Dann dauert es, bis er mal macht, weil er immer durch irgendetwas auf dem Boden abgelenkt wird. So 10min sind wir meistens draußen, mal 10 Mal am Tag macht 100 min "Gassi". Das reicht schon aus, damit er abends quengelig wird und seine wilden 5 Minuten hat. Ruhe muss er nämlich auch noch beigebracht bekommen, er fängt gerade an sich tagsüber von alleine hinzulegen. (In den ersten Tagen war alles sooooo aufregend, dass er von morgens bis abends wach war. Kaum in die Hundebox gesetzt, schlief er aber in wenigen Minuten ein.) Zu futtern bekommt er aktuell noch Deuka Welpenkost, wollen nächste Woche auf ein Trockenfutter ohne Getreide umstellen. Kauspielzeuge drinnen mag er zwar, beschäftigt sich aber nur kurz damit. Der Zahnwechsel hat bei ihm noch nicht angefangen..


    Ich schweife etwas ab sorry, zurück zum Thema ;) Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Tauschgeschäft zum Ziel führt. Erstens muss ich ihn noch häufig zum weiterlaufen animieren, wenn ich dann noch 1-4 mal die Minute mit einem NEIN komme stresst das den Kleinen bestimmt total. Zweitens lernt er ja dadurch nicht, dass er erst gar nichts in den Mund nehmen soll. Gibt ja im Tausch etwas tolles zu essen. Alternativ kann man ja auch schnell etwas abbeißen, bevor es Frauchen wegnimmt. Hat irgendjemand einen Tipp für mich? Es gäbe ja noch die Methode mit Wasserspritze, Schütteldose und Co. Einige schwören darauf, da der Hund es nicht mit der Bezugsperson verknüpft und so eher nichts frisst, wenn Frauchen mal nicht hinschaut, bei anderen ist es regelrecht verteufelt, von Vertrauensverlust und psychischen Störungen ist da die Rede.


    Wie habt ihr eurem Welpen das abgewöhnt? Oder hat sich das vllt sogar mit zunehmenden Alter von allein erledigt?


    Liebe Grüße, River

  • Also Rappeldose, Wasser und co bitte auf keinen Fall. Das ist ein 11 Wochen altes Baby, das gerade anfängt eine Beziehung zu Euch aufzubauen. Das würde ich mir nun auf keinen Fall versauen.


    Welpen erforschen ihre Umwelt mit dem Mäulchen, es ist also ziemlich normal, dass alles was einem so vor die Pfoten kommt erst mal abgelutscht wird. Das gibt sich mit der Zeit und hört weitestgehend auf.


    Wenn Ihr so einen großen Garten habt, der auch giftige Gewächse enthält, würde ich das Ganze eher über Management lösen. Du kannst natürlich auch anfangen die Tauschgeschäfte zu trainieren, ein Abbruchkommando und "aus", aber bis das zuverlässig sitzt, ist der Zwerg in der Pubertät.


    Ich würde ein Stück vom Garten abzweigen und einen Zaun drum machen (Schafszaun oder was anderes günstiges oder einen großen Welpenauslauf)), da kann er da auch mal verweilen und ein bisschen rum wuseln und Ihr müsst nicht immer daneben stehen. Da könntet Ihr auch immer mal schauen, ob was potentiell gefährliches liegt und das entfernen. Ansonsten eben nur an der Leine in den Garten und ihn im Auge behalten.

  • Ich würde ein Stück vom Garten abzweigen und einen Zaun drum machen (Schafszaun oder was anderes günstiges oder einen großen Welpenauslauf)), da kann er da auch mal verweilen und ein bisschen rum wuseln und Ihr müsst nicht immer daneben stehen. Da könntet Ihr auch immer mal schauen, ob was potentiell gefährliches liegt und das entfernen. Ansonsten eben nur an der Leine in den Garten und ihn im Auge behalten

    Genau so würde ich es auch machen!

    Und dann auch überlegen, ob man ihm das, was er hat, wieder abnehmen muss oder nicht. Pauschal zu erwarten:

    dass er erst gar nichts in den Mund nehmen soll.

    finde ich nicht nötig. Warum soll er denn zB keine Gänseblümchen essen? Wie schon erwähnt wurde, erkunden Welpen die Welt über ihr Maul. Wenn er also was ungefährliches im Maul hat, würde ich das nicht ständig unterbinden. Da macht man, denke ich, sowohl sich selbst als auch den Kleinen verrückt.

  • Wenn er diese Dinge runterschluckt, würde ich davon ausgehen, dass der Hund sein Futter nicht verträgt und versucht Magensäure mit dem Kram zu binden.

  • Ich hab auch getauscht und dann das Ausspucken mit Kommando verknüpft, heißt bei uns Zeigen. Wenn es okay war, durfte Megan es wieder nehmen, was sie in der Schnute hatte, wenn nicht, dann nicht. Es hat ihr viel Spaß gemacht, das Ausspucken. Bei Essen hat es aber nicht funktioniert. Inzwischen sammelt sie keine Steine, etc. mehr, hier in meiner Wohnung liegt eine Schale voller ihrer Schätze, die ich ihr abgesammelt habe. Sie hat immer was von draußen rein gebracht, das heb ich als Erinnerung an die Welpenzeit auf, weil ich das so süß fand

    Warum geht ihr 10 x 10 Minuten raus, da kommt der Hund doch wirklich kaum zur Ruhe bei so nem Stop and go

  • Hallo, erstmal vielen Dank für eure Antworten!


    Welpen erforschen ihre Umwelt mit dem Mäulchen, es ist also ziemlich normal, dass alles was einem so vor die Pfoten kommt erst mal abgelutscht wird. Das gibt sich mit der Zeit und hört weitestgehend auf.


    Ich würde ein Stück vom Garten abzweigen und einen Zaun drum machen (Schafszaun oder was anderes günstiges oder einen großen Welpenauslauf)), da kann er da auch mal verweilen und ein bisschen rum wuseln und Ihr müsst nicht immer daneben stehen. Da könntet Ihr auch immer mal schauen, ob was potentiell gefährliches liegt und das entfernen. Ansonsten eben nur an der Leine in den Garten und ihn im Auge behalten.

    Klar, Welpen erforschen so ihre Umwelt:smile:Er hat aber schon eine große Faszination für Holz, deshalb will ich mich nicht darauf verlassen, dass er es irgendwann einfach sein lässt. Vorsicht ist besser als Nachsicht ;) an einen Welpenauslauf hatten wir auch schon gedacht, aber es klappt mit seinem Geschäft besser, wenn wir mit ihm durch den Garten gehen. Bleiben wir stehen, legt er sich relativ schnell hin und mampft. Probieren könnte man es ja trotzdem mal. Geht dass denn für Welpen im Spätherbst/Winter? Richtig warmlaufen können die sich darin ja nicht?

    dass er erst gar nichts in den Mund nehmen soll.

    finde ich nicht nötig. Warum soll er denn zB keine Gänseblümchen essen? Wie schon erwähnt wurde, erkunden Welpen die Welt über ihr Maul. Wenn er also was ungefährliches im Maul hat, würde ich das nicht ständig unterbinden. Da macht man, denke ich, sowohl sich selbst als auch den Kleinen verrückt.

    Das größte Problem ist Holz, egal wie klein - er findet kleine Stöckchen zuverlässig im frisch geharkten Rasen. Wenn er nur etwas dran rumknabbern würde ok, aber seine Häufchen sind voller Holzstücke, Ich habe Angst, dass da mal etwas schief läuft und sich ein Splitter im Verdauungstrakt verirrt. Wegen den Gänseblümchen: ich denke es ist schwierig, wenn er mal Pflanzen fressen darf und mal nicht. Ist für mich wie mit dem Sofa, entweder er darf drauf oder nicht;)

    Wenn er diese Dinge runterschluckt, würde ich davon ausgehen, dass der Hund sein Futter nicht verträgt und versucht Magensäure mit dem Kram zu binden.

    Nächste Woche stellen wir unabhängig davon sein Futter um, aber ich denke eher es liegt an seiner Neugierde.

    Warum geht ihr 10 x 10 Minuten raus, da kommt der Hund doch wirklich kaum zur Ruhe bei so nem Stop and go

    Morty findet draußen vieles spannender als sein Geschäft zu verrichten. Ausnahme morgens, da hat er es sehr eilig:D Obwohl er drinnen deutliche Anzeichen macht, dass er muss, vergisst er das draußen schnell wieder. Die ersten Tage hat er dann prompt gemacht, wenn wir wieder drin waren. :skeptisch2: ein bisschen bewegen und ein bisschen schnuppern lassen im Wechsel klappt ganz gut.. dauert aber gut mal 10min..

  • Richtig warmlaufen können die sich darin ja nicht?

    Welpen sollten sich generell nicht "warm laufen" müssen. Das schaffen die noch gar nicht.


    Wegen den Gänseblümchen: ich denke es ist schwierig, wenn er mal Pflanzen fressen darf und mal nicht

    nö. Irgendwann wird er ja auch mal Gras essen dürfen/ müssen.


    Morty findet draußen vieles spannender als sein Geschäft zu verrichten. Ausnahme morgens, da hat er es sehr eilig

    kann auch daran liegen, dass Welpen mal sowieso erst im Schnitt ab der 12. Woche ihre Schließmuskeln willkürlich ansteuern können. Wenn sie es vorher können: prima, wenn sie es erst später können ist es auch normal. Aber vor der 12. Woche zu erwarten, dass der Hund weiß, was er draußen tun soll, und das auch tut, halte ich für weit hergeholt.




    Ich finde das nicht normal, was du beschreibst. Der Kot voller Holz, er sucht noch so kleine Stücke um sie zu fressen, usw....

    Dem Hund würde ich mal einem Tierarzt vorstellen, ob da alles okay ist. Und die Futterration/-art sollte mal überprüft werden. Evtl ist er ja tatsächlich hungrig.


    Normal nehmen Welpen gerne Dinge in den Mund, nagen sie an oder lauten drauf herum. Dass sie sie in Massen abschlucken ist aber nicht gewöhnlich, da würde ich nach der Ursache suchen. Hunger, Stress, Langeweile, Fehlernährung/Unterversorgung und einige weitere Sachen können ursächlich sein.



    Und aversiv würde ich da gar nichts dran "trainieren".

  • Montag lernt Morty unsere Tierärztin kennen, werde das Thema auf jeden Fall ansprechen. Aktuell füttern wir noch das Futter der Züchterin, die Menge die Sie uns genannt hat, stimmt mit der des Futterherstellers überein. (wollten aber eh nächste Woche das Futter umstellen) Ich werde am Wochenende mal verstärkt darauf achten, ob er direkt nach dem Essen, Spielen oder Ruhen vielleicht unterschiedlich stark nach Stöckern sucht.

  • kann auch daran liegen, dass Welpen mal sowieso erst im Schnitt ab der 12. Woche ihre Schließmuskeln willkürlich ansteuern können. Wenn sie es vorher können: prima, wenn sie es erst später können ist es auch normal. Aber vor der 12. Woche zu erwarten, dass der Hund weiß, was er draußen tun soll, und das auch tut, halte ich für weit hergeholt.


    Das erwarte ich auch nicht, natürlich wird das noch ein paar Wochen dauern. Er macht seine Häufchen drinnen aber gerne in einer bestimmten Ecke, da geht er eigentlich nur hin, wenn er etwas loswerden muss.:pfeif: wenn wir das sehen und er schon kreiselt geht es gleich nach draußen. Und dann lass ich ihm die Zeit die er braucht um sich zu lösen.

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