Hallo ihr Lieben,
heute muss ich mich mal ein bißchen ausweinen, ich hoffe, ihr verzeiht es mir.
Zusätzlich bräuchte ich auch ein bißchen Wissen von Leuten, die sich mit Magen-Darm-Geschichten und speziell mit Kokzidien ein bißchen auskennen
Die ganze Situation mit unserem Kleinen macht mir ganz schön zu schaffen. Vielleicht mag auch der eine oder andere mir von seinen Erfahrungen erzählen.
Also, ich fange einfach mal von vorne an.
Unser Kleiner, ein Westie-Mix, ist jetzt 12 Jahre alt. Seit gut 2 Jahren lebt er bei uns, er hatte schon immer mit Erbrechen und Durchfall ein Thema. Gleich am Anfang standen Giardienbehandlung, Zahnsanierung (nach einem Jahr eine zweite), Wurmbehandlung und Impfung auf dem Plan, was wir nach und nach in Angriff genommen hatten. Sein häufiges Erbrechen rührte lt. TÄ von Unverträglichkeiten her, speziell auf Rind, so dass ich ihn von Anfang an erst gebarft habe und dann recht schnell begonnen habe, für ihn zu kochen. Dafür habe ich mir einen Futterplan von der TÄ geben lassen.
Seit ungefähr einem halben Jahr baut er merklich ab, wird ein bisschen tüdelig, schläft mehr, bellt aber auch mehr, weil er Geräusche nicht mehr einwandfrei zuordnen kann und sich immer angesprochen fühlt. Dieses Jahr hatte er 2x mit 5-6 Wochen Abstand jeweils einen einzigen Floh, worauf er Nexgard bekommen hat (beide Hunde, wir haben ja noch die Große, eine Leohündin).
Ich interpretiere das Aufgabeln von Flöhen auch als Zeichen, dass er geschwächt ist. Seit November 2019 weiß ich, dass er beginnende Niereninsuffizienz hat, seine Blutwerte sind auffällig, aber lt. TÄ noch nicht so auffällig, dass er Medikamente nehmen müsste. Er säuft aber etwas mehr als früher.
Nun zu unserem aktuellen Problem (sorry, falls ich zu weit aushole )
Wir waren am Mittwoch unterwegs. Wir sind auf den Wegen dort durch einen Teil gelaufen, wo Schafe alles vollgeköttelt hatten, und dort hat der Kleine verbotenerweise aus einer Pfütze gesoffen. Wir hatten Wasser mitnommen und regelmäßig gegeben, aber diese Pfütze schien ihn wohl besonders anzulachen. Das wäre ein denkbarer Ansteckungsweg. Er frisst aber auch sehr gerne Hasenköttel .
Am Donnerstag früh fraß er jedenfalls sein Frühstück schon recht ungern, was bei ihm total unnormal ist, weil er sich immer darauf stürzt wie ein Wilder. Er mäkelte schon seit einer Weile, wenn ich so drüber nachdenke, so ungefähr seit 2 Wochen mag er mal dieses, mal jenes nicht, frisst es dann aber doch mit gerümpfter Nase. Inzwischen soll ich wegen der Niereninsuffizienz nur noch Gemüse und Getreide wie Hirse kochen und Dose als Fleischlieferant dazufüttern. Ich wechsle zwischen Pferdreinfleischdose, Huhnreinfleisch, Rinti Sensible 100% Huhn mit Reis oder Kartoffel, Platinum Huhn und Platinum Huhn und Fisch Nassfutter.
Donnerstag also fraß er wirklich sehr schlecht und nur ganz wenig, mittag gar nicht und abends kam dann das Frühstück unverdaut wieder oben heraus. Seitdem weigert sich der Kleine, etwas zu fressen.
Freitag war ich gleich beim TA, leider hatte "meine" ein Seminar und keine Zeit, deshalb war ich bei einer ihrer jungen Mit- Tierärztinnen. Diese nahm Blut und testete den Kot auf Giardien und allerlei andere Parasiten und teilte mir dann am Nachmittag per Telefon mit, dass er Kokzidien hätte, aber diese wären ungewöhnlich groß, deshalb denkt sie, dass es keine hundespezifischen Kokzidien wären, sondern zB von Geflügel.
In der Praxis bekam der Kleine am Vormittag eine Infusion, weil er durch das Nicht- Fressen mit Nüchternerbrechen begonnen hatte.
Dagegen erhielt er eine Spritze gegen Übelkeit, ein Schmerzmittel und wir wurden mit einer Tube Canikur und der Empfehlung, Activomin zu geben (enthält Humminsäure) wieder entlassen.
Am Telefon sagte sie mir dann, weil sie denkt, dass es keine Hundekokzidien sind, will sie erstmal kein Medikament dagegen geben (Baycox), weil seine Nierenwerte wieder erhöht waren (Kreatinin bei 148 oder so) und der Bauchspeicheldrüsenwert wäre leicht auffällig gewesen, da wäre eine leichte Entzündung drin. Sie hofft, dass es "Darmpassanten" sind, die wieder ausgeschieden werden, ich könne auch Heilerde geben, Slippery Elm kannte sie nicht, könnte ich aber auch geben. Ich soll Montag nochmal eine Kotprobe abgeben.
Gestern abend war er dann so k.o. auf einer kurzen Pieselrunde, dass ich ihn auch wegen der Hitze, als er hechelnd stehen geblieben ist, heimgetragen habe .
Stand heute war, dass der Kleine über Nacht blutigen wässrigen Durchfall hatte, heute morgen auf der kurzen Gassirund ebenfalls, jedesmal war der Po furchtbar verschmiert, so dass ich ihn abduschen musste.
Jetzt habe ich alles durchsucht, was ich noch von vorhergegangenen Durchfällen an Ergänzungsmitteln da hatte und hab angefangen, ihn sozusagen auf eigene Faust mit Aufbaumitteln zu behandeln. Ich habe ihm heute morgen die halbe Tagesration Dia-Tab in Wasser aufgelöst mit Spritze gegeben, die halbe Ration Enterogelan- Pulver, ebenfalls aufgelöst und mit Spritze ins Maul, dann mittags Activomin (ebenfalls in Wasser aufgelöst und Spritze) und 30 Minuten später Canikur- Paste, was ja nur ein Probiotikum ist. Auch Enterogan von PerNaturam, ein pflanzliches Darmaufbaumittel, hat er mit der Spritze bekommen.
Futter verweigert er komplett, ich habe gestern gleich Morosuppe gekocht, die er weder pur noch mit bissi Rinti noch heute mit etwas gekochtem gewolftem Fisch annimmt. Er frisst weder aus der Hand noch vom Löffel noch aus dem Napf. Natürlich habe ich immer was Neues zusammengemischt, damit nichts verdirbt.
Dieser Hund frisst also Stand heute, Samstag abend, seit Donnerstag mittag, also seit 3 Tagen nichts mehr. Gestern mittag bei der TÄ auf der Waage hatte er schon 500g abgenommen, von 10,4 auf 9,9. Noch geht es, aber mich macht die ganze Situation sehr unruhig und nervös.
Was würdet ihr mit dem Hund machen? Abwarten bis Montag? Ich würde ihn am liebsten direkt ins Auto packen und in die nächste Tierklinik verfrachten, aber mein Mann meint wie die TÄ gestern auch, ich solle erstmal warten. Und ich möchte auch ihm die Aufregung ersparen.
Am Montag ist die TÄ auch nicht da, ich müsste erstmal die Kotprobe abgeben und dann einen Termin ausmachen für zb Dienstag. Bessert sich nichts, will sie mir etwas geben gegen die Kokzidien.
Mich macht das irgendwie total kirre, dass er nichts frisst und ich mach mir Sorgen. Wenn meine Hunde krank sind, stehe ich aber immer ein bißchen neben mir, deshalb weiß ich nicht, ob ich nicht überreagiere. Ich denke halt immer auf dem Verlauf der letzten Tage herum und habe Sorge, was zu übersehen.
Vorhin war sein Kot nicht mehr blutig und nicht mehr wässrig, sondern braun und eher schleimig. Das ist doch wieder ein gutes Zeichen, oder?
Vielleicht könnt ihr mir ein bißchen Input geben. Gerade schläft er, er scheint keine Schmerzen zu haben, sein Bauch ist weich, ich musste ihn auf der letzten Gassirunde auch nicht mehr tragen o.ä. Er erbricht auch nicht mehr seit der Spritze gestern, und alles, was ich ihm eingegeben habe, hat er drin behalten. Er hatte Interesse, als ich sein Futter (Moro und 2 EL gekochter Fisch) vorbereitet habe. Als es dann dastand, hat er es aber nur bewacht und nichts davon genommen.
Ich tendiere dazu, die Darmaufbaumittel erstmal weiter zu geben und bis Montag abzuwarten. Was sagt ihr? Mich irritiert halt, dass nicht sofort was gegeben wird gegen die Parasiten. Andererseits, er ist halt auch nicht mehr so fit... ach, alles doof.
Sorry, dass ich so kreuz und quer schreibe. Vielleicht fällt euch was dazu ein und ihr könnt mir helfen, meine Gedanken ein bisschen zu ordnen. Eigene Erfahrungen von euch würden mich auch sehr interessieren.
(Und bitte nicht hauen . Ich bin grad eh schon bissi angekratzt. )
Danke fürs Lesen und Grüße vom Frechdax