Hund beißt Herrchen

  • Klingt nach der Folge von Schlafmangel und Überlastung. So viel Aktion und Laufen. Dem wird das Hirn glühen und sein Körper wird das auch schlecht aushalten können - die Rasse ist ja vom Körperbau in der Regel gar nicht für so langes und vieles Laufen gemacht und das schafft ziemliche Probleme (=Schmerzen). Um nicht zu sagen, dass normales Laufen oft nicht möglich ist.

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    Hi


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    • Der Hund sollte 18h am Tag schlafen und ruhen.

      Nicht zum Hund hingehen um zu kuscheln, lieber auf den Boden setzen und warten ob er kommt.

      Sind diese schnapper schmerzhaft?

    • Ich finde die Trainerin hört sich gar nicht so schlecht an.
      Kastration kann das Verhalten bessern, muss aber nicht, also erstmal ein Chip -> sehr nachvollziehbar.

      Das mit den zwei Rüden und der Hündin xD finde ich auch eher Quatsch, aber vielleicht wollte sie euch das damit nur verdeutlichen.


      Schwierig ist, dass der Hund wahrscheinlich vorher mit den Kindern nie wirklich Ruhe gehabt hat. Wahrscheinlich häufiger aus dem Schlaf gerissen wurde. Das hinterlässt Spuren beim Junghund. Wichtig ist, dass ihr ihm Zeit gebt. Vieles, wie z.B. andere Hunde berammeln kann darin begründet sein. Ihr habt jetzt die Aufgabe ihm klare Regeln und Strukturen zu geben. Wenn er rammelt, kommt er an die Leine. Wenn er beißt in die Box. Bringt ihm Platz und Bleib bei um ihm auch da einen Rahmen und Ruhe im Haus zu geben und reduziert die Zeit in der ihr mit ihm aktiv seid.

    • Ich glaube übrigens nicht, dass er "ohne Warnung" beißt.

      Vermutlich hat man bisher nur seine Warnungen ignoriert und er ist eine Stufe weiter gegangen. Sowohl in der Ursprungsfamilie und jetzt bei Euch auch.

      Nach 8 Wochen könnt Ihr ihn vermutlich noch gar nicht richtig lesen.

      War das Verhalten schon von Anfang an da? In der ersten Zeit gab es ja - wenn ich richtig rechne - noch den älteren Boxer im Haushalt?

    • Vermutlich hat man bisher nur seine Warnungen ignoriert und er ist eine Stufe weiter gegangen.

      Man muss hier aber auch im Kopf haben, dass diesen Hunden häufig die anatomischen Möglichkeiten fehlen brauchbar warnen und sie deshalb oft direkt ins Beißen gehen.

    • Ach stimmt :doh:

      Aber im "Normalfall" zeigt ein Hund das ja an.
      Würd mich trotzdem interessieren, ob das von Anfang an so war oder erst jetzt auftauchte das Problem.

    • Hallo Tinki,

      an sich wurde Vieles schon gesagt, ich möchte noch einmal folgenden Punkt betonen:

      Aus welchem Grund auch immer (ich schließe mich der Vermutung an, dass in der vorherigen Familie seine Grenzen nicht respektiert wurden) er lernte, schnappen hilft, diese Lektion sitzt tief! Es kann möglicherweise seeeehr lange dauern, bis er das Schnappen als Aktion/Reaktion ablegt.


      Also habt Geduld und erarbeitet mit Eurer Trainerin langfristige Trainingsansätze. Mir erscheinen ihre Anleitungen sinnvoll, wenn auch ihre Erklärungen sehr krude sind.


      Kastration finde ich eher kontraproduktiv, da Hormonumstellungen ja auch Stress bedeuten und Veränderungen obendrauf auf das neue Leben.


      Ich wünsche euch viel Langmut und Gelassenheit

      Ludmilla

    • Vielleicht ist es auch sowas wie unglücklich antrainiertes Jagdverhalten. Also die Schuhsache.


      Etwas, das man zb beim Junghund noch drollig fand und nie abstellte und sich irgendwann nimmer zu helfen wusste und es deshalb einfach so ließ.


      Oder ein Frust entladen, o. ä.


      Erinnert mich, ohne dass wirklich eine Ähnlichkeit bestehen muss, an den Sittinghund, den OmaFrenchie.

      Beißt in Staubsauger, wann immer da einer ist. Wurde nie in dem Verhalten gebremst, weil so lustig.


      Französische Bulldoggen sind im Grunde immer noch mehr oder weniger Bullenbeißer und teilweise eigentlich "unnetter"/ernsthafter, als das Babyface vermuten lässt. Ich vermute, dass etliche Besitzer sehr erstaunt sind, wenn der nette kleine Hund mal den Bulldog, der er ist, auspackt, und sich dann nicht mehr zu helfen wissen und statt daran zu arbeiten eher ins Meideverhalten gehen und alles lassen, wie es ist.


      Theoretisch denkbar, dass er zb am Ende eines anstrengenden Tages zu Ersatzbeute Schuh greift, um die Anspannung los zu werden und weil ein bewährtes Konzept.


      Auch nur so dahin gedacht, ohne Gewähr darauf, dass ich richtig liege, schnappen/beißen beim Geschirr anlegen könnt auch so ne "Guck mal, der putzige Welpe. Hihihi. Sache sein", die den Vorbesitzern dann über den Kopf wuchs, statt sich auszuwachsen, weil permanent bestärkt. Aber, grad bei ner Rasse, wo Wirbelsäulenprobleme so häufig sind, ist auch vorstellbar, dass (zusätzlich?) ein Schmerzthema, etwa im Hals auch dahinter steckt.

    • Im Tierheim riet man uns auch schon zur Kastration, weil er Hündinnen unendlich belästigen würde, egal ob läufig oder nicht.

      Als ne kleine Hündin bei uns zu Besuch war, konnte sie sich kaum retten. Er war dann selber fix und fertig. War aber kein Grund, sie mal in Ruhe zu lassen.

      Aufreiten muss nicht zwingend sexuell bedingt sein, sondern kann auch Stress bedeuten. Der Hund reagiert sich in dieser Form ab. Und gerade Tierheim bedeutet für einen Hund der aus der Familie herausgerissen wurde deutlicher Stress.

      Ich könnte mir vorstellen, dass er in der Familie mit den Kindern selten Ruhe hatte und seine persönlichen Grenzen oft missachtet wurden. Daher dann auch das Schnappen, weil er sich anders nicht mehr zu helfen wusste. Da das funktioniert hat, hat er sich das nun als Strategie für Situationen die ihm unangenehm sind oder Stress verursachen, angeeignet.

      Genau so sehe ich das auch!

      Jetzt hat sich dieses Verhalten ritualisiert, da es beim Hund als erfolgreiches Abwehren verinnerlicht worden ist. Er macht das Schnappen aus Erfahrung! Deshalb sollte man dieses Verhalten nicht mehr dem Hund ermöglichen.


      Die Frage ist, wie abgewöhnen? Den richtigen Zeitpunkt erwischen, bevor es dem Hund zu viel wird. Kuschelzeiten, Berührungen auf ein Mindestmaß beschränken - mehr abwarten bis der Hund von selbst Signale sendet. Ein wichtiger Tipp wurde hier ja schon gegeben: Geschirr anlassen, Hausleine dran und über die Hausleine erforderliche Maßnahmen einfordern.


      Die Trainerin schmeiß in die Tonne!

    • Im Tierheim riet man uns auch schon zur Kastration, weil er Hündinnen unendlich belästigen würde, egal ob läufig oder nicht.

      Als ne kleine Hündin bei uns zu Besuch war, konnte sie sich kaum retten. Er war dann selber fix und fertig. War aber kein Grund, sie mal in Ruhe zu lassen.

      Die Rasse ist bekannt dafür Pläne vehement zu verfolgen. Vor allem, wenn es um Sexual- und Jagdverhalten geht. Warten, dass der Hund aufhört ... keine Chance. Das muss man regeln. Von der ersten Sekunde an. Alles. Sonst endet es im Stress. Und überzogenes Sexual- und Jagdverhalten ist bei der Rasse ein Stressventil. Ein Teufelskreis ...

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