Bei der Hundetrainerin hat das gaaaaaaanz toll geklappt. Lumi hat ALLES gemacht. Dummy gebracht, Rückruf im Freilauf, Rückruf obwohl sie mit 4!!! anderen Hunden gespielt hat, wirklich ALLES! Hat sich auf jedes Futter gestürzt, war ganz aufgeregt dabei. Hundetrainerin war begeistert, wir waren begeistert. Wussten gar nicht, was unser Hund so alles kann. Vielleicht habe ich vor Freude ein bisschen geweint
Den ersten Tag hat es wirklich gut funktioniert. Sie war nicht ganz so krass drauf, wie bei der Trainerin, hat aber brav den Dummy gebracht und ihr Futter gefressen. Sie kam auf Rückruf. Alles schön.
Ab dem zweiten Tag ging es dann los. Das Futter wurde immer uninteressanter. Wir wurden immer uninteressanter. Mittlerweile machen wir es seit einer Woche und es ist ein einziger Kampf geworden. ...
Ich halte es für gut möglich, dass ihr unbewusst widersprüchliche Signale sendet und euren Hund damit so verwirrt, dass sie sich lieber an allem anderen orientiert als an euch. Denn wenn der Hund so völlig außenorientiert wäre, dann hätte auch der Trainer-Effekt keinen solchen Tag-Nacht-Unterschied gemacht.
Da du "wir" schreibst, gehe ich davon aus, dass ihr mindestens zu zweit seid. Mein Tipp: einer arbeitet mit dem Hund, einer filmt. Und dann schaut euch das an und schaut euch an, wie ihr körpersprachlich agiert. Und dann überlegt, wie ihr das für einen Hund verständlicher gestalten könnt. Wenn ihr selbst da nichts seht, dann könnt ihr damit auch zu einem Trainer gehen, der euch hilft, euer Verhalten hundgerecht zu ändern.
Möglich ist auch, dass sie mit dem "was machen - nichts machen" nicht gut klarkommt. Vielleicht braucht sie klare "Freizeit" und genauso klare "Arbeitszeit". Ein paar Minuten schnüffeln lassen und dann schon wieder mit dem Dummy winken könnte für sie einfach zu durcheinander sein. Ich würde für jeden Tag zwei mal 5min "Arbeit" einplanen und diese 5min Arbeit mit einem klaren Start- und Ende-Signal abgrenzen. Außerhalb dieser Zeit kann der Hund im Leinenradius frei herumrüsseln.
Wenn meine Vermutung richtig ist, dann habt ihr sehr viel Arbeit vor euch. Denn es ist viel schwerer, das eigene Verhalten zu ändern als das des Hundes.