Probleme mit 5 Monate altem Großem Schweizer

  • Nein, bis jetzt gab es außer Löchern und Kratzern noch keine Verletzungen. Es tut aber schrecklich weh, sich wehrlos zerbeißen zu lassen. Ich habe ihn dann schon mal aus Reflex eine gegeben. Wenn man ihn anleint, bellt er die ganze Nachbarschaft zusammen...:verzweifelt:

    Ähm ... nicht nein ... Ja ... Löcher und Kratzer sind Verletzungen :ka: geht gar nicht, das ist n NoGo ...


    Vl kannst du mal die PLZ durchgeben, vl kann die jemand nen wirklich kompetenten Trainer empfehlen

  • curly87: Was erwartest Du vom Forum? Weitere Methodenvorschläge? Handlungsanweisungen?


    Damit seid Ihr so, wie sich Deine Beiträge für mich lesen, ja bisher gescheitert.


    [Eines vorneweg: Das Folgende ist nicht abwertend gemeint, sondern völlig wertfrei.]


    Ich finde Hundehaltung heutzutage bisweilen erschreckend methodenlastig und, wie in diesem Fall die Maulkorbempfehlung für einen im Zahnwechsel und im Wachstum steckenden Welpen/Junghund tierschutzrelevant. In diesem Beitrag liest sich das für mich so, als fehlt es von Eurer Seite schlicht und ergreifend an Einfühlungsvermögen für den Hund (ist, wie gesagt, nicht wertend), und mit den vorgeschlagenen Methoden hattet Ihr bisher keinen Erfolg.


    Ich frage mich daher, was es bringen würde, die nächste Methode auszuprobieren, wo Ihr jetzt schon den knapp halbjährigen Hund in gewissen Momenten zu zweit niederringen müsst.


    Ihr habt Euch sicherlich über die Eigenschaften der Rasse schlau gemacht und wisst, was kommen kann, wenn die erwachsen sind. Spaßig ist es meist, wenn sie so langsam ernsthafter werden und ausprobieren, wozu sie in der Lage sind.


    Mir drängt sich die Frage auf, ob der Hund nicht schon jetzt buchstäblich "eine Nummer zu groß" für Euch ist, vor allem wegen der 4 Kinder. Ihr könnt ihn offensichtlich schon jetzt schwer einschätzen und schon jetzt nicht so kontrollieren, wie Ihr das wollt, wie soll das werden, wenn er älter wird? Wie wollt Ihr ihn auf dem Grundstück so zuverlässig kontrollieren, dass niemand zu Schaden kommt?


    Habt Ihr - auch die Kinder - überhaupt das Gefühl, dass Ihr einen Draht zu dem Hund habt?


    Caterina

  • In diesem Beitrag liest sich das für mich so, als fehlt es von Eurer Seite schlicht und ergreifend an Einfühlungsvermögen für den Hund (ist, wie gesagt, nicht wertend), und mit den vorgeschlagenen Methoden hattet Ihr bisher keinen Erfolg (...)


    Mir drängt sich die Frage auf, ob der Hund nicht schon jetzt buchstäblich "eine Nummer zu groß" für Euch ist, vor allem wegen der 4 Kinder.

    ich habe was von 5 Kindern gelesen, was die Sache nicht besser macht.

    Ihr könnt ihn offensichtlich schon jetzt schwer einschätzen und schon jetzt nicht so kontrollieren, wie Ihr das wollt, wie soll das werden, wenn er älter wird? Wie wollt Ihr ihn auf dem Grundstück so zuverlässig kontrollieren, dass niemand zu Schaden kommt?

    ich hab das Gefühl, dass hier ein großer, schwerer, schwarzer Hund vor allem als Abschreckung für den großen Hof auf dem Land ausgewählt wurde.

    Dass er als brave Familienhund funktionieren sollte und gleichzeitig als Einbrecherabschreckung.


    Das wäre sehr naiv, dass das von allein funktioniert, dass er sich sich so entwickelt, so nebenbei, neben Haus und vielen Kindern. Du schriebst ja selbst, dass ihr keinen geregelten Tagesablauf habt. Und dass macht mich auch ehrlich gesagt stutzig. Wie geht das in einer Großfamilie?


    Der kleine Schnuffel tut mir leid. Ich lese nicht raus, dass du an dem kleinen nicht hängst und nicht gewillt bist, es richtig zu machen. Deswegen würde ich mir wünschen, dass du deinen Alltag so strukturierst, dass er einen normalen, routinierten Tagesablauf erhält. Dass ein vernünftiger Trainer zu euch nach Hause kommt und von aussen mal drauf guckt . Und dann mit klaren kleinen Schritten dem Hund Sicherheit und Liebe und Erziehung vermittelt wird. Dass er nicht so weiter nebenher läuft und keine Rückzugsorte hat, die nicht paradox falsch verknüpft sind. Und auch keinen Menschen hat, der ihm Sicherheit ausstrahlt und an dem er sich klar orientieren kann.

    Ich glaube, er ist am ehesten völlig drüber, weil Ruhe und Struktur fehlt.

  • Ich habe keinen strukturierten Tagesablauf FÜR DEN HUND, klar habe ich für unsere Familie einen strukturierten Tagesablauf. Der Hund bekommt zu regelmäßigen Zeiten sein Futter und zwei Mal am Tag seine Runden. Regelmäßig ist jemand über den Tag verteilt bei ihm im Garten. Ich weiß gar nicht, warum das ein Problem sein sollte. Meine Trainerin empfahl mir sogar, nicht immer alles zur gleichen Zeit zu machen, um keine Erwartungshaltung im Hund hervor zu rufen.


    Wenn ich nicht gewillt wäre, es richtig zu machen, hätte ich mir nicht zig Bücher durchgelesen und drei Hundetrainerinnen gerufen. Ich mag unseren Hund sehr, das man das aus meinen bisherigen Beiträgen nicht rauslesen konnte, tut mir leid. Wäre es anders, hätte ich ihn doch schon längst aufgegeben.


    Im Großen und Ganzen meine ich jetzt zu erkennen, dass wir ihm noch klarer zeigen müssen, dass das nicht geht, was er da tut - und dass wir die Chefs sind. Ich werde wohl noch einen Schritt deutlicher werden müssen.

  • Also ich finde zu zweit nen 5 Monate alten Junghund zu fixieren bzw. Ohren kneifen etc ehrlich gesagt jetzt schon zu deutlich für eine „regelmäßige Anwendung“.

    Wie willst denn da potentiell noch ne Schippe drauflegen außer irgendwann mit nem Panzer draufhalten?!

    Ruhe und Konsequenz ist wichtig, das muss nicht grob sein. Wichtig ist aber immer. Deswegen halte ich eben auch gar nichts davon dass der Hund so viel draußen sich selbst überlassen ist. Feedback ist so wichtig, sowohl wenn was gut gemacht wird als auch bei unerwünschtem Verhalten.

  • Ich bin noch nie auf die Idee gekommen mit meinen Hunden zu ringen :ugly:

    Eigentlich sollte unser größeres Gehirn doch ermöglichen die Situation zu lenken....

  • Ich habe das Gefühl, dass ihr nicht verstanden habt, dass ihr da ein HUNDEBABY habt. Es ist kein erwachsener Hund, der euch Böses will, sondern vieles versteht euer Hund einfach nicht und kann sich noch nicht beherrschen.


    Als erstes würde ich den Hund dringend wieder ins Haus bringen. Denn es ist ja kein Wunder, wenn er bei Kontakt mit euch vollkommen überdreht, den diesen unaufgeregt im Alltag zu haben, fehlt ihm. Wenn ihr in den Garten geht, ist das nicht normal, sondern ein Highlight.


    Abgesehen davon finde ich es einfach blöd, ein so soziales Wesen auszusperren. Wenn er sich von selbst dazu entscheidet, den ganzen Tag alleine im Hof zu chillen, ist das cool, aber er sollte die Wahl haben und Kontakt haben können, wenn er will.


    Als zweites würde ich mich gar nicht auf Machtkämpfe und Ringen einlassen. Ich würde eine sichere Ecke im Haus schaffen, vielleicht eine mit Kindergitter abgesperrte Ecke oder ein abgesperrter Raum und sobald er anfängt zu springen und zu beißen, ihn ruhig aber bestimmt dort hinbringen und den Platz verlassen. Wenn er komplett (!) entspannt ist und sich beruhigt hat, würde ich ihn wieder zu euch lassen. Falls er wieder überdreht, geht das gleiche Spiel von vorne los. Auf keinen Fall würde ich ihn massiver strafen. Zum einen ist es nicht fair, da ihr durch euer Verhalten ihn erst in die Situation bringt, so zu überdrehen. Zum anderen wieweit wollt ihr gehen? Irgendwann wird er abstumpfen. Wenn er später in der Pubertät nochmal heftiger austestet, wollt ihr ihn dann richtig schlagen?


    Zuletzt (oder eher ab jetzt!) würde ich meinen Alltag überdenken. Wenn er Hund so hochfährt, scheint alles zu viel zu sein. Achtet auf eine ruhige Atmosphäre Zuhause, reduziert den Spaziergang vielleicht auf einmal am Tag und macht zwei, drei Mal pro Woche etwas neues Aufregendes. Ansonsten gestaltet den Alltag möglichst reizarm und entspannt, dass der Hund gar nicht erst so abdrehen muss.

  • curly87: Tja, mit Hundebüchern und -trainern ist es genau wie mit Elternratgebern:


    Grau ist alle Theorie...


    Hunde funktionieren nun mal nicht nach Anleitung, und während einem die Natur für den eigenen Nachwuchs normalerweise über den Arterhaltungstrieb ein gerüttelt Maß an Intuition mitgegeben hat, ist es bei einer artfremden Spezies nun mal nicht selbstverständlich, dass man erspürt, wie der Hund so drauf ist, was für Bedürfnisse er gerade hat.


    Ich vermute ganz stark, dass es bei Dir daran krankt. Für mich braucht der Hund keine Chefs, sondern jemanden, der ihn in dem Leben, das er führen soll, vernünftig aufgleist, und das funktioniert, ähnlich wie bei Kindern, nach dem Prinzip Fordern und Fördern: Hey, Du kaust mir nicht die Kinder an, dafür spiele ich mit Dir.


    Für mich gehören Sennenhunde zu den Rassen, bei denen man auch meinen sollte, was man sagt.


    Da niemand hier eine Glaskugel hat und Deinen Umgang mit dem Hund sieht, eine Frage (bzw. zwei): Wie kopfgesteuert und theorielastig ist Dein Umgang mit dem Hund? Hast Du das Gefühl, Du verstehst ihn?


    [Ich hatte mal ein Aha-Erlebnis mit dem vorigen Cattledog, als ich noch nicht hier auf dem Bauernhof bei meinem Freund wohnte, sondern immer nur zu Besuch kam. Ich schob mit dem Mistschieber - muss man sich ähnlich wie einen Schneeschieber vorstellen, also groß und mit Stahlblech vorne dran - Spalten ab und trieb dabei mit Hund die Kühe weiter zum Melkstand. Aus irgendeinem Grund hatte Miss Haifischlächeln eine Kuh auf dem Kieker, die etwas lahmte, warum, weiß ich nicht mehr. Sie legte sich zwischendurch immer wieder im Stroh ab, und ich musste den Hund immer wieder abrufen, weil das Aas der Kuh genau beim Aufstehen in die Hacken wollte. Die Kuh ging aber voran, also war eigentlich kein Grund für dieses ständige Scheuchen, was der Hund auch wusste.


    Irgendwann reichte es mir, und ich dachte, versuch's noch einmal, und ich hau Dir mit dem Mistschieber vor die Glocke.


    Die kleine Natter schlich sich auch geduckt an, und ich nahm den Schieber einfach nur hoch, hielt ihn noch nicht mal in ihre Richtung, und blieb still stehen. Ich sagte kein Wort, sondern sah sie nur an. In einem Comic hätte ich eine Gedankenblase mit Gewitterwolken und geballten Fäusten über dem Kopf gehabt.


    Plötzlich dreht der Hund ab, richtet sich auf, klappt die Ohren ein und wedelt, so nach dem Motto, na, die habe ich gut im Griff, nicht wahr?]


    Du schreibst, Ihr habt einen strukturierten Tagesablauf, der Hund aber nicht. Warum?


    Wenn er bei Euch leben soll, muss er in Euren strukturierten Tagesablauf mit eingebunden werden. Sich wiederholende Abläufe geben Sicherheit und machen Euch für den Hund berechenbarer.

    Meine Trainerin empfahl mir sogar, nicht immer alles zur gleichen Zeit zu machen, um keine Erwartungshaltung im Hund hervor zu rufen.

    Das da ist für mich, mit Verlaub gesagt, ein Stück gequirlte Kacke der modernen Hundehaltung. Warum sollte ein Hund, der mit einem in der Familie lebt, keine Erwartungen haben dürfen? Sich auf schöne Dinge im Tagesablauf freuen dürfen? M. E. erzeugt man mit dieser Nebelwerfermethode das genaue Gegenteil, nämlich eine permanente Erwartungshaltung.


    Caterina

  • Die Ts hat sich hier angemeldet um was zu lernen, er/sie möchte den Hund nicht abgeben.....zumindest momentan nicht und das es nicht so weit kommt, fragt sie was sie machen kann, wenn der Hund seine 5 Minuten hat.

    In die Ohren kneifen und Ringkämpfe soll sie nicht machen!

    Was dann, was soll sie z.B. morgen machen wenn er seinen raster bekommt?


    Ich kann mich erinnern das mein Mali im selben alter ähnlich drauf war, es war echt nervig, vor lauter frust habe ich auch alles (un)mögliche probiert.....zum schluss bin ich einfach nur noch weggegangen, habe ihn stehen lassen....irgendwann war das dann einfach vorbei.

  • @Biras

    Das wäre doch total unseriös. Klar kann hier von Wattebauschwerfer bis Hardliner jeder schreiben, wie er oder sie das handlen würde. Aber das bringt wenig weil man weder weiß wie die TE das rüberbringt, noch wie der Hund drauf reagiert. Nur weil irgendwas bei dir, mir oder Nachbars Gärtner fluppt ist das ja keine generalisierte Lösung.

    Da muss n guter Trainer vor Ort sein, alles andere bringt nichts.

    Ihre PLZ hat die TE trotz Nachfrage bisher nicht verraten, ggf kennt sich ja jmd in der Gegend aus und kann was empfehlen...

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