Eifersüchtiger Pflegehund

  • Ich habe einen neuen Pflegehund bekommen und der ist total eifersüchtig auf meine Hündin. Die ist meistens im oberen Stockwerk, aber wenn sie Mal runterkommt (und besonders wenn sie dann gestreichelt wird) wird sie direkt von der Pflegehündin angebellt und geknurrt. Sie hat sie auch schon zwei, drei Mal geschnappt. Meine Hündin, die die Pflegehunde eigentlich immer in ihre Schranken weist, ist allerdings so lieb, dass sie höchstens ein wenig knurrt (und ganz selten!) In die Luft schnappt. Dann trollt sie sich meistens wieder schnell nach oben. Wenn ich sie zwinge unten zu bleiben beruhigt sich die Pflegehündin nach einigen Minuten (gestern haben sie sogar schon gespielt), aber am nächsten Tag geht's dann wieder von vorne los. Mit Hunden draussen und unser anderen Pflegehündin versteht sich die Pflegehündin übrigens prima. Sie bellt allerdings auch neue Menschen an, wenn sie in das Haus kommen. Deshalb schätze ich das sie unsicher ist. Sie war auch ein richtiger Angsthund am Anfang

  • Ich würde es gar nicht dulden, das die Pflegehündin deine Hündin irgendwie maßregeln will etc. Du solltest das in der Situation selbst unterbinden und wie AnjaNeleTeam schon geschrieben hat, sie trennen und ihnen einen Platz zuweisen, bis sie sich wieder beruhigt haben.


    Wenn sie fremde Menschen anbellt, würde ich auch da sie auf einen Platz schicken und sie gar nicht weiter beachten, bis sie sich wieder beruhigt hat. Alternativ irgendwo anbinden, an einem Tischbein beispielsweise.

  • Ich nehme doch an, wenn du Pflegehunde aufnimmst, weißt du, wie man Gruppen handhabt?


    Dann tu um Himmels Willen genau das: Regele den Kontakt zwischen den beiden erstmal bis ins Letzte, überlaß ihnen nichts mehr selbst. Beschütze deine Hündin. Sie war zuerst da, sie hat das Hausrecht, und es gibt keinen Grund, sie dem Stress mit einem aggressiven Neuzugang auszusetzen. Sieh zu, dass es ab sofort zu keinerlei Auseinandersetzungen mehr kommt, sonst hast du bald verloren.


    Die regeln das nämlich nicht selbst, die verfeinden sich am Ende, wenn das so weiterläuft - und zwei erwachsene Hündinnen, die einander hassen, sind das Schlimmste, was du überhaupt im Haus haben kannst. Da reicht es auch schon, wenn eine Hündin ihrer Abneigung aggressiv Ausdruck verleiht, dann lebt die Unterlegene in Dauerangst.

  • Wie soll ich das denn regeln?

    In dem du den Rahmen gibst und eben Regeln aufstellst.

    Z.B.: wenn die eine Hündin runter kommt, dann hat die andere auf ihrem Platz zu liegen. Notfalls angebunden oder in einer Box.

    Wenn es Futter gibt, müssen beide brav warten.
    Wenn Besuch kommt, dann wird erst nach Erlaubnis begrüßt. Usw.


    Es gibt Hunde die laufen einfach easy peasy nebenher, aber es gibt eben auch die denen man einen Rahmen geben muss, sonst gibts Probleme. Schon allein um deine Hündin zu schützen braucht es da Maßnahmen deinerseits.

  • Zeig der Pflege-Hündin, wer hier entscheidet über streicheln oder nicht streicheln - nämlich DU! Wenn DU gerade Deine Hündin streichelst, und die andre guckt her, kommt her oder verzieht das Gesicht schon auf Abstand, dann greif sofort ein: "NEIN-Körbchen!" oder irgendsowas. Zeig ihr jedenfalls deutlich, daß SIE jetzt nicht dran ist, und daß Du Dir ihre "Einmischung" verbittest.


    Wenn Du dann fertig bist mit Streicheln, dann kann Deine Hündin wieder ihrer Wege ziehen, und Du kannst der anderen Hündin anbieten, daß sie jetzt dran ist, sie zu Dir rufen, ermutigen herzukommen o.ä. - aber bitte nicht im Körbchen belästigen, sondern echt ihr anbieten zu kommen, wenn sie möchte. Denn wenn die eh Angsthund war/ist, könnte ein Angrapschen im Körbchen wieder als Bedrängen empfunden werden und nicht mehr als Kuscheleinheit. Wenn sie dann nicht herkommen möchte, kannst ihr ein Leckerli anbieten - einfach als Belohnung, weil sie schön brav von Dir weggelieben/ins Körbchen gegangen ist. (aber bitte aufpassen, daß Deine Hündin dann, solange sie andre frißt, Abstand hält, nicht daß Du mit der Bestätigung dann ne richtige Ressourcenklopperei unter den Hunden anzettelst *gg)


    So lernt sie, daß Du entscheidest, welcher Hund wann dran ist, daß Deine Hündin ihre Zeit hat, sie aber auch nicht zu kurz kommt. Und sie lernt es, abzuwarten. Und zu wissen, daß sie auch ihre Zeit hat, und wann sie nicht herkommen soll etc.; das gibt ihr Sicherheit durch den damit geschaffenen Rahmen: wenn ich ins Körbchen gehe, währen Fraule Hund xy streichelt, kann mir nix passieren; um Streicheleinheiten brauch ich net zu kämpfen, Inskörbchengehn gibt Leckerli, ist also wohl toll, etc." - all das gibt ihr Sicherheit.

  • Ich bin es etwas anders angegangen mit meiner eifersüchtigen Hündin: Ich habe jede Aufmerksamkeit für meine anderen Hunde positiv bestätigt bevor sie sich negativ verhalten konnte. Ebenfalls bestätigt habe ich jedes positive, beschwichtigende oder neutrale Verhalten gegenüber anderen Hunden. Das erfordert aber ein gutes Timing und Aufmerksamkeit... Generell habe ich dafür gesorgt, dass negative Situationen gar nicht erst aufkamen, dafür war am Anfang natürlich einiges an Management notwendig. Ziemlich schnell reichte es aber schon, wenn ich körperlich zwischen den Hunden stand.

  • Auch eine gute Idee.... Aber Du hast das Thema mit dem Timing ja schon angesprochen..... Das ist dann meist der Problempunkt, denn Du kennst die Person, der man das empfiehlt, nicht, und deren Timing gleich dreimal net.


    Außerdem weißt Du halt nicht, ob nicht just in dem Moment, in dem Du lobst, gerade dem einen der beiden Hunde ein "ichfreßDichgleich" durch den Kopf zu gehen beginnt..... *gg


    Wenn man die Erfahrung hat, und den eigenen Hund sehr gut kennt, ist die Option toll, aber bei einem mir selbst noch fremden Hund, bei dem ich nicht sicher bin, was dem so durch den Kopf geht, wär ich da vorsichtig.....

  • Außerdem weißt Du halt nicht, ob nicht just in dem Moment, in dem Du lobst, gerade dem einen der beiden Hunde ein "ichfreßDichgleich" durch den Kopf zu gehen beginnt..... *gg

    Aber auch das sieht man in der Körpersprache:ka: Hunde, denen man das nicht ansieht, gibt es natürlich, aber die sind selten und dann generell ein anderes Kaliber, als das, was man auf eine Pflegestelle packt.


    Wenn ich den Hund wegschicke oder gar anbinde verspiele ich im besten Fall die Chance, ein besseres Miteinander zu fördern und im schlechtesten Fall entsteht die Verknüpfung "wenn dem was Gutes passiert, wirds für mich doof".


    Versteh mich nicht falsch, für die Fütterung schicke ich meine Hunde auch an unterschiedliche Orte, aber dann bekommen beide Futter, damit kein Frust entsteht. Und ja, Hunde müssen auch mal Frust aushalten können, in einer eh schon angespannten Situation finde ich es aber unpassend.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!