Unser Hund wurde getreten - wie reagieren?

  • Hallo zusammen,


    wir sind gerade etwas überfragt und suchen deshalb hier Hilfe. Nicht nur rechtliche Tipps, sondern auch allgemein, wie wir ähnliche Situationen in Zukunft vermeiden können.


    Folgendes ist passiert:


    Wir waren heute Morgen zu dritt mit unserem Wolfsspitz Jordi unterwegs. Am Waldeingang in einer ruhigen Nebenstraße auf dem Weg zurück haben wir ein paar Schneebälle geworfen und Jordi ist ihnen hinterhergefetzt. Es kam ein Mann aus dem Wald, der seine Tochter, vielleicht 5-7 Jahre alt, an der Hand hatte. Jordi war etwas aufgedreht, lief an ihnen vorbei, nicht auf sie zu, guckte kurz hoch und blieb stehen.


    Der Mann begann plötzlich zu schreien, riss seine Tochter an der Hand umher und versuchte den Hund "abzuwehren". Nun stand Jordi aber einfach da und guckte etwas verwundert. Ich lief schon hin, weil der Mann schrie, dass seine Tochter Angst vor Hunde habe. Plötzlich trat er Jordi mit voller Wucht mit seinem rechten Fuß in die linke Seite. Unser Hund schrie auf und rannte davon.


    Ich ging an dem Mann vorbei, fragte, ob er noch alle Latten am Zaun hätte. Da schrie er mich an, ob ich ein Hundeleben über das Leben seiner Tochter setzen würde und wie krank das wäre. Ich meinte, dass ich keine Lebensgefahr erkennen konnte.


    Jordi saß ein paar Meter weiter im Schnee, jaulte und fiepte. Ich leinte ihn an und bemerkte, dass er stark humpelte. Wir sind dann erstmal perplex gewesen, ehe ich mich dazu entschied, dem Mann zu folgen. Ich wollte seine Personalien aufnehmen oder sehen, woher er kommt, um die Polizei anzurufen. Weniger um eine Anzeige zu stellen, sondern vielmehr um ihm die Peinlichkeit einzubringen, der Polizei erklären zu müssen, warum er einen 15kg-Hund treten muss.. Jordi hat weder ihn noch seine Tochter angesprungen oder bespielt, er stand da einfach.


    Leider hat unsere Bedenkzeit etwas zulange gedauert, wir sahen ja auch nach dem Hund und der Mann ist in einem irren Tempo davon. Wir haben dann noch einige Passanten gefragt, aber er war schon verschwunden. So schnell wie er verschwunden ist, wohnt er wahrscheinlich bei uns um die Ecke.


    Nun ist mir klar, dass die Polizei da wenig machen würde. Unser Hund war nicht angeleint und durch das Spiel sicherlich ein bisschen aufgedreht. Aber es ging absolut keine Gefahr aus, es war direkt am Waldeingang - muss man da nicht auch damit rechnen, dass freilaufende Hunde unterwegs sind? Hier gilt keine Leinenpflicht o.Ä. Viele der Anwohner haben Hunde.


    Was können wir zukünftig tun, um das zu vermeiden? Den Hund immer anleinen? Ihm antrainieren, dass fremde Leute grundsätzlich gemieden werden sollten? Wie gehen wir damit um, dass dieser Typ hier anscheinend um die Ecke wohnt und wir ihn wahrscheinlich noch öfter antreffen werden?


    Und das Wichtigste: Jordi geht es nach dem ersten Schock wieder ganz ordentlich. Wir haben ihn abgetastet, er zeigt keine sichtlichen Schmerzen und humpelt auch nicht mehr. Hat zuhause erstmal einen dicken Knochen bekommen und schläft jetzt wieder seelenruhig. Wir dagegen sind noch immer aufgebracht und echt überfragt.


    Danke :)

  • Egal wie ich es finde, dass der Typ offenbar Gewalt für die Lösung hält, darf man nicht vergessen, dass nicht alle Menschen Hunde lesen können und irrational reagieren können.


    Ich versuche gerade auf Kinder meine Hunde nicht zurennen zu lassen. Eben weil Kinder auch nicht immer so reagieren, wie man es sich vielleicht denkt. Und Eltern in Beschützermodus auch nicht. ;)


    Man kann nicht immer alles verhindern, natürlich. Hunde sind ja auch nur Lebewesen und keine Roboter. Menschen auch nicht.

  • blöde Situation und der Vater hat sicher etwas überreagiert .

    Aber man weiss nicht was für Erfahrungen er und seine Tochter schon gemacht haben.


    Nächstes Mal Hund abrufen und dadurch einfach zeigen Hund ist unter Kontrolle.

  • Was können wir zukünftig tun, um das zu vermeiden?

    Hund anleinen! Immer, sobald irgendwo Menschen entgegenkommen.

    Ich mach es nicht anders, weil eben so viele Idioten rumlaufen.


    Ansonsten tut es mit Leid, daß ihr solche Erfahrungen machen mußtet. Ich hätte dem Typen wahrscheinlich einen Kinnhaken verpaßt.

  • Lili ist fast immer angeleint, wenn nicht, rufe ich sie zu mir, wenn sich Fussgänger nähern. Dann kommt es erst gar nicht zu solchen Begegnungen.


    Andererseits: die Reaktion des Mannnes gegenüber einem Hund, der weder gebellt hat noch an Mann oder Kind hochgesprungen ist, finde ich völlig überzogen und unangemessen. Wäre es mein Hund gewesen hätte ich versucht, Namen und Adresse ausfindig zu machen und den Mann evtl sogar angezeigt. Gewalt in Form eines heftigen Fusstrittes kann einen Hund erheblich verletzen, dass hat der Typ billigend in Kauf genommen.


    Leider erlebe ich es häufiger, dass Menschen im Umgang miteinander immer aggessiver werden, finde ich besorgniserregend. Dass ein Kind dabei war macht es noch schlimmer...

  • Leider erlebe ich es häufiger, dass Menschen im Umgang miteinander immer aggessiver werden, finde ich besorgniserregend. Dass ein Kind dabei war macht es noch schlimmer...

    Das fällt mir auch immer mehr und immer extremer auf. Wie böse ich hier teilweise angestarrt werde, auf einem Dorf, wo das Zusammenleben mit Tieren noch halbwegs normal ist, weil ich mit zwei Pudeln (die ja auch jetzt mal so gar nicht gefährlich aussehen) vorbeilaufe.... Wahnsinn. Ich frage mich echt, was da in den Köpfen vorgeht.



    @Kaktus123 Ich würde wohl in Zukunft auch immer den Hund abrufen und anleinen, sobald irgendwo ein Mensch entgegen kommt. Mache ich mittlerweile auch so. Früher hab ich Kimi oft ohne Leine einfach vorbei gehen lassen, aber mittlerweile leine ich eben immer an, wegen genau solcher Sachen.

  • erinnert mich an die Lauchstory von DJ...ich habe es einfach abgehakt und unter idiotische Menschen gibt es viele verbucht:)


    lass dir nicht den Tag versauen!

  • Ohje ihr Armen :streichel:! Trinkt erstmal einen Tee und versucht euch zu beruhigen. Beobachtet euren Hund in nächster Zeit ganz genau. Nicht dass er doch verletzt wurde. Ich würde mit dem Hund einen anständigen Abruf trainieren , damit ihr ihn in solchen Situationen sofort an eure Seite holen könnt. Ich würde dem Mann aus dem Weg gehen, das wäre erstmal die entspannteste Variante für euch. Beim Schneeball werfen, könntet ihr euch so positionieren, dass eine Person am Waldeingang steht und die zweite etwas weiter weg. Dann rennt der Hund quasi zwischen euch den Bällen nach und ihr seid aber sofort bei ihm, falls der Abruf nicht so ganz klappt. Ich wünsche euch trotz allem noch einen schönen Sonntag!

  • Auch wenn der Mann bestimmt überreagiert hat und rational von deinem Hund keine Gefahr ausgegangen wäre - ich rufe meinen Hund IMMER ab wenn andere Menschen kommen, noch dazu mit Kindern.

    Wäre ich Hunde unerfahrene Mutter und ein etwas aufgedrehter Hund steht neben mir und meinem Kind und schaut mich an (vielleicht würde ich das als fixieren kurz vor einem Angriff interpretieren) würde ich vermutlich ähnlich reagieren - man muss jetzt nicht gleich auf einen Hund eintreten aber da würde einer möglichen Gefährdung meines Kindes immer so etwas vorgehen....


    Ich kann euch nur raten den Hund von anderen Menschen durch zurückrufen fernzuhalten, einfach auch aus Rücksicht aufeinander. Gibt genug Menschen die aus unterschiedlichsten Gründen Panik vor Hunden haben, da können solche Reaktionen noch öfter vorkommen

  • Der Mann begann plötzlich zu schreien, riss seine Tochter an der Hand umher und versuchte den Hund "abzuwehren". Nun stand Jordi aber einfach da und guckte etwas verwundert.

    Ich denke auch, dass nicht nur die Tocher, sondern vor allem auch der Mann Angst vor Hunden hat.

    Das ist natürlich keine Entschuldigung dafür, dass er deinen Hund so getreten hat.


    Wie weit war denn Jordi, als er so da stand und guckte, von dem Mann weg?

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