Hündin beißt Pfoten komplett auf

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin neu hier in Eurem Forum und hoffe, dass ich hier ein paar Ratschläge bekomme.


    Ich bin seit etwa 4 Monaten mit meiner Portugiesin Emma, etwa 7 Jahre alt, in Deutschland, habe sie aus dem dortigen Tierschutz. Sie ist sehr ruhig und wirkt oft müde, daher hab ich sie der ein oder anderen Untersuchung unterzogen (gr. Blutbild, Mittelmeerkrankheitstest, Ultraschall etc).

    Sie wurde mitte Dezember noch einmal nach-kastriert, weil in Portugal wohl die Hälfte vergessen wurde... Sie hatte noch hormonell aktives Restgewebe im Körper, welches nun entfernt wurde. So weit hat sie sich danach recht 'normal' verhalten, sie ist halt sehr träge, insbesondere, wenn wir nicht draußen sind, jedoch auch dort rennt sie nicht wie wild umher, trabt eher hinter mir her.

    Die Tests ergaben positive Befunde auf Ehrlichiose und Hepatozonose. Daher gaben wir vor der Kastrations-OP 10 Tage Doxycilin um die Erreger zu eliminieren/herunterzudrücken.

    Nun zum eigentlichen Problem: Emma kaut sich seit ca 2 Wochen nach der OP extrem die Pfoten auf. Sie beißt in die Ballen bis sie bluten und reißt sich regelrecht die Ballen runter. Sie trägt derweil einen Kragen um das zu verhindern. TA will nun Cytopoint spritzen.


    Hat jemand schon mal ähnliches erlebt und hat Vermutungen, was hier vor sich geht?


    LG,

    Domi

  • Habe das Futter seit Symptomauftritt 2 x umgestellt, ohne Erfolg. Hat bisher auch meist alles Vertragen. Würde eine Unverträglichkeit zu einer so heftigen Reaktion führen? Ich mein, lecken und knabbern, ja, aber Emma frisst die Pfote regelrecht auf. Sie reißt die komplette Ballenhaut runter bis es blutet.

  • Anfangs fütterte ich Rinti Trockenfutter, welches sie mMn gut vertragen hat. Hatte dann mal auf Josera umgestellt, weil TA meinte, die Trägheit hänge evtl mit einer Überanspruchung des Verdauungssystems durch zu Energiereiches Futter zusammen. Dachte, vielleicht liegt das beißen am Josera, daher füttere ich seit einigen Tagen wieder Rinti, ohne Änderung. Vielleicht sollte ich mal ein paar Tage ReisHuhnMöhre kochen, um eine Futtermittelunverträglichkeit weiter auszuschließen?

  • Vielleicht sollte ich mal ein paar Tage ReisHuhnMöhre kochen, um eine Futtermittelunverträglichkeit weiter auszuschließen?

    Wäre eine Möglichkeit, aber ich vermute eher das es was ist was einer ordentlichen Diagnose bedarf.

    Deswegen wäre meine Vorgehensweise in diesem Fall eine Zweitmeinung einzuholen.

  • 10 Tage Doxycyclin ist nicht die empfohlene Therapiedauer. Unter 28 Tage ist zu unsicher, auch in Hinblick auf Resistenzbildung.


    Pfoten blutig beißen kann theoretisch ne stereotype Zwangshandlung auch sein. Saß sie lange irgendwo in nem Refugio im Zwinger?

    (Wenn's denn überhaupt ne Zwangshandlung ist, könt sein, dass es erst jetzt zutage tritt, wo Hund lange genug da ist um sich absatzweise "normal" zeigen zu können).

    Auch möglich ist ne quasi "VorZwangshandlung" also doch mehr Stress im Hund, als man merkt.


    Eventuell ist das Futter, das sie bekommt, zu hochwertig. Je nach dem, wo und wie sie aufwuchs, kann sein, dass sie sehr minderwertig gefüttert wurde. Grad die Jagdhunde in der Region leben oft auf der Basis von altem Weißbrot oder so Sachen. Zu hoher Proteingehalt, zuviel Qualität jm Futter kann fürs System zuviel sein, wenn es nur Schrott gewohnt ist.


    Bzgl der Ehrlichiose wär sehr wichtig zu wissen, ob die gerade aktiv ist.

    Darüber sagt eine Titerbestimmung nur bedingt was aus. Man sieht es, wenn keine klaren Symptome wie Nasenblutungen, Einblutungen unter die Haut oder bereits bedenkliche Blutbildveränderungen oder neurologische Ausfälle da sind, am ehesten anhand einer Eiweißelektrophoresekurve, die man zum Blutbild extra bestellen muss


    Schlappheit wäre zb schon ein Anzeichen dafür, dass was im Gange ist. Grad der Stress des Umzugs, dann OP usw kann einen Schub auslösen.


    Und wie gesagt, 10 Tage Doxy ist ein Witz, aber keine Ehrlichiosetherapie. Zumal hierzulande meist die Tagesdosis auch niedriger angesetzt wird, als empfehlenswert.

    Hepatozoonose geht allein mit Doxycyclin auch nicht weg.

    (Bzw. ist eine vollständige Heilung bei diesen beiden Krankheiten sowieso ausgesprochen unwahrscheinlich, man kann sie nur unter die Nachweisgrenze zurückdrängen, aber die Erreger bleiben im Körper und können immer wieder Probleme machen. Vorallem bei Strese und labilem Immunsystem. Oh und unbedingt aufpassen für zukünftige Behandlungen, dass der Hund keine Cortisonpräparate mehr kriegt oder nur nach strenger Risikoabwägung. Sonst ist der nächste Schub da. Cortison macht der Ehrlichiose den Weg im Körper frei. Nicht gut)

  • 10 Tage Doxycyclin ist nicht die empfohlene Therapiedauer. Unter 28 Tage ist zu unsicher, auch in Hinblick auf Resistenzbildung.

    So sehe ich das auch!

    Die Tests ergaben positive Befunde auf Ehrlichiose und Hepatozonose.

    Deine Hündin wurde positiv getestet und hat nur 10 Tage lang das Doxy bekommen. Das ist viel zu kurz. Doxy muß mindestens über 4 Wochen gegeben und dann nachgetestet werden.

    Die Trägheit und Lustlosigkeit sprechen für Mittelmeerkrankheiten, auch die Pfotenprobleme.


    Ach so; und wenn du sowieso nochmal zum TA gehst, lass auch direkt die Schilddrüse testen.

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