Zweithund pro und contra

  • Hallo an Alle


    Wie bereits in meinem Thread bzgl. Leinenaggression erwähnt, bin ich nach den beiden Vorfällen, die Tyson und mich nun wieder so zurückgeworfen haben, mit dem Gedanken am spielen, einen ruhigen, souveränen, verträglichen Zweithund bzw. Hündin anzuschaffen.
    Die Idee dahinter wäre, dass dieser Zweithund uns etwas (unter)stützen könnte, und sowohl Tyson als auch ich uns etwas von seinem Verhalten abschauen könnten , da wir beide gar nicht wissen wie es ist, ruhig und entspannt spazieren zu gehen und bei Hundebegegnungen cool zu bleiben. Ich würde auch hoffen, Tyson könnte sich etwas an dieser souveränen ruhigen Hündin orientieren, da ich glaube, dass ich ihm einfach nicht das geben kann, was er bräuchte, da auch ich eine unsichere, eher ängstliche und sehr sensible Person bin, und ich immer das Gefühl habe, ihm damit eine unnötige Last aufzubürden, was mir unendlich leid tut.


    Ich brauche nun etwas eure Hilfe.
    Im Moment basiert diese Idee wohl auch auf Verzweiflung und Frust und ist nicht so fundiert durchdacht, wie eine solch gravierende Entscheidung durchdacht sein sollte.

    Ich leider darunter, dass ich Tyson nicht die ruhige, stabile Führungsperson sein kann, die er bräuchte, und ich gebe zu, momentan bin ich wahnsinnig frustriert, dass nun all die Kurse, die wir ab November hätten besuchen wollen, wieder auf lange Sicht gestorben sind. (Mantrailing, Spass-Sporthund, Wochenendkurs Fährte).


    Ich brauche etwas Unterstützung von erfahrenen Hundeleuten, was ich von einem Zweithund und der dadurch entstehenden Dynamik erwarten könnte, welche neuen Aufgaben und Schwierigkeiten auf mich zukommen können etc. und ob ihr mir eher zu- oder abraten würdet und warum.


    Die Idee für einen Zweithund:
    Es müsste sicher eine Hündin sein. Hündinnen mag Tyson sehr gerne und ist im Umgang mit ihnen auch bei einem grossen Grössenunterschied sehr vorsichtig und höflich. (Rüde sicher nicht, Tyson ist intakt und Rüden mag er sehr selten...).
    Ich würde einen Hund suchen, der gerne spazieren geht und je nach Lust auch für Schnüffelspiele und Clickern etc. zu begeistern ist, aber nicht regelmässig auf den Hundeplatz müsste, um ausgelastet zu sein.
    Der Hund sollte Menschen- und vor allem Hundefreundlich sein, sich nicht schnell aus der Ruhe bringen lassen und allgemein "gechillt" im Wesen sein.

    Das Alter ist egal, gerne auch älter (Seniorin).

    Grösse eher klein bis mittelgross.


    Bin gespannt auf eure Antworten.

  • Ganz klares nein.


    Punkt eins ist es für den Zweithund einfach unfair, ihn für einen Job anzuschaffen und ihm diese enorme Verantwortung aufzuladen.

    Zum anderen solltest du dich fragen:

    Was machst du wenn es nicht funtkioniert und Tyson trotzdem weiterpöbelt?

    Was machst du wenn der nette Hund doch auf den Geschmack kommt mit zu pöbeln?

    Was machst du im worst case, wenn Tyson beginnt umzuadressieren und den Frust am Zweithund auslässt?


    Du hast einen Hund der eine gewaltige Baustelle hat und viel Kraft und Aufmerksamkeit erfordert und suchst im Grunde keinen zweiten Hund, sondern eine Lösung für das Problem des Ersthundes. Der Zweithund wäre nur Mittel zum Zweck und das sollte Hund nie sein müssen.

    Er sollte um seiner Selbstwillen willkommen sein, vor allem weil es mehr als unwahrscheinlich ist, dass deine Gedankengänge aufgehen und der Zweithund die Lösung eures Dilemmas ist.

  • Ich kenne deinen anderen Thread nicht, doch dass ein zweiter Hund DICH und deinen Ersthund auffangen, sprich euch beiden die Sicherheit vermitteln soll die Tyson braucht und du -nach eigener Auskunft- nicht vermitteln kannst wuppen soll, ist schlicht nicht gerecht!

  • Ich kenne deinen vorigen Thread nicht, aus deinem Post entnehme ich aber das Grundproblem:


    Dein Hund ist leinenaggressiv und du bekommst es nicht in den Griff weil du ihm nicht die nötige Führung geben kannst?



    Falls man das so kurz und knapp sagen kann: auf keinen Fall ein Zweithund dazu! Zumindest nicht mit dem Ziel, dass es dadurch entspannter wird.



    Denn um zwei Hunde zu führen braucht es noch mehr Führungsqualität als für einen - und die scheint dir laut eigener Aussage schon zu fehlen.

    Der netteste, souveränste Hund nutzt dir nichts wenn du den festhalten musst und gleichzeitig noch den austickenden Ersthund händeln musst.

    Und auch der coolste Hund wird nicht ewig cool bleiben wenn der Ersthund ständig ausgeflippt und die Hündin ganz genau merkt, dass du mit der Situation überfordert bist.


    Mögliche Szenarien wären:

    - Hündin bleibt cool, Rüde flippt weiter aus.

    - Hündin merkt, dass du hilflos bist, übernimmt deinen und Job und maßregelt den Rüden und die kriegen sich irgendwann schon in die Haare sobald irgendwo ein Hund auftaucht.

    - Hündin pöbelt irgendwann mit.


    Für ein sehr unwahrscheinliche Szenario halte ich, dass du so weiter machst wie bisher, die Hündin auf Dauer cool bleibt und der Rüde sich das abguckt.


    Der Schlüssel bist du. Du musst souverän werden, du musst Grenzen setzen, du musst führen - nicht im Sinne von Leine festhalten sondern mit all deiner Präsenz Führung geben! Du musst die Kontrolle über die Situation erlangen.



    Wenn dein Hund dann die Klappe hält und an lockerer Leine an Hunden vorbeiläuft, dann kann ein souveräner Hund weitere Entspannung reinbringen wenn du es schaffst beide gleichzeitig souverän zu führen.

    Meinem Leinenpöbler hilft es, wenn er zwischen dem Zweithund und mir "eingeklemmt" ist, das gibt ihm Sicherheit.

    Aber er hat das hat er einzeln gelernt, erst dann bin ich mit ihm und dem Zweithund gleichzeitig losgezogen. Vorher hätte das ein einziges Chaos gegeben und der Zweithund wäre früher oder später drauf eingestiegen, auch wenn der alleine nie pöbeln würde.




    Was ich mir gut vorstellen könnte wäre, dass du dir einen ruhigen, souveränen Hund zum Training leihst. Mit dem kannst du dann an dir arbeiten und quasi trocken üben Hundebegegnungen zu händeln. Wenn du darin Routine hast fällt es dir vielleicht leichter das auf deinen Hund zu übertragen.

  • Wir wollen auch sehr gerne einen Zweithund, haben diese Pläne aber WEGEN der Leinenpöbelei des Ersthundes auf Eis gelegt.

    Die Sorge, am Ende zwei Pöbler zu haben, war uns dann doch zu gross.

    Ausserdem hätte ich Sorge, dass am Ende eben wegen der Problematik beide Hunde zu kurz kämen.

  • Ich finde es nicht gut, sich aus diesem Grund einen Zweithund anzuschaffen.


    Die Zeit für einen zweiten Hund ist reif, wenn der erste Hund relativ ausgebildet ist und man so viel Spaß mit ihm hat, dass man diesen Spaß auch gerne auf einen weiteren Hund ausdehnen möchte.


    JEDER Hund, auch der souveränste, braucht eine souveräne Führung. Und wenn du das nicht bieten kannst, plus einen unsicheren pöbelnden Hund eh schon hast, brauchst du eigentlich nur drauf zu warten, dass du bald ZWEI Pöbler an der Leine hast.


    Ich kannte auch Leute, deren Hund dann aus Frust/Übersprung auf den eigenen Zweithund losgegangen sind, bzw. sich an dem abreagieren wollten und der sich das nicht gefallen lies. Die betreffende HF war mit ihren Hunden regelmäßig aus diesem Grund beim TA und hat sie wieder zusammenflicken lassen.


    JEDER Neuzugang erfordert erstmal mehr Aufmerksamkeit als der Ersthund, einfach weil er das Zusammenspiel und die Regeln noch nicht kennt. Da wird es schwierig, die Aufmerksamkeit gleichmäßig auf zwei zu verteilen. Du kannst alle fragen, jeder Mehrhundehalter hat den einen oder anderen Kandidaten, der freier mitlaufen kann und den einen oder anderen, der enger betreut werden muss. Man kann sich selten gleich gut auf alle konzentrieren.


    Meine relativ unproblematischen Hunde haben es auch ein wenig ausgenutzt, dass da plötzlich ein Neuzugang war und sich Frauchen erstmal mehr auf den Neuen konzentrieren musste. Es war nicht weiter dramatisch, eher lustig, aber man merkt schon, dass die nicht dumm sind und merken ob man mal kurz ein Platz rüberruft und sich hinterher gleich abwendet, um sich um einen anderen zu kümmern, oder ob man voll dabei bleibt, um das Kommando im Notfall durchzusetzen...

    Hat man alles schnell wieder im Lot, wenn es denn schon mal saß.


    Werde erstmal mit deinem jetzigen Hund ein gutes Team und lade diese Verantwortung nicht einem unbekannten Zweithund auf.

  • Was ich mir gut vorstellen könnte wäre, dass du dir einen ruhigen, souveränen Hund zum Training leihst. Mit dem kannst du dann an dir arbeiten und quasi trocken üben Hundebegegnungen zu händeln. Wenn du darin Routine hast fällt es dir vielleicht leichter das auf deinen Hund zu übertragen.

    Genau meine Gedanken, sowas in der Richtung wollte ich auch vorschlagen.


    Zum Zweithund: lieber nicht!

    Mach Dir selbst einen Gefallen und schaffe Dir keinen Zweithund an.

    Damit holst Du Dir vermutlich mehr Probleme ins Haus, als Du jetzt schon mit Deinem Ersthund hast.

  • Vorschlag, du könntest dir eine Gassibekanntschaft mit coolem Hund suchen, mit denen du ab und an zusammen gehen kannst.


    Hat allerdings bei meiner Bekannten mit den beiden sich beißenden Hündinnen nix genutzt. Meine Jessie blieb cool wie Eiswasser und die beiden fetzten sich trotzdem...

    Aber vielleicht könntet ihr euch doch bissel was abschauen.

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