8jährige mit Hundewunsch

  • Mein Elfjähriger führt ja seit inzwischen 4 Jahren seinen eigenen Hund im Sport. Er lebt seit Geburt mit Hunden und kann Hunde besser führen und lesen, als viele Erwachsene.


    Grunderziehung / Stubenreinheit war dennoch immer MEIN Job, ein Kind kann schlecht alle 2 Stunden / nach jedem Fressen, Schlafen, Spielen mit dem Welpen raus (vor allem auch nachts nicht!).

    Gassi darf er bis heute nicht alleine, denn er kann seinen Hund (15kg) zwar körperlich "halten", wäre aber z.B. bei einem Angriff durch Fremdhunde psychisch völlig überfordert. Es wäre völlig verantwortungslos, ihn alleine los zu schicken. 1000mal geht es gut und dann kommt eine Situation, mit der Erwachsene schon Mühe hätten?? Nee.


    Abgesehen davon bestehen heute gesetzliche Regelungen - man darf ein Tier nur in der Öffentlichkeit führen, wenn man körperlich und geistig dazu in der Lage ist, es sicher zu führen... Bei Kindern trifft je nach Hundegröße das Körperliche eventuell noch zu - geistig sind sie aber eben nicht in der Lage, schwierige Situationen zu managen.


    Fazit: Wenn die Mutter bereit dazu ist, Grunderziehung und Welpentraining (Stubenreinheit z.B.) zu übernehmen, jede Gassirunde begleitet, mit dem Kind zum Hundeplatz fährt usw., bei nachlassendem Interesse den Hund komplett übernimmt - dann kann es klappen. Geht das nicht, sollte man die Idee vergessen.

  • Meine Kinder sind 10 und fast 15.

    Die Große ist was Tiere betrifft seit Jahren sehr verständig und verlässlich. Sie hat ein gutes Gespür für Hunde und kümmert sich wenn wir nicht da sind zuverlässig.

    Aber: völlig allein um den Hund bzw. auch die anderen Tiere kümmern das ginge gar nicht. Sie ist und soll auch Teenie sein dürfen und ihr Ding machen.

    Der Kleinen würden wir die Verantwortung für den Hund sowieso noch nicht übertragen. Sie ist in ihrem denken auch noch viel zu kindlich dafür.


    Ich würde gemeinsam mit ihr Hunde aus dem Tierheim ausführen. Das ist ein guter Einstieg in das Thema Hund und bei weitem nicht so verpflichtend wie ein eigener.

  • Hallo,


    natürlich kann ich verstehen, dass eine 8-jährige einen Hund haben möchte.

    Das wollten meine Kinder auch immer. Wir haben ihnen den Wunsch trotzdem erst jetzt mit 16 und 13 Jahren erfüllt. Daher kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ein 8-jähriges Kind sich nicht alleine um so eine große Aufgabe kümmern kann!!

    Obwohl meine Kinder und auch mein Mann regelmäßig mit dem Hund Gassi gehen und sich auch sonst viel mit ihm beschäftigen, bleibt doch das Meiste an mir hängen. Ganz einfach darum, weil ich nur Teilzeit arbeite. Und so ein Hund macht verdankt viel Arbeit, gerade am Anfang, wenn er noch nicht stubenrein ist, erzogen werden muss usw.

    Den Anforderungen ist man in dem Alter einfach nicht gewachsen.

    Vielleicht findet sich als Alternative ja ein weniger pflegeintensives Haustier....

    Schönen Nikolaus euch allen.?

  • Ich möchte noch mal erwähnen, daß die Mutter körperlich nicht in der Lage ist zum Gassigehen.

    Deswegen fällt der Tipp, gemeinsam zum TH zu gehen und dort ehrenamtlich auszuführen, flach.

  • Irgendwie verstehe ich die Fragen nicht.

    Die Mutter sieht ein, dass es nicht geht. Das Kind sieht es ein. Die hundeerfahrenen Nachbarn geben Rat und bieten Hilfe an.


    Warum sucht man denn nach Kompromissen, wie es doch (irgendwie) klappen könnte?


    Ich wollte in der Grundschule auch einen Hund. Um das zu beweisen, hab ich 14 Tage lang meinen Plüschhund "ausgeführt". Dann war der Sommer und die Ferien zu Ende und das war ziemlich schnell erledigt.

    Meine Tochter hatte in dem Alter unbedingt ein Meerschweinchen gewollt. Eines allein geht nicht, also wurden es zwei. Sie war körperlich nicht mal in der Lage den großen Stall zu säubern. Man unterschätzt so leicht, wieviel Arbeit hinter einem Haustier steckt. Hätte ich damals nicht selbst Meerschweinchen gewollt, hätte sie keines bekommen.


    Auch ein Pudel oder Chi ist ein Hund mit Bedürfnissen. Und wenn kein Erwachsener in der Lage ist, da Hilfe zu bieten, dann kann das nicht klappen.

    Eine Achtjährige kann sicherlich mithelfen, aber sie braucht Anleitung. Sie muss ggf. zum Tierarzt gebracht werden, wenn der Hund krank ist und in unserer Gemeinde dürfen unter 16-jährige nicht mit dem Hund gehen.

    Ein Haustier ist kein Spielzeug. Und jetzt vor Weihnachten - falls das der Gedanke war - schon gleich drei Mal nicht.


    Mein Sohn wollte mit 5 Jahren unbedingt einen Dinosaurier. Man kann halt nicht jeden Wunsch erfüllen xD

  • Ich möchte noch mal erwähnen, daß die Mutter körperlich nicht in der Lage ist zum Gassigehen.

    Deswegen fällt der Tipp, gemeinsam zum TH zu gehen und dort ehrenamtlich auszuführen, flach.

    Und damit hat sich dann doch eigentlich das Thema Hund auch erledigt.:???:


    Wenn man schon nicht in der Lage ist ab und zu einen TH Hund Gassi zu führen, wie will man dann 2-3 Mal täglich raus? Oder in der Welpen Zeit 12 Mal täglich oder mehr?

  • In diesem Alter geht das nur, wenn die Eltern voll und ganz hinter der Sache stehen und die Bedingungen passen.

    Das fängt bei der Betreuung während der Schulzeit an, geht bei der Erziehung des Hundes weiter (auch die nettesten Hunde haben Phasen, wo sie sich mal ausprobieren) und endet bei den Kosten. Mein Hund hat dieses Halbjahr einen mittleren 4stelligen Betrag gekostet und über sowas muss man nachdenken, ob Mutti bereit ist das zu leisten.


    Hab mehrere Kinder im Freundeskreis von Hundehaltern, die ganz ganz toll mit den Hunden sind. Trotzdem funktioniert das nur über die Eltern und täglicher Anleitung.


    Ein Hund hat ein kurzes Leben, er verdient ein gutes Leben! Er ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen, braucht Auslauf, kostet richtig Kohle, will beschäftigt werden, will nicht alleine sein, muss erzogen werden usw.

    Außerdem wird man als Hundehalter permanent mit der Umwelt konfrontiert, mit komischen Menschen, blöden Hunden, rücksichtslosen Radfahrern und muss das Leben um das Tier herumorganisieren. Das ist schon eine gewisse Herausforderung, die natürlich geht, aber das man haben will.


    Auch wir Erwachsene haben nicht immer Lust nach einem Arbeitstag direkt Schuhe zu wechseln und erstmal 1Std mit dem Hund durch die Dunkelheit zu latschen (die Hälfte des Jahres ist es ja gefühlt um 17Uhr dunkel) oder zum Training zu fahren, ohne selbst auch nur was warmes gegessen zu haben. Hund geht vor.

    Wie oft sagt man einen Termin ab, nee Hund war heute schon 8Std alleine, Kino is nicht mehr drin.

    Wie oft kommt man vom Gassi heim und regt sich über die ätzende Gassibegegnung auf, wo man nen 40kg aggro Hund von dem eigenen fernhalten müsste, weil es den anderen Hundehalter nicht interessierte.


    Wie soll ein Kind das denn leisten können?

    Das geht nicht. Entweder Mutti will den Hund oder es kann keiner einziehen.

  • Ich finde es beachtlich (und es zeugt davon, dass sich die Nachbarn viel Mühe geben im Umgang und den Erklärungen), dass Lea selbst einsieht, dass es nicht geht. Und sie hat Recht: es geht nicht. Vielleicht besteht die Möglichkeit, ein (bzw. je nach Art eher 2-3) Kleintiere artgerecht zu halten, wenn ihre Mutter das unterstützt und die Verantwortung mit übernimmt.

  • Vielleicht besteht die Möglichkeit, ein (bzw. je nach Art eher 2-3) Kleintiere artgerecht zu halten, wenn ihre Mutter das unterstützt und die Verantwortung mit übernimmt.

    Bitte nicht.


    Gerade Kleintiere, die so gern als "Anfängertiere" gehalten werden, leben oft alles andere als artgerecht.

    Meerschweinchen und Kaninchen sind Fluchttiere. Die beißen nur nicht, weil sie zu viel Angst haben und eher in Starre fallen.

    Die müssen jedes Mal Panik leiden, wenn sie hoch gehoben werden.

    Außerdem brauchen die Auslauf und entsprechend Platz - die kleinen Käfige aus dem Zoo"fach"handel taugen nix.

    Hamster sind nachtaktiv - auch, wenn behauptet wird, man könne sie "umerziehen".


    Und auch hier: das geht nur mit absoluter Unterstützung der Eltern.

    Ein Kompromiss wird wahrscheinlich auch ziemlich schnell langweilig. Wenn Du Dir Schokolade wünschst und jemand gibt Dir einen trockenen Keks, wirst Du auch keine Luftsprünge machen.

    Wenn das Mädel das Angebot der Nachbarn (aus Schüchternheit oder warum auch immer) ablehnt, mit den Hunden zu gehen, dann kann das Interesse nicht so groß sein.

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