Es ist soweit! Nicht mehr die Jüngste!

  • Hallo,


    ab sofort ist meine Susi nicht mehr der jüngste Hund in der Nachbarschaft. Worum ich nicht einmal traurig bin. Ich leide unter Persönlichkeitsstörungen und Depressionen und habe grundsätzlich "erst einmal" lieber meine Ruhe. Für mich ist der Hund in kürzester Zeit ein sehr wichtiger Teil meines sozialen Netzes geworden und mir haben schon viele Leute bestätigt, dass wir beide voneinander profitieren.


    Dass sich jeder Hans und Franz meiner Süßen widmet, sie streichelt und mir letztendlich ein Gespräch aufzwingt, empfinde ich häufig als übergriffig.


    Ich würde sogar so weit gehen, dass ich die Rasse (amerikanische Bulldogge) letztendlich nur deshalb ausgewählt habe, damit Fremde "auf Abstand" bleiben. Ich möchte sie nicht abrichten - Gott bewahre. Sie ist ein absolut treuer Schmusehund.


    Aber vom Hund meines Stiefsohnes kenne ich es so, dass ich, wenn ich an gewissen Gegenden vorbeifahre, ein ganzes Zugabteil für mich alleine habe(*). Und das, obwohl sein Hund genau so superlieb ist.


    Wie war / ist das bei euch?


    Gruß,

    Jörg


    (*) Ihr(!) dürft euch natürlich gerne zu mir setzen :-)

  • Als Anju Welpe war, hatte ich auch ständig lästige Streichelwütige um mich... das hat sich dann aber schnell gelegt, als sie ein paar Monate älter war und man sehen konnte, was mal draus wird.

    Jetzt habe ich größtenteils meine Ruhe, aber Anfeindungen sind leider auch nicht so selten.

  • Leider Gottes hat das bei uns nicht wirklich abgenommen... :(


    Als Jumi Welpe war, war mir ja klar, dass sie süß aussieht und naja, dass dann alle am liebsten kuscheln wollen. Das habe ich damals schon so gut es ging versucht zu unterbinden.

    Heute ist es fast noch genauso :( : "soooo ein schöner Hund"... ja aber der schöne Hund möchte nicht gestreichelt werden und der möchte auch nicht angeschnalzt werden. Und ich möchte auch nicht, dass der schöne Hund mich irgendwohin zieht.


    Mittlerweile zitiere ich den Hund dann nur auf die abgewandte Seite und gehe kommentarlos weiter, wir sind ja nicht im Streichelzoo... Und dabei hat sie schon bemerkenswerte "Zähnchen" :lol:


    Ich setze mich also gerne dazu :smile:

  • Zwischenmenschliche Kommunikation, wenn man sie gerade nicht wünscht, ist eigentlich immer übergriffig vom Empfinden her.

    Bloß, woher soll der Andere das wissen?


    Mein Hovi wurde als Welpe auch gestreichelt und betüdelt.

    Ab 15 kg Gewicht hat sich das geändert.

    Der Hund hat es nicht verstanden.

    Nie mehr würde ich Fremden, Nachbarn inklusive, gestatten meinen Welpen zu streicheln und ihm ein Leckerchen zu bringen.


    Jetzt hilft dir nur noch eine klare Ansage den Hund bitte nicht zu streicheln, da ihr gerade xy trainiert...

  • Hallo,


    die Leute haben wirklich kein Verständnis. Selbst wenn Susi auf Kinder zustürmt. Weil sie inzwischen natürlich weiß, dass sie dort gestreichelt wird.


    Und wenn man sie zurückhält und sie röchelnd im Geschirr hängt, ist man natürlich automagisch der Tierquäler und Buhmann.


    Meine Antwort: "Wir üben gerade andere Leute ignorieren. Irgendwann wiegt die mal 30 Kilo - dann möchten Sie sicher auch nicht, dass sie auf Ihr Kind zuläuft."


    Klappt zumindest bei denen, die denken können.


    Wie geht Ihr denn mit so einer Situation um, wenn andere Leute euren Hund anlocken wollen? Ich tendiere dazu, "Sitz" zu üben - aber dafür ist die Ablenkung gelegentlich noch zu groß.


    Gruß,

    Jörg

  • Wie geht Ihr denn mit so einer Situation um, wenn andere Leute euren Hund anlocken wollen? Ich tendiere dazu, "Sitz" zu üben - aber dafür ist die Ablenkung gelegentlich noch zu groß.

    Ich versuche einzufordern, dass der Hund zu mir kommt und im "Fuß" (links) oder "Hand" (rechts) bleibt. Wenn ich sie darüber nicht bekomme, weil der Reiz zu groß ist, hüpfe ich etwas, dann orientiert mein Hund sich direkt zu mir und dann "hüpflaufe" ich mit ihr gemeinsam weiter.


    Mir ist egal, was andere dann denken, Hauptsache mein Hund orientiert sich zu mir. :ka:

  • "Er hat Flöhe" zu rufen funktioniert hier gut um Leute vom Hund abzuhalten. Die nehmen dann sofort die Hand auf dem Weg zum Hund weg, gucken dann angeekelt und gehen teilweise noch einen Bogen um uns :D Ich hasse nichts mehr als Smalltalk. Deshalb finde ich fremde Menschen, die auf mich zurennen und ohne Nachfrage den Hund antatschen wollen nicht nur übergriffig, sondern auch total nervig.

  • Mir gehts da ganz anders - ich hab kein und hatte noch nie ein Problem damit, wenn Andere meine Hunde locken oder streicheln wollen. Auch zu Junghund-Zeiten nicht:ka:


    Ungefragt ist mir entweder noch nicht passiert oder ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Wer fragt, bekommt üblicherweise nett erklärt, dass die Eine meistens mag und die Andere immer nicht, und das streicheln ok ist, wenn der Hund auf Ansprache zu dem Betreffenden kommt. Ronja genießt das, lässt sich mal knuddeln und freut sich über die Aufmerksamkeit.


    Ich selbst bin nicht die Sozialverträglichste und habe auch meine Besonderheiten. Wenn ich so gar keinen Bock auf Ansprache habe, suche ich einsame Wege oder - wenn das nicht geht - sage dem Anfragenden höflich dass ich nicht die allerbeste Laune habe und daher einfach meiner Wege gehen möchte.

    Ärgern würde ich mich nur dann, wenn das oder die Körpersprache meiner Hunde nicht respektiert würden. Ist mir aber noch nie passiert.

  • Ich hatte das Problem damals nur als Finya eingezogen ist. Die war damals schon erwachsen, sieht und sah aber wie ein Welpe aus. Da sie Angst vor Fremden hatte, musste ich schnell lernen die Leute auf Abstand zu halten.

    Als Frodo 4 Jahre später als Welpe eingezogen ist (ein Pudelwelpe, also eine Wollmurmel mit Kulleraugen), hatte ich das längst so verinnerlicht, dass ich wirklich nur selten angesprochen wurde. Der böse Blick lässt einen sehr viel Platz haben :D


    Ich führe meine Hunde aber generell so, dass sie nicht auf andere Menschen zu laufen können , sprich wenn sie das noch nicht ohne Ablenkung können, halte ich ihnen halt einen Keks vor die Nase^^

    Dann sieht man, dass ich gerade mit dem Hund arbeite und zur Not ignoriere ich übergriffige Menschen einfach und gehe.

  • Hi Jörg :)
    "schön", von einem Leidensgenossen zu lesen.

    Bei mir war es tatsächlich so, dass ich bei der Anschaffung meiner Hündin mit einkalkuliert habe, regelmäßig und täglich vor die Tür zu müssen (u.a. Sozialphobie, Depressionen, DR/DP). Teilweise hab ich den Kopf über mich selbst geschüttelt, frei nach dem Motto "Was hab ich mir dabei nun wieder gedacht". Eben, weil mich zwischenmenschlicher Kontakt meist wirklich stresst und auf Spaziergängen oft unvermeidbar ist.

    Seien es andere Hundebesitzer, oder eben Menschen, die deinen Hund toll finden - oder vielleicht sogar sich aus irgendeinem Grund über seine Anwesenheit ärgern.

    (Und so viele Menschen auch Abneigung ggü./Angst vor SoKa's haben - die Fan-Gemeinde ist doch mindestens genauso groß? =))

    Da mein Hund dazu auch noch der allergrößte Menschenfreund ist, diese magisch anzieht und sich auch über jeden freut, macht es das "vermeiden" nicht leichter.

    Grade Kinder - und ich bilde mir ein, mit Kindern überhaupt nicht zu können - finden Yuma meistens ganz toll, ungefragt gestreichelt, hat aber noch keines.

    Vielleicht führt dieser unausweichliche Kontakt ja sogar irgendwann dazu, dass es meine Symptomatik lindert?

    Keine Ahnung, aber ich bilde mir gern ein, dass mein Stresspegel bei Begegnungen schon deutlich geringer geworden ist.


    Ansonsten ärger ich mich tatsächlich nicht über Menschen, die meinen Hund toll finden, oder sie anfassen/über sie reden wollen. Bei mir ist es die Angst vor dem Zwischenmenschlichen, die dazu führt, dass ich so etwas gern vermeiden möchte.


    Die einzigen Menschen, bei denen ich sehr deutlich sage, dass ich keinen Kontakt möchte, sind die, denen man deutlich anmerkt, dass sie betrunken sind (kommt in der Bahn ja leider öfter mal vor). :ka:

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