Nicht überholen- Leinenkorrektur?

  • Hey ihr Lieben

    ich habe eine Frage. Es geht um unseren 5 Monate alten Familienlabbi Chako.


    Bisher haben wir Leinenführung nur im Sinne von "er darf nicht ziehen" trainiert. Das funktioniert auch super, wenn er mal zu weit vor geht korrigiert er sich selbst. Das große aber: er läuft dauerhaft vor uns und ist dabei richtig angespannt, checkt die ganze Umgebung, hibbelig und geht bei jedem Fußgänger direkt hoch. Auch nach den Spaziergängen war er überdreht. Deswegen wollen wir ihm nun beibringen nicht zu überholen, damit wir die Führung haben, und nicht er diese große Last: Leine wird hinter dem Rücken gehalten und sobald er vorbei will mache ich einen Ausfallschritt. Das beeindruckt ihn aber 0 und er geht einfach noch weiter zur Seite und vorbei. Ist ein leichter Leinenruck als Korrektur in Ordnung, oder wird das hinter-mir-laufen dadurch negativ abgespeichert? Sprich: er will vorbei= Ausfallschritt und Leinenruck damit er nicht weiter zu Seite kann.

    Wir machen das seit gestern, aber er guckt uns nach den Spaziergängen richtig bemitleidenswert an, als wären wir richtig böse..

    Liebe Grüße Sahra

  • Warum glaubt ihr denn, sein Verhalten würde sich dadurch ändern, dass er hinter euch läuft?

    Leinenruck finde ich persönlich unangebracht. Ich würde erst mal Ursachenforschung betreiben, warum euer Hund draußen so drauf ist. Ist er vielleicht überfordert? Unterfordert? Testet er einfach grade Grenzen aus? Oder hat er ganz einfach eine Unsicherheitsphase?


    Ich würde eventuell einfach mal einen Trainer drauf schauen lassen, wenn ihr sein Verhalten aktuell nicht einschätzen könnt und nicht genau wisst, wie ihr ihn händeln sollt.

  • Wie gestaltet ihr denn eure Spaziergänge? Hat er auch irgendwas zu tun? Oder läuft er nur an der Leine?

    Also ich denke ehrlich gesagt nicht, dass das Verhalten etwas mit dem Vorlaufen zu tun hat und, dass sich durch eure Vorstellungen eine Besserung einstellen wird.

  • Du gibst das Tempo vor, nicht er. Da kann er 100x traurig schauen nach dem Spaziergang. Abgesehen davon, dass das Quatsch ist.

    Sobald er vor dir ist und die Leine sich spannt kehrt du sofort um und gehst in die andere Richtung. Erst wenn er neben dir bleibt an lockerer Leine lobst du ihn und gehst weiter in eine Richtung. Spannt sich die Leine wieder, umkehren. Der Hund wird merken, dass er auf dich achten muss um vorwärts zu kommen. Üb das mal erst ohne Ablenkung durch fremde Menschen oder Hunde.

  • Ich trainiere Leinenführung mit Geschirr und Halsband. Am Geschirr darf Elmo laufen wie er will und auch mal ziehen.

    Am Halsband soll er mit lockerer Leine neben mir laufen. Läuft der Hund links von mir, halte ich die Leine in der rechten Hand und die linke Hand mit Leckerchen vor den Hund, so dass er direkt neben mit läuft. Dann gibt's alle paar Meter das Markerwort plus Leckerchen.

    Ich habe erst vor zwei Wochen damit angefangen, da es mir vorher nicht wichtig war. Elmo ist heute 9 Monate alt und es klappt jetzt echt schon gut. Er weiß genau, Halsband heißt nebenher laufen.

    Sollte er mich überholen, bleibe ich stehen, locke ihn neben mich und dann geht's weiter. Die Strecken am Halsband werden natürlich stetig verlängert und die Belohnung nach und nach reduziert.


    Im Alter von 5 Monaten hätte ich sowas aber nicht anfangen müssen. Da war die Welt noch viel zu interessant.

  • Wir benutzen generell kein Halsband, er ist ja noch nicht wirklich Leinenführig. Das Geschirr ist breit und gepolstert.

    Ich meinte mit Leinenruck nicht hinter mich ziehen, sondern sie so kurz fassen, dass er nicht an meinem Ausfallschritt vorbei kann. Das gibt dann natürlich einen Ruck, wenn er vorbei ziehen will.


    In die entgegengesetzte Richtung laufen, oder generell Richtung wechseln geht nicht, da flippt er nach paar mal komplett aus.


    Das einzige was bisher geklappt hat, damit er neben mir läuft ist ihm alle paar Schritte leckerlie zu geben. Aber er soll mich ja gar nicht die ganze Zeit anhimmeln, sondern auch die Umwelt wahr nehmen und entspannt sein.

    Außerdem- sobald leckerlie leer sind, ist er wieder vorne und hibbelig/angespannt.


    Er kommt uns draußen total überfordert vor.

    Ich halte nichts vom dominanz-getue, aber ich habe den Eindruck dass er glaubt, er ist für die Führung zuständig, er müsse entscheiden was zu tun ist, er müsse entscheiden wie andere Fußgänger behandelt werden, er müsse entscheiden in welche Richtung es geht. Deswegen möchten wir sehen, wie es ist wenn er hinter/neben uns läuft.


    Es gibt hier in der Umgebung leider keine Trainer, nur selbsternannte "Respekteinbringer." Deswegen hoffe ich auf Rat in diesem Forum..


    Edit: klar machen wir was mit ihm. An der kurzen Leine muss er nie wirklich lange laufen, nur bis wir an der Wiese sind. Da kommt die Schlepp dran und dann wird gespielt, gerannt, Futter ins Gras geworfen zum suchen.

    Ab und zu mache ich aber auch mal einen Tag ausschließlich kurze Leinenspaziergänge, damit hier nicht jeden Tag Action ist.

  • Ich glaube nicht, dass es eurem 5 Monate alten Labrador um "Führung" geht. Er ist jung, die Welt ist aufregend, scheinbar sind die Spaziergänge für ihn zu reizüberflutend.


    Wie getaltet ihr denn euren Tag? Wie lange geht ihr spazieren, hat er auch mal Freilauf?

  • Ich habe die in dem Alter ja bewusst selten an der Leine, weil sie das dann oft noch gar nicht leisten können - so wie Du ja schreibst.


    Wenn ich meine jungen Hunde an der Leine habe, dann ist der Fokus auf maximal entspanntes an der Leine laufen üben. Es gibt zu meiner Art des Trainings auf den letzten Seiten des Hibbelhundthreads ein paar Beiträge. Ich kann das am Handy leider schlecht suchen und verlinken. Ich könnte mir vorstellen, dass dort ein paar interessante Sachen für Dich drinstehen.


    Meine Hunde lernen auch auf Kommando hinter mir zu laufen. Aber da mache ich bewusst gar nichts mit der Leine, nur mit Körpersprache und eben mit Anfangs- und Endkommando. Ich nutze das, wenn ich mal keine Leinenführigkeit üben möchte bzw in der Situation nicht kann.

  • Macht er das denn auch wenn er frei läuft? Ich könnte mir vorstellen, dass der Weg an der Leine noch zu lang für ihn ist. Wenn du zB nach dem Freilauf ihn nur kurz vorm Auto an die Leine machst und daher die Übungsstrecke kürzer ist, sollten auch die Leckerchen reichen und dann ist die Übungszeit auch nicht so lang.

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