Ich hatte heute ein Erlebnis mit einem (leider bekannten) Hundehalter, das mich regelrecht fassungslos gemacht hat und das jetzt auch Grund für diesen Thread ist. Ich brauche mal ein paar Meinungen und versuche mich so kurz wie möglich zu fassen.
Es geht um einen Hundehalter mit zwei Schäferhundmixen, der hier in unserer Ecke mittlerweile berüchtigt ist und viele andere regelrecht tyrannisiert. Der Mann ist angehender Polizist, komplett beratungsresistent, reagiert auf jegliche Ansprache frech bis aggressiv und hält sich offenbar auch für zu erhaben, um sich den allgemeinen Regeln des rücksichtsvollen Miteinanders zu beugen.
Seine Hunde laufen grundsätzlich frei, meist hat er nicht einmal eine Leine dabei – einer dieser Hunde droht bereits von Weitem, startet immer wieder Scheinangriffe, verfolgt andere Hunde zum Teil und hat bereits mehrfach die Hunde anderer Halter attackiert. Ich weiß von meiner Bekannten, deren Hund von beiden Hunden auf der Wiese angegriffen wurde (was nur mit „das regeln die unter sich“ quittiert wurde) und von einer Frau, deren Hund ebenfalls zu Schaden gekommen sei. Mich ist dieser Mensch ebenfalls schon einmal verbal angegangen, nachdem ich mich erdreistete, einen Bogen um sein Gespann zu laufen, weil ich nicht frontal auf droh-fixierende Hunde zulaufe – und er sich davon offenbar provoziert fühlte.
Heute, besagter Vorfall. Ich war mit meiner Bekannten gerade auf dem Rückweg von der Wiese, die hier von vielen Hundehaltern friedlich genutzt wird. Der Mann war in Begleitung einer jungen Frau, beide auf dem Rad, die Hunde unangeleint (wie immer). Die Hündin meiner Bekannten ist nicht ganz verträglich, daher mit Leine und Maulkorb gesichert, mein Hund ebenfalls an der Leine neben mir, wir gingen ganz am Rand.
Erst schien es, als würden die beiden uns mitsamt Hunden ohne Stress passieren, doch der eine Hund drehte dann wieder um, steuerte zielstrebig auf die Hündin meiner Bekannten zu und attackierte sie zähnefletschend und knurrend (wenn auch sicher nicht in ernster Beschädigungsabsicht). Meiner Bekannten entwich daraufhin ein entnervtes „Hau ab, du scheiß Köter“, woraufhin die Frau des Typen sofort stehenblieb und losbrüllte, meine Bekannte beschimpfte und anfing, sich auf primitivste Art und Weise aufzuspielen . Ich wies sie darauf hin, dass die Hunde an die Leine gehören, wenn sie sie im Freilauf nicht unter Kontrolle haben und dass es nun mal ihre Aufgabe sei, dafür zu sorgen, dass ihr Tier keine fremden Leute oder Hunde belästigt. Daraufhin entbrannte ein regelrechter Grabenkampf, man diskutierte herum, dass wir ihren Hunden nicht das Bellen verbieten dürften (das war halt mehr als nur Bellen), dass wir Schuld seien, weil unsere Hunde angeleint waren, dass wir ja Tierquäler seien und ihre Hunde sich frei entfalten müssen. Wir hätten keine Ahnung von Hunden, es sei gar nichts passiert, wir würden ihnen ja nur verbieten wollen, hier mit ihrem Hunden zu laufen. Leute wie wir seien der Grund, weshalb immer mehr Hunde aggressiv seien, wir würden nur Stress machen wollen, etc. pp
Ich hatte meine Mühe und Not, meinen Standpunkt halbwegs klar zu vermitteln, denn während ich versuchte, mit dem absolut beratungsresistenten Polizeischüler über seine Verantwortung und Pflichten zu diskutieren, fuchtelte die junge Dame fortwährend vor mir herum und fluchte und schimpfte in einer Art und Weise herum, wie ich das selten jemals bei irgendeiner „zivilsierten“ Person erlebt habe. Ich bin leider auch immer angespannter geworden, habe dem Mann dann irgendwann zu verstehen gegeben, dass es mein gutes Recht ist, mich und meinen Hund gegen seinen zu verteidigen, sollte es dazu kommen und dass es letztendlich sein eigenes Versagen ist, wenn sein Tier mal ne Ladung Pfefferspray ins Gesicht bekommt (nachdem ich zunächst vergeblich versucht hatte, ihm zu erklären, dass seine Hunde nicht einfach zu anderen herkommen und sie attackieren dürfen). Woraufhin er mir damit drohte, mir eine zu klatschen, sollte es soweit kommen.
Wirklich eskaliert ist es dann, als der Hund der beiden nach einer Weile ein weiteres Mal auf die Hündin meiner Bekannten losging, die völlig ruhig und etwas abseits stand, also keinerlei Angriffsfläche bot. Ich bin daraufhin dazwischen gegangen und hätte dem Hund ohne zu zögern welche verpasst, wenn dieser nicht bereits durch meine Präsenz kreischend das Weite gesucht hätte.
Allerdings kamen dann sowohl Frau als auch Mann auf mich zu und redeten derart wild auf mich ein, dass ich leider auch ein wenig die Fassung verlor und mich sowohl in Ton als auch Lautstärke vergriff – worüber ich mich im Nachhinein ärgere, aber in der Situation konnte ich einfach nicht mehr anders. Fazit waren dann weitere wüste Beschimpfungen und eine Situation, in der mich der Typ ein weiteres Mal bedrohte, was dann letztlich durch ein Auto, das an uns vorbei wollte, aufgelöst wurde.
Fakt ist, das Verhalten der Leute ging gar nicht. Meines zum Schluss übrigens auch nicht, räume ich ein. Fakt ist aber auch, dass dieser Mensch einfach 0 Einsicht zeigt, seine Hunde andere attackieren und belästigen lässt und auf jede Art von Kritik sehr offensichtlich nicht konstruktiv reagiert. Dass ein solcher Mensch angehender Polizist ist, schockiert mich umso mehr.
Meine Bekannte und ich wollen das jetzt in jedem Falle melden. Wir haben überlegt, alle Menschen, die bereits Vorfälle mit diesem Mann erlebt haben, zusammen zu trommeln, alle Erlebnisse schriftlich zusammen zu tragen und ihn dann sowohl beim Veterinäramt als auch der Polizei zu melden – letzteres eher mit dem Ziel, den Arbeitgeber darüber zu informieren, was für ein Mensch da in ihren Reihen gerade ausgebildet wird. Die Frage ist nur, inwiefern wir da überhaupt eine Handhabe haben, die Erfolg verspricht.
Daher meine Frage: Wie schätzt ihr die Sache ein? Kann man gegen so jemanden überhaupt etwas machen? Was würdet ihr tun?
Ich kann es irgendwie nicht einfach so hinnehmen, dass wir dagegen machtlos sein sollen und so jemand einfach immer wieder damit durchkommt.